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bdbe5591d0
27 changed files with 1140 additions and 557 deletions
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@ -1 +1,2 @@
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\end{document}
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\closeout\figpages
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@ -1,14 +1,10 @@
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\documentclass[twoside, a5paper, fontsize=12pt, parskip=half, DIV=14,
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\documentclass[twoside, a5paper, fontsize=11pt, parskip=half, DIV=calc,%
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\usepackage[ngerman]{babel}
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UprightFont = *rm,
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BoldFont = *bx,
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]
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@ -17,10 +13,14 @@ headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbo
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\newcommand{\chapdate}[1]{\setchapterpreamble[ul]{\hfill\textcolor{gray}{\textit{#1}}}}
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\newcommand{\chapdate}[1]{\setchapterpreamble[ul]{\hfill\textcolor{gray}{\texttt{\textit{#1}}}}}
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\newenvironment{remark}
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@ -30,7 +30,16 @@ headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbo
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}
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\usepackage{zref-abspage}% absolute page counter
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\newcommand{\mycap}[1]{\caption*{\write\figpages{\number\value{abspage}}#1}}
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% TOC Styles
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\KOMAoptions{toc=chapterentrydotfill}
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@ -50,13 +59,16 @@ headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbo
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\addtokomafont{chapterentrydots}{\footnotesize}
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\usepackage{caption}
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\captionsetup[figure]{font={small}}
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% \captionsetup{belowskip=0pt}
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% \captionsetup{aboveskip=pt}
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\setlength{\floatsep}{0pt plus 8.0pt minus 0.0pt}
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||||
\renewcommand{\floatpagefraction}{1}
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||||
\title{Valentin in Neuseeland}
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||||
\subtitle{Funkspr\"uche an die Heimat}
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||||
\author{Valentin Boettcher}
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\begin{document}
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\begin{titlepage}
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\maketitle
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||||
\end{titlepage}
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\tableofcontents
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\cleardoubleoddpage
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@ -1,13 +1,13 @@
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\chapter*{Vorwort}
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\chapter{Vorwort}
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Hochverehrte:r Leser:in,
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mit Freuden präsentiere ich ihnen Altes, dass neu aufgekocht wurde.
|
||||
Doch das Aufkochen war es Wert, denn nunmehr können Sie die volle
|
||||
mit Freuden präsentiere ich Ihnen Altes, dass neu aufgekocht wurde.
|
||||
Doch das Aufkochen war es wert, denn nunmehr können Sie die volle
|
||||
literarische Pracht meiner Berichte von der anderen\footnote{\ldots{}
|
||||
manche meinen schöneren \ldots{}} Seite der Erde erheblich
|
||||
cholesterin-reduziert zu genießen. Mit dem Cholesterin meine ich die
|
||||
natürlich zahlreichen Rechtschreibfehler, welche dem aufmerksamen
|
||||
cholesterin-reduziert genießen. Mit dem Cholesterin meine ich
|
||||
natürlich die zahlreichen Rechtschreibfehler, welche dem aufmerksamen
|
||||
Leser den ein oder anderen geistigen Herzinfarkt beschert haben
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||||
könnten. Der Dank für diese Überarbeitung gebührt meiner lieben
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||||
Mutter, die sich mit dem Korrigieren viel Arbeit gemacht hat und der
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@ -15,13 +15,12 @@ ich dieses Schriftstück widme.
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Den Inhalt dieses Büchleins bilden Weblog Einträge, die ich während
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meiner Zeit in Neuseeland (2016/17) verfasst habe. Außer der
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Rechtschreibung und der Entfernung von web spezifischen Dingen wie
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z.B. Links wurde der Inhalt nicht verändert. Das original findet man
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Rechtschreibung und der Entfernung von web-spezifischen Dingen wie
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||||
z.B. Links wurde der Inhalt nicht verändert. Das Original findet man
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||||
weiterhin auf \url{https://protagon.space}.
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Auch für mich ist diese ``Neuauflage'' sehr interessant, da das
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beschriebene so lange (in gefühlter Zeit) zurück liegt, dass ich
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Beschriebene so lange (in gefühlter Zeit) zurück liegt, dass ich
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selbst nicht so recht glauben kann all das erlebt zu haben. Allerdings
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sind natürlich ein paar Klassiker unter den Anekdoten, welche ich zu
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||||
vielerlei Anlässen mit größter Freude von mir gebe.
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@ -29,26 +28,31 @@ vielerlei Anlässen mit größter Freude von mir gebe.
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Die Erinnerung an meine Erlebnisse in Neuseeland haben meine
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||||
Studienjahre golden gefärbt, genau so, wie ich es erwartet habe. Die
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||||
ersten paar Kapitel zeugen von einer Zeit, die für mich sehr schwierig
|
||||
war, aber der ich dennoch vieles abgewinnen kann. Auch werden in den
|
||||
folgenden Seiten viele gute Menschen erwähnt, zu denen ich nun keinen
|
||||
Kontakt mehr habe. Sie sind Teil meines Lebens geworden und ihr
|
||||
war, aber der ich dennoch vieles abgewinnen kann. Im laufe der Zeit
|
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konnte ich mich immer besser auf das Reisen einlassen, sodass auch
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||||
meine Erlebnisse erfreulicher und vor allem interessanter werden.
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||||
In den folgenden Seiten viele gute Menschen erwähnt, zu denen ich nun
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||||
keinen Kontakt mehr habe. Sie sind Teil meines Lebens geworden und ihr
|
||||
Eindruck verweilt in mir, auch jetzt noch, wo sich unsere Weltlinien
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||||
so weit voneinander entfernt haben. Ich sollte wirklich mal wieder
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eine E-Mail schreiben.
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||||
Meine Zeit in Neuseeland hat bleidenen Eindruck bei mir hinterlassen
|
||||
Meine Zeit in Neuseeland hat bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen
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||||
und mich zu einem anderen Mensch gemacht. Nach anf\"anglicher Freude
|
||||
und Erleichterung ob meiner R\"ckkehr in die vertraute Heimat hegts
|
||||
sich nach den vier Jahren schon wieder das Fernweh. Besonders die
|
||||
M\"oglichkeit (und Aufgabe) jedlichen Interessen frei zu Folgen habe
|
||||
ich Seither vermisst. Gl\"ucklicherweise kommt diese Komponente zur
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||||
Zeit zur\"uck in mein Leben.
|
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und Erleichterung ob meiner R\"uckkehr in die vertraute Heimat regt
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sich nach den vier/f\"unf Jahren schon wieder das Fernweh. Besonders
|
||||
die M\"oglichkeit (und Aufgabe) jeglichen Interessen frei zu folgen
|
||||
habe ich seither vermisst. Gl\"ucklicherweise kommt diese Komponente
|
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zur Zeit zur\"uck in mein Leben.
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||||
Ich habe den Berichten ein paar Illustrationen hinzugefügt, die mir
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Ich habe den Berichten ein paar Fotografien hinzugefügt, die mir
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passend erschienen. Die Auswahl ist natürlich nicht perfekt und die
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Gesamtheit meiner Fotografien kann unter ... eingesehen werden.
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Ich muss allerdings warnen, dass ich viele davon mit defektem
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Autofokus manuell (un)scharf gestellt habe.
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Gesamtheit meiner Fotografien kann unter
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\url{https://goo.gl/photos/9dxkvC4xrU6Gyq7K7} und
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\url{https://goo.gl/photos/Xev3GQmEhM2gDoAVA} eingesehen werden. Ich
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muss allerdings warnen, dass ich viele davon mit defektem Autofokus
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manuell (un)scharf gestellt habe.
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%%% Local Variables:
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%%% mode: latex
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@ -17,5 +17,5 @@ Blablabla, ein äußerst prosaischer Post.
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\begin{figure}[p]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth, angle=-90]{01/plane_wing.jpg}
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\caption*{Blick aus dem Flugzeug.}
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\mycap{Blick aus dem Flugzeug.}
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\end{figure}
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@ -9,11 +9,11 @@ dokumentiert wurde.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{02/hike.jpg}
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||||
\caption*{Die Aussicht auf Wellington bei besagter Wanderung.}
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\mycap{Die Aussicht auf Wellington bei besagter Wanderung.}
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\end{figure}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth, angle=-90]{02/first_look.jpg}
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\caption*{Mein erster Eindruck von Wellington.}
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\mycap{Mein erster Eindruck von Wellington.}
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\end{figure}
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@ -13,5 +13,5 @@ S\"udinsel\ldots{}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{03/hard_work.jpg}
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\caption*{Bei der Arbeit...}
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\mycap{Bei der Arbeit...}
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\end{figure}
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@ -30,5 +30,5 @@ Jaja ich muss mal einen RSS feed für die Sache einrichten :)
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{04/zealandia_bird.jpg}
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\caption*{Ein Kaka in Zealandia.}
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\mycap{Ein Kaka in Zealandia.}
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\end{figure}
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@ -9,7 +9,7 @@ schreiben.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{05/mighty_demio.jpg}
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\caption*{The mighty Demio.}
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\mycap{The mighty Demio.}
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\end{figure}
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Ich habe mir ein Auto (Mazda Demio) gekauft, meinen Job beendet und bin
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@ -66,6 +66,11 @@ Am nächsten Tag will ich nach einem arbeitsamen Vormittag zum nächsten
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Host aufbrechen, entscheide mich dann aber doch zu bleiben. Nun bin
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ich schon den dritten Tag hier und habe mich mit allen
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angefreundet.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{05/owhango.jpg}
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\mycap{Eine Wanderung im Tongariro Forest Park bei Owhango}
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\end{figure}
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Micha, der deutsche WWOOFer, koch gut und gerne und ich
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freue mich zu helfen und zu lernen (wir speisen vorzüglich!). Paora,
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@ -77,11 +82,6 @@ Hundswetter und wir gehen in die heißen Quellen! Langsam gewöhne ich
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mich an die Idee des WWOOFens, fühle mich nicht mehr so hilflos und
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||||
plane Ausflüge (\ldots{} ich war endlich mal in der 'Stadt' und habe
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das Visitor Centre besucht).
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{05/owhango.jpg}
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\caption*{Eine Wanderung im Tongariro Forest Park bei Owhango}
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\end{figure}
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Ich habe mich aber noch nicht entscheiden
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können, ob das WWOOFing leben für mich taugt. Nichtsdestotrotz geht
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@ -89,7 +89,7 @@ es wieder bergauf.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{05/stadt.JPG}
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\caption*{Die ``Stadt''}
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\mycap{Die ``Stadt''}
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\end{figure}
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Nun muss ich eingestehen, dass ich ein Esel war:
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@ -1,5 +1,5 @@
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\chapdate{19.09.2016}
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\chapter{Abenteuer (Diesmal die erfreuliche Art)}
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||||
\chapter{Abenteuer (diesmal die erfreuliche Art)}
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Es war eine schöne Woche. Viel Regen, aber auch viele interessante
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Gespräche. Man reist durch Neuseeland und trifft: Deutsche. Wir waren 4
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@ -15,6 +15,11 @@ bald dahingehend beruhigt, dass es ein sehr formelles Fest mit vielen
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Reden und ähnlichem sei (was meine Zweifel aber nicht völlig
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ausräumte).
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{06/buffet.jpg}
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\mycap{Kuchenbuffet bei der Feier}
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\end{figure}
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||||
Geweckt vom Gesang des Mobiltelefons von Micha brachen wir sechs Uhr
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in der Frühe auf, um 8 Uhr irgendwo im Nirgendwo bei einem Maori
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||||
Marai, gedacht für Feierlichkeiten, anzukommen. Da es zu diesem
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@ -31,10 +36,10 @@ weniger informell ist, so greift bei den Maori die Tradition, die
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bewundernswert bewahrt wird und, wie man uns verriet, in viele
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Festivitäten gipfelt.
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\begin{wrapfigure}[15]{r}{0.3\textwidth}
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\begin{wrapfigure}[14]{r}{0.3\textwidth}
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\centering
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\includegraphics[width=.3\textwidth]{06/micha.JPG}
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||||
\caption*{Micha im Festgewand}
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||||
\mycap{Micha im Festgewand}
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\end{wrapfigure}
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So traten wir Gäste durch das (symbolische) Haupttor, begleitet vom
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Sprechgesang der Familienältesten, einer beeindruckenden Frau mit
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@ -44,12 +49,6 @@ Gästen. Zum einen um den 21 -jährigen in die Welt der Erwachsenen
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einzuführen, aber auch um die guten Absichten als Besucher zu erklären
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und von den Gastebern akzeptiert zu werden.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{06/buffet.jpg}
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\caption*{Kuchenbuffet bei der Feier}
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\end{figure}
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Anschließend gab es ein großes Essen, unterbrochen von zahlreichen
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(und langen) Reden und beeindruckenden und lautstarken Einlagen
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||||
seitens der Jungen Männer. Schlussendlich halfen wir WWOOFer die
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||||
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@ -58,7 +57,7 @@ noch nie so viel Chaos auf einem Tisch gesehen :P) und das Geschirr zu
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spülen. Danach ging es ans Kuchen- bzw. Muffinbuffet und den
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unformellen Teil.
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\begin{wrapfigure}[11]{l}{0.3\textwidth}
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\begin{wrapfigure}[12]{l}{0.3\textwidth}
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\centering
|
||||
\includegraphics[width=.3\textwidth]{06/hecke.JPG}
|
||||
\end{wrapfigure}
|
||||
|
@ -78,10 +77,10 @@ die Woche bringt.
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|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{06/levin.JPG}
|
||||
\caption*{Levin am Abend}
|
||||
\mycap{Levin am Abend}
|
||||
\end{figure}
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{06/aussicht_levin_berg.JPG}
|
||||
\caption*{Levin vom Berg aus}
|
||||
\mycap{Levin vom Berg aus}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
|
|
@ -9,7 +9,7 @@ ein.
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|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{07/jean_und_hund.JPG}
|
||||
\caption*{Letzter Tag bei Jean}
|
||||
\mycap{Letzter Tag bei Jean}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Die letzten zwei Wochen kann ich wohl zu den schwierigsten in meinem
|
||||
Leben buchen. Nach einer zweiten, einwöchigen und äußerst angenehmen
|
||||
|
|
|
@ -1,10 +1,10 @@
|
|||
\chapdate{18.10.2016}
|
||||
\chapter{Mir fallen keine Ueberschriften ein}
|
||||
\chapter{Mir fallen keine \"Uberschriften ein}
|
||||
|
||||
\begin{wrapfigure}[17]{r}{0.3\textwidth}
|
||||
\begin{wrapfigure}[16]{r}{0.3\textwidth}
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=.3\textwidth]{08/buchladen.JPG}
|
||||
\caption*{Im Buchladen in Wellington, der indirekt zu meinem Physikstudium f\"uhrte.}
|
||||
\mycap{Im Buchladen in Wellington, der indirekt zu meinem Physikstudium f\"uhrte.}
|
||||
\end{wrapfigure}
|
||||
Mal wieder eine Meldung\ldots{}
|
||||
|
||||
|
|
|
@ -24,7 +24,7 @@ immer noch dort!
|
|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{09/weta.JPG}
|
||||
\caption*{Weta Workshop}
|
||||
\mycap{Weta Workshop}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Gestern dann bin ich früh aufgestanden, habe einen Deutschen zum Bus
|
||||
|
@ -53,7 +53,7 @@ Idee, dass ich doch den Makara-Loop-Walk machen könnte.
|
|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{09/makara.JPG}
|
||||
\caption*{Makara Beach}
|
||||
\mycap{Makara Beach}
|
||||
\end{figure}
|
||||
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||||
Im Grunde gesagt ist der Makara-Beach ein Kalenderblatt, das Gott so
|
||||
|
@ -72,3 +72,8 @@ auf, dass mein Gesicht nicht nur vom Sonnenbrand rot war. Naja, kein
|
|||
Baden, aber ein schöner Ausflug.
|
||||
|
||||
Cheers!
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{09/driftwood.JPG}
|
||||
\mycap{Treibholz am Makara Beach}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
|
|
@ -26,11 +26,11 @@ Als dann, bis bald :)
|
|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{10/strand.JPG}
|
||||
\caption*{der Strand}
|
||||
\mycap{Der Strand}
|
||||
\end{figure}
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{10/flax.JPG}
|
||||
\caption*{Anmerkung 1. Nov: Heute habe ich einen körperlich sehr auslastenden
|
||||
\mycap{Anmerkung 1. Nov: Heute habe ich einen körperlich sehr auslastenden
|
||||
Kampf mit einer Flaxpflanze gewonnen.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
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@ -16,7 +16,7 @@ festsitzende Luft). Somit hatte ich wenig im Garten, dafür aber mehr im
|
|||
Haushalt zu tun und kann nun sehr effizient den gesamten Kern in einem
|
||||
Stück aus einer Walnuss schälen. Ja und die Tage verflogen. Ich weiß
|
||||
wirklich nicht wie, aber am Ende des Tages hatte ich immer keine Zeit
|
||||
mehr :). Einen Abend haben wir "Catch me if You Can" gesehen, trés
|
||||
mehr :). Einen Abend haben wir ``Catch me if You Can'' gesehen, trés
|
||||
amusant, wenigstens an das kann ich mich noch erinnern.
|
||||
|
||||
Mir kam die zündende Idee ein Arbeitstagebuch zu führen, sodass ich
|
||||
|
@ -46,11 +46,11 @@ zunächst annahm.
|
|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{11/kapiti.JPG}
|
||||
\caption*{Kapiti Coast mit Kapiti Island}
|
||||
\mycap{Kapiti Coast mit Kapiti Island}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Gestern dann unternahm ich einen noch besser durch Photographie
|
||||
dokumentierten Ausflug in das "Southward Car Museum". Sir Len Southward
|
||||
dokumentierten Ausflug in das ``Southward Car Museum''. Sir Len Southward
|
||||
fing irgendwann im letzten Jahrhundert an, als Mechaniker eine
|
||||
Automobilwerkstatt zu führen. Das verhalf ihm dann zu einem Reichtum,
|
||||
der nur durch das Sammeln älterer, neuerer, schöner, hässlicher,
|
||||
|
@ -67,7 +67,7 @@ Stunden zu beschränken.
|
|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{11/trabi.JPG}
|
||||
\caption*{Trabi im Southward Car Museum}
|
||||
\mycap{Trabi im Southward Car Museum}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Besonders interessant waren bei all dem die alten Kuriositäten, wie das
|
||||
|
@ -80,7 +80,7 @@ gekühlten Motor über zwei Ventile.
|
|||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{11/phaeno.JPG}
|
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\caption*{Ph\"anomobil}
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\mycap{Ph\"anomobil}
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\end{figure}
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Desweiteren fand ich viel Freude an diversen Sportwagen, aber auch an
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@ -94,7 +94,7 @@ motorisierte Tandemfahrräder und Flugzeuge. Ein höchst interessanter
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Aufenthalt, besonders, wenn man sich die Produktionszahlen einiger
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Modelle ansieht. Wenn die alle heute noch fahren würden\ldots{} Auch
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der Leistungsanstieg von mickrigen 8-12 PS der motorisierten
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("Horseless" fancy, fancy!!) Pferdekutschen zu Sportwagen mit 300 PS
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(``Horseless'' fancy, fancy!!) Pferdekutschen zu Sportwagen mit 300 PS
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und mehr. Zudem gab es zu Anfang einen recht großen Markt für die
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einfach zu handhabenden und leisen Elektromobile, die dann aber von
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der Entwicklung des Verbrennungsmotors überholt wurden. Heute noch
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@ -1,74 +1,100 @@
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\chapdate{23.11.2016}
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\chapter{Fiji}
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Frisch aus dem Urlaub im Urlaub. Ich grüße von Fiji, denn ich schreibe
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diesen Eintrag schon auf der Insel und veröffentliche ihn erst jetzt.
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Ein paar wunderbare und sehr komfortable Tage waren es. Wir wohnen hier
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in einem sehr schönen Ferienhaus mit Pool, Meeresblick (bzw.
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Sonnenuntergangsblick) und erfrischender Brise zur Abendstunde. Viel
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Entspannung und viel Freizeit. Das ganze erinnert mich an Gozo mit ein
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bisschen mehr grün, aber der gleichen Hitze. Wir haben auch zwei
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``Bedienstete'', die das Haus in Ordnung halten und kochen. Auch wenn
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sie für Bezahlung arbeiten, so kann ich es doch nicht ab, bedient zu
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werden als stände ich über anderen. Nun überfällt mich also immer ein
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gewisses Unbehagen, wenn ich sie arbeiten sehe und ich versuche ab und
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an zu helfen. Als wir am ersten Tag in die Stadt fuhren, um einzukaufen,
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durfte ich erfahren, was ein echter Markt ist: viele kleine Stände mit
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frischem Gemüse und allerhand interessanten Kleinigkeiten. Um die
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nötigen Preisverhandlungen kümmerte sich unserer lokaler Führer Stanley.
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Auf dem Weg zurück fiel mir dann auf, wie arm das Land Fiji ist. Der
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Frisch aus dem Urlaub im Urlaub.
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Ich grüße von Fiji, denn ich schreibe diesen Eintrag schon auf der
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Insel und veröffentliche ihn erst jetzt. Ein paar wunderbare und
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sehr komfortable Tage waren es. Wir wohnen hier in einem sehr schönen
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Ferienhaus mit Pool, Meeresblick (bzw. Sonnenuntergangsblick) und
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erfrischender Brise zur Abendstunde. Viel Entspannung und viel
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Freizeit. Das ganze erinnert mich an Gozo mit ein bisschen mehr grün,
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aber der gleichen Hitze.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{12/view.JPG}
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\mycap{Aussicht von unserm Domiziel.}
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\end{figure}
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Wir haben auch zwei ``Bedienstete'', die das Haus in Ordnung halten
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und kochen. Auch wenn sie für Bezahlung arbeiten, so kann ich es doch
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nicht ab, bedient zu werden als stände ich über anderen. Nun überfällt
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mich also immer ein gewisses Unbehagen, wenn ich sie arbeiten sehe und
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ich versuche ab und an zu helfen.
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Als wir am ersten Tag in die Stadt fuhren, um einzukaufen, durfte ich
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erfahren, was ein echter Markt ist: viele kleine Stände mit frischem
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Gemüse und allerhand interessanten Kleinigkeiten. Um die nötigen
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Preisverhandlungen kümmerte sich unserer lokaler Führer Stanley. Auf
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dem Weg zurück fiel mir dann auf, wie arm das Land Fiji ist. Der
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Großteil der Bevölkerung lebt in Wellblechhütten und unsere
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``Bediensteten'' schätzen sich mit einen überdurchschnittlich hohen
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Monatslohn von umgerechnet weniger als 300 Euro glücklich, wobei die
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Lebensmittelpreise auch gesalzen sind. Da ich gerade die Beweismethode
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der vollständigen Induktion verstanden hatte, suchte mein Geist nach
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einem neuen Problem und so stürzte mich die Ungleichheit auf der Welt in
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eine tiefe Verzweiflung. Wie kann es sein, dass ich so ein Glück habe
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und in Fiji auf einem Hügel (ja, auch im geographischen Sinne) über den
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in Armut lebenden Urlaub mache. Wie kann es sein, dass ich mir dieser
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Ungerechtigkeit bewusst war und dass sie mich aber nicht schon früher
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zur Verzweiflung getrieben hat. Wenn nur die geringste Möglichkeit
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besteht etwas ändern zu können, warum sollte ich nicht meine ganze Kraft
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darauf verwenden, anstatt zu entspannen. Nun, da ich bei diesen Fragen
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zu keiner zufriedenstellenden Lösung kam, rumorte das Thema in meinen
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Gedanken (und im Chat mit Nicolai, der sich das gleiche schon etwas
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früher als ich gefragt hat). Arme und unterentwickelte Länder bleiben
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unterentwickelt und werden ärmer. Nur, wenn wir ``entwickelten'' in
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unserem Eigennutz genau diese Umstände ausnutzen und geringe Löhne
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zahlen (siehe unsere ``Bediensteten'') oder Land kaufen, um dann große
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Villen mit den eigenen Arbeitern anstatt den einheimischen zu bauen. All
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das zu verhindern ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn man im
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Alltag bewusster darauf achtet, wo denn all das Zeug, was man so günstig
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Lebensmittelpreise auch gesalzen sind.
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Da ich gerade die Beweismethode der vollständigen Induktion verstanden
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hatte, suchte mein Geist nach einem neuen Problem und so stürzte mich
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die Ungleichheit auf der Welt in eine tiefe Verzweiflung. Wie kann es
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sein, dass ich so ein Glück habe und in Fiji auf einem Hügel (ja, auch
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im geographischen Sinne) über den in Armut Lebenden Urlaub mache. Wie
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kann es sein, dass ich mir dieser Ungerechtigkeit bewusst war und dass
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sie mich aber nicht schon früher zur Verzweiflung getrieben hat. Wenn
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nur die geringste Möglichkeit besteht etwas ändern zu können, warum
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sollte ich nicht meine ganze Kraft darauf verwenden, anstatt zu
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entspannen. Nun, da ich bei diesen Fragen zu keiner
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zufriedenstellenden Lösung kam, rumorte das Thema in meinen Gedanken
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(und im Chat mit Nicolai, der sich das gleiche schon etwas früher als
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ich gefragt hat).
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Arme und unterentwickelte Länder bleiben unterentwickelt und werden
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ärmer. Nur, wenn wir ``entwickelten'' in unserem Eigennutz genau diese
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Umstände ausnutzen und geringe Löhne zahlen (siehe unsere
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``Bediensteten'') oder Land kaufen, um dann große Villen mit den
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eigenen Arbeitern anstatt den einheimischen zu bauen. All das zu
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verhindern ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn man im Alltag
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bewusster darauf achtet, wo denn all das Zeug, was man so günstig
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kauft, herkommt. Auch sollte man natürlich nicht wirtschaften, um
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eigennützig Reichtum zu akkumulieren und auch einmal an andere denken.
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All das entspricht so ziemlich der christlichen (oder allgemein
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religiösen) Lehre und wir tun nach wie vor gut daran, danach zu leben.
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Ok, andere nennen das dann eben unsere ``Werte''. Man vergisst das alles
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aber sehr schnell und erkennt es nur wieder, wenn man mit der Nase
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darauf gestoßen wird. Ich mit meiner kleinen Reise nach Neuseeland habe
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ja noch eigennütziger gehandelt, hätte ich ja auch nach Afrika gehen
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können, um zu helfen. Punkt. Das also als Auszug aus meinen Gedanken.
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Ok, andere nennen das dann eben unsere ``Werte''. Man vergisst das
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alles aber sehr schnell und erkennt es nur wieder, wenn man mit der
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Nase darauf gestoßen wird. Ich mit meiner kleinen Reise nach
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Neuseeland habe ja noch eigennütziger gehandelt, hätte ich ja auch
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nach Afrika gehen können, um zu helfen. Punkt. Das also als Auszug aus
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meinen Gedanken.
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Nun sehe ich aber auch, dass die Leute hier glücklich, ja wirklich
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glücklich sind. Wahrscheinlich sogar glücklicher als wir, die wir uns
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sorgenfrei neue Sorgen schaffen und das dann Fortschrittlichkeit nennen.
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Unsere Maßstäbe passen nicht überall, Werte aber manchmal schon eher.
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Auch wenn die Leute glücklich sind, sollte man ihre Lage nicht
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verschlechtern, nur um in seiner Richtung weiter zu kommen. Mit welchem
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Recht zerstören wir eigentlich einen Planeten, auf dem sie noch nicht
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einmal die Möglichkeit hatten genau so ``toll'' (schlimm) wie wir zu
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werden. Wissen bringt ``Macht''. Naja wohl eher ``frei''. Hier auf Fiji
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weiß man um den westlichen Lebensstil und steht darüber, auch wenn man
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den Touristen zuliebe ein paar Spiegelbilder aufstellt und seine Sprache
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zu einem einzelnen Wort ``Bulla'' (``Hallo'') verkrüppelt. Zur
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Erinnerung daran wird man dann von allen Seiten damit beschmissen. Bulla
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sagt der Verkäufer, an dessen Stand ich einen Bullachino bestelle,
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nachdem ich mir ein Bulla-Shirt (Fiji braucht ja auch ''Hawai-Hemden'')
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bei Bulla-Looks (Ok, der Laden heißt Jack's\ldots{} und ich habe mir
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keines gekauft) gekauft habe. Aber zurück zum Text. Würde hier jedes
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Kind Zugang zu Bildung haben, so wäre es nicht zwangsläufig glücklicher,
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dafür jedoch freier zu werden, was es eben werden will. Vielleicht ist
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das ein Ansatzpunkt. Auch wenn ich aus dem Wust der Gedanken, den ich
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hier nicht noch weiter ausrollen möchte, den ich aber in einer OneNote
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sorgenfrei neue Sorgen schaffen und das dann Fortschrittlichkeit
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nennen. Unsere Maßstäbe passen nicht überall, Werte aber manchmal
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schon eher. Auch wenn die Leute glücklich sind, sollte man ihre Lage
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nicht verschlechtern, nur um in seiner Richtung weiter zu kommen. Mit
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welchem Recht zerstören wir eigentlich einen Planeten, auf dem sie
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noch nicht einmal die Möglichkeit hatten genau so ``toll'' (schlimm)
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wie wir zu werden. Wissen bringt ``Macht''. Naja wohl eher
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``Freiheit''.
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Hier auf Fiji weiß man um den westlichen Lebensstil und steht darüber,
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auch wenn man den Touristen zuliebe ein paar Spiegelbilder aufstellt
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und seine Sprache zu einem einzelnen Wort ``Bulla'' (``Hallo'')
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verkrüppelt. Zur Erinnerung daran wird man dann von allen Seiten damit
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beschmissen. Bulla sagt der Verkäufer, an dessen Stand ich einen
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Bullachino bestelle, nachdem ich mir ein Bulla-Shirt (Fiji braucht ja
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auch ''Hawai-Hemden'') bei Bulla-Looks (Ok, der Laden heißt
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Jack's\ldots{} und ich habe mir keines gekauft) gekauft habe.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{12/daylight_view.JPG}
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\mycap{\centering Die Korallen wurden von einem kleinen Tsunami in mitleidenschaft genommen.}
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\end{figure}
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Aber zurück zum Text. Würde hier jedes Kind Zugang zu Bildung haben,
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so wäre es nicht zwangsläufig glücklicher, dafür jedoch freier zu
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werden, was es eben werden will. Vielleicht ist das ein
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Ansatzpunkt. Auch wenn ich aus dem Wust der Gedanken, den ich hier
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nicht noch weiter ausrollen möchte, den ich aber in einer OneNote
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Übersicht zu systematisieren versuche, noch keine klare Linie
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herausziehen kann, so habe ich doch schon eine gewisse Synthese
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gewonnen. Um so mehr der einzelne voran kommt, ohne andere zurück zu
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@ -77,7 +103,11 @@ wird, ohne anderen zu schaden, um so besser wird das Ganze. Das klingt
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in meinen Ohren recht egoistisch, ist jedoch das zufriedenstellendste,
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das ich bisher hervorgebracht habe. Lebe, so gut du kannst, und
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verschließe deine Augen nicht vor deinen Fehlern. Sollte ich einmal zu
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Reichtum kommen, so setze ich ihn weise ein, sodass er zu einem Reichtum
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aller wird. Holla, Marx grüßt. Bis dann, alsbald, euer Valentin, der
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sich das Ganze endlich einmal vom Herzen geschrieben hat. Ps: Ich bin
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jetzt bei einem neuen Host und es ist wunderschön. Mehr dazu später.
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Reichtum kommen, so setze ich ihn weise ein, sodass er zu einem
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Reichtum aller wird. Holla, Marx grüßt.
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Bis dann, alsbald, euer Valentin, der sich das Ganze endlich einmal
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vom Herzen geschrieben hat.
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Ps: Ich bin jetzt bei einem neuen Host und es ist wunderschön. Mehr
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dazu später.
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@ -25,12 +25,25 @@ Wellington habe ich in zwei Hälften geteilt, um die Fahrt auch genießen
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zu können. Gesehen habe ich den Tongariro National Park, oder besser:
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ich habe ihn auf State Highway One durchfahren (wärmstens zu empfehlen),
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ich bin auch gewandert und im eisigen Lake Taupo geschwommen.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{13/lake_taupo.JPG}
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\mycap{Blick auf Lake Taupo}
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\end{figure}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{13/hw1.JPG}
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\mycap{State Highway One}
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\end{figure}
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Übernachtet habe ich in einem Backpacker Hostel und war sehr angenehm
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überrascht. Sauber, leise, gemütlich und preislich sehr attraktiv stand
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die Unterkunft, wie ich nun weiß, in angenehmen Kontrast zu anderen
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Herbergen. Am zweiten Tag verfuhr ich mich erst einmal gründlich und
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endete an einer abgesperrten Forrest-Road, dann an einer Weiteren und
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schließlich auf dem Highway. Pünktlich zum Lunch fand ich beim dritten
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schließlich auf dem Highway.
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Pünktlich zum Lunch fand ich beim dritten
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Versuch das Haus meiner Hosts und siehe da, eine weitere sehr positive
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Überraschung wartet auf mich. Wirklich direkt in den Sanddünen gelegen
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und liebevoll gestaltet, ein Ort, besser als jedes Ferienhaus. Es lebt
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@ -38,40 +51,49 @@ sich sehr schön bei den Niederländern Wilhelmina und Gerrit und
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besonders das Essen ist unübertrefflich. Die Beiden haben eine
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unglaubliche Menge an Olivenbäumen und stellen mit ersten Plätzen und
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Goldzertifikaten ausgezeichnetes Oliven-Öl her (und das erst seit
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wenigen Jahren!). Die Arbeit ist relativ hart, aber abwechslungsreich.
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Sogar auf dem Markt verkaufen durfte ich! Sehr spannend. Aus vielerlei
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||||
Perspektiven zählen Will und Gerrit zu den besten WWOOfing Hosts, bei
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||||
denen ich das Glück hatte, aufgenommen zu werden. In Konjunktion mit
|
||||
meiner etwas merkwürdigen und gestressten Stimmung in den letzten Wochen
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muss ich aber auch gestehen, dass ich die Sache etwas ambivalent sehe.
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Diese Ambivalenz hat mir in letzter Zeit sehr viel zu denken gegeben.
|
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wenigen Jahren!).
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{13/view_terace.JPG}
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\mycap{Ausblick von der Terasse}
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\end{figure}
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Die Arbeit ist relativ hart, aber abwechslungsreich. Sogar auf dem
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Markt verkaufen durfte ich! Sehr spannend. Aus vielerlei Perspektiven
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zählen Will und Gerrit zu den besten WWOOfing Hosts, bei denen ich das
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Glück hatte, aufgenommen zu werden. In Konjunktion mit meiner etwas
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merkwürdigen und gestressten Stimmung in den letzten Wochen muss ich
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aber auch gestehen, dass ich die Sache etwas ambivalent sehe. Diese
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Ambivalenz hat mir in letzter Zeit sehr viel zu denken gegeben.
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Wir unterhalten uns wunderbar und sehr lang zu und nach den meisten
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Mahlzeiten, dennoch sind die Hosts eher gut, aber nicht ``warm''. Das
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mag von ihrer halb professionellen Einstellung gegenüber WWOOFern
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liegen, wobei ich damit, nun da ich weiss, dass der Garten und das
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Olivenöl wirklich nur Hobby sind, besser klar komme. Will und besonders
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Gerrit sind schon über das Berufsleben hinaus (Gerrit ist 69 Jahre alt,
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ich habe ihn auf Mitte 50 geschätzt), brauchen die Arbeit scheinbar aber
|
||||
doch, denn besonders Gerrit arbeitet bis zum buchstäblichen Umfallen.
|
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Von uns wird das nicht erwartet, aber dennoch spiegelt sich das in einer
|
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Olivenöl wirklich nur Hobby sind, besser klar komme. Will und
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besonders Gerrit sind schon über das Berufsleben hinaus (Gerrit ist 69
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Jahre alt, ich habe ihn auf Mitte 50 geschätzt), brauchen die Arbeit
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scheinbar aber doch, denn besonders Gerrit arbeitet bis zum
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buchstäblichen Umfallen\footnote{Inklusive Krankenhausbesuch!}. Von
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uns wird das nicht erwartet, aber dennoch spiegelt sich das in einer
|
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gewissen Erwartungshaltung wider. In der Praxis erfährt man meistens
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nur, wenn etwas falsch ist und muss Lob ``erfragen''. Das alles hat sich
|
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wahrscheinlich durch die schiere Masse an WOOFern, die hier über das
|
||||
Jahr arbeiten, so eingependelt und ist nun einfach hinzunehmen. Damit
|
||||
ist es auch schwieriger motiviert und effizient zu arbeiten, da einem
|
||||
immer die Angst vor dem Fehler im Nacken sitzt. Um einen Schluss damit
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zu machen: Es sind die ersten Hosts, bei denen ich mich in der schwachen
|
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Position des Bittstellers sehe. Daneben aber ist alles- und besonders
|
||||
das Essen - tiptop! Jeder WWOOFing Host ist anders und das ist auch gut
|
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so!
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nur, wenn etwas falsch ist und muss Lob ``erfragen''. Das alles hat
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sich wahrscheinlich durch die schiere Masse an WOOFern, die hier über
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das Jahr arbeiten, so eingependelt und ist nun einfach
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hinzunehmen. Damit ist es auch schwieriger motiviert und effizient zu
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arbeiten, da einem immer die Angst vor dem Fehler im Nacken sitzt. Um
|
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einen Schluss damit zu machen: Es sind die ersten Hosts, bei denen ich
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mich in der schwachen Position des Bittstellers sehe. Daneben aber ist
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alles- und besonders das Essen - tiptop! Jeder WWOOFing Host ist
|
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anders und das ist auch gut so!
|
||||
|
||||
Nun, zu entspannen - das ist so eine Sache. Ich habe mich wohl etwas in
|
||||
eine ``Ich muss meine ToDo-Liste abarbeiten, es so viel zu tun'' -
|
||||
Nun, zu entspannen - das ist so eine Sache. Ich habe mich wohl etwas
|
||||
in eine ``Ich muss meine ToDo-Liste abarbeiten, es so viel zu tun'' -
|
||||
Stimmung hineingesteigert. Und da mir hier, weil ich endlich mal etwas
|
||||
unternehme und wir so lang am Esstisch reden, erstaunlich wenig Zeit
|
||||
bleibt, kann das sehr frustrierend werden. Ich sage mir jetzt: du kannst
|
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nur das tun, was du auch wirklich jetzt tun kannst. Nun, das klappt mal
|
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mehr und manchmal weniger, aber die Tendenz sieht gut aus.
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bleibt, kann das sehr frustrierend werden. Ich sage mir jetzt: du
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kannst nur das tun, was du auch wirklich jetzt tun kannst. Nun, das
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klappt mal mehr und manchmal weniger, aber die Tendenz sieht gut aus.
|
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Ich WWOOFe hier nicht allein. In den ersten zwei Wochen gab es noch eine
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Kiwi WWOOFerin in den 40igern namens Tracy. Und Tracy war und ist
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@ -82,39 +104,58 @@ ist zwar viel gereist, war nebenbei aber Work-A-Holic und Mutter. Um mal
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auszusteigen ist Sie geWWOOFt und schließlich hier gelandet. Das eigene
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Land zu bereisen ist eine gute Idee. Nun, jetzt weiß ich, was ich mache,
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wenn ich zurück in Deutschland bin.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{13/tracy.JPG}
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\mycap{Tracy}
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\end{figure}
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Das wunderschöne Whakatane ist eine sehr offene, kleine aber schöne
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||||
Stadt und so verbrachte ich meine erste Woche hier damit zu arbeiten,
|
||||
mir Sorgen zu machen und die Stadt zu bewundern. Will und Gerrit
|
||||
schlugen eines Abends vor, wenn man schon einmal in der Gegend sei, die
|
||||
Coromandel Halbinsel zu besichtigen (einen der schönsten Landstriche
|
||||
Neuseelands). Ich, immer noch meschugge vom Ankunfts-Schock (irgendwie
|
||||
hab ich den bei neuen Hosts immer), legte die Idee erst einmal zu den
|
||||
Akten, bis Tracy vorschlug, man könne doch zusammen reisen. Also setzten
|
||||
wir uns ans Planen (ich hasse planen, habe aber noch zwei Nachmittage
|
||||
mit dem Planen meines Südinselaufenthaltes verbracht) und brachen bald
|
||||
darauf zum wunderbaren 4-Tages-Trip auf. Und wieder hatte ich großes
|
||||
Glück, Tracys wunderbaren Bruder, dessen Frau und weitere Freunde kennen
|
||||
zu lernen, bei denen wir übernachten durften. Es war eine gute
|
||||
Erfahrung, zu sehen, wie viele warmherzige Menschen es auf der Welt
|
||||
gibt. Besagte Freunde von Tracy waren in ihrer Kindheit wie zweite
|
||||
Eltern für sie und somit waren viele Erinnerungen mit dem Besuch und dem
|
||||
wunderbaren Stück Land, auf dem sie oft spielte (an der Formulierung ist
|
||||
noch zu arbeiten), verbunden. An Sommertagen als 13- Jährige spontan auf
|
||||
dem Meer drauf los zu segeln, das klingt für mich traumhaft und
|
||||
unvorstellbar. Auch in anderen Hinsichten haben wir einen lohnenden Trip
|
||||
verbracht. Das meine ich buchstäblich, denn die Aussicht war wundervoll
|
||||
und ich durfte aus dem Fenster gaffen (und filmen, Verweis auf
|
||||
Google-Photos), während Tracy halsbrecherisch im Kiwistyle fuhr. Um es
|
||||
kurz zu machen: wir sind einmal rundherumgefahren und haben viel
|
||||
mir Sorgen zu machen und die Stadt zu bewundern.
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Will und Gerrit schlugen eines Abends vor, wenn man schon einmal in
|
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der Gegend sei, die Coromandel Halbinsel zu besichtigen (einen der
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schönsten Landstriche Neuseelands). Ich, immer noch meschugge vom
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Ankunfts-Schock (irgendwie hab ich den bei neuen Hosts immer), legte
|
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die Idee erst einmal zu den Akten, bis Tracy vorschlug, man könne doch
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zusammen reisen. Also setzten wir uns ans Planen (ich hasse planen,
|
||||
habe aber noch zwei Nachmittage mit dem Planen meines
|
||||
Südinselaufenthaltes verbracht) und brachen bald darauf zum
|
||||
wunderbaren 4-Tages-Trip auf. Und wieder hatte ich großes Glück,
|
||||
Tracys wunderbaren Bruder, dessen Frau und weitere Freunde kennen zu
|
||||
lernen, bei denen wir übernachten durften. Es war eine gute Erfahrung,
|
||||
zu sehen, wie viele warmherzige Menschen es auf der Welt gibt. Besagte
|
||||
Freunde von Tracy waren in ihrer Kindheit wie zweite Eltern für sie
|
||||
und somit waren viele Erinnerungen mit dem Besuch und dem wunderbaren
|
||||
Stück Land, auf dem sie oft spielte (an der Formulierung ist noch zu
|
||||
arbeiten), verbunden. An Sommertagen als 13- Jährige spontan auf dem
|
||||
Meer drauf los zu segeln, das klingt für mich traumhaft und
|
||||
unvorstellbar. Auch in anderen Hinsichten haben wir einen lohnenden
|
||||
Trip verbracht. Das meine ich buchstäblich, denn die Aussicht war
|
||||
wundervoll und ich durfte aus dem Fenster gaffen (und filmen, Verweis
|
||||
auf Google-Photos), während Tracy halsbrecherisch im Kiwistyle
|
||||
fuhr.
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\begin{figure}[h]
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||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{13/marmite.JPG}
|
||||
\mycap{Hier habe ich zum erstenmal Marmite zu sch\"atzen gelernt.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
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||||
Um es kurz zu machen: wir sind einmal rundherumgefahren und haben viel
|
||||
gesehen. Dabei habe ich gelernt, dass Touristenattraktionen einfach
|
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lächerlich sind und man schon mit ein paar wenigen Schritten in die
|
||||
Natur für sich selbst und mit guten Menschen noch viel Schöneres erleben
|
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kann. Nun ein Gutes hat es dann doch gehabt: den Touris am
|
||||
Natur für sich selbst und mit guten Menschen noch viel Schöneres
|
||||
erleben kann. Nun ein Gutes hat es dann doch gehabt: den Touris am
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Hot-Water-Beach dabei zuzuschauen, wie sie sich, Schulter an Schulter
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stehend, gegenseitig die Sandlöcher zuschaufeln, war schon mit
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erheblichen Amusement verbunden. Auch war der Anblick von Mount Manganui
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atemberaubend.
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erheblichen Amusement verbunden. Auch war der Anblick von Mount
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Maunganui atemberaubend.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{13/maunganui.JPG}
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\mycap{Ausblick von Mount Maunganui}
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\end{figure}
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Nun bin ich wieder zurück und muss wieder einmal gestehen, das ich trotz
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der wunderbaren Reise froh bin, wieder Back-To-Normal zu sein (was auch
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@ -127,19 +168,21 @@ den Genuss, jetzt einmal den Erfahrenen spielen zu dürfen.
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Das bedeutet, dass wir eine neue dänische WWOOFerin haben, mit der ich
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mich schon recht gut angefreundet habe. Sie ist Psychologie- und
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Neure-Sciences-Studentin und nimmt sich eine Auszeit vor ihrem
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Neuro-Sciences-Studentin und nimmt sich eine Auszeit vor ihrem
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Master-Studium. Nun heisst es ihr die Neuseeländischen Verfahrensweisen
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näher zu bringen und Erfahrungen weiter zu geben. Ist auf jeden Fall
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sehr spannend für beide Seiten. Es ist erstaunlich, wie gut ich schon
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zurechtkomme (immer noch entfernt vom Optimum). Leute kennenlernen, im
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Supermarkt oder dem Hot Pool mit Wildfremden Freundschaften zu schließen
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oder auf Mount Manganui mit einem Tschechen ohne großes Brimborium ins
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Gespräch zu kommen, all das wäre für mich vor einem halben Jahr wohl
|
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noch nicht möglich gewesen. Nun, ich hatte wohl keine Ahnung, worauf ich
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mich einließ und das bekomme ich auch zu spüren, aber es lohnt sich. Ich
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sehr spannend für beide Seiten.
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Es ist erstaunlich, wie gut ich schon zurechtkomme (immer noch
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entfernt vom Optimum). Leute kennenlernen, im Supermarkt oder dem Hot
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Pool mit Wildfremden Freundschaften zu schließen oder auf Mount
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Manganui mit einem Tschechen ohne großes Brimborium ins Gespräch zu
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kommen, all das wäre für mich vor einem halben Jahr wohl noch nicht
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möglich gewesen. Nun, ich hatte wohl keine Ahnung, worauf ich mich
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einließ und das bekomme ich auch zu spüren, aber es lohnt sich. Ich
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bin nicht frei von Zweifeln, was das WWOOFen betrifft, aber ich komme
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immer besser zurecht und es steht mir immer noch offen, etwas anderes zu
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machen, auch wenn mir der aktuelle Modus Vivendi sehr gefällt.
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immer besser zurecht und es steht mir immer noch offen, etwas anderes
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zu machen, auch wenn mir der aktuelle Modus Vivendi sehr gefällt.
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Merkwürdiger Weise lobt jeder mein Engisch\ldots{} nun ja, das Lernen
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einer Fremdsprache ist hier nicht so selbstverständlich, wie in
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Deutschland.
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@ -4,6 +4,11 @@
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Frohe Weihnachten euch allen. Zu guter Letzt hat sich vorgestern auch
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bei mir eine weihnachtliche Stimmung eingestellt. (Auch dank Mamas
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Lebkuchenpacket. Danke :P.)
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/santa.JPG}
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\mycap{Der Weihnachtsmann f\"ahrt in NZ Roller.}
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\end{figure}
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\begin{quoting}
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Und so begab es sich, dass Valentin, Sohn des Stefan
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@ -39,6 +44,11 @@ kleinen Rundreise über die Ostküste bis zum Tongariro National Park
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aufgerafft zu haben. Es brauchte einen arbeitsamen, aber sehr
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interessanten Nachmittag und die Route war ausgeplant und die Hostels
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waren gebucht.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/east.JPG}
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\mycap{Valentin am \"ostlichen Extrem}
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\end{figure}
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Nach einer langen, aber sehr pittoresken Fahrt um das East Cape, auf dem
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der östlichste Leuchtturm der Welt steht und bei dem ich zwei nette
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@ -49,32 +59,52 @@ ein Einzelzimmer mit Sonnenaufgangsblick, den ich, da ich ganz ohne
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Wecker um 5 Uhr am Morgen erwachte, alsbald genießen durfte. (Um ehrlich
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zu sein: die Sonne versteckte sich hinter einer Wolke, war also gar
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nicht direkt zu erkennen, aber das Farbenspiel war dennoch sehr
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ansehnlich.) Am nächsten Morgen war ich bereits auf dem besten Weg, nach
|
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ansehnlich.)
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/sunrise.JPG}
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\mycap{Der Sonnenaufgang}
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\end{figure}
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Am nächsten Morgen war ich bereits auf dem besten Weg, nach
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Gisborne weiter zu fahren, kam aber zu meinem Glück, dass mich wohl die
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||||
ganze Woche verfolgte, mit einem Schweizer Radreisenden ins Gespräch.
|
||||
Ich entschied, noch eine Nacht im Hostel zu verweilen und brach zusammen
|
||||
mit dem Schweizer zu einem sehr lohnenswerten Tagesausflug auf. Der
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||||
East-Coast scheint sehr beliebt unter Radfahrern zu sein, sodass es im
|
||||
Hostel neben Anraud auch noch zwei niederländische und einen britischen
|
||||
Radfahrer gab. Zurück zum Faden: Arnaud und ich wanderten also zu Cooks
|
||||
Cove, einer kleinen Bucht, die Captain Cook bei seiner Umsegelung
|
||||
Neuseelands entdeckt, und als besonders und außergewöhnlich schön
|
||||
befunden hat. Und auch wir konnten diesem Urteil nur zustimmen, bot die
|
||||
Bucht doch einen Anblick, wie ein Photo aus dem Reisemagazin. Sogar im
|
||||
eiskalten Wasser konnten wir planschen. Danach haben wir uns noch den
|
||||
längsten Anleger in der östlichen Hemisphäre (jaja der Begriff ist
|
||||
inadäquat\ldots) angesehen und durchlaufen. Der besagte Anleger stammt
|
||||
noch aus der Zeit nach dem Weltkrieg, als man in Neuseeland die Schafe
|
||||
und Rinder zum Hafen trieb und direkt geschlachtet auf Kühlbote lud, um
|
||||
das verwüstete Europa zu versorgen. Besonders ausgeprägt war diese
|
||||
Verfahrensweise am East-Coast, der als ganzer Landzug bis weit ins
|
||||
Inland eine einzige Farm ist. Es gibt in Neuseeland siebzig Millionen
|
||||
Kühe, Rinder und natürlich Schafe auf viereinhalb Millionen Menschen und
|
||||
trotzdem sind Milch und Fleisch teuer. Das liegt, wie mir vom
|
||||
sympathischen Hotelbesitzer erklärt wurde, am wunderbaren, komplett
|
||||
freien Handelsmarkt in Neuseeland. So verkauft man lieber im Export und
|
||||
wer im eigenen Lande auch noch etwas abhaben möchte, der zahlt doch
|
||||
bitte dieselben hohen Preise. Es gibt hier keine Zuschüsse und keine
|
||||
mit dem Schweizer zu einem sehr lohnenswerten Tagesausflug auf.
|
||||
\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/cooks_cove.JPG}
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\mycap{Cooks Cove}
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\end{figure}
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Der East-Coast scheint sehr beliebt unter Radfahrern zu sein, sodass
|
||||
es im Hostel neben Anraud auch noch zwei niederländische und einen
|
||||
britischen Radfahrer gab. Zurück zum Faden: Arnaud und ich wanderten
|
||||
also zu Cooks Cove, einer kleinen Bucht, die Captain Cook bei seiner
|
||||
Umsegelung Neuseelands entdeckt, und als besonders und außergewöhnlich
|
||||
schön befunden hat. Und auch wir konnten diesem Urteil nur zustimmen,
|
||||
bot die Bucht doch einen Anblick, wie ein Photo aus dem
|
||||
Reisemagazin. Sogar im eiskalten Wasser konnten wir planschen. Danach
|
||||
haben wir uns noch den längsten Anleger in der östlichen Hemisphäre
|
||||
(jaja der Begriff ist inadäquat\ldots) angesehen und durchlaufen.
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/longest.JPG}
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\mycap{Der l\"angste Steg}
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\end{figure}
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Der besagte Anleger stammt noch aus der Zeit nach dem Weltkrieg, als
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man in Neuseeland die Schafe und Rinder zum Hafen trieb und direkt
|
||||
geschlachtet auf Kühlbote lud, um das verwüstete Europa zu
|
||||
versorgen. Besonders ausgeprägt war diese Verfahrensweise am
|
||||
East-Coast, der als ganzer Landzug bis weit ins Inland eine einzige
|
||||
Farm ist. Es gibt in Neuseeland siebzig Millionen Kühe, Rinder und
|
||||
natürlich Schafe auf viereinhalb Millionen Menschen und trotzdem sind
|
||||
Milch und Fleisch teuer. Das liegt, wie mir vom sympathischen
|
||||
Hotelbesitzer erklärt wurde, am wunderbaren, komplett freien
|
||||
Handelsmarkt in Neuseeland. So verkauft man lieber im Export und wer
|
||||
im eigenen Lande auch noch etwas abhaben möchte, der zahlt doch bitte
|
||||
dieselben hohen Preise. Es gibt hier keine Zuschüsse und keine
|
||||
Unterstützung, sodass den Farmern nichts anderes übrig bleibt, als
|
||||
mitzuspielen, um im Geschäft zu bleiben.
|
||||
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@ -95,6 +125,11 @@ Arnaud ein paar Nudeln, die wir dann zusammen mit zwei frisch
|
|||
angekommenen und recht planlosen deutschen Mädels (auf die meisten
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||||
unserer Fragen gaben sie dieselbe Antwort: ``Wir wissen {[}es{]}
|
||||
nicht\ldots'') verspeisten.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/hill.JPG}
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\mycap{Der H\"ugel}
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\end{figure}
|
||||
|
||||
Am nächsten Tage ging es schließlich weiter zum Tongariro National Park.
|
||||
Einen Zwischenstopp machte ich in Gisborne, um mir im dortigen Park ein
|
||||
|
@ -103,6 +138,11 @@ und das Östlichste Observatorium der Welt anzusehen (Naja, eben nur ein
|
|||
kleines weißes Haus mit Kuppel :P.). Im Anschluss daran durfte ich auf
|
||||
einer Sechsstündigen Fahrt allerhand schöne Natur bewundern und legte
|
||||
mich im Hostel nach einem kleinen Abendbrot direkt schlafen.
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/observatory.JPG}
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\mycap{Das Observatorium}
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\end{figure}
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Um fünf Uhr in der Frühe peitschte ich mich am folgenden Tage aus dem
|
||||
Bett, um das Shuttle zur Tongariro Alpine Crossing zu erwischen. Ja,
|
||||
|
@ -113,26 +153,58 @@ und die wohl in ihrer Unwirklichkeit unvergleichlich mit allem bisher
|
|||
Gesehenen waren. Und trotzdem verspürte ich eine Ambivalenz, fühlte ich
|
||||
mich doch aufgrund der schieren Massen anderer Wanderer, die auf dem
|
||||
Wege vor und hinter mir mehr oder weniger motiviert marschierten, sehr
|
||||
gewöhnlich. Nachdem ich den großen Anstieg, der uns gleich am Anfang
|
||||
erwartete, fast rannte und viele überholt habe, traute ich mir zu, den
|
||||
in Wolken verhüllten Ngauruhoe (Mt. Doom aus TLOTR) zu besteigen. So
|
||||
machte ich mich zusammen mit einem freundlichen Briten an den Aufstieg.
|
||||
Als sich die Sicht dann aber auf einige Meter beschränkte und ich in der
|
||||
gewöhnlich.
|
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\begin{figure}[h]
|
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/before_rise.JPG}
|
||||
\mycap{Vor dem Aufstieg}
|
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\end{figure}
|
||||
|
||||
Nachdem ich den großen Anstieg, der uns gleich am Anfang erwartete,
|
||||
fast rannte und viele überholt habe, traute ich mir zu, den in Wolken
|
||||
verhüllten Ngauruhoe (Mt. Doom aus TLOTR) zu besteigen. So machte ich
|
||||
mich zusammen mit einem freundlichen Briten an den Aufstieg. Als sich
|
||||
die Sicht dann aber auf einige Meter beschränkte und ich in der
|
||||
Aussicht, einen Geröllhang zu erklettern, zunehmend die Nerven verlor,
|
||||
beschloss ich umzukehren und meine Kräfte für die verbleibenden 12
|
||||
Kilometer auf der Crossing aufzusparen. Derselben Ansicht waren zwei
|
||||
junge Damen, denen ich mich für eine Weile der Wanderung anschloss.
|
||||
Gesellschaft ist manchmal eben doch dem einsamen Vor-sich-hin-grübeln
|
||||
vorzuziehen. Der weitere Verlauf meiner Wanderung lässt sich besser
|
||||
photographisch beschreiben und ich verweise hiermit wieder einmal auf
|
||||
meine Photofreigabe. Nachdem mich über die letzten Kilometer die Massen,
|
||||
die ich zuvor überholte, ihrerseits überholten, weil meine mit Blasen
|
||||
übersäten Füße so furchtbar schmerzten, ging es zurück ins Hostel. Um an
|
||||
Toast zu sparen, kochte ich mir Pfannkuchen mit einer herzhaften und
|
||||
sehr schmackhaften Füllung und auch am Folgetag fand ich große Freude an
|
||||
Kilometer auf der Crossing aufzusparen\footnote{Das ist auch gut so,
|
||||
denn der Berg ist den Maori heilig.}.
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/ominous.JPG}
|
||||
\mycap{Noch nicht viel zu erkennen\ldots{}}
|
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\end{figure}
|
||||
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||||
Derselben Ansicht waren zwei junge Damen, denen ich mich für eine
|
||||
Weile der Wanderung anschloss. Gesellschaft ist manchmal eben doch
|
||||
dem einsamen Vor-sich-hin-grübeln vorzuziehen. Der weitere Verlauf
|
||||
meiner Wanderung lässt sich besser photographisch beschreiben und ich
|
||||
verweise hiermit wieder einmal auf meine Photofreigabe. Nachdem mich
|
||||
über die letzten Kilometer die Massen, die ich zuvor überholte,
|
||||
ihrerseits überholten, weil meine mit Blasen übersäten Füße so
|
||||
furchtbar schmerzten, ging es zurück ins Hostel. Um an Toast zu
|
||||
sparen, kochte ich mir Pfannkuchen mit einer herzhaften und sehr
|
||||
schmackhaften Füllung und auch am Folgetag fand ich große Freude an
|
||||
der Kocherei und versuchte meine Vorräte möglichst effizient zu
|
||||
verkochen (Spiegelei mit der restlichen Füllung und Crêpes als
|
||||
Toastersatz :P).
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=.8\textwidth]{14/clearview.JPG}
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\end{figure}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/red.JPG}
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\end{figure}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/pool.JPG}
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\end{figure}
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{14/lava.JPG}
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\mycap{Wo einst Lava floss\ldots{}}
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\end{figure}
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Am 23. Dezember erwischte ich die letzten sonnigen und regenfreien
|
||||
Stunden, um zu den überaus ansehnlichen Tarnaki Falls zu wandern, wobei
|
||||
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@ -147,12 +219,17 @@ berühmte Baudenkmal und Skihotel Chateau Tongariro, endlich einmal ein
|
|||
richtiges Steingebäude!). Aus Neugier fuhr ich zu guter Letzt auch die
|
||||
Straße zum Skigebiet hinauf, um inmitten von Nebel, Regen und Wolken
|
||||
Skilifte und Felsklippen zu bewundern (sehr surreal).
|
||||
\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth, angle=-90]{14/taranaki.JPG}
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\mycap{Taranaki Falls}
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\end{figure}
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Das Weihnachtsfest mit Edith und Familie war sehr harmonisch und
|
||||
gemütlich, sodass ich es endlich einmal geschafft habe, richtig zu
|
||||
entspannen. Ich kann mich glücklich schätzen, so reich beschenkt worden
|
||||
zu sein (Danke Mutti und Papi und Omi und alle anderen ;)!). Auch das
|
||||
Weihnachtsabendessen im `München', einem deutschen Restaurant, schmeckte
|
||||
Weihnachtsabendessen im ``München'', einem deutschen Restaurant, schmeckte
|
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überaus gut. (Ich habe irgendwie das Talent, immer den größten Appetit
|
||||
mitzubringen und die kleinste Portion abzubekommen. :P)
|
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@ -9,6 +9,11 @@ wieder dabei bin, neue Berge zu erklimmen, werde ich mich etwas kürzer
|
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fassen, als es in Anbetracht der seit dem letzten Post vergangenen Zeit
|
||||
vielleicht zu erwarten wäre.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/onferry.JPG}
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\mycap{Auf der F\"ahre}
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\end{figure}
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||||
Nachdem mein Auto, in dem ich klugerweise ein Licht über die Nacht
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||||
brennen ließ, nach einer in aller Frühe durchgeführten Starthilfe mit
|
||||
dem fünften Versuch dann doch noch startete, habe ich die Fähre zur
|
||||
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@ -22,6 +27,11 @@ mit etwas verschobenen Erwartungen auf die Südinsel, nur um zu erkennen,
|
|||
das Whakatane wohl eine Ausnahme darstellt. Mit Reg ist es ein ganz
|
||||
anderes Gefühl. Die eigene Arbeit wird gewürdigt, Initiative begrüßt und
|
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vor allem werden Fehler verziehen.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/lodgeview.JPG}
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\mycap{Ausblick der Lodge}
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\end{figure}
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Ich wohne in einem kleinen Bungalow neben der Lodge und habe die ersten
|
||||
Nachmittage damit verbracht, denselben ein wenig zu säubern und
|
||||
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@ -29,21 +39,29 @@ herzurichten. Nichts Gravierendes, aber man möchte es ja gern ein wenig
|
|||
wohnlich haben. Ich genoss also die ersten Tage, allein zu sein und
|
||||
meinen Bungalow für mich zu haben. Doch bevor ich mich von der
|
||||
Gesellschaft abnabeln konnte, schneite ein französischer WWOOFer herein.
|
||||
Welch ein Glück, denn zu mehreren macht WWOOFen immer mehr Spaß. Meddy
|
||||
ist Bäcker und buk zu unserer großen Freude gleich am ersten Tag ein
|
||||
wunderbares Brot. Fasziniert von dieser Kunst bat ich darum, mich auch
|
||||
einmal an einem Brot versuchen zu dürfen. Gesagt, getan: gestern habe
|
||||
ich schon mein drittes Brot gebacken und seitdem ich herausfand, wie
|
||||
schön das europäische Brot doch ist, bisher kein Toastbrot mehr
|
||||
Welch ein Glück, denn zu mehreren macht WWOOFen immer mehr Spaß.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/bread.JPG}
|
||||
\mycap{Reg und Meddy beim Brotbacken}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Meddy ist Bäcker und buk zu unserer großen Freude gleich am ersten Tag
|
||||
ein wunderbares Brot. Fasziniert von dieser Kunst bat ich darum, mich
|
||||
auch einmal an einem Brot versuchen zu dürfen. Gesagt, getan: gestern
|
||||
habe ich schon mein drittes Brot gebacken und seitdem ich herausfand,
|
||||
wie schön das europäische Brot doch ist, bisher kein Toastbrot mehr
|
||||
angerührt. Das Brotbacken nimmt erstaunlich viel Zeit in Anspruch, ist
|
||||
aber aufgrund der kreativen Freiheiten (Gemüse in's Brot backen :P) eine
|
||||
sehr interessante Beschäftigung. Zwei Tage nach Meddys Ankunft waren wir
|
||||
dann schon vier WWOOFer. Zwei deutsche WWOOFer sind zu uns gestoßen und
|
||||
wir sind nun eine eifrige Task-Force für den Sommer-Cleanup. Ich selbst
|
||||
habe die letzten Tage, nachdem zuerst aufgrund des Regenwetters
|
||||
Hausarbeit angesagt war, die etwas abenteuerlich steile Auffahrt mit dem
|
||||
Weedeater gemäht. Heute dann haben wir die Garage einmal gründlich
|
||||
aufgeräumt und durchetikettiert.
|
||||
aber aufgrund der kreativen Freiheiten (Gemüse in's Brot backen :P)
|
||||
eine sehr interessante Beschäftigung.
|
||||
|
||||
Zwei Tage nach Meddys Ankunft waren wir dann schon vier WWOOFer. Zwei
|
||||
Deutsche sind zu uns gestoßen und wir sind nun eine eifrige Task-Force
|
||||
für den Sommer-Cleanup. Ich selbst habe die letzten Tage, nachdem
|
||||
zuerst aufgrund des Regenwetters Hausarbeit angesagt war, die etwas
|
||||
abenteuerlich steile Auffahrt mit dem Weedeater\footnote{Motorsense}
|
||||
gemäht. Heute dann haben wir die Garage einmal gründlich aufgeräumt
|
||||
und durchetikettiert.
|
||||
|
||||
Erstaunlicherweise habe ich schon am zweiten Tag frei bekommen und
|
||||
daraufhin versucht Mount Stevens zu besteigen. Auf halbem Wege zum
|
||||
|
@ -52,24 +70,42 @@ vorausschauend aufgefüllt, aber nicht eingepackt hatte. Also kehrte ich
|
|||
um und das zu meinem Glück, denn der Berggipfel war auf einmal in
|
||||
bedrohlich dunkle Wolken gehüllt. Auf dem Rückweg motivierte ich dann
|
||||
noch eine ganze Reihe von Unentschlossenen in das eiskalte Flusswasser
|
||||
zu springen, indem ich mit gutem Beispiel voran ging. Ein paar Tage
|
||||
später wanderte ich zu ein paar Höhlen (Grüße an Firouz und Familie!)
|
||||
und traf einen amerikanischen Reisenden aus Australien, mit dem ich mich
|
||||
prächtig über dies und jenes unterhielt und den ich schon bald als
|
||||
Freund und Seelenbruder gewann. Da ich unmöglich alle Kontaktdaten
|
||||
meiner überaus glücklichen Begegnungen in Neuseeland festhalten kann,
|
||||
habe ich jetzt eine neue Datei eröffnen müssen. Erstaunlich, wie viele
|
||||
tolle Menschen es gibt.
|
||||
zu springen, indem ich mit gutem Beispiel voran ging.
|
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\begin{figure}[h]
|
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/bath.JPG}
|
||||
\mycap{Die Badestelle}
|
||||
\end{figure}
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||||
Ein paar Tage später wanderte ich zu ein paar Höhlen (Grüße an Firouz
|
||||
und Familie!) und traf einen amerikanischen Reisenden aus Australien,
|
||||
mit dem ich mich prächtig über dies und jenes unterhielt und den ich
|
||||
schon bald als Freund und Seelenbruder gewann. Da ich unmöglich alle
|
||||
Kontaktdaten meiner überaus glücklichen Begegnungen in Neuseeland
|
||||
festhalten kann, habe ich jetzt eine neue Datei eröffnen
|
||||
müssen. Erstaunlich, wie viele tolle Menschen es gibt.
|
||||
\begin{figure}[h]
|
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/kyle.JPG}
|
||||
\mycap{Kyle vor der H\"ohle}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Ich war sehr glücklich, als Kyle, so der Name der Wanderbekanntschaft,
|
||||
mir erzählte, dass ihm im Weka Workshop ähnliches widerfahren ist, wie
|
||||
mir. Der Weka Workshop, den ich auf einer kleinen Fahrradtour entdeckte,
|
||||
mir erzählte, dass ihm bei Weka-Arts ähnliches widerfahren ist, wie
|
||||
mir. Weka-Arts, die ich auf einer kleinen Fahrradtour entdeckte,
|
||||
ist eine tolle Galerie von sehr ansehnlicher Holzarbeit. Wenn man das
|
||||
Grundstück, auf dem sich diese Ausstellung befinden soll, betritt,
|
||||
strahlt einem ein großes, rotes Schild: `OPEN' entgegen. Davon
|
||||
eingeladen fange ich also an, durch den Garten, auf den die Einfahrt
|
||||
führt, zu schlendern und eifrig photographisch zu dokumentieren, wie
|
||||
schön der Ort doch sei. Nach einer Weile kommt dann der Besitzer zu mir
|
||||
schön der Ort doch sei.
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||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{15/weka.JPG}
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||||
\mycap{Weka Arts, der Ort meines ``Verbrechens''}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Nach einer Weile kommt dann der Besitzer zu mir
|
||||
herüber und fragt mich, wer ich denn sei und warum ich denn einfach so
|
||||
in fremder Leute Gärten herumschlendere. Ganz perplex antworte ich
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ehrlich und wenig gewitzt, dass ich wohl von dem Schild in der Einfahrt
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@ -77,28 +113,37 @@ verwirrt gewesen sein musste und ich normalerweise nicht die Gewohnheit
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pflege, Grundstücke als öffentlich zu betrachten. Ich hätte natürlich
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behaupten können, dass der sehr schön angelegte Garten an sich doch
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schon ein Kunstwerk oder eine Galerie, wie sie auf dem Eingangsschild
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beworben wurde, darstellt. Wie auch immer. Der Herr erwiderte dann, dass
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er nicht hinter Schildern und Zäunen leben möchte und deshalb seinen
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Garten nicht als privat markiert hatte. Warum er aber vor seinem Haus
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eine Kette mit dem Schild `Private' aufgehängt hatte, war mir dann nicht
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ganz klar. Vielleicht sind Ketten O.K. oder er hat Spaß daran, harmlose
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beworben wurde, darstellt.
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Wie auch immer. Der Herr erwiderte dann, dass er nicht hinter
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Schildern und Zäunen leben möchte und deshalb seinen Garten nicht als
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privat markiert hatte. Warum er aber vor seinem Haus eine Kette mit
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dem Schild `Private' aufgehängt hatte, war mir dann nicht ganz
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klar. Vielleicht sind Ketten O.K. oder er hat Spaß daran, harmlose
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Touristen in die Irre zu führen, die annehmen, dass alles als nicht
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'Privat' Gekennzeichnete erlaubt ist. Mit dem Schrecken habe ich mir
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dann noch die eigentliche Ausstellung angesehen. Interessante Möbel von
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Brettchen, verziert mit kleinen Holzpilzen, über Lampenständer bis hin
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zu verrückten Tischen und Schränken waren zu bestaunen. Falls also
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``Privat'' Gekennzeichnete erlaubt ist. Mit dem Schrecken habe ich mir
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dann noch die eigentliche Ausstellung angesehen. Interessante Möbel
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von Brettchen, verziert mit kleinen Holzpilzen, über Lampenständer bis
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hin zu verrückten Tischen und Schränken waren zu bestaunen. Falls also
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jemand Interesse an einem schön verzierten Holzlöffel hat, so melde er
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sich jetzt!
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/spit.JPG}
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\mycap{Sandsturm auf dem Farewell-Spit}
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\end{figure}
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Auch erwähnenswert ist der Ausflug zum Farewell Spit, den ich und Meddy
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unternommen haben. Das Farewell-Spit ist die lange, dünne, aus einem
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einzigen langen Strand bestehende nördlichste Landzunge der Südinsel,
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die man sogar mit exorbitant teueren Tourbussen befahren kann. Wir sind
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über die nächstgelegen Hügel gewandert und hatten einen erstaunlichen
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Ausblick auf das von einem Sandsturm überholte Spit. Ich habe an diesem
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Ausblick auf das von einem Sandsturm überrollte Spit. Ich habe an diesem
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erstaunlich schöne Natur und noch viel schönere Strände sehen dürfen,
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muss aber zugeben, das ich selbst in Wellington noch nie so einen Wind
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erlebt habe. Der Wind machte alles aber noch viel interessanter, denn
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erlebt habe.
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Der Wind machte alles aber noch viel interessanter, denn
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jeder hat Bilder vom Farewell Spit, aber wer hat schon Bilder von einem
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Sandsturm auf der Landzunge? Die wandernden Dünen und blauen Wellen auf
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dem Whariki-Beach zu betrachten, war auch eine sehr eindrucksvolle
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@ -109,3 +154,9 @@ zwölf eingeschlafen.
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So weit so gut. Das waren die bisher südlichsten Abenteuer des Valentin
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in einer (sehr,) sehr kurzen Fassung. Danke fürs einschalten und bis zum
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nächsten Mal liebe Kinder :).
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{15/dunes.JPG}
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\mycap{Ein vergleichsweise weniger windiger Strand}
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\end{figure}
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@ -1,9 +1,9 @@
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\chapdate{27.01.2017}
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\chapter{Mehr Sueden}
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\chapter{Mehr S\"uden}
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Ein Gefiddel ist das mit Gnu Emacs, aber man will ja nicht ewig mit
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Apple TextEdit weitermachen. Nachdem ich jetzt final auf Linux
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umgestiegen bin, versuche ich nur noch "professionelle" Linux-Hacker
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umgestiegen bin, versuche ich nur noch ``professionelle'' Linux-Hacker
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Software zu benutzen. In der Tat hat der Linux-Umstieg in letzter Zeit
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den größten Teil derselben aufgefressen. Aber nun habe ich mein schönes
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Arch Linux Setup und kann dem Herumgetippe endlich ohne USB-Wlan Dongle
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@ -12,6 +12,11 @@ und abrupte Systemabstürze frönen.
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{[}Fahrradfahren. Hechel\ldots{} Sitz viel zu niedrig, lässt sich aber
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nicht auf meine außernormlichen Dimensionen einstellen.{]}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/Tahunanui.JPG}
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\mycap{Tahunanui Beach}
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\end{figure}
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Nun sitze ich - beschienen von der goldenen Abendsonne - auf einem Hügel
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mit Blick auf den Tahunanui Beach und das unglaublich blaue Meer. Nach
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einem sehr interessanten Film im Pseudo-Dokumentarstil musste ich mich
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@ -37,28 +42,48 @@ auf die Berge und das Tal trotzdem erwähnenswert. Meinen Rückweg meinte
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ich durch die Wahl einer Privatstraße verkürzen zu können, hatte aber
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dabei nicht einkalkuliert, wie einschüchternd die geballte Neugier von
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einhundert Rindviechern sein kann.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/bike.JPG}
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\mycap{Radtour bei Collingwood}
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\end{figure}
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Tags darauf wollte ich den Milnthorpe Park besichtigen und entschloss
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mich, anstatt des Autos das Fahrrad als Transportmittel zu wählen.
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Fleißig deichselte ich nach Collingwood, um einen Brief abzusenden und
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||||
mir auf dem Weg einen Ausguck und den alten Friedhof anzusehen. Kurz
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darauf rutschte mein Hinterrad seitlich auf der Geröllstraße (was für
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eine Deichselarbeit!) weg und ich führte ein sehr akrobatisches Ballett
|
||||
auf, um bis auf ein paar Schrammen an der rechten Hand unversehrt zu
|
||||
überleben. Ein paar ruhigere Minuten später durfte ich dann den Freuden
|
||||
von gut angelegten Spazierwegen in schöner Natur und kostenloser Karten
|
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hingeben, als ich den schattig-kühlen Park erreichte. Nachdem man nicht
|
||||
endemische Bäume in das Brachland gepflanzt hatte, konnten auf deren
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||||
'Ausscheidungen' und in deren Schatten auch die nativen Pflanzenarten
|
||||
Fuß fassen und in den letzten 30 Jahren einen ganz ordentlichen Wald
|
||||
entstehen lassen. Auf einer schönen Bank mitten im Wald las ich dann ein
|
||||
wenig in Utas Neuseelandbuch, tunkte mich kurz ins kühlende Nass und
|
||||
fuhr zurück nach Hause. (Wobei es der Kühlung im verrückt-kalten
|
||||
Neuseeland Sommer nicht immer bedarf\ldots) Die letzten Meter bergauf
|
||||
musste ich schieben, um den Kampf mit Kälte und Hunger zu überstehen.
|
||||
Allein der Gedanke an das Abendbrot hielt mich auf Kurs und nach vielen
|
||||
Mühen wurde die Hoffnung Wahrheit, sprich, ich aß eine doppelte Portion
|
||||
und war glücklich.
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||||
mich einmal mehr, anstatt des Autos das Fahrrad als Transportmittel zu
|
||||
wählen. Fleißig deichselte ich nach Collingwood, um einen Brief
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||||
abzusenden und mir auf dem Weg einen Ausguck und den alten Friedhof
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anzusehen.
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Kurz darauf rutschte mein Hinterrad seitlich auf der Geröllstraße (was
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für eine Deichselarbeit!) weg und ich führte ein sehr akrobatisches
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Ballett auf, um bis auf ein paar Schrammen an der rechten Hand
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unversehrt zu überleben.
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||||
Ein paar ruhigere Minuten später durfte ich dann den Freuden von gut
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angelegten Spazierwegen in schöner Natur und kostenloser Karten
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hingeben, als ich den schattig-kühlen Park erreichte. Nachdem man
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||||
nicht endemische Bäume in das Brachland gepflanzt hatte, konnten auf
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deren 'Ausscheidungen' und in deren Schatten auch die nativen
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Pflanzenarten Fuß fassen und in den letzten 30 Jahren einen ganz
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ordentlichen Wald entstehen lassen. Auf einer schönen Bank mitten im
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Wald las ich dann ein wenig in Utas Neuseelandbuch, tunkte mich kurz
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||||
ins kühlende Nass und fuhr zurück nach Hause. (Wobei es der Kühlung im
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verrückt-kalten Neuseeland Sommer nicht immer bedarf\ldots) )
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/bench.JPG}
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\mycap{Ruhebank im Milnthorpe Park}
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\end{figure}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/beach.JPG}
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\mycap{Strand am Milnthorpe Park}
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\end{figure}
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Die letzten Meter bergauf musste ich schieben, um den Kampf mit Kälte
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und Hunger zu überstehen. Allein der Gedanke an das Abendbrot hielt
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mich auf Kurs und nach vielen Mühen wurde die Hoffnung Wahrheit,
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sprich, ich aß eine doppelte Portion und war glücklich.
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||||
Am Tag vor meiner Abreise nach Nelson beschloss ich um 5 Uhr am
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Nachmittag noch eine kleine Wanderung anzutreten. Ich zog auf den
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@ -68,6 +93,11 @@ der Auffahrt, sondern auch bei der Wanderdauer, und erschien erst um
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zehn Uhr abends zurück zum Abendessen! Aus einer zwei Stunden Tour wurde
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eine Fünf-Stunden-Odyssee. Verwirrender Weise gab man auf dem Schild
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zwar die Entfernung für Hin- und Rückweg, aber nur die halbe Zeit an!
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/last_day.JPG}
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\mycap{Ausblick vom Berg am letzten Tag bei Reg}
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\end{figure}
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||||
Gleich zum ersten Tage ein Abenteuer. Nachdem ich ausgepackt hatte,
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||||
gingen Cathy Jones, mein neuer Host, und ich einkaufen. Ich war positiv
|
||||
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@ -86,14 +116,31 @@ Lemongrass Restaurant beschert. Am Sonntag besuchte ich die Kathedrale,
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|||
denn ich muss zugeben, dass mir der Gottesdienst sehr gut zur
|
||||
Gedankenstimulation gereicht und auch die Gemeinde etwas Schönes ist,
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||||
wenn man der Heimat so fern, wie ich es bin, ist. (Meine ausführlichen
|
||||
Gedanken zur Religion schreibe ich aktuell nieder). Montags dann
|
||||
wanderte ich im Zealandia-Clon in der Nähe von Nelson und durfte ganze
|
||||
3! unüberbrückte Bäche durchwaten. Eine sehr spannende Erfahrung,
|
||||
besonders, wenn das Wasser dermaßen kalt ist! Abends beglückte ich Carl
|
||||
dann bei Alex und Pauline mit einer kleinen Spiel-Session, nachdem er
|
||||
sich über die gesamte Weihnachtszeit über einen Mangel an Zuwendung
|
||||
meinerseits beschwert hatte. Finalement gab es ein wunderbares BBQ mit
|
||||
deutschen Würsten vom Markt.
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||||
Gedanken zur Religion schreibe ich aktuell nieder).
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/rosette.JPG}
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\mycap{Rosette der Kathedrale}
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\end{figure}
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||||
Montags dann wanderte ich im Zealandia-Clon\footnote{Brook Reserve} in
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der Nähe von Nelson und durfte ganze 3(!) unüberbrückte Bäche
|
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durchwaten. Eine sehr spannende Erfahrung, besonders, wenn das Wasser
|
||||
dermaßen kalt ist! Abends beglückte ich Carl dann bei Alex und Pauline
|
||||
mit einer kleinen Spiel-Session, nachdem er sich über die gesamte
|
||||
Weihnachtszeit über einen Mangel an Zuwendung meinerseits beschwert
|
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hatte. Finalement gab es ein wunderbares BBQ mit deutschen Würsten vom
|
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Markt.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=.9\textwidth]{16/lancewood.JPG}
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\mycap{Lancewood im Brook Reserve}
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\end{figure}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=.9\textwidth]{16/no_bridge.JPG}
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\mycap{Keine Br\"ucke\ldots}
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\end{figure}
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||||
So viel Frischluft, wie in Neuseeland hatte ich wahrscheinlich noch nie,
|
||||
denn nicht nur arbeite ich meist draußen, sondern ich wandere auch des
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@ -101,6 +148,11 @@ denn nicht nur arbeite ich meist draußen, sondern ich wandere auch des
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|||
phänomenaler Aussicht über Nelson. Gestern dann war ich in
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||||
Indoor-Stimmung und so gingen Cathy und ich ins Kino, um 'Operation
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Avalanche' zu sehen. (Siehe Anfang des Posts\ldots)
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{16/grampview.JPG}
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\mycap{Aussicht auf den Grampians}
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\end{figure}
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||||
Cathy ist ein wunderbarer Host und wir schätzen uns beide sehr. So ist
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es schade, dass ich nächste Woche schon wieder weiterziehe, aber wozu
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||||
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@ -114,7 +166,6 @@ denken.
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|||
So schwenkte mein Interesse in letzter Zeit auf das Programmieren und
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||||
den Computer im Allgemeinen um. In den letzten zwei Wochen habe ich
|
||||
meiner Meinung nach sehr tiefe Einsichten gewonnen und verstehe nun
|
||||
endlich in allen Dimensionen, wozu ein Betriebssystem überhaupt da ist.
|
||||
Mal sehen, wohin und wozu mich das führt \ldots{}
|
||||
|
||||
Bis dahin alles Gute, Amigos!
|
||||
endlich in allen Dimensionen, wozu ein Betriebssystem überhaupt da
|
||||
ist. Mal sehen, wohin und wozu mich das führt \ldots{} Bis dahin
|
||||
alles Gute, Amigos!
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||||
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|
|
@ -1,56 +1,84 @@
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|||
\chapdate{10.02.2017}
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||||
\chapter{Sued Nord Westen}
|
||||
\chapter{S\"ud Nord Westen}
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||||
Zumindest einen kleinen Bericht bin ich euch schuldig.
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||||
Meine verbleibenden Tage in Nelson waren wunderbar und wieder empfinde
|
||||
ich große Dankbarkeit, war Cathy Jones doch wieder so gut zu mir. Wenn
|
||||
man in der Gegend ist, dann gilt es unter Reisenden schon fast als
|
||||
Sakrileg, den Abel Tasman National Park nicht zu bewandern. Da ich ein
|
||||
Greenhorn bin, habe ich mich einmal mehr für die Tagestour entschieden.
|
||||
Also stehe ich pünktlich um 6:30 Uhr auf, um dann 9 Uhr gerade noch mit
|
||||
guter Not das Wassertaxi zu erreichen. Allein die Schiffsfahrt lohnte
|
||||
schon des Ausflugs. Mit einem Affenzahn ging es zuerst auf eine kleine
|
||||
Exkursion zum Split-Apple Rock, einem in der Mitte gespaltenen, aus dem
|
||||
Wasser ragenden, kugelförmigen und sehr apfelähnlichen Felsbrocken, und
|
||||
danach durch diverse Buchten, bis ich in der Torrent Bay aussteigen
|
||||
durfte. Unter anderem gab es auch neuseeländische Pelzrobben zu
|
||||
bestaunen. Meine Sorge, der Wanderweg würde von den Horden in den Booten
|
||||
(die Wassertaxis waren bis auf den letzten Platz besetzt) überrannt
|
||||
werden, wurde erst von mir genommen, als ich erfuhr, dass alle Fahrgäste
|
||||
außer mir selbst bis ganz zum Anfang des Wanderweges fahren (ich mache
|
||||
ja nur eine Tagestour). Einige Minuten später ging mir dann auf, dass
|
||||
die Bote schon seit Tagen Hochkonjunktur feierten und ich mich beim
|
||||
Wandern einer reichlichen Gesellschaft erfreuen durfte. Und doch war es
|
||||
wie im Paradies (und das Optische ist ja ausreichend photographisch
|
||||
dokumentiert und bedarf keiner weiteren Erläuterung). Alle Traumstrände
|
||||
waren wie leergefegt. Kein Mensch, keine Robbe, keine Sandfly. Alle Welt
|
||||
wandelte auf den Wegen, denn zum Baden gab es zu viel \ldots{} \ldots.
|
||||
naaa \ldots. Niederschlag! (Wer ist jetzt in poetischer Stimmung?) Immer
|
||||
munter zog ich also ohne Angst vor Sonnenbrand unter dem schützenden
|
||||
Wolkendach daher und ließ den Regen hinter mir. (Als ich einmal den
|
||||
Fehler machte, hinter mich zu schauen, jagte mir eine graue Regenwand
|
||||
einen Mordsschrecken ein!). So wanderte ich also für meine ersten sechs
|
||||
Kilometer fröhlich vor mich hin, bestaunte und entspannte. Plötzlich
|
||||
deutet eine Dame von durchaus seriöser Erscheinung auf den
|
||||
nächstgelegenen Felsbrocken und erklärt mir, dass ich da einen
|
||||
Dinosaurier sehen könne. Bevor ich antworten kann, fährt sie fort, dass
|
||||
man weiter unten am Hügel noch einen Wal erkennen könne und generell die
|
||||
ganze Küste aus allerlei Versteinertem bestehe. Ich, der ich immer noch
|
||||
glaube, es gehe nur um visuelle Ähnlichkeiten, möchte gerade einräumen,
|
||||
dass der zuerst erwähnte Felsbrocken für mich wie ein Fisch aussehe, als
|
||||
mir die Dame mit Überzeugung entgegnet, dass sie auf der Bootsfahrt
|
||||
(nicht auf meinem Boot\ldots) Knochenstaub auf den Füßen hatte und nur
|
||||
Dinosaurier und Wale, nicht aber Fische dieselben aufweisen. Danach
|
||||
wünscht sie mir einen schönen Tag und zieht schnurstracks von dannen.
|
||||
Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob irgendeine Art Spaß mit mir
|
||||
getrieben wurde, hätte aber gern entgegnet, dass sich für allerlei
|
||||
unverstandene Dinge allerlei mehr oder weniger plausible Erklärungen
|
||||
finden lassen können. Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten
|
||||
soll. Vielleicht sollte mir das zeigen, dass jeder, der nur genügend
|
||||
Selbstbewusstsein besitzt, den größten Humbug von sich geben, dabei aber
|
||||
immer überzeugend und seriös erscheinen kann.
|
||||
Sakrileg, den Abel Tasman National Park nicht zu bewandern.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{17/split_apple.JPG}
|
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\mycap{Split-Apple Rock}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Da ich ein Greenhorn bin, habe ich mich einmal mehr für die Tagestour
|
||||
entschieden. Also stehe ich pünktlich um 6:30 Uhr auf, um dann 9 Uhr
|
||||
gerade noch mit guter Not das Wassertaxi zu erreichen. Allein die
|
||||
Schiffsfahrt lohnte schon des Ausflugs. Mit einem Affenzahn ging es
|
||||
zuerst auf eine kleine Exkursion zum Split-Apple Rock, einem in der
|
||||
Mitte gespaltenen, aus dem Wasser ragenden, kugelförmigen und sehr
|
||||
apfelähnlichen Felsbrocken, und danach durch diverse Buchten, bis ich
|
||||
in der Torrent Bay aussteigen durfte. Unter anderem gab es auch
|
||||
neuseeländische Pelzrobben zu bestaunen.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{17/bnw.JPG}
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||||
\mycap{Der Tag beginnt in Graustuffen.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Meine Sorge, der Wanderweg würde von den Horden in den
|
||||
Booten (die Wassertaxis waren bis auf den letzten Platz besetzt)
|
||||
überrannt werden, wurde erst von mir genommen, als ich erfuhr, dass
|
||||
alle Fahrgäste außer mir selbst bis ganz zum Anfang des Wanderweges
|
||||
fahren (ich mache ja nur eine Tagestour). Einige Minuten später ging
|
||||
mir dann auf, dass die Bote schon seit Tagen Hochkonjunktur feierten
|
||||
und ich mich beim Wandern einer reichlichen Gesellschaft erfreuen
|
||||
durfte. Und doch war es wie im Paradies (und das Optische ist ja
|
||||
ausreichend photographisch dokumentiert und bedarf keiner weiteren
|
||||
Erläuterung).
|
||||
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||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{17/path.JPG}
|
||||
\mycap{Palmenges\"aumter Wanderweg}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Alle Traumstrände waren wie leergefegt. Kein Mensch, keine Robbe,
|
||||
keine Sandfly. Alle Welt wandelte auf den Wegen, denn zum Baden gab es
|
||||
zu viel \ldots{} \ldots. naaa \ldots. Niederschlag! (Wer ist jetzt in
|
||||
poetischer Stimmung?) Immer munter zog ich also ohne Angst vor
|
||||
Sonnenbrand unter dem schützenden Wolkendach daher und ließ den Regen
|
||||
hinter mir. (Als ich einmal den Fehler machte, hinter mich zu schauen,
|
||||
jagte mir eine graue Regenwand einen Mordsschrecken ein!).
|
||||
|
||||
So wanderte ich also für meine ersten sechs Kilometer fröhlich vor
|
||||
mich hin, bestaunte und entspannte. Plötzlich deutet eine Dame von
|
||||
durchaus seriöser Erscheinung auf den nächstgelegenen Felsbrocken und
|
||||
erklärt mir, dass ich da einen Dinosaurier sehen könne. Bevor ich
|
||||
antworten kann, fährt sie fort, dass man weiter unten am Hügel noch
|
||||
einen Wal erkennen könne und generell die ganze Küste aus allerlei
|
||||
Versteinertem bestehe. Ich, der ich immer noch glaube, es gehe nur um
|
||||
visuelle Ähnlichkeiten, möchte gerade einräumen, dass der zuerst
|
||||
erwähnte Felsbrocken für mich wie ein Fisch aussehe, als mir die Dame
|
||||
mit Überzeugung entgegnet, dass sie auf der Bootsfahrt (nicht auf
|
||||
meinem Boot\ldots) Knochenstaub auf den Füßen hatte und nur
|
||||
Dinosaurier und Wale, nicht aber Fische dieselben aufweisen.
|
||||
Danach wünscht sie mir einen schönen Tag und zieht schnurstracks von
|
||||
dannen.
|
||||
|
||||
Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob irgendeine Art Spaß mit
|
||||
mir getrieben wurde, hätte aber gern entgegnet, dass sich für allerlei
|
||||
unverstandene Dinge allerlei mehr oder weniger plausible Erklärungen
|
||||
finden lassen können. Vielleicht sollte mir das zeigen, dass jeder,
|
||||
der nur genügend Selbstbewusstsein besitzt, den größten Humbug von
|
||||
sich geben, dabei aber immer überzeugend und seriös erscheinen kann.
|
||||
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||||
\begin{figure}[h]
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||||
\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{17/gumpe.JPG}
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\mycap{Gumpe mit badenden Wanderern}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Nach meiner Mittagspause fühlte ich mich miserabel und begann daran zu
|
||||
zweifeln, dass ich, wenn ich mich nach schon 6 Kilometern so schlapp
|
||||
fühle, die restlichen 14 noch schaffen kann. Zwei Kilometer später wies
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||||
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@ -60,9 +88,16 @@ meine Gratis-Karte hineininterpretiert hatte. Eine echte Gumpe, in
|
|||
Korsika Qualität: Phänomenal und dann zeigt sich auch, zum einzigen mal
|
||||
an diesem Tag, der Sonnenschein. Nichts wie \ldots{} \ldots{} in's
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||||
Wasser (ätsch, schon wieder nicht gereimt). Wirklich kalt, aber ebenso
|
||||
erfrischend! Nach dieser kleinen Planscherei verging der Rest der
|
||||
Wanderung durch die fast schon monotone Schönheit des Abel Tasman Parks
|
||||
wie im Fluge. Zum Abendbrot gab es nach einer durch enorme Nachfrage
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||||
erfrischend!
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||||
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||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{17/fat_tui.JPG}
|
||||
\mycap{The Fat Tui}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Nach dieser kleinen Planscherei verging der Rest der Wanderung durch
|
||||
die fast schon monotone Schönheit des Abel Tasman Parks wie im
|
||||
Fluge. Zum Abendbrot gab es nach einer durch enorme Nachfrage
|
||||
bedingten halbstündigen Wartezeit einen überaus bemerkenswert
|
||||
schmackhaften Burger aus dem Fat-Tui Food-Truck.
|
||||
|
||||
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@ -73,40 +108,53 @@ bin ich dreifach am Musikladen vorbeigefahren. Danach schien mir das
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Glück hold zu sein, so gab es tatsächlich einzelne Mechaniken zu kaufen.
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Aber immer waren die Tuner für die falsche Seite, aus welchen Ecken der
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Verkäufer Sie auch hervorzauberte (und der dieser Ecken gab es viele).
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Danach bin ich aus Zufall noch einem Schild zum "Center of New Zealand"
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Danach bin ich aus Zufall noch einem Schild zum ``Center of New Zealand''
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gefolgt und hatte einen tollen Ausblick auf Nelson und das quietschblaue
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Meer.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{17/center.JPG}
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\mycap{Ausblick auf Nelson}
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\end{figure}
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Jetzt bin ich am Westcoast und schreibe diesen Blogpost im gemütlichen
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Sofa des netten Hosts. Ich wohne hier einmal mehr irgendwo im Nirgendwo
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und wir haben nur Solarstrom und Regenwasser. 'Nur' ist vielleicht zu
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kurz getreten, denn wir kommen damit ohne große Limitierungen über die
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Runden und ich bin erstaunt, wie wenig Solarpanele er auf dem Dach hat.
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Schon an meinem ersten Tag wurde mir eröffnet, dass man (John, der Host,
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sein Freund Michael und die 3 anderen WWOOFer) am Wochenende einen
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Campingausflug in die Berge antreten wollte, um den Weg mit Sägen und
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Scheren wieder gangbar zu machen und zu markieren. Hurra \ldots{} soll
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ich jetzt in Freude oder Angst ausbrechen? Ich habe noch nie in der
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Natur gecampt \ldots{} will ich diese Erfahrung überhaupt machen? Ich
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nahm die Herausforderung an und so ging es 5:30 in der Frühe los und ab
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in den Bush! Motivierende Sprüche wie: "Das Gefühl, Durst zu haben, ist
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nichts schlimmes" (im Angesicht unserer begrenzten Wasservorräte)
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brachten uns schon einmal in die rechte Stimmung :).
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Sofa des netten Hosts. Ich wohne hier einmal mehr irgendwo im
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Nirgendwo und wir haben nur Solarstrom und Regenwasser. ``Nur'' ist
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vielleicht zu kurz getreten, denn wir kommen damit ohne große
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Limitierungen über die Runden und ich bin erstaunt, wie wenig
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Solarpanele er auf dem Dach hat.
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Schon an meinem ersten Tag wurde mir eröffnet, dass man (John, der
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Host, sein Freund Michael und die 3 anderen WWOOFer) am Wochenende
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einen Campingausflug in die Berge antreten wollte, um den Weg mit
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Sägen und Scheren wieder gangbar zu machen und zu markieren. Hurra
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\ldots{} soll ich jetzt in Freude oder Angst ausbrechen? Ich habe noch
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nie in der Natur gecampt \ldots{} will ich diese Erfahrung überhaupt
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machen? Ich nahm die Herausforderung an und so ging es 5:30 in der
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Frühe los und ab in den Bush! Motivierende Sprüche wie: ``Das Gefühl,
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Durst zu haben, ist nichts schlimmes'' (im Angesicht unserer begrenzten
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Wasservorräte) brachten uns schon einmal in die rechte Stimmung :).
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Zusammenfassend ausgedrückt muss ich eingestehen, dass der Trip
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schrecklich grausam, aber lehrreich und eine tolle, besser nicht zu
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wiederhohlende Erfahrung war. Selbst der "professionelle" und
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wiederhohlende Erfahrung war. Selbst der ``professionelle'' und
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abgehärtete Host John, der als Arzt schon in Afghanistan und am Südpol
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war, musste zugeben, dass der Trip wohl eher "extrem" war. Im Grunde
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sind wir zwei Tage lang klitschnass einen Berg hinauf (leider nicht ganz
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bis zum Gipfel) und danach eben wieder hinab gestiegen. Dabei hatten
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John und Michael den Zustand des Tracks an beiden Tagen etwas sehr
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optimistisch eingeschätzt. Da meine Regenjacke leider nicht wasserdicht
|
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war und ich zu wenig Wechselsachen eingepackt hatte, war ich wohl eher
|
||||
selbst schuld an meinem Unglück. Der sonnige Abend auf einem Hügel auf
|
||||
halbem Weg bergauf (unserer "Camp-Site") belohnte die Mühe mit tollen
|
||||
Ausblicken, \textbf{\textbf{Trockenheit}} und einem gewissen
|
||||
Siegesgefühl.
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war, musste zugeben, dass der Trip wohl eher ``extrem'' war.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{17/foulwind.JPG}
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\mycap{Eine Ahnung der S\"udalpen in der Foulwind Bay.}
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\end{figure}
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Im Grunde sind wir zwei Tage lang klitschnass einen Berg hinauf
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||||
(leider nicht ganz bis zum Gipfel) und danach eben wieder hinab
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||||
gestiegen. Dabei hatten John und Michael den Zustand des Tracks an
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||||
beiden Tagen etwas sehr optimistisch eingeschätzt. Da meine Regenjacke
|
||||
leider nicht wasserdicht war und ich zu wenig Wechselsachen eingepackt
|
||||
hatte, war ich wohl eher selbst schuld an meinem Unglück. Der sonnige
|
||||
Abend auf einem Hügel auf halbem Weg bergauf (unserer ``Camp-Site'')
|
||||
belohnte die Mühe mit tollen Ausblicken, \textbf{\textbf{Trockenheit}}
|
||||
und einem gewissen Siegesgefühl.
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Während der letzten Tage habe ich den Westcoast auf weniger dramatische
|
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Weise erforscht und sehr viel Schönes gesehen. Die Fotos werden folgen,
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@ -5,3 +5,120 @@ So vieles habe ich erlebt. Um nicht gleich im Angesicht der
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Niederschrift meiner Erlebnisse zusammenzubrechen, teile ich meinen Post
|
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in kleinere, auch für den Leser angenehmere Stücke auf. So folgt auch
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gleich:
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\section*{Erster Teil: West nach Ost}
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Nach eineinhalb sehr interessanten Wochen nahe Westport, ward es
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||||
einmal mehr an der Zeit das Heft in die Hand zu nehmen und
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||||
weiterzuziehen. Da mein Host und ich in mancherlei Hinsicht nicht ganz
|
||||
auf einer Wellenlänge wahren, waren wir beide Glücklich, dass sich
|
||||
zwei neue WWOOFer ankündigten und er somit einen einigermaßen
|
||||
höflichen Grund gefunden hatte, mich vorzeitig fortzuschicken.
|
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||||
Wie tief das Problem lag, wurde mir dann erst wirklich bewusst, als
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||||
ich ein wunderbar übertriebenes Review auf meinem WWOOFing Profil
|
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bestaunen durfte, indem zwar ein wahrer Kern, aber auch viel Falsches
|
||||
und, soweit ich es Beurteilen kann, eine blanke Lüge steckt.
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||||
Trotzdem erschien mir mein Host als ehrlicher und auch umgänglicher
|
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Mensch und es fällt mir schwer, diese, seine Reaktion zu
|
||||
verstehen. Kultivierte Unzufriedenheit führt oft zu irrationalem
|
||||
Verhalten und das auf beiden Seiten. Vielleicht dachte John, er müsste
|
||||
die Gemeinschaft der WWOOFing Hosts vor einer so schrecklichen Gefahr,
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||||
wie ich sie in seinen Augen für den ehrlichen Arbeitgeber darstelle,
|
||||
warnen. Ich für meinen Teil hatte einen deftigen Kratzer im
|
||||
Lack. Meine aktuellen Hosts schätzen meine Arbeit aber sehr und siehe
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||||
da: Die Welt sieht schon viel Besser aus.
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||||
Wo ich schon einmal über vier freie Tage verfügte und es eine recht
|
||||
weite Strecke bis zu meinem nächsten Ziel (Christchurch) war, lag es
|
||||
nahe, die Zeit reisend (im touristischen Sinne) zu verbringen.
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{18/rain.JPG}
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\mycap{Regnerische Reise}
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\end{figure}
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||||
Nach anfänglichem Regenguss, verbesserte sich die Lage in Punakaiki zu
|
||||
einem Grauen aber Regenfreien Regen. Mit einem deutschen Hichthiker,
|
||||
den ich auf dem Wege eingesammelt hatte, spazierte ich um die
|
||||
sagenumwobenen Pancacke Rocks. Ein echter Touristenfang und dazu noch
|
||||
ein recht Schöner. Aber im Angesicht von geteerten Wanderwegen und
|
||||
Menschenmassen, deren Autos den Parkplatz selbst an einem Regentag mit
|
||||
Leichtigkeit blockieren, erkannte ich wieder einmal, welch ein Glück
|
||||
ich habe, kein Tourist zu sein.
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||||
Mit dem letzten Liter Benzin und einer leuchtenden Warnanzeige
|
||||
schafften wir es zuletzt noch nach Greymouth, die größte Stadt am
|
||||
Westcoast und der Standort der ersten Tankstellen (Plural!
|
||||
Welch eine Dekadenz!) in 100 Kilometern. Greymouth wirkt auf den
|
||||
ersten Blick wie Stephen Kings Derry und auch auf den zweiten Blick
|
||||
und erst recht auf den Dritten.
|
||||
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{18/floodwall.JPG}
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||||
\mycap{Die Flutmauer in Greymouth}
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||||
\end{figure}
|
||||
Dennoch konnte ich bei klärendem Himmel einen schönen Spatziergang an
|
||||
der kilometerlangen Flutmauer, hin zum (sehr) kleinen Greymouth-Museum
|
||||
unternehmen. Als Bergbaustadt kann man in Greymouth allerlei Gerät und
|
||||
sogar einen (ehemaligen?) Hafen bestaunen. Das Museum erzähl viele
|
||||
kleine und interessante Geschichten, unterfüttert mit allerlei
|
||||
Fotographie.
|
||||
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\begin{figure}[h]
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||||
\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{18/computerage.JPG}
|
||||
\mycap{``Images for the Computer Age''}
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||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Da gab es einen Unternehmer, der das schnellste Dampfschiff
|
||||
Neuseelands besaß. Eines Tages lief sein Schiff auf Grund und wurde
|
||||
damit, um Strafzahlungen zu vermeiden, automatisch Eigentum der Stadt
|
||||
Greymouth. Das Wrack wurde alsbald durch einen Mittelsmann günstig
|
||||
zurück ersteigert (\ldots{} wer will schon ein Schiff kaufen, dass
|
||||
selbst der ehemalige stolze Besitzer nicht mehr haben möchte \ldots{})
|
||||
und der Antrieb in ein großes ehemaliges Segelschiff verpflanzt. Das
|
||||
neue Schiff dampfte mit demselben Motor, aber einem vielfachen an
|
||||
Frachtkapazität, immer noch mit fast derselben Geschwindigkeit seines
|
||||
Vorgängers und damit weitaus schneller, als all seine Konkurrenten.
|
||||
|
||||
In einem Hinterzimmer fand sich eine komplette Sammlung aller National
|
||||
Geographic Heften seit den 70igern und mir stach sofort eine Ausgabe
|
||||
aus den späteren 80igern ins Auge. Eine recht amüsante Lektüre, aus
|
||||
einer Zeit, in der Computergrafik noch ganz neu, primitiv und
|
||||
unglaublich spannend war. Ich bin heute so sehr an die Wunder des
|
||||
Computers gewöhnt, dass mir diese neue Perspektive eine kleine
|
||||
Erleuchtung bescherte.
|
||||
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{18/geom_flax.JPG}
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\mycap{``Geometric Flax''}
|
||||
\end{figure}
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Stahlgraue Wellen und silberne Kieselstrände. Palmen und
|
||||
Flaxbüsche. Im südlichsten subtropischen Bush Neuseelands beschloss
|
||||
ich den Tag auf einer kleinen Wanderung. Der Queens Point Lookout bot
|
||||
mir einen überwältigenden Ausblick auf ein Meer aus Flax, das auf
|
||||
einem geradezu geometrisch abfallenden Kliff in Zerfurchte Felsen und
|
||||
schließlich in den Ozean übergeht.
|
||||
|
||||
Ein weiter Pluspunkt für Greymouth ist das hervorragende Global
|
||||
Village Hostel, das mit gemütlichen Betten, kostenlosen Kajaks und
|
||||
allerhand anderen Extras besticht. Die Küche in zunehmendes Chaos
|
||||
versetzend, verbrachte ich den Abend mit der Zubereitung einer frei
|
||||
erfundenen Pasta-Sauce (mit echten Tomaten, nicht aus dem Glas!) und
|
||||
verschätzte mich dermaßen in der Quantität, dass ich mir die Kocherei
|
||||
am nächsten Tag sparen konnte. An der Qualität allerdings, gab es
|
||||
nichts auszusetzen.
|
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|
||||
So kommen ein ereignisreicher Tag und ein kurzer Blogpost zu einem
|
||||
Ende.
|
||||
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\begin{figure}[h]
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||||
\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{18/cabbage.JPG}
|
||||
\mycap{\centering Die Bl\"utenruten eines Cabbage-Tree,
|
||||
den es am Westcoast in gro\ss{}er Zahl gibt.}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
|
|
@ -1,9 +1,15 @@
|
|||
\chapdate{04.03.2017}
|
||||
\chapter{Berge}
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{19/firstview.JPG}
|
||||
\mycap{Eine erste Vorahnung der Berge}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Ein nächster Tag auf Reisen. Dieses Mal in die Berge. Nach unschuldiger
|
||||
Fahrt durch ein Flachland um Greymouth eröffnet sich plötzlich ein
|
||||
unerwartet beeindruckender Anblick und ich drücke auf die Bremse, damit
|
||||
|
||||
mir die Sicht nicht so schnell wieder vom Bush verschluckt wird. Von
|
||||
einer kleinen Anhöhe aus erstreckte sich einmal mehr ein Flachland, dass
|
||||
alsbald jedoch in ein echtes Tal überging, umflankt von Wendelsteinen.
|
||||
|
@ -11,6 +17,11 @@ Es waren bei weitem nicht meine ersten Berge auf der Südinsel, doch
|
|||
vielleicht die schönsten. Jeder kennt die besondere Mächtigkeit der
|
||||
Berge.
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||||
|
||||
\begin{figure}[h]
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||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{19/mountains.JPG}
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||||
\mycap{Aussicht auf dem Temple Basin Ski Field}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Zusammen mit 100 Lastwagen, die allesamt schneller vorankamen als mein
|
||||
grüner Demio, hatte ich noch eine interessante und beeindruckende Fahrt
|
||||
über Brücken und durch halboffene Tunnel. Unter wechselhaften Wolken,
|
||||
|
@ -20,17 +31,19 @@ und die Krempen mit dem Halteband über meine Ohren gebunden) hinauf zum
|
|||
Temple Basin Ski Field, bei dessen Anblick mir die Natur der
|
||||
neuseeländischen Skifahrer bewusst wurde: steile Hänge, endend in
|
||||
Furchen und Wasserfällen. Und auch schneebedeckte Gipfel boten sich mir
|
||||
auf der anderen Seite des Tales da. Und es ward windig, es ward kalt und
|
||||
Valentin stieg hinab ins Tal geschwindig oder er ward nicht mehr alt.
|
||||
auf der anderen Seite des Tales da.
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{19/snow.JPG}
|
||||
\mycap{Ein weiterer Bergblick}
|
||||
\end{figure}
|
||||
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||||
Zum Abend ging es weiter ins Arthurs Pass Village zur Übernachtung im
|
||||
"The Sanctuary" Hostel. Zugegeben, das Hostel war \underline{sehr}
|
||||
Basic, nicht mehr als eine Tramping Hütte mit einer Küche und, Gott sei
|
||||
Dank, einer Heizung, aber die Leute waren nett. Unter ihnen auch ein
|
||||
deutscher Informatiker, mit dem ich im Dunkeln noch zu ein paar
|
||||
beleuchteten Wasserfällen spazierte.
|
||||
|
||||
Der Besitzer des Hostels war auch ein lustiger Kauz, mit einem
|
||||
Kajakverleih in Lyttleton bei Christchurch. Bezahlt wird im Hostel über
|
||||
eine Vertrauenskasse, wenn er absent ist :). Müde ward ich und so ging
|
||||
es zu Bett. Am nächsten Morgen folgten: \underline{Mehr Berge} .
|
||||
``The Sanctuary'' Hostel. Zugegeben, das Hostel war \underline{sehr}
|
||||
Basic, nicht mehr als eine Tramping Hütte mit einer Küche und, Gott
|
||||
sei Dank, einer Heizung, aber die Leute waren nett. Unter ihnen auch
|
||||
ein deutscher Informatiker, mit dem ich im Dunkeln noch zu ein paar
|
||||
beleuchteten Wasserfällen spazierte. Der Besitzer des Hostels war auch
|
||||
ein lustiger Kauz, mit einem Kajakverleih in Lyttleton bei
|
||||
Christchurch. Bezahlt wird im Hostel über eine Vertrauenskasse, wenn
|
||||
er absent ist :). Müde ward ich und so ging es zu Bett.
|
||||
|
|
|
@ -1,5 +1,10 @@
|
|||
\chapdate{05.04.2017}
|
||||
\chapter{Mehr Berge}
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{20/alpineview.JPG}
|
||||
\mycap{Eine der vielen Gebirgsaussichten}
|
||||
\end{figure}
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||||
Welch Turbulenzen! Eddies und Wirbel haben den Blog ganz aus meinem
|
||||
Geiste geblasen! Jetzt ist es aber höchste Eisenbahn, die nächste
|
||||
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@ -9,28 +14,37 @@ Wo waren wir stehen geblieben \ldots{}
|
|||
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||||
Endlich einmal hatte ich das Vergügen, meinen Schlafsack auch einmal
|
||||
sinnvoll zu nutzen und wirklich, das Geld hat sich gelohnt und ich kam
|
||||
warm durch eine recht kühle Nacht. Am nächsten Morgen war ich einmal
|
||||
mehr dabei, meine sieben (acht) Sachen zusammenzusuchen und weiter zu
|
||||
fahren, als, es kommt uns bekannt vor, ich mit einem netten, deutschen
|
||||
Informatiker ins Gespräch kam. Wir hatten schon am vorherigen Abend
|
||||
zusammen eine kleine Exkursion zu ein paar beleuchteten Wasserfällen
|
||||
unternommen und wollten jetzt eine kleine drei-Stunden-Wanderung auf dem
|
||||
Arthur's Pass Walkway angehen. Frisch und munter ächzten wir dahin, als
|
||||
wir, empört über unserer beider Kondition, ein paar Stufen zu einem
|
||||
weiteren Wasserfall emporkletterten. Der Wasserfälle gibt es viele in
|
||||
Neuseeland, fast zu viele, als dass man sie würdigen könnte, aber an
|
||||
Größe konnte bisher keiner mit dem vor uns dahin rauschenden Exemplar
|
||||
mithalten! Weiter ging es mit allerhand Abstechern, bis wir zu einer
|
||||
kleinen Brücke gelangten, nach der der Weg nur noch für "Mountaineers"
|
||||
warm durch eine recht kühle Nacht.
|
||||
|
||||
Am nächsten Morgen war ich einmal mehr dabei, meine sieben (acht)
|
||||
Sachen zusammenzusuchen und weiter zu fahren, als, es kommt uns
|
||||
bekannt vor, ich mit einem netten, deutschen Informatiker ins Gespräch
|
||||
kam. Wir hatten schon am vorherigen Abend zusammen eine kleine
|
||||
Exkursion zu ein paar beleuchteten Wasserfällen unternommen und
|
||||
wollten jetzt eine kleine drei-Stunden-Wanderung auf dem Arthur's Pass
|
||||
Walkway angehen.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{20/rubikon.JPG}
|
||||
\mycap{Unser Rubikon}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Frisch und munter ächzten wir dahin, als wir, empört über unserer
|
||||
beider Kondition, ein paar Stufen zu einem weiteren Wasserfall
|
||||
emporkletterten. Der Wasserfälle gibt es viele in Neuseeland, fast zu
|
||||
viele, als dass man sie würdigen könnte, aber an Größe konnte bisher
|
||||
keiner mit dem vor uns dahin rauschenden Exemplar mithalten! Weiter
|
||||
ging es mit allerhand Abstechern, bis wir zu einer kleinen Brücke
|
||||
gelangten, nach der der Weg nur noch für ``Mountaineers''
|
||||
(Bergsteiger) geeignet war. Und während all dem gab es eine so
|
||||
wunderbare Szenerie. Jeder Berg hat seine Eigenheiten, mitunter sogar
|
||||
eine andere Vegetation und geht man nur ein paar Minuten voran, hat man
|
||||
wieder eine völlig andere Perspektive und kann sich auf ein Neues
|
||||
eine andere Vegetation und geht man nur ein paar Minuten voran, hat
|
||||
man wieder eine völlig andere Perspektive und kann sich auf ein Neues
|
||||
sattsehen. Auf dem Rückweg quälte ich mich ein bisschen, da ich in der
|
||||
Erwartung, nur sechs Kilometer zu laufen, keine Verpflegung mitgenommen
|
||||
hatte! Zurück im Hostel stürzte ich mich nach dieser 16
|
||||
Kilometerwanderung auf meinen Vorrat an Käse und Supermarkt-Baguette.
|
||||
Alles schmeckt delicieuse, wenn man nur genügend Hunger hat.
|
||||
Erwartung, nur sechs Kilometer zu laufen, keine Verpflegung
|
||||
mitgenommen hatte! Zurück im Hostel stürzte ich mich nach dieser 16km
|
||||
Wanderung auf meinen Vorrat an Käse und Supermarkt-Baguette. Alles
|
||||
schmeckt delicieuse, wenn man nur genügend Hunger hat.
|
||||
|
||||
Nach einer kleinen Ruhepause ging es ab nach Christchurch. Ich hatte
|
||||
Schwierigkeiten meine Konzentration auf die Straße bei solch einer
|
||||
|
@ -38,6 +52,11 @@ Szenerie aufrecht zu erhalten. Ein paar Anblicke mit kahlen Bergen, die
|
|||
wie gigantische Sand- und Schutthaufen aussahen, erinnerten sogar an
|
||||
Ronneburg vor der Bundes-Gartenschau :P.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{20/castle.JPG}
|
||||
\mycap{Steinformationen am Castle Rock}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Auf dem Wege wollte ich mir noch den berühmten Castle-Rock mit seinen
|
||||
Steinformationen ansehen und folgte brav dem Navi, dass mich dann aber
|
||||
in ein Feriendorf ohne erkennbaren Zugang zum Hügel lotste. Enttäuscht
|
||||
|
@ -46,6 +65,11 @@ richtigen Parkplatz zu entdecken. Der Farmer, der das umliegende Land
|
|||
sein Eigen nennt, hatte nicht an Warnschildern und Draht gespart, sodass
|
||||
man sich fragte, ob er nun Touristen oder Rinder einzäunt.
|
||||
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||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{20/spire.JPG}
|
||||
\mycap{Ein Gottesanbeter}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Der Castle-Rock selbst sieht aus, wie eine Cyberpunk Steinstadt oder das
|
||||
Gebiss eines Riesens und konnte mich, selbst nach all dem in Neuseeland
|
||||
Gesehenen, noch erfreulich überraschen. Reichlich beeindruckt von meinem
|
||||
|
|
|
@ -3,6 +3,11 @@
|
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||||
Äonen lang schrieb er nichts und ward vergessen.
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\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{21/botanic.JPG}
|
||||
\mycap{Der Botanische Garten in Christchurch}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Doch nun ist er zurück und beginnt den Post gleich hochmotiviert mit
|
||||
einem Umlaut: \textbf{\textbf{Funky :)}}. In all den besagten Äonen gab
|
||||
es genug Zeit, um reichlich neue Erfahrungen zu sammeln. So werde ich,
|
||||
|
@ -18,6 +23,11 @@ musste ich meine Belüftung kurzzeitig auf Innenluft umschalten, da das
|
|||
vermeintlich meteorologische Phänomen eines gewaltigen Waldbrandes mit
|
||||
allen Manieren inklusive des Geruchs in den Port-Hills entsprang.
|
||||
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\begin{figure}[h]
|
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\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{21/memorial.JPG}
|
||||
\mycap{Das Earthquake Memorial}
|
||||
\end{figure}
|
||||
In Christchurch selbst war aber außer der Wolke nichts zu sehen und zu
|
||||
bemerken. So hatte ich einen wunderbaren Tag im beeindruckend schönen
|
||||
Christchurch. Ich denke, ich habe bewusst nur die schönen Dinge
|
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|
@ -27,11 +37,22 @@ meinem Hostel zur Universität gefahren und dabei haben wir uns auch
|
|||
gleich für die Christchurch Gondola verabredet. Während Sie sich also in
|
||||
der Universität einschrieb, spielte ich Tourist und ließ mich von den
|
||||
botanischen Gärten und der Innenstadt erfreuen. Besonders der kleine
|
||||
Strom "Avon" und das neu entstandene Earthquake-Memorial beeindruckten
|
||||
Strom ``Avon'' und das neu entstandene Earthquake-Memorial beeindruckten
|
||||
mich sehr. Zum späten Nachmittag durfte ich schließlich einen
|
||||
phänomenalen Ausblick von der Christchurch Gondola- und im dazughörigen
|
||||
Restaurant ein Stück Käsekiuchen genießen.
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\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{21/britflair.JPG}
|
||||
\mycap{Britsches Flair am Avon}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{21/harbor.JPG}
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\mycap{Blick auf den Christchurch Harbor}
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\end{figure}
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Noch im Schatten meiner letzten WWOOFing Erfahrung versuchte ich, durch
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Pünktlichkeit einen guten Eindruck bei meinen nächsten Hosts zu machen.
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Allerdings hatte ich nicht wirklich mit der phänomenalen Verkehrslage in
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@ -46,8 +67,4 @@ wurde :P. Martyn versuchte zu schlichten, aber Sue meinte, ich wäre
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unfair gewesen, sie nicht über meinen Gesundheitszustand aufgeklärt zu
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haben. Nach meiner ehrlichen Entschuldigung, hatte ich mir doch wirklich
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nichts in dieser Hinsicht gedacht, und einer guten Arbeitsleistung am
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Folgetag war das Problem dann vergessen.
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Damit sehen wir uns Morgen auf der \textbf{Banks Peninsula} wieder.
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:)
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Folgetag war das Problem dann vergessen. :)
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@ -1,6 +1,11 @@
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\chapdate{13.04.2017}
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\chapter{Viel Neues}
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{22/dunedin.JPG}
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\mycap{Blick auf Dunedin}
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\end{figure}
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Welch turbulente Tage. Nach einer großen Panik, die sich bei mir schon
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das ganze Wochenende mit einem Unwohlsein angekündigt hat, sitze ich
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jetzt auf der Rückbank unseres sehr kleinen Campervans und habe ein
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@ -12,75 +17,101 @@ Den letzten Monat habe ich noch einmal etwas Neues ausprobiert und mich
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ins kalte Wasser gestürzt. Und wirklich, ich habe mich am ersten Abend
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gefragt, was ich mir eigentlich gedacht habe. Harsch enttäuscht von
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Dunedin und überwältigt von der Aussicht, einen Monat einmal ganz für
|
||||
mich allein zu sorgen, sah ich am ersten Abend wirklich kein Licht. Ein
|
||||
paar Tage später war meine "Reisekrankheit" aber auch schon wieder
|
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mich allein zu sorgen, sah ich am ersten Abend wirklich kein Licht.
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||||
Ein paar Tage später war meine ``Reisekrankheit'' aber auch schon wieder
|
||||
kuriert. Ich hatte mich in Hogwartz, dem Hostel, in dem ich arbeitete,
|
||||
eingelebt und auch mit meiner Programmierarbeit ging es voran. Zu meinen
|
||||
Kollegen im Hostel konnte ich zuerst keinen Draht finden und besonders
|
||||
Lukas, ein Musiker und Programmierer, gab sich sehr verschlossen. Ich
|
||||
fand jedoch recht schnell heraus, dass jeder, außer einem Langzeitgast
|
||||
des Hostels, dasselbe Problem hatte und knüpfte darauf hin schnell
|
||||
Freundschaften mit zwei Belgierinnen. Im Allgemeinen war ich überrascht,
|
||||
wie gesellig ich mich auf einmal in der Flut der neuen Menschen, die
|
||||
jeden Tag über mich hereinbrach, verhielt. So unternahm ich regelmäßig
|
||||
Ausflüge und immer fand sich genug Gesellschaft, um mein Auto zu füllen.
|
||||
Es gibt diesen ganz bestimmten Schlag von jungen Reisenden, die sich
|
||||
immer mit uns (der Belegschaft) in der kleinen und meist übersehenen
|
||||
Küche neben der Großküche zusammenfanden und mit denen man immer
|
||||
prächtig auskam. In besagter Küche, die ich auf Grund ihrer geringen
|
||||
Popularität immer ganz für mich selbst hatte, konnte ich nach
|
||||
Herzenslust Kochen, Braten und Backen, ohne mich in Rivalitäten um Töpfe
|
||||
und Herdplatten zu verstricken. Auch wenn ich zuvor schon gelegentlich
|
||||
ein paar Nudeln eingeweicht und Fertiggerichte nach Anleitung zubereitet
|
||||
hatte, konnte ich nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken.
|
||||
Es sei mir das Eigenlob vergeben, aber ich meine, mich sehr gut
|
||||
geschlagen zu haben. Von Bolognese über gebackene Kumara bis hin zur
|
||||
Lasagne hatte ich nicht unter Nahrungsmangel zu leiden. Und im
|
||||
Kühlschrank stapelte sich das im ersten Einkauf erstandene Toastbrot,
|
||||
denn gleich an meinem ersten Tag hatte ich wieder angefangen Brot zu
|
||||
backen. In Wirklichkeit ist Brotbacken ziemlich einfach, aber sehr
|
||||
lohnend und schindet deswegen nur umso mehr Eindruck. Fleißig teilte ich
|
||||
mein Brot und mein Wissen, war aber der Einzige, der bis zum Ende alle
|
||||
halbe Woche Brot buk.
|
||||
eingelebt und auch mit meiner Programmierarbeit ging es voran. Zu
|
||||
meinen Kollegen im Hostel konnte ich zuerst keinen Draht finden und
|
||||
besonders Lukas, ein Musiker und Programmierer, gab sich sehr
|
||||
verschlossen. Ich fand jedoch recht schnell heraus, dass jeder, außer
|
||||
einem Langzeitgast des Hostels, dasselbe Problem hatte und knüpfte
|
||||
darauf hin schnell Freundschaften mit zwei Belgierinnen.
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{22/sunset.JPG}
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\mycap{Sonnenuntergang am Sandfly-Beach bei Dunedin}
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\end{figure}
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||||
Im Allgemeinen war ich überrascht, wie gesellig ich mich auf einmal in
|
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der Flut der neuen Menschen, die jeden Tag über mich hereinbrach,
|
||||
verhielt. So unternahm ich regelmäßig Ausflüge und immer fand sich
|
||||
genug Gesellschaft, um mein Auto zu füllen. Es gibt diesen ganz
|
||||
bestimmten Schlag von jungen Reisenden, die sich immer mit uns (der
|
||||
Belegschaft) in der kleinen und meist übersehenen Küche neben der
|
||||
Großküche zusammenfanden und mit denen man immer prächtig auskam.
|
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|
||||
In besagter Küche, die ich auf Grund ihrer geringen Popularität immer
|
||||
ganz für mich selbst hatte, konnte ich nach Herzenslust Kochen, Braten
|
||||
und Backen, ohne mich in Rivalitäten um Töpfe und Herdplatten zu
|
||||
verstricken. Auch wenn ich zuvor schon gelegentlich ein paar Nudeln
|
||||
eingeweicht und Fertiggerichte nach Anleitung zubereitet hatte, konnte
|
||||
ich nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken. Es sei mir
|
||||
das Eigenlob vergeben, aber ich meine, mich sehr gut geschlagen zu
|
||||
haben.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{22/bread.JPG}
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\end{figure}
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||||
Von Bolognese über gebackene Kumara bis hin zur Lasagne hatte ich
|
||||
nicht unter Nahrungsmangel zu leiden. Und im Kühlschrank stapelte sich
|
||||
das im ersten Einkauf erstandene Toastbrot, denn gleich an meinem
|
||||
ersten Tag hatte ich wieder angefangen Brot zu backen. In Wirklichkeit
|
||||
ist Brotbacken ziemlich einfach, aber sehr lohnend und schindet
|
||||
deswegen nur umso mehr Eindruck. Fleißig teilte ich mein Brot und mein
|
||||
Wissen, war aber der Einzige, der bis zum Ende alle halbe Woche Brot
|
||||
buk.
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||||
Welch bemerkenswerte Phänomene durfte ich in unserem kleinen
|
||||
(mittelgroßen) Hostel beobachten. Wenn man sieben Uhr aufstand, hatte
|
||||
man das ganze Hostel für sich. Um acht konnte man den Schleier der
|
||||
Trägheit noch förmlich sehen. Und in meinem sehr dunklen, aber
|
||||
gemütlichen Schlafzimmer konnte ich des öfteren selbst um zehn Uhr nicht
|
||||
staubsaugen, weil einige besonders bequeme Individuen immer noch in
|
||||
ihren Betten ruhten. Reisende sind ein lustiges Volk, besonders die
|
||||
Sorte, die mehrere Monate unterwegs ist. Hört man die Geschichten eines
|
||||
solchen Weltenbummlers, so kann man sich kaum vorstellen, wie auf Reisen
|
||||
auch nur ein Tag ohne neue, atemberaubende und phänomenale Eindrücke
|
||||
gemütlichen Schlafzimmer konnte ich des öfteren selbst um zehn Uhr
|
||||
nicht staubsaugen, weil einige besonders bequeme Individuen immer noch
|
||||
in ihren Betten ruhten.
|
||||
|
||||
Reisende sind ein lustiges Volk, besonders die Sorte, die mehrere
|
||||
Monate unterwegs ist. Hört man die Geschichten eines solchen
|
||||
Weltenbummlers, so kann man sich kaum vorstellen, wie auf Reisen auch
|
||||
nur ein Tag ohne neue, atemberaubende und phänomenale Eindrücke
|
||||
vergehen kann. In Wirklichkeit sind die meisten Tage solcher Menschen
|
||||
von an Lethargie grenzender Trägheit gekennzeichnet. Relativierend muss
|
||||
ich aber gestehen, dass dieser Eindruck wahrscheinlich von Extremfällen
|
||||
herrührt, die am Ende der Saison nicht mehr mit der alten Energie
|
||||
umherziehen. Ich selbst hatte, da man erst um 10 Uhr zur Arbeit antrat,
|
||||
alle Mühe, meinen Schlafrhythmus aufrecht zu erhalten.
|
||||
von an Lethargie grenzender Trägheit gekennzeichnet. Relativierend
|
||||
muss ich aber gestehen, dass dieser Eindruck wahrscheinlich von
|
||||
Extremfällen herrührt, die am Ende der Saison nicht mehr mit der alten
|
||||
Energie umherziehen. Ich selbst hatte, da man erst um 10 Uhr zur
|
||||
Arbeit antrat, alle Mühe, meinen Schlafrhythmus aufrecht zu erhalten.
|
||||
|
||||
Wie dem auch sei. Besonders ein bemerkenswertes Exemplar des Homo
|
||||
Instrenuus wurde mir zu einem guten Freund, auch wenn ich ihren Namen
|
||||
immer noch nicht kenne. Sie, eine Chinesin, entfloh dem Stress, kam für
|
||||
ein Jahr nach Neuseeland und blieb dann irgendwie in Dunedin hängen.
|
||||
Auch wenn ihre Ansichten zur "Partei" sehr chinesisch anmuteten, war sie
|
||||
doch als biertrinkender Fußballfan so ganz und gar untypisch. Ich konnte
|
||||
ihr, die sie ihren Lebtag noch kein Saxophon gesehen oder gar gehört
|
||||
hatte, mit meinem Saxophonspiel eine große Freude machen. Das ging
|
||||
soweit, dass ich eines Abends, nachdem wir in einem sehr schönen Café
|
||||
namens "The Dog with two Tails" (sehr untypisch wollte Sie mir unbedingt
|
||||
einen Drink ausgeben. Ich habe das Bier probiert, konnte aber immer noch
|
||||
nichts daran finden.) waren, mitten im nächtlichen Stadtzentrum
|
||||
herumjazzte. Nachdem wir eines anderen Abends zum beeindruckend
|
||||
kunstvollen Choral Evensong in der wunderbar hellen neogotischen
|
||||
Kathedrale gepilgert waren, erstaunte ich Sie mit meiner Ansicht, das
|
||||
Reich Gottes würde niemals kommen. Nicht, dass ich der Menschheit
|
||||
besonders zynisch gegenüberstehe, aber es ist so, dass sich Religion
|
||||
über das Streben zum Besseren definiert. Ohne dieses Streben verlören
|
||||
die Menschen recht schnell die Motivation ihr Paradies aufrecht zu
|
||||
erhalten. Vielleicht ist es also besser, wenn zumindest für die jetzigen
|
||||
Menschen das Reich Gottes unerreichbar bliebe. Wir leben in
|
||||
immer noch nicht kenne. Sie, eine Chinesin, entfloh dem Stress, kam
|
||||
für ein Jahr nach Neuseeland und blieb dann irgendwie in Dunedin
|
||||
hängen. Auch wenn ihre Ansichten zur ``Partei'' sehr chinesisch
|
||||
anmuteten, war sie doch als biertrinkender Fußballfan so ganz und gar
|
||||
untypisch.
|
||||
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||||
Ich konnte ihr, die sie ihren Lebtag noch kein Saxophon
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gesehen oder gar gehört hatte, mit meinem Saxophonspiel eine große
|
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Freude machen. Das ging soweit, dass ich eines Abends, nachdem wir in
|
||||
einem sehr schönen Café namens ``The Dog with two Tails'' (sehr
|
||||
untypisch wollte Sie mir unbedingt einen Drink ausgeben. Ich habe das
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||||
Bier probiert, konnte aber immer noch nichts daran finden.) waren,
|
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mitten im nächtlichen Stadtzentrum herumjazzte.
|
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\begin{wrapfigure}[21]{r}{0.4\textwidth}
|
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\centering
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\includegraphics[width=.4\textwidth]{22/cathedral.JPG}
|
||||
\mycap{Dunedin Cathedral}
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\end{wrapfigure}
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||||
Nachdem wir eines anderen Abends zum beeindruckend kunstvollen Choral
|
||||
Evensong in der wunderbar hellen neogotischen Kathedrale gepilgert
|
||||
waren, erstaunte ich Sie mit meiner Ansicht, das Reich Gottes würde
|
||||
niemals kommen. Nicht, dass ich der Menschheit besonders zynisch
|
||||
gegenüberstehe, aber es ist so, dass sich Religion über das Streben
|
||||
zum Besseren definiert. Ohne dieses Streben verlören die Menschen
|
||||
recht schnell die Motivation ihr Paradies aufrecht zu
|
||||
erhalten. Vielleicht ist es also besser, wenn zumindest für die
|
||||
jetzigen Menschen das Reich Gottes unerreichbar bliebe. Wir leben in
|
||||
interessanten Zeiten, in denen Religion teilweise an Signifikanz
|
||||
verliert und wir Chancen haben, Religion ohne Autorität und Zwang in
|
||||
ihren guten Seiten zu entdecken. Die Tage der Chinesin entwickeln sich
|
||||
|
@ -95,17 +126,25 @@ komfortable Betten, nette Besitzer und eine gemütliche Atmosphäre
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|||
machten mir das Hostel zu einem hervorragenden Heim. Als ich dann auch
|
||||
noch ein (sehr klappriges) Fahrrad leihen durfte, mit dem ich zum
|
||||
Arbeiten (Programmieren) in die schmucke und sehr ruhige
|
||||
Universitätsbibliothek fahren konnte, war mein Glück perfekt. Am ersten
|
||||
Tage mit dem Fahrad habe ich das Fliegen und meinen Schutzengel
|
||||
kennengelernt! Wie immer grub ich mir selbst ein paar Löcher und grämte
|
||||
mich des öfteren, sodass mir erst, als ich die letzten Tage in einem
|
||||
nicht so angenehmen Hostel verbrachte, bewusst wurde, wie gut ich es
|
||||
hatte und welche Erfahrung ich gesammelt habe. Auch mein Programmierjob
|
||||
brachte mir einen unermesslichen Schatz an Erfahrung, der mir jetzt
|
||||
ermöglicht an einer Open-Source Planetariumssoftware mitzuwirken. Schon
|
||||
auf der Banks Peninsula habe ich Grundsteine gelegt, fleißig C++
|
||||
Universitätsbibliothek fahren konnte, war mein Glück perfekt.
|
||||
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||||
Am ersten Tage mit dem Fahrad habe ich das Fliegen und meinen
|
||||
Schutzengel kennengelernt! Wie immer grub ich mir selbst ein paar
|
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Löcher und grämte mich des öfteren, sodass mir erst, als ich die
|
||||
letzten Tage in einem nicht so angenehmen Hostel verbrachte, bewusst
|
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wurde, wie gut ich es hatte und welche Erfahrung ich gesammelt
|
||||
habe. Auch mein Programmierjob brachte mir einen unermesslichen Schatz
|
||||
an Erfahrung, der mir jetzt ermöglicht an einer Open-Source
|
||||
Planetariumssoftware mitzuwirken.
|
||||
|
||||
Schon auf der Banks Peninsula habe ich Grundsteine gelegt, fleißig C++
|
||||
gebüffelt und mich in QT geübt.
|
||||
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\begin{figure}[h]
|
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{22/pigeon.JPG}
|
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\mycap{Blick auf die Pigeon-Bay auf der Banks-Peninsula}
|
||||
\end{figure}
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||||
Sehr schöne drei Wochen waren das. Wenn wir nicht gerade
|
||||
\textbf{\textbf{in}} den Wolken lagen (ich wollte schon immer mal
|
||||
wissen, wie das ist :P, aber man wird des Nebels schnell überdrüssig.),
|
||||
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@ -113,16 +152,23 @@ hatten wir eine wunderbare Sonne und ich konnte sogar ein paar Mal vom
|
|||
Anleger aus in die kühle und tropisch blaue See hüpfen. Auf unserem
|
||||
Hügel sah ich Sonnenuntergänge und genoss so manchen Tee auf der
|
||||
Veranda. Noch nie war ich so glücklich über mein Auto, denn ohne ist man
|
||||
auf der Halbinsel verloren. James Cook hielt den ehemaligen Vulkan sogar
|
||||
für eine Insel und taufte Sie, nach seinem Bortbotaniker Joseph Banks,
|
||||
die "Banks Island". Auch als ich das Land mit Panoramablick auf einem
|
||||
der dortigen Hügel examinierte konnte ich mir nur schwerlich vorstellen,
|
||||
dass ich auf den Überresten eines mehrere tausend Meter hohen Vulkans
|
||||
stehe. Bei genauerem Hinsehen kann man jedoch erkennen, das diese
|
||||
zerklüfteten Hügel, die eine Halbinsel aus tentakelartigen Landzungen
|
||||
bilden und im Flachland von Canterbury so fehl am Platz wirken,
|
||||
vulkanischen Ursprungs sein müssen.
|
||||
auf der Halbinsel verloren.
|
||||
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||||
James Cook hielt den ehemaligen Vulkan sogar für eine Insel und taufte
|
||||
Sie, nach seinem Bortbotaniker Joseph Banks, die ``Banks Island''. Auch
|
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als ich das Land mit Panoramablick auf einem der dortigen Hügel
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examinierte konnte ich mir nur schwerlich vorstellen, dass ich auf den
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||||
Überresten eines mehrere tausend Meter hohen Vulkans stehe. Bei
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genauerem Hinsehen kann man jedoch erkennen, das diese zerklüfteten
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Hügel, die eine Halbinsel aus tentakelartigen Landzungen bilden und im
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Flachland von Canterbury so fehl am Platz wirken, vulkanischen
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Ursprungs sein müssen.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{22/landing.JPG}
|
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\mycap{Der Steg in der Pigeon-Bay}
|
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\end{figure}
|
||||
Des weiteren kam ich in den Genuss der Gesellschaft eines sympathischen
|
||||
französischen Game-Developers. Nachdem ich Raphael, so ist sein Name,
|
||||
mächtig über die Spielentwicklung ausquetscht hatte, war ich sehr
|
||||
|
@ -131,30 +177,41 @@ steckt, auch wenn ich so etwas schon geahnt hatte (Verweis auf das
|
|||
National Geographic Magazin in Greymouth). Dem schlossen sich viele
|
||||
Diskussionen über Politik, Soziales und sogar die Kernfusion an und ich
|
||||
verstehe nun, warum er am Sinn seiner Arbeit als Game Developer zweifelt
|
||||
und Bienen züchten will. Welchen Dienst tut man an der Gesellschaft,
|
||||
indem man den Tag vor dem Computer verbringt, um anderen zu ermöglichen,
|
||||
das Gleiche zu tun und die unmittelbaren Probleme zu vergessen. Auch
|
||||
wenn ich glaube, dass allein die Freude, die man sich und anderen
|
||||
bringt, gewissermaßen ausgleichend wirkt. Die Dosis macht das Gift. Auch
|
||||
sollte man bemerken, dass die Welt auch bei all den Problemen nicht
|
||||
unbedingt vor die Hunde gehen muss. Wenn man beispielsweise Projekte wie
|
||||
Wikipedia betrachtet wird klar, dass Menschen nicht für Geld sondern aus
|
||||
eigenem Interesse arbeiten können. Ferner ist die Qualität dieser Arbeit
|
||||
meist sogar erstaunlich hoch. So etwas wie Open Source dürfte intuitiv
|
||||
gesehen eigentlich gar nicht funktionieren, in der Realität jedoch
|
||||
entsteht Erstaunliches. Komplexe Systeme, wie unser Gehirn, ein
|
||||
Bienenstock oder eben Kollaboration, lassen sich weder reduktionistisch
|
||||
durch das Beschreiben der einzelnen Bestandteile, noch durch die
|
||||
holistische Betrachtung des Ganzen verstehen. Besonders für uns
|
||||
Menschen, die an bewusste Kontrolle und Planung als menschliche
|
||||
Errungenschaft gewöhnt sind, ist es schwer zu akzeptieren, dass solche
|
||||
stabilen und produktiven Systeme sich zwangsläufig so gefügt (adaptiert)
|
||||
haben, dass sie funktionieren. Das hat doch fast etwas Poetisches, wenn
|
||||
man die Logik des anthropischen Prinzips vernachlässigt.) Über dieses
|
||||
und weiteres konnte man sich prima austauschen. So gut sogar, dass wir
|
||||
zuletzt nicht mehr zusammen arbeiten durften, weil wir nur noch
|
||||
quatschten. So mussten wir uns auf Spaziergänge und Wanderungen verlegen
|
||||
:).
|
||||
und Bienen züchten will.
|
||||
|
||||
Welchen Dienst tut man an der Gesellschaft, indem man den Tag vor dem
|
||||
Computer verbringt, um anderen zu ermöglichen, das Gleiche zu tun und
|
||||
die unmittelbaren Probleme zu vergessen. Auch wenn ich glaube, dass
|
||||
allein die Freude, die man sich und anderen bringt, gewissermaßen
|
||||
ausgleichend wirkt. Die Dosis macht das Gift.
|
||||
|
||||
Auch sollte man bemerken, dass die Welt auch bei all den Problemen
|
||||
nicht unbedingt vor die Hunde gehen muss. Wenn man beispielsweise
|
||||
Projekte wie die Wikipedia betrachtet wird klar, dass Menschen nicht
|
||||
für Geld sondern aus eigenem Interesse arbeiten können. Ferner ist die
|
||||
Qualität dieser Arbeit meist sogar erstaunlich hoch. So etwas wie Open
|
||||
Source dürfte intuitiv gesehen eigentlich gar nicht funktionieren, in
|
||||
der Realität jedoch entsteht Erstaunliches.
|
||||
|
||||
Komplexe Systeme, wie unser Gehirn, ein Bienenstock oder eben
|
||||
Kollaboration, lassen sich weder reduktionistisch durch das
|
||||
Beschreiben der einzelnen Bestandteile, noch durch die holistische
|
||||
Betrachtung des Ganzen verstehen. Besonders für uns Menschen, die an
|
||||
bewusste Kontrolle und Planung als menschliche Errungenschaft gewöhnt
|
||||
sind, ist es schwer zu akzeptieren, dass solche stabilen und
|
||||
produktiven Systeme sich zwangsläufig so gefügt (adaptiert) haben,
|
||||
dass sie funktionieren. Das hat doch fast etwas Poetisches, wenn man
|
||||
die Logik des anthropischen Prinzips vernachlässigt.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
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||||
\includegraphics[width=\textwidth]{22/raphael.JPG}
|
||||
\mycap{Raphael}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Über dieses und weiteres konnte man sich prima austauschen. So gut
|
||||
sogar, dass wir zuletzt nicht mehr zusammen arbeiten durften, weil wir
|
||||
nur noch quatschten. So mussten wir uns auf Spaziergänge und
|
||||
Wanderungen verlegen :).
|
||||
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||||
Viele Ausflüge wurden unternommen: ich wanderte, ich hörte Konzerte und
|
||||
ich habe sogar eine Gratis-Tour zu den Albatrossen auf der Otago
|
||||
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@ -168,6 +225,4 @@ jeder vom Wetter und der Umstellung etwas angereizt ist, wird es
|
|||
bestimmt ein Spaß.
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Zur Reiseberichterstattung verweise ich fauler Weise einmal an Falkos
|
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Blog: \url{http://nz2017.trojahn.de}
|
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Gehabt euch gut ;)
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Blog. Gehabt euch gut ;)
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@ -3,6 +3,13 @@
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Was ist nur mit dem jungen Mann. Man hört ja gar nichts mehr\ldots{}
|
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{23/campervan.JPG}
|
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\mycap{Unser Campervan bei Wanaka}
|
||||
\end{figure}
|
||||
|
||||
Wie immer beginne ich auch diesmal mit einer Entschuldigung. Alles ist
|
||||
beim alten und Valentin schiebt den Blog immer noch vor sich her. Der
|
||||
aufwändige Produktionsprozess hat es aber auch in sich! Schreiben,
|
||||
|
@ -17,7 +24,7 @@ Robertsons gab es noch zwei schöne, aber unspektakuläre Wochen in
|
|||
Wellington unter dem Dach der sehr hospitablen Frau Edith. Thank You!
|
||||
Ich habe mir einen recht bereichernden Vortrag über (Sonnen)Uhren bei
|
||||
einem Meeting der Wellington Astronomical Society angehört, besuchte das
|
||||
"Space \& Science Festival" und ward erleuchtet über Titan und die NASA
|
||||
``Space \& Science Festival'' und ward erleuchtet über Titan und die NASA
|
||||
Mission zum Mars.
|
||||
|
||||
Wenn ich unseren roten Nachbarn auch als interessant und möglichen
|
||||
|
@ -47,23 +54,38 @@ jgs {____/ \____}
|
|||
|
||||
Weiter im Text: Es gab da natürlich die eine Sache, die mir
|
||||
Kopfzerbrechen bereitete. Nachdem ich das Auto, the Mighty Demio, auf
|
||||
Trademe gestellt hatte, erwartete ich, demnächst ein vielbeschäftigter,
|
||||
in Anfragen ertrinkender Mann zu sein. Nichts da! Kein Mucks. Also
|
||||
senkte ich den Preis und pumpte 50 Dollar in Trademe, in der Hoffnung
|
||||
die fehlgeleiteten Menschen da draußen, die offensichtlich keinen guten
|
||||
Wagen erkennen, wenn sie einen sehen, zum Kauf zu überreden. Immer noch
|
||||
nichts. Was ist das, dass kann nicht sein! Da habe ich tatsächlich, bei
|
||||
einer allzu trüben Inspektion der elektronischen Post eine (die!)
|
||||
Nachfrage übersehen. Die Autorin derselben hatte zu meiner Erleichterung
|
||||
auch eine Woche später Interesse und so stand der Deal. Ich pilgerte
|
||||
nach Lower Hutt, ließ das Auto durchchecken und siehe da, man nahm mir
|
||||
den guten, grünen Demio ohne jegliche Testfahrt oder persönliche
|
||||
Trademe gestellt hatte, erwartete ich, demnächst ein
|
||||
vielbeschäftigter, in Anfragen ertrinkender Mann zu sein. Nichts da!
|
||||
Kein Mucks.
|
||||
|
||||
\begin{figure}[h]
|
||||
\centering
|
||||
\includegraphics[width=\textwidth]{23/huka_falls.JPG}
|
||||
\mycap{Die Huka Falls auf dem Weg nach Auckland}
|
||||
\end{figure}
|
||||
Also senkte ich den Preis und pumpte 50 Dollar in Trademe, in der
|
||||
Hoffnung die fehlgeleiteten Menschen da draußen, die offensichtlich
|
||||
keinen guten Wagen erkennen, wenn sie einen sehen, zum Kauf zu
|
||||
überreden. Immer noch nichts.
|
||||
|
||||
Was ist das, dass kann nicht sein! Da habe ich tatsächlich, bei einer
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allzu trüben Inspektion der elektronischen Post eine (die!) Nachfrage
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übersehen. Die Autorin derselben hatte zu meiner Erleichterung auch
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eine Woche später Interesse und so stand der Deal. Ich pilgerte nach
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Lower Hutt, ließ das Auto durchchecken und siehe da, man nahm mir den
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guten, grünen Demio ohne jegliche Testfahrt oder persönliche
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Inspektion ab! Edith witterte Betrug und Matt deichselte
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freundlicherweise die reibungslose Übergabe mit mir!
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Noch etwas zu meiner Schande: Ich Horst habe es nicht hinbekommen, mich
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mit meinen Arbeitgebern zu treffen :/.
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\begin{figure}[h]
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\centering
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\includegraphics[width=\textwidth]{23/auckland.JPG}
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\mycap{Blick auf Auckland}
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\end{figure}
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Einige Eskapaden gab es auch mit Matt, dem ich beim Einrichten einer
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weiteren Webcam geholfen habe. Alles, was schiefgehen kann, ging auch
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schief! Aber damit gehe ich nicht weiter ins Detail\ldots{}
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@ -86,38 +108,52 @@ anscheinend ihr Ding gefunden. Housesitting, lawn-mowing, Arbeit in
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einem Animal-Sanctuary (mit erstaunlich vielen Tieren) zählen dabei zu
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ihren momentanen Tätigkeiten.
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\begin{wrapfigure}[18]{r}{0.4\textwidth}
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\centering
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\includegraphics[width=.4\textwidth]{23/clocktower.JPG}
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\mycap{\centering Der Uhrenturm der University of Auckland}
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\end{wrapfigure}
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Gestern segelte ich dann nach einem entspannten Kaffee mit Tracy in
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einer nervenaufreibenden und sehr spannenden Odyssee nach Auckland.
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Zuerst Stau, dann Verkehr! Und schließlich stirbt mein Telefon. Ich
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erfahrener Reisender verlasse mich natürlich exklusiv auf mein Navi und
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denke nicht einmal an old-fashioned Karten\ldots{} Zum Glück war ich
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gerade in der Nähe des "Museum of Transport and Technology" und die
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gerade in der Nähe des ``Museum of Transport and Technology'' und die
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freundlichen Menschen dort druckten mir eine Karte, mit der ich dann
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eine halbe Stunde brauchte, um das Hostel (ein wunderbares) zu finden.
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Und warm war es. Schweißgebadet und zitternd war ich ein paar
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Kollisionen nur haarscharf entronnen, entlud mein Auto und kämpfte mich
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zurück zum Flughafen, den ich dann unfreiwillig auf der Suche nach Ace
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Rentals erkunde. Bei der Autovermietung war natürlich schon keine Seele
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mehr und in einem Augenblick der Panik übersah ich die Schlüsselbox.
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Wanderung zur Bushaltestelle + Toilette suchen + Wanderung in Auckland +
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tagelang kein guter Schlaf = Guter Schlaf. Was für ein Abenteuer. Aber
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mir gefällt Auckland und dabei hört man so viel schlechtes. Wenn man an
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den richtigen Orten verweilt, ist es prima. Ich lebe gerade in Ponsonby,
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auf dem Hügel.
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Und warm war es. Schweißgebadet und zitternd war ich ein paar
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Kollisionen nur haarscharf entronnen, entlud mein Auto und kämpfte
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mich zurück zum Flughafen, den ich dann unfreiwillig auf der Suche
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nach Ace Rentals erkundete. Bei der Autovermietung war natürlich schon
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keine Seele mehr und in einem Augenblick der Panik übersah ich die
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Schlüsselbox. Wanderung zur Bushaltestelle + Toilette suchen +
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Wanderung in Auckland + tagelang kein guter Schlaf = Guter Schlaf. Was
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für ein Abenteuer. Aber mir gefällt Auckland und dabei hört man so
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viel schlechtes. Wenn man an den richtigen Orten verweilt, ist es
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prima. Ich lebe gerade in Ponsonby, auf dem Hügel.
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\includegraphics[width=.4\textwidth]{23/tower.JPG}
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\mycap{Der Fernsehturm in Auckland}
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Heute habe ich mir ein Paar Teslas angeschaut. Schöne Autos, auch wenn
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die weiße Farbe der Sitze wohl etwas unglücklich gewählt ist. Ich bin
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gespannt, wann Tesla ein erschwingliches Modell produzieren wird\ldots{}
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Es war schon interessant das Auto zu sehen, nachdem man die Biografie
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(eine Ode auf Musk\ldots, es wird fast schon langweilig) gelesen hat.
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Danach, es regnete, ging es ins bereits erwähnte "Museum of Transport
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and Technology", indem ich den Rest des Tages verbrachte. Selbst nachdem
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man das Berliner Technikmuseum gesehen hat, wird es nicht langweilig.
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Viel gab es zu erkunden und besonders das Multiplikationslineal hat mich
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fasziniert. Auch gab es eine Ausstellung mit Neuseeländischen Startups,
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unter denen sogar ein Raumfahrtunternehmen zu finden war. Ich habe
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natürlich jedes Täfelchen gelesen und musste durch einen Anruf auf die
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Öffnungszeiten aufmerksam gemacht werden. Morgen gehe ich wieder hin :).
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Danach, es regnete, ging es ins bereits erwähnte ``Museum of Transport
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and Technology'', indem ich den Rest des Tages verbrachte. Selbst
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nachdem man das Berliner Technikmuseum gesehen hat, wird es nicht
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langweilig. Viel gab es zu erkunden und besonders das
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Multiplikationslineal hat mich fasziniert. Auch gab es eine
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Ausstellung mit Neuseeländischen Startups, unter denen sogar ein
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Raumfahrtunternehmen zu finden war. Ich habe natürlich jedes Täfelchen
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gelesen und musste durch einen Anruf auf die Öffnungszeiten aufmerksam
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gemacht werden. Morgen gehe ich wieder hin :).
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PS: Interessante Dampfmaschinen gab es auch: Sogar einen, in einer
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Butterfabrik benutzten, ehemaligen Schiffsmotor!
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@ -19,7 +19,7 @@
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\include{chapters/15_Sueden}
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\include{chapters/16_MehrSueden}
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\include{chapters/17_SuedNordWesten}
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%\include{chapters/18_Episoden}
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\include{chapters/18_Episoden}
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\include{chapters/19_Berge}
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\include{chapters/20_MehrBerge}
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\include{chapters/21_Christchurch}
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