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2021-08-03 14:11:30 +02:00

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Markdown

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title = "Abenteuer (Diesmal die erfreuliche Art)"
author = ["Valentin Boettcher"]
date = 2016-09-19T07:51:00+02:00
categories = ["Neuseeland"]
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Es war eine schöne Woche. Viel Regen, aber auch viele interessante
Gespräche. Man reist durch Neuseeland und trifft: Deutsche. Wir waren
4 Deutsche und ein Österreicher.
Paora, unser WWOOFing Host lud uns Anfang der Woche zu einem ominösen
'Cultural Event' ein. Im laufe der Woche konkretisierte sich der
21igster Geburtstag seines Neffen als dieses Event heraus. Ein
merkwürdiger Gedanke als Wildfremder auf einen Geburtstag zu gehen,
eingeladen vom Onkel des 'Geburtstagskindes'. Wir wurden recht bald
dahingehend beruhigt, dass es ein sehr formelles Fest mit vielen Reden
und ähnlichem sei (was meine zweifel aber nicht völlig beräumte).
Geweckt vom Gesang des Mobiltelefons von Micha (einem WWOOFer) brachen
wir sechs Uhr in der Frühe auf, um 8 Uhr irgendwo im Nirgendwo bei
einem Maori Marai, gedacht für Feierlichkeiten, ankommen. Da es zu
diesem Zeitpunkt schon nichts mehr zu tun gab, ging es weiter die
Straße (den Feldweg) hinab, um zu helfen frisch unter der Erde
gebackene Fleischpacken in handliche Stücke zu zerlegen. Ich habe noch
nie im Leben solch eine Fettschicht von einem Tisch wischen
dürfen. Danach schloss sich der Offizielle Teil des Geburtstages an.
Der einundzwanzigste Geburtstag markiert bei den Maori der Eintritt in
das Erwachsenenalter und ist damit fast noch wichtiger als unser
achtzehnter Geburtstag. Wo bei uns jeder Geburtstag anders, mehr oder
weniger informell ist, so greift bei den Maori die Tradition, die
Bewundernswert bewahrt wird und, wie man uns verriet, in viele
Festivitäten gipfelt. So traten wir Gäste durch das (symbolische)
Haupttor begleitet vom Sprechgesang der Familienältesten, einer
beeindruckenden Frau mit schwarz tätowierten Lippen, in den Marai, die
Frauen zuerst und danach die Männer, ein. Danach folgten Wechselreden
von Gastgeber und Gästen. Zum einen um den 21 jährigen in die Welt der
Erwachsenen einzuführen, aber auch um die guten Absichten als Besucher
zu erklären und von den Gastebern akzeptiert zu werden. Anschließend
gab es ein großes essen, unterbrochen von zahlreichen (und langen)
Reden und beeindruckenden und lautstarken Einlagen seitens der Jungen
Männer. Schließendlich halfen wir WWOOFer die Tische abzuräumen (schon
das Zweite Extrem an diesem Tag: Ich habe noch nie so viel Chaos auf
einem Tisch gesehen :P.) und das Geschirr zu spülen. Danach ging es
ans Kuchen- bzw. Muffinbuffet und den informellen Teil. Wir hatten
viele interessante Gespräche mit den Gästen, die uns so herzlich und
selbstverständlich als Ihresgleichen betrachteten, wie es in
Deutschland wohl nicht möglich gewesen wäre. Ein unvergleichliches und
unbezahlbares Erlebnis, kaum wieder Gutzumachen, selbst durch
Küchenarbeit :).
Nun bin ich weiter Gezogen: Nach Levin an der Ost- (für unsere
Begriffe West-) Küste zu einer älteren Dame, um im Garten zu
helfen. Eine Wunderbare und herzliche Frau, bei der man sich sofort
zuhause fühlt. Sie selbst lernt gerade Ukulele (Im buchstäblichen
Sinne. Ich höre es gerade durch die Tür schallen :).) . Ihr Sohn macht
Musik für Kinder (bzw. ist Instrumentallehrer). Nun sehen wir mal was
die Woche bringt.