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\section{Einleitung}
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\label{sec:einl}
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Die Transmissionselektronenmikroskopie, kurz TEM, stellt in vielen Bereichen der Natur- und
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Ingenieurswissenschaften sowie der Medizin ein wichtiges Verfahren zur Untersuchung von
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anorganischen wie organischen Materialien auf deren atomare Struktur oder zur hohen Auflösung
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diverser Materialien dar. Man nutzt hierzu Elektronen, da deren geringe Wellenlänge eine
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deutlich genauere Auflösung ermöglicht (vgl.~\ref{eq:auflösung}) als beispielsweise
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Röntgenstrahlung und diese einfacher zu handhaben sind als Gammastrahlung im gleichen
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Wellenlängenbereich.
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\begin{equation}\label{eq:auflösung}
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\delta_{min} = 0.61 \cdot \frac{\lambda}{n \cdot \sin\alpha}
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\end{equation}
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\begin{conditions}
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\delta_{min} & Auflösungsgrenze eines Lichtmikroskops\\
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\lambda & Wellenlänge\\
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n & Brechungsindex vor der Objektivlinse\\
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\alpha & halber Öffnungswinkel des Objektivs
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\end{conditions}
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\subsection{Aufbau und Funktionsweise eines TEM}
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\label{sec:aufbau}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=0.5\textwidth]{../protokoll/figures/aufbau_tem.png}
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\caption{Schematische Darstellung des Aufbaus eines TEM mit Skizzierung des Strahlenverlaufs.}
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\label{fig:aufbau}
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\end{figure}
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In~\ref{fig:aufbau} ist der Aufbau sowie der Strahlenverlauf eines TEM skizziert. Die Elektronen
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werden in der Elektronenquelle erzeugt. Dies kann über mehrere verschiedene Verfahren geschehen.
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\subsubsection{Elektronenquellen}
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\label{sec:equellen}
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Die einfachste Möglichkeit, eine Elektronenquelle aufzubauen, ist ähnlich der einer Glühbirne.
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Dabei wird eine Wolfram-Haarnadel-Kathode als Emitter genutzt. Um Elektronen zu emittieren, wird
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die Kathode erhitzt. Wenige Millimeter hinter der Kathode befindet sich die Wehneltelektrode mit
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einem Potential von wenigen \(\SI{-100}{\volt}\). Durch diese Elektrode werden die Elektronen zur
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optischen Achse hin gelenkt, sodass ein engster Bündelquerschnitt zwischen Wehneltelektrode und
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Anode entsteht. Die Anode sorgt dafür, dass die Elektronen abgesaugt und beschleunigt werden.
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Diese Art von Elektronenquellen nennt man wegen der Nutzung allein thermische Anregung zur
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Emission \emph{thermische Elektronenquellen}.\\
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Eine andere Möglichkeit stellt die \emph{Feldemissionsquelle} dar, die im Gegensatz zur
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rein thermischen Quelle, einen fokussierteren Strahl erzeugen kann. Sie besteht aus einer
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sehr dünnen Kathode (Spitzenkathode) mit einer Spitze, die aus Wolframdraht besteht, dessen
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Radius ca. \(\SI{50}{\nano\metre}\) groß ist. Die Kathodenspitze ist so dünn damit man starke
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elektrische Felder erzeugen kann, um Elektronen allein mit diesen aus der Kathode zu lösen.
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Direkt hinter der Kathode befindet sich der Extraktor. Eine Elektrode, die sich auf einem
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Potential von wenigen Kilovolt befindet. Wenn die Elektronen den Extraktor passiert haben werden
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sie von der Anode beschleunigt. Bei der Feldemissionsquelle entsteht eine virtuelle Quelle,
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die man meist mit Hilfe einer Linse nach der Anode in eine reelle Quelle umwandelt.\\
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Eine dritte Möglichkeit ist die Kombination beider Quellarten zur so genannten
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\emph{Schottky-Feldemissionsquelle}.
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\subsubsection{Magnetische Linsen}
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\label{sec:linsen}
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Im TEM werden magnetische Rundlinsen verwendet. Diese bestehen aus zwei Spulen, die sich
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gegenüber von einander angeordnet sind und in der sich jeweils ein
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Kern und an dessen Ende ein Polschuh befinden. Durch die Symmetrie dieser Anordnung wird im
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Polschuhspalt ein starkes Magnetfeld (\(\approx \SI{1}{\tesla} \text{bis} \SI{2}{\tesla}\))
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erzeugt.
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Die Variation der Brennweite der Linse erfolgt über eine Variation des Spulenstroms.
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\subsubsection{Strahlenverlauf}
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\label{sec:verlauf}
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Mit Hilfe der Kondensorlinsen, die sich unter der Elektronenquelle befinden kann man die Größe
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des bestrahlten Objektbereichs sowie die Beleuchtungsapertur einstellen.
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Danach treffen die Elektronen auf das Objekt und werden von diesem entsprechend in ihrem
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Verlauf beeinflusst.
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In der hinteren Brennebene der Objektivlinsen wird das Beugungsbild erzeugt. Dort werden alle
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Elektronen in einem Punkt vereinigt, die im selben Winkel das Objekt verlassen haben.
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Nachdem der Strahl die Kontrastblende passiert hat entsteht das erste Zwischenbild. Dabei handelt
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es sich bereits um ein Objektbild, das anschließen durch die Zwischen- und Projektivlinse stark
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vergrößert und auf einen Leuchtschirm geworfen wird. Dieser Schirm kann hochgeklappt werden, um
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zur Aufnahme von Bildern eine CCD-Kamera zu belichten.\\
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Im Mikroskop herrscht ein Vakuum damit die Elektronen nicht schon auf ihrem Weg zum oder vom
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Objekt an anderen Molekülen gestreut werden und das Objekt an sich nicht Kontaminiert wird. Um zu
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verhindern, dass zum Beispiel durch Eingabe
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des Objekts Schmutzmoleküle in das Mikroskop gelangen, wird das Objekt in eine Vakuumschleuse
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eingeführt, die vor Eintritt in das Mikroskop ein Vakuum um das Objekt herum herstellt.
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Außerdem wird ein Kondensring im Mikroskop mit flüssigem Stickstoff gekühlt, damit eventuelle
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störende Moleküle, an diesem kondensieren. NOCHMAL NACHSCHAUEN!
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\subsection{Streuung von Elektronen}
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\label{sec:streuung}
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\subsubsection{Elastische Streuung}
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\label{sec:elast}
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Von elastische Streuung spricht man, wenn die kinetische Energie des Elektrons vor und nach dem
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Stoß gleich bleibt. Dabei wird ein Atom durch das Coulombpotential, das sich aus Atomkern und den
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ihn umgebenden, abschirmend wirkenden Elektronen zusammensetzt.
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\subsubsection{Unelastische Streuung}
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\label{sec:inelast}
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Inelastische Streuung erfolgt dann, wenn die Strahlelektronen mit den Hüllenelektronen der
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Objektatome zusammenstoßen. Dabei überträgt das einfallende Elektron dem Hüllenelektron Energie,
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die dazu führt, dass das Hüllenelektron entweder auf ein höheres Energieniveau geschubst wird
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oder falls die übertragene Energie mindestens so groß wie die Bindungsenergie des Atoms ist,
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sogar zur Ionisation führen. Bei Festkörpern kann es außerdem zu Verlusten aufgrund von
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Phononenanregungen sowie Plasmonen kommen.\\
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Diese Energieverluste, die vor allem bei Ionisierungsverlusten elementspezifisch sind, werden bei
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der Elektronenenergieverlustspektroskopie aufgezeichnet. Dadurch können Rückschlüsse auf die
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Zusammensetzung des untersuchten Materials gezogen werden.
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\subsubsection{Streuung an dünnen Folien}
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\label{sec:folie}
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Da man die untersuchten Objekte mit Elektronen durchleuchten möchte, müssen diese dünn sein,
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so dünn, dass man sie als Folien beschreiben kann. Bei dieser Betrachtungsweise geht man von
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Einfachstreuungen aus, da die Amplitude der einfallenden Welle so stark abgeschwächt wird, dass
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man sie vernachlässigen kann. Diese Annahme der Einfachstreuung nennt man kinematische Näherung.
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Die gestreute Welle ergibt sich dann als Summe, ergo Interferenz, der Einzelwellen.
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Wichtig für die Betrachtung ist des Weiteren die Unterscheidung der Folien in verschiedene
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Materialien: amorph, einkristallin und polykristallin.\\
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Amorph sind Materialien dann, wenn die Atome bzw. Moleküle aus denen sie bestehen in keiner
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strukturierten oder periodischen Ordnung zu einander stehen, sondern zufällig zu einander
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ausgerichtet sind. Das Beugungsbild ergibt sich zu konzentrischen Kreisen, die allerdings nicht
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unbedingt einzeln erkennbar sein müssen, da sie eher verschmiert aussehen. Aus diesem Beugungsbild
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kann man den Abstand, den die Atome zu einander haben berechnen.\\
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Kristalline Strukturen beschreibt man in dem man die Elementarzellen, die die Grundstruktur des
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Kristalls darstellen, verschiebt, um somit den gesamten Kristall aus diesen aufzubauen.
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Anschließend kann man in den Kristall Netzebenen, parallele, äquidistante Ebenen, die die selbe
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Periodizität aufweisen wie die Beschreibung der Elementarzellen mittels Punktgitter, legen und
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mit Hilfe der Bragg-Gleichung eine Bedingung für konstruktive Interferenz aufstellen.
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\begin{equation}\label{eq:bragg}
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2 \cdot d_{hkl} \sin\vartheta = n \cdot \lambda, n=1,2,3,...
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\end{equation}
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Dabei ist \(d_{hkl}\) der Abstand der Netzebenen:
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\begin{equation}\label{eq:netz}
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d_{hkl} = \frac{a}{\sqrt{h^2+k^2+l^2}}
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\end{equation}
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\begin{conditions}
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\vartheta & Einfallswinkel der Welle\\
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\lambda & Wellenlänge\\
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a & Gitterkonstante
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\end{conditions}
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\section{Durchf\"uhrung und Auswertung}
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\label{sec:durchaus}
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% TODO: allgemeines zu sensitivitaet der Kamera, bedienung
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