From bdbe5591d082f8aa711a0b41c946b1fdfc27c186 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Valentin Boettcher Date: Fri, 11 Mar 2022 18:20:01 +0100 Subject: [PATCH] first print --- _postamble.tex | 1 + _preamble.tex | 42 ++- chapters/00_vorwort.tex | 48 ++-- chapters/01_Hurraendlichda.tex | 2 +- chapters/02_EineersteWoche.tex | 4 +- chapters/03_Status.tex | 2 +- chapters/04_Statusbericht.tex | 2 +- chapters/05_NaendlicheinneuerPost.tex | 14 +- .../06_AbenteuerDiesmaldieerfreulicheArt.tex | 23 +- chapters/07_NochmehrAbenteuer.tex | 2 +- .../08_MirfallenkeineUeberschriftenein.tex | 6 +- ...iedernichtJetztschonhahahahareingelegt.tex | 9 +- chapters/10_Nunauchmitfeed.tex | 4 +- chapters/11_Regen.tex | 12 +- chapters/12_Fiji.tex | 156 ++++++----- chapters/13_Erlebt.tex | 169 ++++++----- chapters/14_Weihnachten.tex | 155 ++++++++--- chapters/15_Sueden.tex | 123 +++++--- chapters/16_MehrSueden.tex | 119 +++++--- chapters/17_SuedNordWesten.tex | 196 ++++++++----- chapters/18_Episoden.tex | 117 ++++++++ chapters/19_Berge.tex | 37 ++- chapters/20_MehrBerge.tex | 62 +++-- chapters/21_Christchurch.tex | 29 +- chapters/22_VielNeues.tex | 263 +++++++++++------- chapters/23_LateDays.tex | 98 ++++--- index.tex | 2 +- 27 files changed, 1140 insertions(+), 557 deletions(-) diff --git a/_postamble.tex b/_postamble.tex index 6b47932..88e4875 100644 --- a/_postamble.tex +++ b/_postamble.tex @@ -1 +1,2 @@ \end{document} +\closeout\figpages diff --git a/_preamble.tex b/_preamble.tex index 4e6bb66..29afb0a 100644 --- a/_preamble.tex +++ b/_preamble.tex @@ -1,14 +1,10 @@ -\documentclass[twoside, a5paper, fontsize=12pt, parskip=half, DIV=14, -headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbook} +\documentclass[twoside, a5paper, fontsize=11pt, parskip=half, DIV=calc,% +headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead,% +numbers=noenddot,footsepline=false]{scrbook} + \usepackage[ngerman]{babel} \usepackage{fontspec} -\setmainfont{cmuno}[ - Extension = .otf, - UprightFont = *rm, - BoldFont = *bx, - ItalicFont = *ti, - BoldItalicFont = *bi, - ] +\setmainfont{CMU Serif} \usepackage{graphicx} \usepackage{wrapfig} \usepackage{subcaption} @@ -17,10 +13,14 @@ headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbo %\usepackage{showframe} \usepackage{xcolor} \usepackage[font=itshape]{quoting} -\usepackage{hyperref} +\usepackage[colorlinks=true, + linkcolor=black, + citecolor=black, + filecolor=black, + urlcolor=black]{hyperref} \providecommand{\tightlist}{% \setlength{\itemsep}{0pt}\setlength{\parskip}{0pt}} -\newcommand{\chapdate}[1]{\setchapterpreamble[ul]{\hfill\textcolor{gray}{\textit{#1}}}} +\newcommand{\chapdate}[1]{\setchapterpreamble[ul]{\hfill\textcolor{gray}{\texttt{\textit{#1}}}}} \newenvironment{remark} {\begin{minipage}{\dimexpr\textwidth-3cm} \begin{itshape} @@ -30,7 +30,16 @@ headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbo \end{itshape} \end{minipage} } -\addtokomafont{disposition}{\rmfamily} +\addtokomafont{disposition}{\ttfamily} +\addtokomafont{pageheadfoot}{\ttfamily} +\addtokomafont{pagenumber}{\ttfamily} + +\usepackage{zref-abspage}% absolute page counter +\newwrite\figpages +\openout\figpages=\jobname.fpg + +\newcommand{\mycap}[1]{\caption*{\write\figpages{\number\value{abspage}}#1}} + % TOC Styles \KOMAoptions{toc=chapterentrydotfill} @@ -50,13 +59,16 @@ headings=onelinechapter, openany, headings=optiontohead, numbers=noenddot]{scrbo \addtokomafont{chapterentrydots}{\footnotesize} \graphicspath{ {../images/} } +\usepackage{caption} +\captionsetup[figure]{font={small}} +% \captionsetup{belowskip=0pt} +% \captionsetup{aboveskip=pt} +\setlength{\floatsep}{0pt plus 8.0pt minus 0.0pt} +\renewcommand{\floatpagefraction}{1} \title{Valentin in Neuseeland} \subtitle{Funkspr\"uche an die Heimat} \author{Valentin Boettcher} \begin{document} -\begin{titlepage} -\maketitle -\end{titlepage} \tableofcontents \cleardoubleoddpage diff --git a/chapters/00_vorwort.tex b/chapters/00_vorwort.tex index 93080a5..1de602f 100644 --- a/chapters/00_vorwort.tex +++ b/chapters/00_vorwort.tex @@ -1,13 +1,13 @@ -\chapter*{Vorwort} +\chapter{Vorwort} Hochverehrte:r Leser:in, -mit Freuden präsentiere ich ihnen Altes, dass neu aufgekocht wurde. -Doch das Aufkochen war es Wert, denn nunmehr können Sie die volle +mit Freuden präsentiere ich Ihnen Altes, dass neu aufgekocht wurde. +Doch das Aufkochen war es wert, denn nunmehr können Sie die volle literarische Pracht meiner Berichte von der anderen\footnote{\ldots{} manche meinen schöneren \ldots{}} Seite der Erde erheblich -cholesterin-reduziert zu genießen. Mit dem Cholesterin meine ich die -natürlich zahlreichen Rechtschreibfehler, welche dem aufmerksamen +cholesterin-reduziert genießen. Mit dem Cholesterin meine ich +natürlich die zahlreichen Rechtschreibfehler, welche dem aufmerksamen Leser den ein oder anderen geistigen Herzinfarkt beschert haben könnten. Der Dank für diese Überarbeitung gebührt meiner lieben Mutter, die sich mit dem Korrigieren viel Arbeit gemacht hat und der @@ -15,13 +15,12 @@ ich dieses Schriftstück widme. Den Inhalt dieses Büchleins bilden Weblog Einträge, die ich während meiner Zeit in Neuseeland (2016/17) verfasst habe. Außer der -Rechtschreibung und der Entfernung von web spezifischen Dingen wie -z.B. Links wurde der Inhalt nicht verändert. Das original findet man +Rechtschreibung und der Entfernung von web-spezifischen Dingen wie +z.B. Links wurde der Inhalt nicht verändert. Das Original findet man weiterhin auf \url{https://protagon.space}. - Auch für mich ist diese ``Neuauflage'' sehr interessant, da das -beschriebene so lange (in gefühlter Zeit) zurück liegt, dass ich +Beschriebene so lange (in gefühlter Zeit) zurück liegt, dass ich selbst nicht so recht glauben kann all das erlebt zu haben. Allerdings sind natürlich ein paar Klassiker unter den Anekdoten, welche ich zu vielerlei Anlässen mit größter Freude von mir gebe. @@ -29,26 +28,31 @@ vielerlei Anlässen mit größter Freude von mir gebe. Die Erinnerung an meine Erlebnisse in Neuseeland haben meine Studienjahre golden gefärbt, genau so, wie ich es erwartet habe. Die ersten paar Kapitel zeugen von einer Zeit, die für mich sehr schwierig -war, aber der ich dennoch vieles abgewinnen kann. Auch werden in den -folgenden Seiten viele gute Menschen erwähnt, zu denen ich nun keinen -Kontakt mehr habe. Sie sind Teil meines Lebens geworden und ihr +war, aber der ich dennoch vieles abgewinnen kann. Im laufe der Zeit +konnte ich mich immer besser auf das Reisen einlassen, sodass auch +meine Erlebnisse erfreulicher und vor allem interessanter werden. + +In den folgenden Seiten viele gute Menschen erwähnt, zu denen ich nun +keinen Kontakt mehr habe. Sie sind Teil meines Lebens geworden und ihr Eindruck verweilt in mir, auch jetzt noch, wo sich unsere Weltlinien so weit voneinander entfernt haben. Ich sollte wirklich mal wieder eine E-Mail schreiben. -Meine Zeit in Neuseeland hat bleidenen Eindruck bei mir hinterlassen +Meine Zeit in Neuseeland hat bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mich zu einem anderen Mensch gemacht. Nach anf\"anglicher Freude -und Erleichterung ob meiner R\"ckkehr in die vertraute Heimat hegts -sich nach den vier Jahren schon wieder das Fernweh. Besonders die -M\"oglichkeit (und Aufgabe) jedlichen Interessen frei zu Folgen habe -ich Seither vermisst. Gl\"ucklicherweise kommt diese Komponente zur -Zeit zur\"uck in mein Leben. +und Erleichterung ob meiner R\"uckkehr in die vertraute Heimat regt +sich nach den vier/f\"unf Jahren schon wieder das Fernweh. Besonders +die M\"oglichkeit (und Aufgabe) jeglichen Interessen frei zu folgen +habe ich seither vermisst. Gl\"ucklicherweise kommt diese Komponente +zur Zeit zur\"uck in mein Leben. -Ich habe den Berichten ein paar Illustrationen hinzugefügt, die mir +Ich habe den Berichten ein paar Fotografien hinzugefügt, die mir passend erschienen. Die Auswahl ist natürlich nicht perfekt und die -Gesamtheit meiner Fotografien kann unter ... eingesehen werden. -Ich muss allerdings warnen, dass ich viele davon mit defektem -Autofokus manuell (un)scharf gestellt habe. +Gesamtheit meiner Fotografien kann unter +\url{https://goo.gl/photos/9dxkvC4xrU6Gyq7K7} und +\url{https://goo.gl/photos/Xev3GQmEhM2gDoAVA} eingesehen werden. Ich +muss allerdings warnen, dass ich viele davon mit defektem Autofokus +manuell (un)scharf gestellt habe. %%% Local Variables: %%% mode: latex diff --git a/chapters/01_Hurraendlichda.tex b/chapters/01_Hurraendlichda.tex index eaaf1a1..e768ae8 100644 --- a/chapters/01_Hurraendlichda.tex +++ b/chapters/01_Hurraendlichda.tex @@ -17,5 +17,5 @@ Blablabla, ein äußerst prosaischer Post. \begin{figure}[p] \centering \includegraphics[width=\textwidth, angle=-90]{01/plane_wing.jpg} - \caption*{Blick aus dem Flugzeug.} + \mycap{Blick aus dem Flugzeug.} \end{figure} diff --git a/chapters/02_EineersteWoche.tex b/chapters/02_EineersteWoche.tex index f8d5598..c5199ca 100644 --- a/chapters/02_EineersteWoche.tex +++ b/chapters/02_EineersteWoche.tex @@ -9,11 +9,11 @@ dokumentiert wurde. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{02/hike.jpg} - \caption*{Die Aussicht auf Wellington bei besagter Wanderung.} + \mycap{Die Aussicht auf Wellington bei besagter Wanderung.} \end{figure} \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth, angle=-90]{02/first_look.jpg} - \caption*{Mein erster Eindruck von Wellington.} + \mycap{Mein erster Eindruck von Wellington.} \end{figure} diff --git a/chapters/03_Status.tex b/chapters/03_Status.tex index 382e3de..35eb245 100644 --- a/chapters/03_Status.tex +++ b/chapters/03_Status.tex @@ -13,5 +13,5 @@ S\"udinsel\ldots{} \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{03/hard_work.jpg} - \caption*{Bei der Arbeit...} + \mycap{Bei der Arbeit...} \end{figure} diff --git a/chapters/04_Statusbericht.tex b/chapters/04_Statusbericht.tex index 35cc6fb..50674c1 100644 --- a/chapters/04_Statusbericht.tex +++ b/chapters/04_Statusbericht.tex @@ -30,5 +30,5 @@ Jaja ich muss mal einen RSS feed für die Sache einrichten :) \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{04/zealandia_bird.jpg} - \caption*{Ein Kaka in Zealandia.} + \mycap{Ein Kaka in Zealandia.} \end{figure} diff --git a/chapters/05_NaendlicheinneuerPost.tex b/chapters/05_NaendlicheinneuerPost.tex index 78ace92..52b2771 100644 --- a/chapters/05_NaendlicheinneuerPost.tex +++ b/chapters/05_NaendlicheinneuerPost.tex @@ -9,7 +9,7 @@ schreiben. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{05/mighty_demio.jpg} - \caption*{The mighty Demio.} + \mycap{The mighty Demio.} \end{figure} Ich habe mir ein Auto (Mazda Demio) gekauft, meinen Job beendet und bin @@ -66,6 +66,11 @@ Am nächsten Tag will ich nach einem arbeitsamen Vormittag zum nächsten Host aufbrechen, entscheide mich dann aber doch zu bleiben. Nun bin ich schon den dritten Tag hier und habe mich mit allen angefreundet. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{05/owhango.jpg} + \mycap{Eine Wanderung im Tongariro Forest Park bei Owhango} +\end{figure} Micha, der deutsche WWOOFer, koch gut und gerne und ich freue mich zu helfen und zu lernen (wir speisen vorzüglich!). Paora, @@ -77,11 +82,6 @@ Hundswetter und wir gehen in die heißen Quellen! Langsam gewöhne ich mich an die Idee des WWOOFens, fühle mich nicht mehr so hilflos und plane Ausflüge (\ldots{} ich war endlich mal in der 'Stadt' und habe das Visitor Centre besucht). -\begin{figure}[h] - \centering - \includegraphics[width=\textwidth]{05/owhango.jpg} - \caption*{Eine Wanderung im Tongariro Forest Park bei Owhango} -\end{figure} Ich habe mich aber noch nicht entscheiden können, ob das WWOOFing leben für mich taugt. Nichtsdestotrotz geht @@ -89,7 +89,7 @@ es wieder bergauf. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{05/stadt.JPG} - \caption*{Die ``Stadt''} + \mycap{Die ``Stadt''} \end{figure} Nun muss ich eingestehen, dass ich ein Esel war: diff --git a/chapters/06_AbenteuerDiesmaldieerfreulicheArt.tex b/chapters/06_AbenteuerDiesmaldieerfreulicheArt.tex index 4f87f66..1ef0c5a 100644 --- a/chapters/06_AbenteuerDiesmaldieerfreulicheArt.tex +++ b/chapters/06_AbenteuerDiesmaldieerfreulicheArt.tex @@ -1,5 +1,5 @@ \chapdate{19.09.2016} -\chapter{Abenteuer (Diesmal die erfreuliche Art)} +\chapter{Abenteuer (diesmal die erfreuliche Art)} Es war eine schöne Woche. Viel Regen, aber auch viele interessante Gespräche. Man reist durch Neuseeland und trifft: Deutsche. Wir waren 4 @@ -15,6 +15,11 @@ bald dahingehend beruhigt, dass es ein sehr formelles Fest mit vielen Reden und ähnlichem sei (was meine Zweifel aber nicht völlig ausräumte). +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{06/buffet.jpg} + \mycap{Kuchenbuffet bei der Feier} +\end{figure} Geweckt vom Gesang des Mobiltelefons von Micha brachen wir sechs Uhr in der Frühe auf, um 8 Uhr irgendwo im Nirgendwo bei einem Maori Marai, gedacht für Feierlichkeiten, anzukommen. Da es zu diesem @@ -31,10 +36,10 @@ weniger informell ist, so greift bei den Maori die Tradition, die bewundernswert bewahrt wird und, wie man uns verriet, in viele Festivitäten gipfelt. -\begin{wrapfigure}[15]{r}{0.3\textwidth} +\begin{wrapfigure}[14]{r}{0.3\textwidth} \centering \includegraphics[width=.3\textwidth]{06/micha.JPG} - \caption*{Micha im Festgewand} + \mycap{Micha im Festgewand} \end{wrapfigure} So traten wir Gäste durch das (symbolische) Haupttor, begleitet vom Sprechgesang der Familienältesten, einer beeindruckenden Frau mit @@ -44,12 +49,6 @@ Gästen. Zum einen um den 21 -jährigen in die Welt der Erwachsenen einzuführen, aber auch um die guten Absichten als Besucher zu erklären und von den Gastebern akzeptiert zu werden. -\begin{figure}[h] - \centering - \includegraphics[width=\textwidth]{06/buffet.jpg} - \caption*{Kuchenbuffet bei der Feier} -\end{figure} - Anschließend gab es ein großes Essen, unterbrochen von zahlreichen (und langen) Reden und beeindruckenden und lautstarken Einlagen seitens der Jungen Männer. Schlussendlich halfen wir WWOOFer die @@ -58,7 +57,7 @@ noch nie so viel Chaos auf einem Tisch gesehen :P) und das Geschirr zu spülen. Danach ging es ans Kuchen- bzw. Muffinbuffet und den unformellen Teil. -\begin{wrapfigure}[11]{l}{0.3\textwidth} +\begin{wrapfigure}[12]{l}{0.3\textwidth} \centering \includegraphics[width=.3\textwidth]{06/hecke.JPG} \end{wrapfigure} @@ -78,10 +77,10 @@ die Woche bringt. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{06/levin.JPG} - \caption*{Levin am Abend} + \mycap{Levin am Abend} \end{figure} \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{06/aussicht_levin_berg.JPG} - \caption*{Levin vom Berg aus} + \mycap{Levin vom Berg aus} \end{figure} diff --git a/chapters/07_NochmehrAbenteuer.tex b/chapters/07_NochmehrAbenteuer.tex index 74c060d..51207d7 100644 --- a/chapters/07_NochmehrAbenteuer.tex +++ b/chapters/07_NochmehrAbenteuer.tex @@ -9,7 +9,7 @@ ein. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{07/jean_und_hund.JPG} - \caption*{Letzter Tag bei Jean} + \mycap{Letzter Tag bei Jean} \end{figure} Die letzten zwei Wochen kann ich wohl zu den schwierigsten in meinem Leben buchen. Nach einer zweiten, einwöchigen und äußerst angenehmen diff --git a/chapters/08_MirfallenkeineUeberschriftenein.tex b/chapters/08_MirfallenkeineUeberschriftenein.tex index 2e01090..94dad3f 100644 --- a/chapters/08_MirfallenkeineUeberschriftenein.tex +++ b/chapters/08_MirfallenkeineUeberschriftenein.tex @@ -1,10 +1,10 @@ \chapdate{18.10.2016} -\chapter{Mir fallen keine Ueberschriften ein} +\chapter{Mir fallen keine \"Uberschriften ein} -\begin{wrapfigure}[17]{r}{0.3\textwidth} +\begin{wrapfigure}[16]{r}{0.3\textwidth} \centering \includegraphics[width=.3\textwidth]{08/buchladen.JPG} - \caption*{Im Buchladen in Wellington, der indirekt zu meinem Physikstudium f\"uhrte.} + \mycap{Im Buchladen in Wellington, der indirekt zu meinem Physikstudium f\"uhrte.} \end{wrapfigure} Mal wieder eine Meldung\ldots{} diff --git a/chapters/09_EslebendielangenUeberschriftenNasolangistsiejaauchwiedernichtJetztschonhahahahareingelegt.tex b/chapters/09_EslebendielangenUeberschriftenNasolangistsiejaauchwiedernichtJetztschonhahahahareingelegt.tex index 326980e..14c40cb 100644 --- a/chapters/09_EslebendielangenUeberschriftenNasolangistsiejaauchwiedernichtJetztschonhahahahareingelegt.tex +++ b/chapters/09_EslebendielangenUeberschriftenNasolangistsiejaauchwiedernichtJetztschonhahahahareingelegt.tex @@ -24,7 +24,7 @@ immer noch dort! \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{09/weta.JPG} - \caption*{Weta Workshop} + \mycap{Weta Workshop} \end{figure} Gestern dann bin ich früh aufgestanden, habe einen Deutschen zum Bus @@ -53,7 +53,7 @@ Idee, dass ich doch den Makara-Loop-Walk machen könnte. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{09/makara.JPG} - \caption*{Makara Beach} + \mycap{Makara Beach} \end{figure} Im Grunde gesagt ist der Makara-Beach ein Kalenderblatt, das Gott so @@ -72,3 +72,8 @@ auf, dass mein Gesicht nicht nur vom Sonnenbrand rot war. Naja, kein Baden, aber ein schöner Ausflug. Cheers! +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{09/driftwood.JPG} + \mycap{Treibholz am Makara Beach} +\end{figure} diff --git a/chapters/10_Nunauchmitfeed.tex b/chapters/10_Nunauchmitfeed.tex index 5b46e59..e9a953e 100644 --- a/chapters/10_Nunauchmitfeed.tex +++ b/chapters/10_Nunauchmitfeed.tex @@ -26,11 +26,11 @@ Als dann, bis bald :) \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{10/strand.JPG} - \caption*{der Strand} + \mycap{Der Strand} \end{figure} \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{10/flax.JPG} - \caption*{Anmerkung 1. Nov: Heute habe ich einen körperlich sehr auslastenden + \mycap{Anmerkung 1. Nov: Heute habe ich einen körperlich sehr auslastenden Kampf mit einer Flaxpflanze gewonnen.} \end{figure} diff --git a/chapters/11_Regen.tex b/chapters/11_Regen.tex index 601f2da..6da58bf 100644 --- a/chapters/11_Regen.tex +++ b/chapters/11_Regen.tex @@ -16,7 +16,7 @@ festsitzende Luft). Somit hatte ich wenig im Garten, dafür aber mehr im Haushalt zu tun und kann nun sehr effizient den gesamten Kern in einem Stück aus einer Walnuss schälen. Ja und die Tage verflogen. Ich weiß wirklich nicht wie, aber am Ende des Tages hatte ich immer keine Zeit -mehr :). Einen Abend haben wir "Catch me if You Can" gesehen, trés +mehr :). Einen Abend haben wir ``Catch me if You Can'' gesehen, trés amusant, wenigstens an das kann ich mich noch erinnern. Mir kam die zündende Idee ein Arbeitstagebuch zu führen, sodass ich @@ -46,11 +46,11 @@ zunächst annahm. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{11/kapiti.JPG} - \caption*{Kapiti Coast mit Kapiti Island} + \mycap{Kapiti Coast mit Kapiti Island} \end{figure} Gestern dann unternahm ich einen noch besser durch Photographie -dokumentierten Ausflug in das "Southward Car Museum". Sir Len Southward +dokumentierten Ausflug in das ``Southward Car Museum''. Sir Len Southward fing irgendwann im letzten Jahrhundert an, als Mechaniker eine Automobilwerkstatt zu führen. Das verhalf ihm dann zu einem Reichtum, der nur durch das Sammeln älterer, neuerer, schöner, hässlicher, @@ -67,7 +67,7 @@ Stunden zu beschränken. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{11/trabi.JPG} - \caption*{Trabi im Southward Car Museum} + \mycap{Trabi im Southward Car Museum} \end{figure} Besonders interessant waren bei all dem die alten Kuriositäten, wie das @@ -80,7 +80,7 @@ gekühlten Motor über zwei Ventile. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=\textwidth]{11/phaeno.JPG} - \caption*{Ph\"anomobil} + \mycap{Ph\"anomobil} \end{figure} Desweiteren fand ich viel Freude an diversen Sportwagen, aber auch an @@ -94,7 +94,7 @@ motorisierte Tandemfahrräder und Flugzeuge. Ein höchst interessanter Aufenthalt, besonders, wenn man sich die Produktionszahlen einiger Modelle ansieht. Wenn die alle heute noch fahren würden\ldots{} Auch der Leistungsanstieg von mickrigen 8-12 PS der motorisierten -("Horseless" fancy, fancy!!) Pferdekutschen zu Sportwagen mit 300 PS +(``Horseless'' fancy, fancy!!) Pferdekutschen zu Sportwagen mit 300 PS und mehr. Zudem gab es zu Anfang einen recht großen Markt für die einfach zu handhabenden und leisen Elektromobile, die dann aber von der Entwicklung des Verbrennungsmotors überholt wurden. Heute noch diff --git a/chapters/12_Fiji.tex b/chapters/12_Fiji.tex index 9f37aa4..772daf7 100644 --- a/chapters/12_Fiji.tex +++ b/chapters/12_Fiji.tex @@ -1,74 +1,100 @@ \chapdate{23.11.2016} \chapter{Fiji} -Frisch aus dem Urlaub im Urlaub. Ich grüße von Fiji, denn ich schreibe -diesen Eintrag schon auf der Insel und veröffentliche ihn erst jetzt. -Ein paar wunderbare und sehr komfortable Tage waren es. Wir wohnen hier -in einem sehr schönen Ferienhaus mit Pool, Meeresblick (bzw. -Sonnenuntergangsblick) und erfrischender Brise zur Abendstunde. Viel -Entspannung und viel Freizeit. Das ganze erinnert mich an Gozo mit ein -bisschen mehr grün, aber der gleichen Hitze. Wir haben auch zwei -``Bedienstete'', die das Haus in Ordnung halten und kochen. Auch wenn -sie für Bezahlung arbeiten, so kann ich es doch nicht ab, bedient zu -werden als stände ich über anderen. Nun überfällt mich also immer ein -gewisses Unbehagen, wenn ich sie arbeiten sehe und ich versuche ab und -an zu helfen. Als wir am ersten Tag in die Stadt fuhren, um einzukaufen, -durfte ich erfahren, was ein echter Markt ist: viele kleine Stände mit -frischem Gemüse und allerhand interessanten Kleinigkeiten. Um die -nötigen Preisverhandlungen kümmerte sich unserer lokaler Führer Stanley. -Auf dem Weg zurück fiel mir dann auf, wie arm das Land Fiji ist. Der +Frisch aus dem Urlaub im Urlaub. + +Ich grüße von Fiji, denn ich schreibe diesen Eintrag schon auf der +Insel und veröffentliche ihn erst jetzt. Ein paar wunderbare und +sehr komfortable Tage waren es. Wir wohnen hier in einem sehr schönen +Ferienhaus mit Pool, Meeresblick (bzw. Sonnenuntergangsblick) und +erfrischender Brise zur Abendstunde. Viel Entspannung und viel +Freizeit. Das ganze erinnert mich an Gozo mit ein bisschen mehr grün, +aber der gleichen Hitze. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{12/view.JPG} + \mycap{Aussicht von unserm Domiziel.} +\end{figure} + +Wir haben auch zwei ``Bedienstete'', die das Haus in Ordnung halten +und kochen. Auch wenn sie für Bezahlung arbeiten, so kann ich es doch +nicht ab, bedient zu werden als stände ich über anderen. Nun überfällt +mich also immer ein gewisses Unbehagen, wenn ich sie arbeiten sehe und +ich versuche ab und an zu helfen. + +Als wir am ersten Tag in die Stadt fuhren, um einzukaufen, durfte ich +erfahren, was ein echter Markt ist: viele kleine Stände mit frischem +Gemüse und allerhand interessanten Kleinigkeiten. Um die nötigen +Preisverhandlungen kümmerte sich unserer lokaler Führer Stanley. Auf +dem Weg zurück fiel mir dann auf, wie arm das Land Fiji ist. Der Großteil der Bevölkerung lebt in Wellblechhütten und unsere ``Bediensteten'' schätzen sich mit einen überdurchschnittlich hohen Monatslohn von umgerechnet weniger als 300 Euro glücklich, wobei die -Lebensmittelpreise auch gesalzen sind. Da ich gerade die Beweismethode -der vollständigen Induktion verstanden hatte, suchte mein Geist nach -einem neuen Problem und so stürzte mich die Ungleichheit auf der Welt in -eine tiefe Verzweiflung. Wie kann es sein, dass ich so ein Glück habe -und in Fiji auf einem Hügel (ja, auch im geographischen Sinne) über den -in Armut lebenden Urlaub mache. Wie kann es sein, dass ich mir dieser -Ungerechtigkeit bewusst war und dass sie mich aber nicht schon früher -zur Verzweiflung getrieben hat. Wenn nur die geringste Möglichkeit -besteht etwas ändern zu können, warum sollte ich nicht meine ganze Kraft -darauf verwenden, anstatt zu entspannen. Nun, da ich bei diesen Fragen -zu keiner zufriedenstellenden Lösung kam, rumorte das Thema in meinen -Gedanken (und im Chat mit Nicolai, der sich das gleiche schon etwas -früher als ich gefragt hat). Arme und unterentwickelte Länder bleiben -unterentwickelt und werden ärmer. Nur, wenn wir ``entwickelten'' in -unserem Eigennutz genau diese Umstände ausnutzen und geringe Löhne -zahlen (siehe unsere ``Bediensteten'') oder Land kaufen, um dann große -Villen mit den eigenen Arbeitern anstatt den einheimischen zu bauen. All -das zu verhindern ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn man im -Alltag bewusster darauf achtet, wo denn all das Zeug, was man so günstig +Lebensmittelpreise auch gesalzen sind. + +Da ich gerade die Beweismethode der vollständigen Induktion verstanden +hatte, suchte mein Geist nach einem neuen Problem und so stürzte mich +die Ungleichheit auf der Welt in eine tiefe Verzweiflung. Wie kann es +sein, dass ich so ein Glück habe und in Fiji auf einem Hügel (ja, auch +im geographischen Sinne) über den in Armut Lebenden Urlaub mache. Wie +kann es sein, dass ich mir dieser Ungerechtigkeit bewusst war und dass +sie mich aber nicht schon früher zur Verzweiflung getrieben hat. Wenn +nur die geringste Möglichkeit besteht etwas ändern zu können, warum +sollte ich nicht meine ganze Kraft darauf verwenden, anstatt zu +entspannen. Nun, da ich bei diesen Fragen zu keiner +zufriedenstellenden Lösung kam, rumorte das Thema in meinen Gedanken +(und im Chat mit Nicolai, der sich das gleiche schon etwas früher als +ich gefragt hat). + +Arme und unterentwickelte Länder bleiben unterentwickelt und werden +ärmer. Nur, wenn wir ``entwickelten'' in unserem Eigennutz genau diese +Umstände ausnutzen und geringe Löhne zahlen (siehe unsere +``Bediensteten'') oder Land kaufen, um dann große Villen mit den +eigenen Arbeitern anstatt den einheimischen zu bauen. All das zu +verhindern ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn man im Alltag +bewusster darauf achtet, wo denn all das Zeug, was man so günstig kauft, herkommt. Auch sollte man natürlich nicht wirtschaften, um eigennützig Reichtum zu akkumulieren und auch einmal an andere denken. + All das entspricht so ziemlich der christlichen (oder allgemein religiösen) Lehre und wir tun nach wie vor gut daran, danach zu leben. -Ok, andere nennen das dann eben unsere ``Werte''. Man vergisst das alles -aber sehr schnell und erkennt es nur wieder, wenn man mit der Nase -darauf gestoßen wird. Ich mit meiner kleinen Reise nach Neuseeland habe -ja noch eigennütziger gehandelt, hätte ich ja auch nach Afrika gehen -können, um zu helfen. Punkt. Das also als Auszug aus meinen Gedanken. +Ok, andere nennen das dann eben unsere ``Werte''. Man vergisst das +alles aber sehr schnell und erkennt es nur wieder, wenn man mit der +Nase darauf gestoßen wird. Ich mit meiner kleinen Reise nach +Neuseeland habe ja noch eigennütziger gehandelt, hätte ich ja auch +nach Afrika gehen können, um zu helfen. Punkt. Das also als Auszug aus +meinen Gedanken. + Nun sehe ich aber auch, dass die Leute hier glücklich, ja wirklich glücklich sind. Wahrscheinlich sogar glücklicher als wir, die wir uns -sorgenfrei neue Sorgen schaffen und das dann Fortschrittlichkeit nennen. -Unsere Maßstäbe passen nicht überall, Werte aber manchmal schon eher. -Auch wenn die Leute glücklich sind, sollte man ihre Lage nicht -verschlechtern, nur um in seiner Richtung weiter zu kommen. Mit welchem -Recht zerstören wir eigentlich einen Planeten, auf dem sie noch nicht -einmal die Möglichkeit hatten genau so ``toll'' (schlimm) wie wir zu -werden. Wissen bringt ``Macht''. Naja wohl eher ``frei''. Hier auf Fiji -weiß man um den westlichen Lebensstil und steht darüber, auch wenn man -den Touristen zuliebe ein paar Spiegelbilder aufstellt und seine Sprache -zu einem einzelnen Wort ``Bulla'' (``Hallo'') verkrüppelt. Zur -Erinnerung daran wird man dann von allen Seiten damit beschmissen. Bulla -sagt der Verkäufer, an dessen Stand ich einen Bullachino bestelle, -nachdem ich mir ein Bulla-Shirt (Fiji braucht ja auch ''Hawai-Hemden'') -bei Bulla-Looks (Ok, der Laden heißt Jack's\ldots{} und ich habe mir -keines gekauft) gekauft habe. Aber zurück zum Text. Würde hier jedes -Kind Zugang zu Bildung haben, so wäre es nicht zwangsläufig glücklicher, -dafür jedoch freier zu werden, was es eben werden will. Vielleicht ist -das ein Ansatzpunkt. Auch wenn ich aus dem Wust der Gedanken, den ich -hier nicht noch weiter ausrollen möchte, den ich aber in einer OneNote +sorgenfrei neue Sorgen schaffen und das dann Fortschrittlichkeit +nennen. Unsere Maßstäbe passen nicht überall, Werte aber manchmal +schon eher. Auch wenn die Leute glücklich sind, sollte man ihre Lage +nicht verschlechtern, nur um in seiner Richtung weiter zu kommen. Mit +welchem Recht zerstören wir eigentlich einen Planeten, auf dem sie +noch nicht einmal die Möglichkeit hatten genau so ``toll'' (schlimm) +wie wir zu werden. Wissen bringt ``Macht''. Naja wohl eher +``Freiheit''. + +Hier auf Fiji weiß man um den westlichen Lebensstil und steht darüber, +auch wenn man den Touristen zuliebe ein paar Spiegelbilder aufstellt +und seine Sprache zu einem einzelnen Wort ``Bulla'' (``Hallo'') +verkrüppelt. Zur Erinnerung daran wird man dann von allen Seiten damit +beschmissen. Bulla sagt der Verkäufer, an dessen Stand ich einen +Bullachino bestelle, nachdem ich mir ein Bulla-Shirt (Fiji braucht ja +auch ''Hawai-Hemden'') bei Bulla-Looks (Ok, der Laden heißt +Jack's\ldots{} und ich habe mir keines gekauft) gekauft habe. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{12/daylight_view.JPG} + \mycap{\centering Die Korallen wurden von einem kleinen Tsunami in mitleidenschaft genommen.} +\end{figure} + +Aber zurück zum Text. Würde hier jedes Kind Zugang zu Bildung haben, +so wäre es nicht zwangsläufig glücklicher, dafür jedoch freier zu +werden, was es eben werden will. Vielleicht ist das ein +Ansatzpunkt. Auch wenn ich aus dem Wust der Gedanken, den ich hier +nicht noch weiter ausrollen möchte, den ich aber in einer OneNote Übersicht zu systematisieren versuche, noch keine klare Linie herausziehen kann, so habe ich doch schon eine gewisse Synthese gewonnen. Um so mehr der einzelne voran kommt, ohne andere zurück zu @@ -77,7 +103,11 @@ wird, ohne anderen zu schaden, um so besser wird das Ganze. Das klingt in meinen Ohren recht egoistisch, ist jedoch das zufriedenstellendste, das ich bisher hervorgebracht habe. Lebe, so gut du kannst, und verschließe deine Augen nicht vor deinen Fehlern. Sollte ich einmal zu -Reichtum kommen, so setze ich ihn weise ein, sodass er zu einem Reichtum -aller wird. Holla, Marx grüßt. Bis dann, alsbald, euer Valentin, der -sich das Ganze endlich einmal vom Herzen geschrieben hat. Ps: Ich bin -jetzt bei einem neuen Host und es ist wunderschön. Mehr dazu später. +Reichtum kommen, so setze ich ihn weise ein, sodass er zu einem +Reichtum aller wird. Holla, Marx grüßt. + +Bis dann, alsbald, euer Valentin, der sich das Ganze endlich einmal +vom Herzen geschrieben hat. + +Ps: Ich bin jetzt bei einem neuen Host und es ist wunderschön. Mehr +dazu später. diff --git a/chapters/13_Erlebt.tex b/chapters/13_Erlebt.tex index 13cec09..12582f5 100644 --- a/chapters/13_Erlebt.tex +++ b/chapters/13_Erlebt.tex @@ -25,12 +25,25 @@ Wellington habe ich in zwei Hälften geteilt, um die Fahrt auch genießen zu können. Gesehen habe ich den Tongariro National Park, oder besser: ich habe ihn auf State Highway One durchfahren (wärmstens zu empfehlen), ich bin auch gewandert und im eisigen Lake Taupo geschwommen. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{13/lake_taupo.JPG} + \mycap{Blick auf Lake Taupo} +\end{figure} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{13/hw1.JPG} + \mycap{State Highway One} +\end{figure} + Übernachtet habe ich in einem Backpacker Hostel und war sehr angenehm überrascht. Sauber, leise, gemütlich und preislich sehr attraktiv stand die Unterkunft, wie ich nun weiß, in angenehmen Kontrast zu anderen Herbergen. Am zweiten Tag verfuhr ich mich erst einmal gründlich und endete an einer abgesperrten Forrest-Road, dann an einer Weiteren und -schließlich auf dem Highway. Pünktlich zum Lunch fand ich beim dritten +schließlich auf dem Highway. + +Pünktlich zum Lunch fand ich beim dritten Versuch das Haus meiner Hosts und siehe da, eine weitere sehr positive Überraschung wartet auf mich. Wirklich direkt in den Sanddünen gelegen und liebevoll gestaltet, ein Ort, besser als jedes Ferienhaus. Es lebt @@ -38,40 +51,49 @@ sich sehr schön bei den Niederländern Wilhelmina und Gerrit und besonders das Essen ist unübertrefflich. Die Beiden haben eine unglaubliche Menge an Olivenbäumen und stellen mit ersten Plätzen und Goldzertifikaten ausgezeichnetes Oliven-Öl her (und das erst seit -wenigen Jahren!). Die Arbeit ist relativ hart, aber abwechslungsreich. -Sogar auf dem Markt verkaufen durfte ich! Sehr spannend. Aus vielerlei -Perspektiven zählen Will und Gerrit zu den besten WWOOfing Hosts, bei -denen ich das Glück hatte, aufgenommen zu werden. In Konjunktion mit -meiner etwas merkwürdigen und gestressten Stimmung in den letzten Wochen -muss ich aber auch gestehen, dass ich die Sache etwas ambivalent sehe. -Diese Ambivalenz hat mir in letzter Zeit sehr viel zu denken gegeben. +wenigen Jahren!). +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{13/view_terace.JPG} + \mycap{Ausblick von der Terasse} +\end{figure} + +Die Arbeit ist relativ hart, aber abwechslungsreich. Sogar auf dem +Markt verkaufen durfte ich! Sehr spannend. Aus vielerlei Perspektiven +zählen Will und Gerrit zu den besten WWOOfing Hosts, bei denen ich das +Glück hatte, aufgenommen zu werden. In Konjunktion mit meiner etwas +merkwürdigen und gestressten Stimmung in den letzten Wochen muss ich +aber auch gestehen, dass ich die Sache etwas ambivalent sehe. Diese +Ambivalenz hat mir in letzter Zeit sehr viel zu denken gegeben. + Wir unterhalten uns wunderbar und sehr lang zu und nach den meisten Mahlzeiten, dennoch sind die Hosts eher gut, aber nicht ``warm''. Das mag von ihrer halb professionellen Einstellung gegenüber WWOOFern liegen, wobei ich damit, nun da ich weiss, dass der Garten und das -Olivenöl wirklich nur Hobby sind, besser klar komme. Will und besonders -Gerrit sind schon über das Berufsleben hinaus (Gerrit ist 69 Jahre alt, -ich habe ihn auf Mitte 50 geschätzt), brauchen die Arbeit scheinbar aber -doch, denn besonders Gerrit arbeitet bis zum buchstäblichen Umfallen. -Von uns wird das nicht erwartet, aber dennoch spiegelt sich das in einer +Olivenöl wirklich nur Hobby sind, besser klar komme. Will und +besonders Gerrit sind schon über das Berufsleben hinaus (Gerrit ist 69 +Jahre alt, ich habe ihn auf Mitte 50 geschätzt), brauchen die Arbeit +scheinbar aber doch, denn besonders Gerrit arbeitet bis zum +buchstäblichen Umfallen\footnote{Inklusive Krankenhausbesuch!}. Von +uns wird das nicht erwartet, aber dennoch spiegelt sich das in einer gewissen Erwartungshaltung wider. In der Praxis erfährt man meistens -nur, wenn etwas falsch ist und muss Lob ``erfragen''. Das alles hat sich -wahrscheinlich durch die schiere Masse an WOOFern, die hier über das -Jahr arbeiten, so eingependelt und ist nun einfach hinzunehmen. Damit -ist es auch schwieriger motiviert und effizient zu arbeiten, da einem -immer die Angst vor dem Fehler im Nacken sitzt. Um einen Schluss damit -zu machen: Es sind die ersten Hosts, bei denen ich mich in der schwachen -Position des Bittstellers sehe. Daneben aber ist alles- und besonders -das Essen - tiptop! Jeder WWOOFing Host ist anders und das ist auch gut -so! +nur, wenn etwas falsch ist und muss Lob ``erfragen''. Das alles hat +sich wahrscheinlich durch die schiere Masse an WOOFern, die hier über +das Jahr arbeiten, so eingependelt und ist nun einfach +hinzunehmen. Damit ist es auch schwieriger motiviert und effizient zu +arbeiten, da einem immer die Angst vor dem Fehler im Nacken sitzt. Um +einen Schluss damit zu machen: Es sind die ersten Hosts, bei denen ich +mich in der schwachen Position des Bittstellers sehe. Daneben aber ist +alles- und besonders das Essen - tiptop! Jeder WWOOFing Host ist +anders und das ist auch gut so! -Nun, zu entspannen - das ist so eine Sache. Ich habe mich wohl etwas in -eine ``Ich muss meine ToDo-Liste abarbeiten, es so viel zu tun'' - +Nun, zu entspannen - das ist so eine Sache. Ich habe mich wohl etwas +in eine ``Ich muss meine ToDo-Liste abarbeiten, es so viel zu tun'' - Stimmung hineingesteigert. Und da mir hier, weil ich endlich mal etwas unternehme und wir so lang am Esstisch reden, erstaunlich wenig Zeit -bleibt, kann das sehr frustrierend werden. Ich sage mir jetzt: du kannst -nur das tun, was du auch wirklich jetzt tun kannst. Nun, das klappt mal -mehr und manchmal weniger, aber die Tendenz sieht gut aus. +bleibt, kann das sehr frustrierend werden. Ich sage mir jetzt: du +kannst nur das tun, was du auch wirklich jetzt tun kannst. Nun, das +klappt mal mehr und manchmal weniger, aber die Tendenz sieht gut aus. Ich WWOOFe hier nicht allein. In den ersten zwei Wochen gab es noch eine Kiwi WWOOFerin in den 40igern namens Tracy. Und Tracy war und ist @@ -82,39 +104,58 @@ ist zwar viel gereist, war nebenbei aber Work-A-Holic und Mutter. Um mal auszusteigen ist Sie geWWOOFt und schließlich hier gelandet. Das eigene Land zu bereisen ist eine gute Idee. Nun, jetzt weiß ich, was ich mache, wenn ich zurück in Deutschland bin. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{13/tracy.JPG} + \mycap{Tracy} +\end{figure} Das wunderschöne Whakatane ist eine sehr offene, kleine aber schöne Stadt und so verbrachte ich meine erste Woche hier damit zu arbeiten, -mir Sorgen zu machen und die Stadt zu bewundern. Will und Gerrit -schlugen eines Abends vor, wenn man schon einmal in der Gegend sei, die -Coromandel Halbinsel zu besichtigen (einen der schönsten Landstriche -Neuseelands). Ich, immer noch meschugge vom Ankunfts-Schock (irgendwie -hab ich den bei neuen Hosts immer), legte die Idee erst einmal zu den -Akten, bis Tracy vorschlug, man könne doch zusammen reisen. Also setzten -wir uns ans Planen (ich hasse planen, habe aber noch zwei Nachmittage -mit dem Planen meines Südinselaufenthaltes verbracht) und brachen bald -darauf zum wunderbaren 4-Tages-Trip auf. Und wieder hatte ich großes -Glück, Tracys wunderbaren Bruder, dessen Frau und weitere Freunde kennen -zu lernen, bei denen wir übernachten durften. Es war eine gute -Erfahrung, zu sehen, wie viele warmherzige Menschen es auf der Welt -gibt. Besagte Freunde von Tracy waren in ihrer Kindheit wie zweite -Eltern für sie und somit waren viele Erinnerungen mit dem Besuch und dem -wunderbaren Stück Land, auf dem sie oft spielte (an der Formulierung ist -noch zu arbeiten), verbunden. An Sommertagen als 13- Jährige spontan auf -dem Meer drauf los zu segeln, das klingt für mich traumhaft und -unvorstellbar. Auch in anderen Hinsichten haben wir einen lohnenden Trip -verbracht. Das meine ich buchstäblich, denn die Aussicht war wundervoll -und ich durfte aus dem Fenster gaffen (und filmen, Verweis auf -Google-Photos), während Tracy halsbrecherisch im Kiwistyle fuhr. Um es -kurz zu machen: wir sind einmal rundherumgefahren und haben viel +mir Sorgen zu machen und die Stadt zu bewundern. + +Will und Gerrit schlugen eines Abends vor, wenn man schon einmal in +der Gegend sei, die Coromandel Halbinsel zu besichtigen (einen der +schönsten Landstriche Neuseelands). Ich, immer noch meschugge vom +Ankunfts-Schock (irgendwie hab ich den bei neuen Hosts immer), legte +die Idee erst einmal zu den Akten, bis Tracy vorschlug, man könne doch +zusammen reisen. Also setzten wir uns ans Planen (ich hasse planen, +habe aber noch zwei Nachmittage mit dem Planen meines +Südinselaufenthaltes verbracht) und brachen bald darauf zum +wunderbaren 4-Tages-Trip auf. Und wieder hatte ich großes Glück, +Tracys wunderbaren Bruder, dessen Frau und weitere Freunde kennen zu +lernen, bei denen wir übernachten durften. Es war eine gute Erfahrung, +zu sehen, wie viele warmherzige Menschen es auf der Welt gibt. Besagte +Freunde von Tracy waren in ihrer Kindheit wie zweite Eltern für sie +und somit waren viele Erinnerungen mit dem Besuch und dem wunderbaren +Stück Land, auf dem sie oft spielte (an der Formulierung ist noch zu +arbeiten), verbunden. An Sommertagen als 13- Jährige spontan auf dem +Meer drauf los zu segeln, das klingt für mich traumhaft und +unvorstellbar. Auch in anderen Hinsichten haben wir einen lohnenden +Trip verbracht. Das meine ich buchstäblich, denn die Aussicht war +wundervoll und ich durfte aus dem Fenster gaffen (und filmen, Verweis +auf Google-Photos), während Tracy halsbrecherisch im Kiwistyle +fuhr. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{13/marmite.JPG} + \mycap{Hier habe ich zum erstenmal Marmite zu sch\"atzen gelernt.} +\end{figure} + +Um es kurz zu machen: wir sind einmal rundherumgefahren und haben viel gesehen. Dabei habe ich gelernt, dass Touristenattraktionen einfach lächerlich sind und man schon mit ein paar wenigen Schritten in die -Natur für sich selbst und mit guten Menschen noch viel Schöneres erleben -kann. Nun ein Gutes hat es dann doch gehabt: den Touris am +Natur für sich selbst und mit guten Menschen noch viel Schöneres +erleben kann. Nun ein Gutes hat es dann doch gehabt: den Touris am Hot-Water-Beach dabei zuzuschauen, wie sie sich, Schulter an Schulter stehend, gegenseitig die Sandlöcher zuschaufeln, war schon mit -erheblichen Amusement verbunden. Auch war der Anblick von Mount Manganui -atemberaubend. +erheblichen Amusement verbunden. Auch war der Anblick von Mount +Maunganui atemberaubend. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{13/maunganui.JPG} + \mycap{Ausblick von Mount Maunganui} +\end{figure} Nun bin ich wieder zurück und muss wieder einmal gestehen, das ich trotz der wunderbaren Reise froh bin, wieder Back-To-Normal zu sein (was auch @@ -127,19 +168,21 @@ den Genuss, jetzt einmal den Erfahrenen spielen zu dürfen. Das bedeutet, dass wir eine neue dänische WWOOFerin haben, mit der ich mich schon recht gut angefreundet habe. Sie ist Psychologie- und -Neure-Sciences-Studentin und nimmt sich eine Auszeit vor ihrem +Neuro-Sciences-Studentin und nimmt sich eine Auszeit vor ihrem Master-Studium. Nun heisst es ihr die Neuseeländischen Verfahrensweisen näher zu bringen und Erfahrungen weiter zu geben. Ist auf jeden Fall -sehr spannend für beide Seiten. Es ist erstaunlich, wie gut ich schon -zurechtkomme (immer noch entfernt vom Optimum). Leute kennenlernen, im -Supermarkt oder dem Hot Pool mit Wildfremden Freundschaften zu schließen -oder auf Mount Manganui mit einem Tschechen ohne großes Brimborium ins -Gespräch zu kommen, all das wäre für mich vor einem halben Jahr wohl -noch nicht möglich gewesen. Nun, ich hatte wohl keine Ahnung, worauf ich -mich einließ und das bekomme ich auch zu spüren, aber es lohnt sich. Ich +sehr spannend für beide Seiten. + +Es ist erstaunlich, wie gut ich schon zurechtkomme (immer noch +entfernt vom Optimum). Leute kennenlernen, im Supermarkt oder dem Hot +Pool mit Wildfremden Freundschaften zu schließen oder auf Mount +Manganui mit einem Tschechen ohne großes Brimborium ins Gespräch zu +kommen, all das wäre für mich vor einem halben Jahr wohl noch nicht +möglich gewesen. Nun, ich hatte wohl keine Ahnung, worauf ich mich +einließ und das bekomme ich auch zu spüren, aber es lohnt sich. Ich bin nicht frei von Zweifeln, was das WWOOFen betrifft, aber ich komme -immer besser zurecht und es steht mir immer noch offen, etwas anderes zu -machen, auch wenn mir der aktuelle Modus Vivendi sehr gefällt. +immer besser zurecht und es steht mir immer noch offen, etwas anderes +zu machen, auch wenn mir der aktuelle Modus Vivendi sehr gefällt. Merkwürdiger Weise lobt jeder mein Engisch\ldots{} nun ja, das Lernen einer Fremdsprache ist hier nicht so selbstverständlich, wie in Deutschland. diff --git a/chapters/14_Weihnachten.tex b/chapters/14_Weihnachten.tex index 2906890..c2ebdf5 100644 --- a/chapters/14_Weihnachten.tex +++ b/chapters/14_Weihnachten.tex @@ -4,6 +4,11 @@ Frohe Weihnachten euch allen. Zu guter Letzt hat sich vorgestern auch bei mir eine weihnachtliche Stimmung eingestellt. (Auch dank Mamas Lebkuchenpacket. Danke :P.) +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/santa.JPG} + \mycap{Der Weihnachtsmann f\"ahrt in NZ Roller.} +\end{figure} \begin{quoting} Und so begab es sich, dass Valentin, Sohn des Stefan @@ -39,6 +44,11 @@ kleinen Rundreise über die Ostküste bis zum Tongariro National Park aufgerafft zu haben. Es brauchte einen arbeitsamen, aber sehr interessanten Nachmittag und die Route war ausgeplant und die Hostels waren gebucht. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/east.JPG} + \mycap{Valentin am \"ostlichen Extrem} +\end{figure} Nach einer langen, aber sehr pittoresken Fahrt um das East Cape, auf dem der östlichste Leuchtturm der Welt steht und bei dem ich zwei nette @@ -49,32 +59,52 @@ ein Einzelzimmer mit Sonnenaufgangsblick, den ich, da ich ganz ohne Wecker um 5 Uhr am Morgen erwachte, alsbald genießen durfte. (Um ehrlich zu sein: die Sonne versteckte sich hinter einer Wolke, war also gar nicht direkt zu erkennen, aber das Farbenspiel war dennoch sehr -ansehnlich.) Am nächsten Morgen war ich bereits auf dem besten Weg, nach +ansehnlich.) +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/sunrise.JPG} + \mycap{Der Sonnenaufgang} +\end{figure} + +Am nächsten Morgen war ich bereits auf dem besten Weg, nach Gisborne weiter zu fahren, kam aber zu meinem Glück, dass mich wohl die ganze Woche verfolgte, mit einem Schweizer Radreisenden ins Gespräch. Ich entschied, noch eine Nacht im Hostel zu verweilen und brach zusammen -mit dem Schweizer zu einem sehr lohnenswerten Tagesausflug auf. Der -East-Coast scheint sehr beliebt unter Radfahrern zu sein, sodass es im -Hostel neben Anraud auch noch zwei niederländische und einen britischen -Radfahrer gab. Zurück zum Faden: Arnaud und ich wanderten also zu Cooks -Cove, einer kleinen Bucht, die Captain Cook bei seiner Umsegelung -Neuseelands entdeckt, und als besonders und außergewöhnlich schön -befunden hat. Und auch wir konnten diesem Urteil nur zustimmen, bot die -Bucht doch einen Anblick, wie ein Photo aus dem Reisemagazin. Sogar im -eiskalten Wasser konnten wir planschen. Danach haben wir uns noch den -längsten Anleger in der östlichen Hemisphäre (jaja der Begriff ist -inadäquat\ldots) angesehen und durchlaufen. Der besagte Anleger stammt -noch aus der Zeit nach dem Weltkrieg, als man in Neuseeland die Schafe -und Rinder zum Hafen trieb und direkt geschlachtet auf Kühlbote lud, um -das verwüstete Europa zu versorgen. Besonders ausgeprägt war diese -Verfahrensweise am East-Coast, der als ganzer Landzug bis weit ins -Inland eine einzige Farm ist. Es gibt in Neuseeland siebzig Millionen -Kühe, Rinder und natürlich Schafe auf viereinhalb Millionen Menschen und -trotzdem sind Milch und Fleisch teuer. Das liegt, wie mir vom -sympathischen Hotelbesitzer erklärt wurde, am wunderbaren, komplett -freien Handelsmarkt in Neuseeland. So verkauft man lieber im Export und -wer im eigenen Lande auch noch etwas abhaben möchte, der zahlt doch -bitte dieselben hohen Preise. Es gibt hier keine Zuschüsse und keine +mit dem Schweizer zu einem sehr lohnenswerten Tagesausflug auf. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/cooks_cove.JPG} + \mycap{Cooks Cove} +\end{figure} + +Der East-Coast scheint sehr beliebt unter Radfahrern zu sein, sodass +es im Hostel neben Anraud auch noch zwei niederländische und einen +britischen Radfahrer gab. Zurück zum Faden: Arnaud und ich wanderten +also zu Cooks Cove, einer kleinen Bucht, die Captain Cook bei seiner +Umsegelung Neuseelands entdeckt, und als besonders und außergewöhnlich +schön befunden hat. Und auch wir konnten diesem Urteil nur zustimmen, +bot die Bucht doch einen Anblick, wie ein Photo aus dem +Reisemagazin. Sogar im eiskalten Wasser konnten wir planschen. Danach +haben wir uns noch den längsten Anleger in der östlichen Hemisphäre +(jaja der Begriff ist inadäquat\ldots) angesehen und durchlaufen. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/longest.JPG} + \mycap{Der l\"angste Steg} +\end{figure} + +Der besagte Anleger stammt noch aus der Zeit nach dem Weltkrieg, als +man in Neuseeland die Schafe und Rinder zum Hafen trieb und direkt +geschlachtet auf Kühlbote lud, um das verwüstete Europa zu +versorgen. Besonders ausgeprägt war diese Verfahrensweise am +East-Coast, der als ganzer Landzug bis weit ins Inland eine einzige +Farm ist. Es gibt in Neuseeland siebzig Millionen Kühe, Rinder und +natürlich Schafe auf viereinhalb Millionen Menschen und trotzdem sind +Milch und Fleisch teuer. Das liegt, wie mir vom sympathischen +Hotelbesitzer erklärt wurde, am wunderbaren, komplett freien +Handelsmarkt in Neuseeland. So verkauft man lieber im Export und wer +im eigenen Lande auch noch etwas abhaben möchte, der zahlt doch bitte +dieselben hohen Preise. Es gibt hier keine Zuschüsse und keine Unterstützung, sodass den Farmern nichts anderes übrig bleibt, als mitzuspielen, um im Geschäft zu bleiben. @@ -95,6 +125,11 @@ Arnaud ein paar Nudeln, die wir dann zusammen mit zwei frisch angekommenen und recht planlosen deutschen Mädels (auf die meisten unserer Fragen gaben sie dieselbe Antwort: ``Wir wissen {[}es{]} nicht\ldots'') verspeisten. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/hill.JPG} + \mycap{Der H\"ugel} +\end{figure} Am nächsten Tage ging es schließlich weiter zum Tongariro National Park. Einen Zwischenstopp machte ich in Gisborne, um mir im dortigen Park ein @@ -103,6 +138,11 @@ und das Östlichste Observatorium der Welt anzusehen (Naja, eben nur ein kleines weißes Haus mit Kuppel :P.). Im Anschluss daran durfte ich auf einer Sechsstündigen Fahrt allerhand schöne Natur bewundern und legte mich im Hostel nach einem kleinen Abendbrot direkt schlafen. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/observatory.JPG} + \mycap{Das Observatorium} +\end{figure} Um fünf Uhr in der Frühe peitschte ich mich am folgenden Tage aus dem Bett, um das Shuttle zur Tongariro Alpine Crossing zu erwischen. Ja, @@ -113,26 +153,58 @@ und die wohl in ihrer Unwirklichkeit unvergleichlich mit allem bisher Gesehenen waren. Und trotzdem verspürte ich eine Ambivalenz, fühlte ich mich doch aufgrund der schieren Massen anderer Wanderer, die auf dem Wege vor und hinter mir mehr oder weniger motiviert marschierten, sehr -gewöhnlich. Nachdem ich den großen Anstieg, der uns gleich am Anfang -erwartete, fast rannte und viele überholt habe, traute ich mir zu, den -in Wolken verhüllten Ngauruhoe (Mt. Doom aus TLOTR) zu besteigen. So -machte ich mich zusammen mit einem freundlichen Briten an den Aufstieg. -Als sich die Sicht dann aber auf einige Meter beschränkte und ich in der +gewöhnlich. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/before_rise.JPG} + \mycap{Vor dem Aufstieg} +\end{figure} + +Nachdem ich den großen Anstieg, der uns gleich am Anfang erwartete, +fast rannte und viele überholt habe, traute ich mir zu, den in Wolken +verhüllten Ngauruhoe (Mt. Doom aus TLOTR) zu besteigen. So machte ich +mich zusammen mit einem freundlichen Briten an den Aufstieg. Als sich +die Sicht dann aber auf einige Meter beschränkte und ich in der Aussicht, einen Geröllhang zu erklettern, zunehmend die Nerven verlor, beschloss ich umzukehren und meine Kräfte für die verbleibenden 12 -Kilometer auf der Crossing aufzusparen. Derselben Ansicht waren zwei -junge Damen, denen ich mich für eine Weile der Wanderung anschloss. -Gesellschaft ist manchmal eben doch dem einsamen Vor-sich-hin-grübeln -vorzuziehen. Der weitere Verlauf meiner Wanderung lässt sich besser -photographisch beschreiben und ich verweise hiermit wieder einmal auf -meine Photofreigabe. Nachdem mich über die letzten Kilometer die Massen, -die ich zuvor überholte, ihrerseits überholten, weil meine mit Blasen -übersäten Füße so furchtbar schmerzten, ging es zurück ins Hostel. Um an -Toast zu sparen, kochte ich mir Pfannkuchen mit einer herzhaften und -sehr schmackhaften Füllung und auch am Folgetag fand ich große Freude an +Kilometer auf der Crossing aufzusparen\footnote{Das ist auch gut so, +denn der Berg ist den Maori heilig.}. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/ominous.JPG} + \mycap{Noch nicht viel zu erkennen\ldots{}} +\end{figure} + +Derselben Ansicht waren zwei junge Damen, denen ich mich für eine +Weile der Wanderung anschloss. Gesellschaft ist manchmal eben doch +dem einsamen Vor-sich-hin-grübeln vorzuziehen. Der weitere Verlauf +meiner Wanderung lässt sich besser photographisch beschreiben und ich +verweise hiermit wieder einmal auf meine Photofreigabe. Nachdem mich +über die letzten Kilometer die Massen, die ich zuvor überholte, +ihrerseits überholten, weil meine mit Blasen übersäten Füße so +furchtbar schmerzten, ging es zurück ins Hostel. Um an Toast zu +sparen, kochte ich mir Pfannkuchen mit einer herzhaften und sehr +schmackhaften Füllung und auch am Folgetag fand ich große Freude an der Kocherei und versuchte meine Vorräte möglichst effizient zu verkochen (Spiegelei mit der restlichen Füllung und Crêpes als Toastersatz :P). +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=.8\textwidth]{14/clearview.JPG} +\end{figure} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/red.JPG} +\end{figure} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/pool.JPG} +\end{figure} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{14/lava.JPG} + \mycap{Wo einst Lava floss\ldots{}} +\end{figure} Am 23. Dezember erwischte ich die letzten sonnigen und regenfreien Stunden, um zu den überaus ansehnlichen Tarnaki Falls zu wandern, wobei @@ -147,12 +219,17 @@ berühmte Baudenkmal und Skihotel Chateau Tongariro, endlich einmal ein richtiges Steingebäude!). Aus Neugier fuhr ich zu guter Letzt auch die Straße zum Skigebiet hinauf, um inmitten von Nebel, Regen und Wolken Skilifte und Felsklippen zu bewundern (sehr surreal). +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth, angle=-90]{14/taranaki.JPG} + \mycap{Taranaki Falls} +\end{figure} Das Weihnachtsfest mit Edith und Familie war sehr harmonisch und gemütlich, sodass ich es endlich einmal geschafft habe, richtig zu entspannen. Ich kann mich glücklich schätzen, so reich beschenkt worden zu sein (Danke Mutti und Papi und Omi und alle anderen ;)!). Auch das -Weihnachtsabendessen im `München', einem deutschen Restaurant, schmeckte +Weihnachtsabendessen im ``München'', einem deutschen Restaurant, schmeckte überaus gut. (Ich habe irgendwie das Talent, immer den größten Appetit mitzubringen und die kleinste Portion abzubekommen. :P) diff --git a/chapters/15_Sueden.tex b/chapters/15_Sueden.tex index ee6d561..35db1d1 100644 --- a/chapters/15_Sueden.tex +++ b/chapters/15_Sueden.tex @@ -9,6 +9,11 @@ wieder dabei bin, neue Berge zu erklimmen, werde ich mich etwas kürzer fassen, als es in Anbetracht der seit dem letzten Post vergangenen Zeit vielleicht zu erwarten wäre. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/onferry.JPG} + \mycap{Auf der F\"ahre} +\end{figure} Nachdem mein Auto, in dem ich klugerweise ein Licht über die Nacht brennen ließ, nach einer in aller Frühe durchgeführten Starthilfe mit dem fünften Versuch dann doch noch startete, habe ich die Fähre zur @@ -22,6 +27,11 @@ mit etwas verschobenen Erwartungen auf die Südinsel, nur um zu erkennen, das Whakatane wohl eine Ausnahme darstellt. Mit Reg ist es ein ganz anderes Gefühl. Die eigene Arbeit wird gewürdigt, Initiative begrüßt und vor allem werden Fehler verziehen. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/lodgeview.JPG} + \mycap{Ausblick der Lodge} +\end{figure} Ich wohne in einem kleinen Bungalow neben der Lodge und habe die ersten Nachmittage damit verbracht, denselben ein wenig zu säubern und @@ -29,21 +39,29 @@ herzurichten. Nichts Gravierendes, aber man möchte es ja gern ein wenig wohnlich haben. Ich genoss also die ersten Tage, allein zu sein und meinen Bungalow für mich zu haben. Doch bevor ich mich von der Gesellschaft abnabeln konnte, schneite ein französischer WWOOFer herein. -Welch ein Glück, denn zu mehreren macht WWOOFen immer mehr Spaß. Meddy -ist Bäcker und buk zu unserer großen Freude gleich am ersten Tag ein -wunderbares Brot. Fasziniert von dieser Kunst bat ich darum, mich auch -einmal an einem Brot versuchen zu dürfen. Gesagt, getan: gestern habe -ich schon mein drittes Brot gebacken und seitdem ich herausfand, wie -schön das europäische Brot doch ist, bisher kein Toastbrot mehr +Welch ein Glück, denn zu mehreren macht WWOOFen immer mehr Spaß. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/bread.JPG} + \mycap{Reg und Meddy beim Brotbacken} +\end{figure} +Meddy ist Bäcker und buk zu unserer großen Freude gleich am ersten Tag +ein wunderbares Brot. Fasziniert von dieser Kunst bat ich darum, mich +auch einmal an einem Brot versuchen zu dürfen. Gesagt, getan: gestern +habe ich schon mein drittes Brot gebacken und seitdem ich herausfand, +wie schön das europäische Brot doch ist, bisher kein Toastbrot mehr angerührt. Das Brotbacken nimmt erstaunlich viel Zeit in Anspruch, ist -aber aufgrund der kreativen Freiheiten (Gemüse in's Brot backen :P) eine -sehr interessante Beschäftigung. Zwei Tage nach Meddys Ankunft waren wir -dann schon vier WWOOFer. Zwei deutsche WWOOFer sind zu uns gestoßen und -wir sind nun eine eifrige Task-Force für den Sommer-Cleanup. Ich selbst -habe die letzten Tage, nachdem zuerst aufgrund des Regenwetters -Hausarbeit angesagt war, die etwas abenteuerlich steile Auffahrt mit dem -Weedeater gemäht. Heute dann haben wir die Garage einmal gründlich -aufgeräumt und durchetikettiert. +aber aufgrund der kreativen Freiheiten (Gemüse in's Brot backen :P) +eine sehr interessante Beschäftigung. + +Zwei Tage nach Meddys Ankunft waren wir dann schon vier WWOOFer. Zwei +Deutsche sind zu uns gestoßen und wir sind nun eine eifrige Task-Force +für den Sommer-Cleanup. Ich selbst habe die letzten Tage, nachdem +zuerst aufgrund des Regenwetters Hausarbeit angesagt war, die etwas +abenteuerlich steile Auffahrt mit dem Weedeater\footnote{Motorsense} +gemäht. Heute dann haben wir die Garage einmal gründlich aufgeräumt +und durchetikettiert. Erstaunlicherweise habe ich schon am zweiten Tag frei bekommen und daraufhin versucht Mount Stevens zu besteigen. Auf halbem Wege zum @@ -52,24 +70,42 @@ vorausschauend aufgefüllt, aber nicht eingepackt hatte. Also kehrte ich um und das zu meinem Glück, denn der Berggipfel war auf einmal in bedrohlich dunkle Wolken gehüllt. Auf dem Rückweg motivierte ich dann noch eine ganze Reihe von Unentschlossenen in das eiskalte Flusswasser -zu springen, indem ich mit gutem Beispiel voran ging. Ein paar Tage -später wanderte ich zu ein paar Höhlen (Grüße an Firouz und Familie!) -und traf einen amerikanischen Reisenden aus Australien, mit dem ich mich -prächtig über dies und jenes unterhielt und den ich schon bald als -Freund und Seelenbruder gewann. Da ich unmöglich alle Kontaktdaten -meiner überaus glücklichen Begegnungen in Neuseeland festhalten kann, -habe ich jetzt eine neue Datei eröffnen müssen. Erstaunlich, wie viele -tolle Menschen es gibt. +zu springen, indem ich mit gutem Beispiel voran ging. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/bath.JPG} + \mycap{Die Badestelle} +\end{figure} + +Ein paar Tage später wanderte ich zu ein paar Höhlen (Grüße an Firouz +und Familie!) und traf einen amerikanischen Reisenden aus Australien, +mit dem ich mich prächtig über dies und jenes unterhielt und den ich +schon bald als Freund und Seelenbruder gewann. Da ich unmöglich alle +Kontaktdaten meiner überaus glücklichen Begegnungen in Neuseeland +festhalten kann, habe ich jetzt eine neue Datei eröffnen +müssen. Erstaunlich, wie viele tolle Menschen es gibt. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/kyle.JPG} + \mycap{Kyle vor der H\"ohle} +\end{figure} Ich war sehr glücklich, als Kyle, so der Name der Wanderbekanntschaft, -mir erzählte, dass ihm im Weka Workshop ähnliches widerfahren ist, wie -mir. Der Weka Workshop, den ich auf einer kleinen Fahrradtour entdeckte, +mir erzählte, dass ihm bei Weka-Arts ähnliches widerfahren ist, wie +mir. Weka-Arts, die ich auf einer kleinen Fahrradtour entdeckte, ist eine tolle Galerie von sehr ansehnlicher Holzarbeit. Wenn man das Grundstück, auf dem sich diese Ausstellung befinden soll, betritt, strahlt einem ein großes, rotes Schild: `OPEN' entgegen. Davon eingeladen fange ich also an, durch den Garten, auf den die Einfahrt führt, zu schlendern und eifrig photographisch zu dokumentieren, wie -schön der Ort doch sei. Nach einer Weile kommt dann der Besitzer zu mir +schön der Ort doch sei. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/weka.JPG} + \mycap{Weka Arts, der Ort meines ``Verbrechens''} +\end{figure} + +Nach einer Weile kommt dann der Besitzer zu mir herüber und fragt mich, wer ich denn sei und warum ich denn einfach so in fremder Leute Gärten herumschlendere. Ganz perplex antworte ich ehrlich und wenig gewitzt, dass ich wohl von dem Schild in der Einfahrt @@ -77,28 +113,37 @@ verwirrt gewesen sein musste und ich normalerweise nicht die Gewohnheit pflege, Grundstücke als öffentlich zu betrachten. Ich hätte natürlich behaupten können, dass der sehr schön angelegte Garten an sich doch schon ein Kunstwerk oder eine Galerie, wie sie auf dem Eingangsschild -beworben wurde, darstellt. Wie auch immer. Der Herr erwiderte dann, dass -er nicht hinter Schildern und Zäunen leben möchte und deshalb seinen -Garten nicht als privat markiert hatte. Warum er aber vor seinem Haus -eine Kette mit dem Schild `Private' aufgehängt hatte, war mir dann nicht -ganz klar. Vielleicht sind Ketten O.K. oder er hat Spaß daran, harmlose +beworben wurde, darstellt. + +Wie auch immer. Der Herr erwiderte dann, dass er nicht hinter +Schildern und Zäunen leben möchte und deshalb seinen Garten nicht als +privat markiert hatte. Warum er aber vor seinem Haus eine Kette mit +dem Schild `Private' aufgehängt hatte, war mir dann nicht ganz +klar. Vielleicht sind Ketten O.K. oder er hat Spaß daran, harmlose Touristen in die Irre zu führen, die annehmen, dass alles als nicht -'Privat' Gekennzeichnete erlaubt ist. Mit dem Schrecken habe ich mir -dann noch die eigentliche Ausstellung angesehen. Interessante Möbel von -Brettchen, verziert mit kleinen Holzpilzen, über Lampenständer bis hin -zu verrückten Tischen und Schränken waren zu bestaunen. Falls also +``Privat'' Gekennzeichnete erlaubt ist. Mit dem Schrecken habe ich mir +dann noch die eigentliche Ausstellung angesehen. Interessante Möbel +von Brettchen, verziert mit kleinen Holzpilzen, über Lampenständer bis +hin zu verrückten Tischen und Schränken waren zu bestaunen. Falls also jemand Interesse an einem schön verzierten Holzlöffel hat, so melde er sich jetzt! +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/spit.JPG} + \mycap{Sandsturm auf dem Farewell-Spit} +\end{figure} Auch erwähnenswert ist der Ausflug zum Farewell Spit, den ich und Meddy unternommen haben. Das Farewell-Spit ist die lange, dünne, aus einem einzigen langen Strand bestehende nördlichste Landzunge der Südinsel, die man sogar mit exorbitant teueren Tourbussen befahren kann. Wir sind über die nächstgelegen Hügel gewandert und hatten einen erstaunlichen -Ausblick auf das von einem Sandsturm überholte Spit. Ich habe an diesem +Ausblick auf das von einem Sandsturm überrollte Spit. Ich habe an diesem erstaunlich schöne Natur und noch viel schönere Strände sehen dürfen, muss aber zugeben, das ich selbst in Wellington noch nie so einen Wind -erlebt habe. Der Wind machte alles aber noch viel interessanter, denn +erlebt habe. + +Der Wind machte alles aber noch viel interessanter, denn jeder hat Bilder vom Farewell Spit, aber wer hat schon Bilder von einem Sandsturm auf der Landzunge? Die wandernden Dünen und blauen Wellen auf dem Whariki-Beach zu betrachten, war auch eine sehr eindrucksvolle @@ -109,3 +154,9 @@ zwölf eingeschlafen. So weit so gut. Das waren die bisher südlichsten Abenteuer des Valentin in einer (sehr,) sehr kurzen Fassung. Danke fürs einschalten und bis zum nächsten Mal liebe Kinder :). + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{15/dunes.JPG} + \mycap{Ein vergleichsweise weniger windiger Strand} +\end{figure} diff --git a/chapters/16_MehrSueden.tex b/chapters/16_MehrSueden.tex index 7e5b3f3..7090dcf 100644 --- a/chapters/16_MehrSueden.tex +++ b/chapters/16_MehrSueden.tex @@ -1,9 +1,9 @@ \chapdate{27.01.2017} -\chapter{Mehr Sueden} +\chapter{Mehr S\"uden} Ein Gefiddel ist das mit Gnu Emacs, aber man will ja nicht ewig mit Apple TextEdit weitermachen. Nachdem ich jetzt final auf Linux -umgestiegen bin, versuche ich nur noch "professionelle" Linux-Hacker +umgestiegen bin, versuche ich nur noch ``professionelle'' Linux-Hacker Software zu benutzen. In der Tat hat der Linux-Umstieg in letzter Zeit den größten Teil derselben aufgefressen. Aber nun habe ich mein schönes Arch Linux Setup und kann dem Herumgetippe endlich ohne USB-Wlan Dongle @@ -12,6 +12,11 @@ und abrupte Systemabstürze frönen. {[}Fahrradfahren. Hechel\ldots{} Sitz viel zu niedrig, lässt sich aber nicht auf meine außernormlichen Dimensionen einstellen.{]} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/Tahunanui.JPG} + \mycap{Tahunanui Beach} +\end{figure} Nun sitze ich - beschienen von der goldenen Abendsonne - auf einem Hügel mit Blick auf den Tahunanui Beach und das unglaublich blaue Meer. Nach einem sehr interessanten Film im Pseudo-Dokumentarstil musste ich mich @@ -37,28 +42,48 @@ auf die Berge und das Tal trotzdem erwähnenswert. Meinen Rückweg meinte ich durch die Wahl einer Privatstraße verkürzen zu können, hatte aber dabei nicht einkalkuliert, wie einschüchternd die geballte Neugier von einhundert Rindviechern sein kann. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/bike.JPG} + \mycap{Radtour bei Collingwood} +\end{figure} Tags darauf wollte ich den Milnthorpe Park besichtigen und entschloss -mich, anstatt des Autos das Fahrrad als Transportmittel zu wählen. -Fleißig deichselte ich nach Collingwood, um einen Brief abzusenden und -mir auf dem Weg einen Ausguck und den alten Friedhof anzusehen. Kurz -darauf rutschte mein Hinterrad seitlich auf der Geröllstraße (was für -eine Deichselarbeit!) weg und ich führte ein sehr akrobatisches Ballett -auf, um bis auf ein paar Schrammen an der rechten Hand unversehrt zu -überleben. Ein paar ruhigere Minuten später durfte ich dann den Freuden -von gut angelegten Spazierwegen in schöner Natur und kostenloser Karten -hingeben, als ich den schattig-kühlen Park erreichte. Nachdem man nicht -endemische Bäume in das Brachland gepflanzt hatte, konnten auf deren -'Ausscheidungen' und in deren Schatten auch die nativen Pflanzenarten -Fuß fassen und in den letzten 30 Jahren einen ganz ordentlichen Wald -entstehen lassen. Auf einer schönen Bank mitten im Wald las ich dann ein -wenig in Utas Neuseelandbuch, tunkte mich kurz ins kühlende Nass und -fuhr zurück nach Hause. (Wobei es der Kühlung im verrückt-kalten -Neuseeland Sommer nicht immer bedarf\ldots) Die letzten Meter bergauf -musste ich schieben, um den Kampf mit Kälte und Hunger zu überstehen. -Allein der Gedanke an das Abendbrot hielt mich auf Kurs und nach vielen -Mühen wurde die Hoffnung Wahrheit, sprich, ich aß eine doppelte Portion -und war glücklich. +mich einmal mehr, anstatt des Autos das Fahrrad als Transportmittel zu +wählen. Fleißig deichselte ich nach Collingwood, um einen Brief +abzusenden und mir auf dem Weg einen Ausguck und den alten Friedhof +anzusehen. + +Kurz darauf rutschte mein Hinterrad seitlich auf der Geröllstraße (was +für eine Deichselarbeit!) weg und ich führte ein sehr akrobatisches +Ballett auf, um bis auf ein paar Schrammen an der rechten Hand +unversehrt zu überleben. + +Ein paar ruhigere Minuten später durfte ich dann den Freuden von gut +angelegten Spazierwegen in schöner Natur und kostenloser Karten +hingeben, als ich den schattig-kühlen Park erreichte. Nachdem man +nicht endemische Bäume in das Brachland gepflanzt hatte, konnten auf +deren 'Ausscheidungen' und in deren Schatten auch die nativen +Pflanzenarten Fuß fassen und in den letzten 30 Jahren einen ganz +ordentlichen Wald entstehen lassen. Auf einer schönen Bank mitten im +Wald las ich dann ein wenig in Utas Neuseelandbuch, tunkte mich kurz +ins kühlende Nass und fuhr zurück nach Hause. (Wobei es der Kühlung im +verrückt-kalten Neuseeland Sommer nicht immer bedarf\ldots) ) +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/bench.JPG} + \mycap{Ruhebank im Milnthorpe Park} +\end{figure} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/beach.JPG} + \mycap{Strand am Milnthorpe Park} +\end{figure} + +Die letzten Meter bergauf musste ich schieben, um den Kampf mit Kälte +und Hunger zu überstehen. Allein der Gedanke an das Abendbrot hielt +mich auf Kurs und nach vielen Mühen wurde die Hoffnung Wahrheit, +sprich, ich aß eine doppelte Portion und war glücklich. Am Tag vor meiner Abreise nach Nelson beschloss ich um 5 Uhr am Nachmittag noch eine kleine Wanderung anzutreten. Ich zog auf den @@ -68,6 +93,11 @@ der Auffahrt, sondern auch bei der Wanderdauer, und erschien erst um zehn Uhr abends zurück zum Abendessen! Aus einer zwei Stunden Tour wurde eine Fünf-Stunden-Odyssee. Verwirrender Weise gab man auf dem Schild zwar die Entfernung für Hin- und Rückweg, aber nur die halbe Zeit an! +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/last_day.JPG} + \mycap{Ausblick vom Berg am letzten Tag bei Reg} +\end{figure} Gleich zum ersten Tage ein Abenteuer. Nachdem ich ausgepackt hatte, gingen Cathy Jones, mein neuer Host, und ich einkaufen. Ich war positiv @@ -86,14 +116,31 @@ Lemongrass Restaurant beschert. Am Sonntag besuchte ich die Kathedrale, denn ich muss zugeben, dass mir der Gottesdienst sehr gut zur Gedankenstimulation gereicht und auch die Gemeinde etwas Schönes ist, wenn man der Heimat so fern, wie ich es bin, ist. (Meine ausführlichen -Gedanken zur Religion schreibe ich aktuell nieder). Montags dann -wanderte ich im Zealandia-Clon in der Nähe von Nelson und durfte ganze -3! unüberbrückte Bäche durchwaten. Eine sehr spannende Erfahrung, -besonders, wenn das Wasser dermaßen kalt ist! Abends beglückte ich Carl -dann bei Alex und Pauline mit einer kleinen Spiel-Session, nachdem er -sich über die gesamte Weihnachtszeit über einen Mangel an Zuwendung -meinerseits beschwert hatte. Finalement gab es ein wunderbares BBQ mit -deutschen Würsten vom Markt. +Gedanken zur Religion schreibe ich aktuell nieder). +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/rosette.JPG} + \mycap{Rosette der Kathedrale} +\end{figure} + +Montags dann wanderte ich im Zealandia-Clon\footnote{Brook Reserve} in +der Nähe von Nelson und durfte ganze 3(!) unüberbrückte Bäche +durchwaten. Eine sehr spannende Erfahrung, besonders, wenn das Wasser +dermaßen kalt ist! Abends beglückte ich Carl dann bei Alex und Pauline +mit einer kleinen Spiel-Session, nachdem er sich über die gesamte +Weihnachtszeit über einen Mangel an Zuwendung meinerseits beschwert +hatte. Finalement gab es ein wunderbares BBQ mit deutschen Würsten vom +Markt. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=.9\textwidth]{16/lancewood.JPG} + \mycap{Lancewood im Brook Reserve} +\end{figure} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=.9\textwidth]{16/no_bridge.JPG} + \mycap{Keine Br\"ucke\ldots} +\end{figure} So viel Frischluft, wie in Neuseeland hatte ich wahrscheinlich noch nie, denn nicht nur arbeite ich meist draußen, sondern ich wandere auch des @@ -101,6 +148,11 @@ denn nicht nur arbeite ich meist draußen, sondern ich wandere auch des phänomenaler Aussicht über Nelson. Gestern dann war ich in Indoor-Stimmung und so gingen Cathy und ich ins Kino, um 'Operation Avalanche' zu sehen. (Siehe Anfang des Posts\ldots) +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{16/grampview.JPG} + \mycap{Aussicht auf den Grampians} +\end{figure} Cathy ist ein wunderbarer Host und wir schätzen uns beide sehr. So ist es schade, dass ich nächste Woche schon wieder weiterziehe, aber wozu @@ -114,7 +166,6 @@ denken. So schwenkte mein Interesse in letzter Zeit auf das Programmieren und den Computer im Allgemeinen um. In den letzten zwei Wochen habe ich meiner Meinung nach sehr tiefe Einsichten gewonnen und verstehe nun -endlich in allen Dimensionen, wozu ein Betriebssystem überhaupt da ist. -Mal sehen, wohin und wozu mich das führt \ldots{} - -Bis dahin alles Gute, Amigos! +endlich in allen Dimensionen, wozu ein Betriebssystem überhaupt da +ist. Mal sehen, wohin und wozu mich das führt \ldots{} Bis dahin +alles Gute, Amigos! diff --git a/chapters/17_SuedNordWesten.tex b/chapters/17_SuedNordWesten.tex index 71e8e9e..e7fbc74 100644 --- a/chapters/17_SuedNordWesten.tex +++ b/chapters/17_SuedNordWesten.tex @@ -1,56 +1,84 @@ \chapdate{10.02.2017} -\chapter{Sued Nord Westen} +\chapter{S\"ud Nord Westen} Zumindest einen kleinen Bericht bin ich euch schuldig. Meine verbleibenden Tage in Nelson waren wunderbar und wieder empfinde ich große Dankbarkeit, war Cathy Jones doch wieder so gut zu mir. Wenn man in der Gegend ist, dann gilt es unter Reisenden schon fast als -Sakrileg, den Abel Tasman National Park nicht zu bewandern. Da ich ein -Greenhorn bin, habe ich mich einmal mehr für die Tagestour entschieden. -Also stehe ich pünktlich um 6:30 Uhr auf, um dann 9 Uhr gerade noch mit -guter Not das Wassertaxi zu erreichen. Allein die Schiffsfahrt lohnte -schon des Ausflugs. Mit einem Affenzahn ging es zuerst auf eine kleine -Exkursion zum Split-Apple Rock, einem in der Mitte gespaltenen, aus dem -Wasser ragenden, kugelförmigen und sehr apfelähnlichen Felsbrocken, und -danach durch diverse Buchten, bis ich in der Torrent Bay aussteigen -durfte. Unter anderem gab es auch neuseeländische Pelzrobben zu -bestaunen. Meine Sorge, der Wanderweg würde von den Horden in den Booten -(die Wassertaxis waren bis auf den letzten Platz besetzt) überrannt -werden, wurde erst von mir genommen, als ich erfuhr, dass alle Fahrgäste -außer mir selbst bis ganz zum Anfang des Wanderweges fahren (ich mache -ja nur eine Tagestour). Einige Minuten später ging mir dann auf, dass -die Bote schon seit Tagen Hochkonjunktur feierten und ich mich beim -Wandern einer reichlichen Gesellschaft erfreuen durfte. Und doch war es -wie im Paradies (und das Optische ist ja ausreichend photographisch -dokumentiert und bedarf keiner weiteren Erläuterung). Alle Traumstrände -waren wie leergefegt. Kein Mensch, keine Robbe, keine Sandfly. Alle Welt -wandelte auf den Wegen, denn zum Baden gab es zu viel \ldots{} \ldots. -naaa \ldots. Niederschlag! (Wer ist jetzt in poetischer Stimmung?) Immer -munter zog ich also ohne Angst vor Sonnenbrand unter dem schützenden -Wolkendach daher und ließ den Regen hinter mir. (Als ich einmal den -Fehler machte, hinter mich zu schauen, jagte mir eine graue Regenwand -einen Mordsschrecken ein!). So wanderte ich also für meine ersten sechs -Kilometer fröhlich vor mich hin, bestaunte und entspannte. Plötzlich -deutet eine Dame von durchaus seriöser Erscheinung auf den -nächstgelegenen Felsbrocken und erklärt mir, dass ich da einen -Dinosaurier sehen könne. Bevor ich antworten kann, fährt sie fort, dass -man weiter unten am Hügel noch einen Wal erkennen könne und generell die -ganze Küste aus allerlei Versteinertem bestehe. Ich, der ich immer noch -glaube, es gehe nur um visuelle Ähnlichkeiten, möchte gerade einräumen, -dass der zuerst erwähnte Felsbrocken für mich wie ein Fisch aussehe, als -mir die Dame mit Überzeugung entgegnet, dass sie auf der Bootsfahrt -(nicht auf meinem Boot\ldots) Knochenstaub auf den Füßen hatte und nur -Dinosaurier und Wale, nicht aber Fische dieselben aufweisen. Danach -wünscht sie mir einen schönen Tag und zieht schnurstracks von dannen. -Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob irgendeine Art Spaß mit mir -getrieben wurde, hätte aber gern entgegnet, dass sich für allerlei -unverstandene Dinge allerlei mehr oder weniger plausible Erklärungen -finden lassen können. Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten -soll. Vielleicht sollte mir das zeigen, dass jeder, der nur genügend -Selbstbewusstsein besitzt, den größten Humbug von sich geben, dabei aber -immer überzeugend und seriös erscheinen kann. +Sakrileg, den Abel Tasman National Park nicht zu bewandern. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/split_apple.JPG} + \mycap{Split-Apple Rock} +\end{figure} +Da ich ein Greenhorn bin, habe ich mich einmal mehr für die Tagestour +entschieden. Also stehe ich pünktlich um 6:30 Uhr auf, um dann 9 Uhr +gerade noch mit guter Not das Wassertaxi zu erreichen. Allein die +Schiffsfahrt lohnte schon des Ausflugs. Mit einem Affenzahn ging es +zuerst auf eine kleine Exkursion zum Split-Apple Rock, einem in der +Mitte gespaltenen, aus dem Wasser ragenden, kugelförmigen und sehr +apfelähnlichen Felsbrocken, und danach durch diverse Buchten, bis ich +in der Torrent Bay aussteigen durfte. Unter anderem gab es auch +neuseeländische Pelzrobben zu bestaunen. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/bnw.JPG} + \mycap{Der Tag beginnt in Graustuffen.} +\end{figure} +Meine Sorge, der Wanderweg würde von den Horden in den +Booten (die Wassertaxis waren bis auf den letzten Platz besetzt) +überrannt werden, wurde erst von mir genommen, als ich erfuhr, dass +alle Fahrgäste außer mir selbst bis ganz zum Anfang des Wanderweges +fahren (ich mache ja nur eine Tagestour). Einige Minuten später ging +mir dann auf, dass die Bote schon seit Tagen Hochkonjunktur feierten +und ich mich beim Wandern einer reichlichen Gesellschaft erfreuen +durfte. Und doch war es wie im Paradies (und das Optische ist ja +ausreichend photographisch dokumentiert und bedarf keiner weiteren +Erläuterung). + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/path.JPG} + \mycap{Palmenges\"aumter Wanderweg} +\end{figure} +Alle Traumstrände waren wie leergefegt. Kein Mensch, keine Robbe, +keine Sandfly. Alle Welt wandelte auf den Wegen, denn zum Baden gab es +zu viel \ldots{} \ldots. naaa \ldots. Niederschlag! (Wer ist jetzt in +poetischer Stimmung?) Immer munter zog ich also ohne Angst vor +Sonnenbrand unter dem schützenden Wolkendach daher und ließ den Regen +hinter mir. (Als ich einmal den Fehler machte, hinter mich zu schauen, +jagte mir eine graue Regenwand einen Mordsschrecken ein!). + +So wanderte ich also für meine ersten sechs Kilometer fröhlich vor +mich hin, bestaunte und entspannte. Plötzlich deutet eine Dame von +durchaus seriöser Erscheinung auf den nächstgelegenen Felsbrocken und +erklärt mir, dass ich da einen Dinosaurier sehen könne. Bevor ich +antworten kann, fährt sie fort, dass man weiter unten am Hügel noch +einen Wal erkennen könne und generell die ganze Küste aus allerlei +Versteinertem bestehe. Ich, der ich immer noch glaube, es gehe nur um +visuelle Ähnlichkeiten, möchte gerade einräumen, dass der zuerst +erwähnte Felsbrocken für mich wie ein Fisch aussehe, als mir die Dame +mit Überzeugung entgegnet, dass sie auf der Bootsfahrt (nicht auf +meinem Boot\ldots) Knochenstaub auf den Füßen hatte und nur +Dinosaurier und Wale, nicht aber Fische dieselben aufweisen. +Danach wünscht sie mir einen schönen Tag und zieht schnurstracks von +dannen. + +Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob irgendeine Art Spaß mit +mir getrieben wurde, hätte aber gern entgegnet, dass sich für allerlei +unverstandene Dinge allerlei mehr oder weniger plausible Erklärungen +finden lassen können. Vielleicht sollte mir das zeigen, dass jeder, +der nur genügend Selbstbewusstsein besitzt, den größten Humbug von +sich geben, dabei aber immer überzeugend und seriös erscheinen kann. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/gumpe.JPG} + \mycap{Gumpe mit badenden Wanderern} +\end{figure} Nach meiner Mittagspause fühlte ich mich miserabel und begann daran zu zweifeln, dass ich, wenn ich mich nach schon 6 Kilometern so schlapp fühle, die restlichen 14 noch schaffen kann. Zwei Kilometer später wies @@ -60,9 +88,16 @@ meine Gratis-Karte hineininterpretiert hatte. Eine echte Gumpe, in Korsika Qualität: Phänomenal und dann zeigt sich auch, zum einzigen mal an diesem Tag, der Sonnenschein. Nichts wie \ldots{} \ldots{} in's Wasser (ätsch, schon wieder nicht gereimt). Wirklich kalt, aber ebenso -erfrischend! Nach dieser kleinen Planscherei verging der Rest der -Wanderung durch die fast schon monotone Schönheit des Abel Tasman Parks -wie im Fluge. Zum Abendbrot gab es nach einer durch enorme Nachfrage +erfrischend! + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/fat_tui.JPG} + \mycap{The Fat Tui} +\end{figure} +Nach dieser kleinen Planscherei verging der Rest der Wanderung durch +die fast schon monotone Schönheit des Abel Tasman Parks wie im +Fluge. Zum Abendbrot gab es nach einer durch enorme Nachfrage bedingten halbstündigen Wartezeit einen überaus bemerkenswert schmackhaften Burger aus dem Fat-Tui Food-Truck. @@ -73,40 +108,53 @@ bin ich dreifach am Musikladen vorbeigefahren. Danach schien mir das Glück hold zu sein, so gab es tatsächlich einzelne Mechaniken zu kaufen. Aber immer waren die Tuner für die falsche Seite, aus welchen Ecken der Verkäufer Sie auch hervorzauberte (und der dieser Ecken gab es viele). -Danach bin ich aus Zufall noch einem Schild zum "Center of New Zealand" +Danach bin ich aus Zufall noch einem Schild zum ``Center of New Zealand'' gefolgt und hatte einen tollen Ausblick auf Nelson und das quietschblaue Meer. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/center.JPG} + \mycap{Ausblick auf Nelson} +\end{figure} Jetzt bin ich am Westcoast und schreibe diesen Blogpost im gemütlichen -Sofa des netten Hosts. Ich wohne hier einmal mehr irgendwo im Nirgendwo -und wir haben nur Solarstrom und Regenwasser. 'Nur' ist vielleicht zu -kurz getreten, denn wir kommen damit ohne große Limitierungen über die -Runden und ich bin erstaunt, wie wenig Solarpanele er auf dem Dach hat. -Schon an meinem ersten Tag wurde mir eröffnet, dass man (John, der Host, -sein Freund Michael und die 3 anderen WWOOFer) am Wochenende einen -Campingausflug in die Berge antreten wollte, um den Weg mit Sägen und -Scheren wieder gangbar zu machen und zu markieren. Hurra \ldots{} soll -ich jetzt in Freude oder Angst ausbrechen? Ich habe noch nie in der -Natur gecampt \ldots{} will ich diese Erfahrung überhaupt machen? Ich -nahm die Herausforderung an und so ging es 5:30 in der Frühe los und ab -in den Bush! Motivierende Sprüche wie: "Das Gefühl, Durst zu haben, ist -nichts schlimmes" (im Angesicht unserer begrenzten Wasservorräte) -brachten uns schon einmal in die rechte Stimmung :). +Sofa des netten Hosts. Ich wohne hier einmal mehr irgendwo im +Nirgendwo und wir haben nur Solarstrom und Regenwasser. ``Nur'' ist +vielleicht zu kurz getreten, denn wir kommen damit ohne große +Limitierungen über die Runden und ich bin erstaunt, wie wenig +Solarpanele er auf dem Dach hat. + +Schon an meinem ersten Tag wurde mir eröffnet, dass man (John, der +Host, sein Freund Michael und die 3 anderen WWOOFer) am Wochenende +einen Campingausflug in die Berge antreten wollte, um den Weg mit +Sägen und Scheren wieder gangbar zu machen und zu markieren. Hurra +\ldots{} soll ich jetzt in Freude oder Angst ausbrechen? Ich habe noch +nie in der Natur gecampt \ldots{} will ich diese Erfahrung überhaupt +machen? Ich nahm die Herausforderung an und so ging es 5:30 in der +Frühe los und ab in den Bush! Motivierende Sprüche wie: ``Das Gefühl, +Durst zu haben, ist nichts schlimmes'' (im Angesicht unserer begrenzten +Wasservorräte) brachten uns schon einmal in die rechte Stimmung :). Zusammenfassend ausgedrückt muss ich eingestehen, dass der Trip schrecklich grausam, aber lehrreich und eine tolle, besser nicht zu -wiederhohlende Erfahrung war. Selbst der "professionelle" und +wiederhohlende Erfahrung war. Selbst der ``professionelle'' und abgehärtete Host John, der als Arzt schon in Afghanistan und am Südpol -war, musste zugeben, dass der Trip wohl eher "extrem" war. Im Grunde -sind wir zwei Tage lang klitschnass einen Berg hinauf (leider nicht ganz -bis zum Gipfel) und danach eben wieder hinab gestiegen. Dabei hatten -John und Michael den Zustand des Tracks an beiden Tagen etwas sehr -optimistisch eingeschätzt. Da meine Regenjacke leider nicht wasserdicht -war und ich zu wenig Wechselsachen eingepackt hatte, war ich wohl eher -selbst schuld an meinem Unglück. Der sonnige Abend auf einem Hügel auf -halbem Weg bergauf (unserer "Camp-Site") belohnte die Mühe mit tollen -Ausblicken, \textbf{\textbf{Trockenheit}} und einem gewissen -Siegesgefühl. +war, musste zugeben, dass der Trip wohl eher ``extrem'' war. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{17/foulwind.JPG} + \mycap{Eine Ahnung der S\"udalpen in der Foulwind Bay.} +\end{figure} + +Im Grunde sind wir zwei Tage lang klitschnass einen Berg hinauf +(leider nicht ganz bis zum Gipfel) und danach eben wieder hinab +gestiegen. Dabei hatten John und Michael den Zustand des Tracks an +beiden Tagen etwas sehr optimistisch eingeschätzt. Da meine Regenjacke +leider nicht wasserdicht war und ich zu wenig Wechselsachen eingepackt +hatte, war ich wohl eher selbst schuld an meinem Unglück. Der sonnige +Abend auf einem Hügel auf halbem Weg bergauf (unserer ``Camp-Site'') +belohnte die Mühe mit tollen Ausblicken, \textbf{\textbf{Trockenheit}} +und einem gewissen Siegesgefühl. Während der letzten Tage habe ich den Westcoast auf weniger dramatische Weise erforscht und sehr viel Schönes gesehen. Die Fotos werden folgen, diff --git a/chapters/18_Episoden.tex b/chapters/18_Episoden.tex index 7a59e1e..de6bc8b 100644 --- a/chapters/18_Episoden.tex +++ b/chapters/18_Episoden.tex @@ -5,3 +5,120 @@ So vieles habe ich erlebt. Um nicht gleich im Angesicht der Niederschrift meiner Erlebnisse zusammenzubrechen, teile ich meinen Post in kleinere, auch für den Leser angenehmere Stücke auf. So folgt auch gleich: + +\section*{Erster Teil: West nach Ost} +Nach eineinhalb sehr interessanten Wochen nahe Westport, ward es +einmal mehr an der Zeit das Heft in die Hand zu nehmen und +weiterzuziehen. Da mein Host und ich in mancherlei Hinsicht nicht ganz +auf einer Wellenlänge wahren, waren wir beide Glücklich, dass sich +zwei neue WWOOFer ankündigten und er somit einen einigermaßen +höflichen Grund gefunden hatte, mich vorzeitig fortzuschicken. + +Wie tief das Problem lag, wurde mir dann erst wirklich bewusst, als +ich ein wunderbar übertriebenes Review auf meinem WWOOFing Profil +bestaunen durfte, indem zwar ein wahrer Kern, aber auch viel Falsches +und, soweit ich es Beurteilen kann, eine blanke Lüge steckt. + +Trotzdem erschien mir mein Host als ehrlicher und auch umgänglicher +Mensch und es fällt mir schwer, diese, seine Reaktion zu +verstehen. Kultivierte Unzufriedenheit führt oft zu irrationalem +Verhalten und das auf beiden Seiten. Vielleicht dachte John, er müsste +die Gemeinschaft der WWOOFing Hosts vor einer so schrecklichen Gefahr, +wie ich sie in seinen Augen für den ehrlichen Arbeitgeber darstelle, +warnen. Ich für meinen Teil hatte einen deftigen Kratzer im +Lack. Meine aktuellen Hosts schätzen meine Arbeit aber sehr und siehe +da: Die Welt sieht schon viel Besser aus. + +Wo ich schon einmal über vier freie Tage verfügte und es eine recht +weite Strecke bis zu meinem nächsten Ziel (Christchurch) war, lag es +nahe, die Zeit reisend (im touristischen Sinne) zu verbringen. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{18/rain.JPG} + \mycap{Regnerische Reise} +\end{figure} +Nach anfänglichem Regenguss, verbesserte sich die Lage in Punakaiki zu +einem Grauen aber Regenfreien Regen. Mit einem deutschen Hichthiker, +den ich auf dem Wege eingesammelt hatte, spazierte ich um die +sagenumwobenen Pancacke Rocks. Ein echter Touristenfang und dazu noch +ein recht Schöner. Aber im Angesicht von geteerten Wanderwegen und +Menschenmassen, deren Autos den Parkplatz selbst an einem Regentag mit +Leichtigkeit blockieren, erkannte ich wieder einmal, welch ein Glück +ich habe, kein Tourist zu sein. + +Mit dem letzten Liter Benzin und einer leuchtenden Warnanzeige +schafften wir es zuletzt noch nach Greymouth, die größte Stadt am +Westcoast und der Standort der ersten Tankstellen (Plural! +Welch eine Dekadenz!) in 100 Kilometern. Greymouth wirkt auf den +ersten Blick wie Stephen Kings Derry und auch auf den zweiten Blick +und erst recht auf den Dritten. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{18/floodwall.JPG} + \mycap{Die Flutmauer in Greymouth} +\end{figure} +Dennoch konnte ich bei klärendem Himmel einen schönen Spatziergang an +der kilometerlangen Flutmauer, hin zum (sehr) kleinen Greymouth-Museum +unternehmen. Als Bergbaustadt kann man in Greymouth allerlei Gerät und +sogar einen (ehemaligen?) Hafen bestaunen. Das Museum erzähl viele +kleine und interessante Geschichten, unterfüttert mit allerlei +Fotographie. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{18/computerage.JPG} + \mycap{``Images for the Computer Age''} +\end{figure} + +Da gab es einen Unternehmer, der das schnellste Dampfschiff +Neuseelands besaß. Eines Tages lief sein Schiff auf Grund und wurde +damit, um Strafzahlungen zu vermeiden, automatisch Eigentum der Stadt +Greymouth. Das Wrack wurde alsbald durch einen Mittelsmann günstig +zurück ersteigert (\ldots{} wer will schon ein Schiff kaufen, dass +selbst der ehemalige stolze Besitzer nicht mehr haben möchte \ldots{}) +und der Antrieb in ein großes ehemaliges Segelschiff verpflanzt. Das +neue Schiff dampfte mit demselben Motor, aber einem vielfachen an +Frachtkapazität, immer noch mit fast derselben Geschwindigkeit seines +Vorgängers und damit weitaus schneller, als all seine Konkurrenten. + +In einem Hinterzimmer fand sich eine komplette Sammlung aller National +Geographic Heften seit den 70igern und mir stach sofort eine Ausgabe +aus den späteren 80igern ins Auge. Eine recht amüsante Lektüre, aus +einer Zeit, in der Computergrafik noch ganz neu, primitiv und +unglaublich spannend war. Ich bin heute so sehr an die Wunder des +Computers gewöhnt, dass mir diese neue Perspektive eine kleine +Erleuchtung bescherte. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{18/geom_flax.JPG} + \mycap{``Geometric Flax''} +\end{figure} + +Stahlgraue Wellen und silberne Kieselstrände. Palmen und +Flaxbüsche. Im südlichsten subtropischen Bush Neuseelands beschloss +ich den Tag auf einer kleinen Wanderung. Der Queens Point Lookout bot +mir einen überwältigenden Ausblick auf ein Meer aus Flax, das auf +einem geradezu geometrisch abfallenden Kliff in Zerfurchte Felsen und +schließlich in den Ozean übergeht. + +Ein weiter Pluspunkt für Greymouth ist das hervorragende Global +Village Hostel, das mit gemütlichen Betten, kostenlosen Kajaks und +allerhand anderen Extras besticht. Die Küche in zunehmendes Chaos +versetzend, verbrachte ich den Abend mit der Zubereitung einer frei +erfundenen Pasta-Sauce (mit echten Tomaten, nicht aus dem Glas!) und +verschätzte mich dermaßen in der Quantität, dass ich mir die Kocherei +am nächsten Tag sparen konnte. An der Qualität allerdings, gab es +nichts auszusetzen. + +So kommen ein ereignisreicher Tag und ein kurzer Blogpost zu einem +Ende. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{18/cabbage.JPG} + \mycap{\centering Die Bl\"utenruten eines Cabbage-Tree, + den es am Westcoast in gro\ss{}er Zahl gibt.} +\end{figure} diff --git a/chapters/19_Berge.tex b/chapters/19_Berge.tex index 3d8d3a2..aae5132 100644 --- a/chapters/19_Berge.tex +++ b/chapters/19_Berge.tex @@ -1,9 +1,15 @@ \chapdate{04.03.2017} \chapter{Berge} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{19/firstview.JPG} + \mycap{Eine erste Vorahnung der Berge} +\end{figure} Ein nächster Tag auf Reisen. Dieses Mal in die Berge. Nach unschuldiger Fahrt durch ein Flachland um Greymouth eröffnet sich plötzlich ein unerwartet beeindruckender Anblick und ich drücke auf die Bremse, damit + mir die Sicht nicht so schnell wieder vom Bush verschluckt wird. Von einer kleinen Anhöhe aus erstreckte sich einmal mehr ein Flachland, dass alsbald jedoch in ein echtes Tal überging, umflankt von Wendelsteinen. @@ -11,6 +17,11 @@ Es waren bei weitem nicht meine ersten Berge auf der Südinsel, doch vielleicht die schönsten. Jeder kennt die besondere Mächtigkeit der Berge. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{19/mountains.JPG} + \mycap{Aussicht auf dem Temple Basin Ski Field} +\end{figure} Zusammen mit 100 Lastwagen, die allesamt schneller vorankamen als mein grüner Demio, hatte ich noch eine interessante und beeindruckende Fahrt über Brücken und durch halboffene Tunnel. Unter wechselhaften Wolken, @@ -20,17 +31,19 @@ und die Krempen mit dem Halteband über meine Ohren gebunden) hinauf zum Temple Basin Ski Field, bei dessen Anblick mir die Natur der neuseeländischen Skifahrer bewusst wurde: steile Hänge, endend in Furchen und Wasserfällen. Und auch schneebedeckte Gipfel boten sich mir -auf der anderen Seite des Tales da. Und es ward windig, es ward kalt und -Valentin stieg hinab ins Tal geschwindig oder er ward nicht mehr alt. +auf der anderen Seite des Tales da. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{19/snow.JPG} + \mycap{Ein weiterer Bergblick} +\end{figure} Zum Abend ging es weiter ins Arthurs Pass Village zur Übernachtung im -"The Sanctuary" Hostel. Zugegeben, das Hostel war \underline{sehr} -Basic, nicht mehr als eine Tramping Hütte mit einer Küche und, Gott sei -Dank, einer Heizung, aber die Leute waren nett. Unter ihnen auch ein -deutscher Informatiker, mit dem ich im Dunkeln noch zu ein paar -beleuchteten Wasserfällen spazierte. - -Der Besitzer des Hostels war auch ein lustiger Kauz, mit einem -Kajakverleih in Lyttleton bei Christchurch. Bezahlt wird im Hostel über -eine Vertrauenskasse, wenn er absent ist :). Müde ward ich und so ging -es zu Bett. Am nächsten Morgen folgten: \underline{Mehr Berge} . +``The Sanctuary'' Hostel. Zugegeben, das Hostel war \underline{sehr} +Basic, nicht mehr als eine Tramping Hütte mit einer Küche und, Gott +sei Dank, einer Heizung, aber die Leute waren nett. Unter ihnen auch +ein deutscher Informatiker, mit dem ich im Dunkeln noch zu ein paar +beleuchteten Wasserfällen spazierte. Der Besitzer des Hostels war auch +ein lustiger Kauz, mit einem Kajakverleih in Lyttleton bei +Christchurch. Bezahlt wird im Hostel über eine Vertrauenskasse, wenn +er absent ist :). Müde ward ich und so ging es zu Bett. diff --git a/chapters/20_MehrBerge.tex b/chapters/20_MehrBerge.tex index 1fef7f4..01f3c41 100644 --- a/chapters/20_MehrBerge.tex +++ b/chapters/20_MehrBerge.tex @@ -1,5 +1,10 @@ \chapdate{05.04.2017} \chapter{Mehr Berge} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{20/alpineview.JPG} + \mycap{Eine der vielen Gebirgsaussichten} +\end{figure} Welch Turbulenzen! Eddies und Wirbel haben den Blog ganz aus meinem Geiste geblasen! Jetzt ist es aber höchste Eisenbahn, die nächste @@ -9,28 +14,37 @@ Wo waren wir stehen geblieben \ldots{} Endlich einmal hatte ich das Vergügen, meinen Schlafsack auch einmal sinnvoll zu nutzen und wirklich, das Geld hat sich gelohnt und ich kam -warm durch eine recht kühle Nacht. Am nächsten Morgen war ich einmal -mehr dabei, meine sieben (acht) Sachen zusammenzusuchen und weiter zu -fahren, als, es kommt uns bekannt vor, ich mit einem netten, deutschen -Informatiker ins Gespräch kam. Wir hatten schon am vorherigen Abend -zusammen eine kleine Exkursion zu ein paar beleuchteten Wasserfällen -unternommen und wollten jetzt eine kleine drei-Stunden-Wanderung auf dem -Arthur's Pass Walkway angehen. Frisch und munter ächzten wir dahin, als -wir, empört über unserer beider Kondition, ein paar Stufen zu einem -weiteren Wasserfall emporkletterten. Der Wasserfälle gibt es viele in -Neuseeland, fast zu viele, als dass man sie würdigen könnte, aber an -Größe konnte bisher keiner mit dem vor uns dahin rauschenden Exemplar -mithalten! Weiter ging es mit allerhand Abstechern, bis wir zu einer -kleinen Brücke gelangten, nach der der Weg nur noch für "Mountaineers" +warm durch eine recht kühle Nacht. + +Am nächsten Morgen war ich einmal mehr dabei, meine sieben (acht) +Sachen zusammenzusuchen und weiter zu fahren, als, es kommt uns +bekannt vor, ich mit einem netten, deutschen Informatiker ins Gespräch +kam. Wir hatten schon am vorherigen Abend zusammen eine kleine +Exkursion zu ein paar beleuchteten Wasserfällen unternommen und +wollten jetzt eine kleine drei-Stunden-Wanderung auf dem Arthur's Pass +Walkway angehen. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{20/rubikon.JPG} + \mycap{Unser Rubikon} +\end{figure} +Frisch und munter ächzten wir dahin, als wir, empört über unserer +beider Kondition, ein paar Stufen zu einem weiteren Wasserfall +emporkletterten. Der Wasserfälle gibt es viele in Neuseeland, fast zu +viele, als dass man sie würdigen könnte, aber an Größe konnte bisher +keiner mit dem vor uns dahin rauschenden Exemplar mithalten! Weiter +ging es mit allerhand Abstechern, bis wir zu einer kleinen Brücke +gelangten, nach der der Weg nur noch für ``Mountaineers'' (Bergsteiger) geeignet war. Und während all dem gab es eine so wunderbare Szenerie. Jeder Berg hat seine Eigenheiten, mitunter sogar -eine andere Vegetation und geht man nur ein paar Minuten voran, hat man -wieder eine völlig andere Perspektive und kann sich auf ein Neues +eine andere Vegetation und geht man nur ein paar Minuten voran, hat +man wieder eine völlig andere Perspektive und kann sich auf ein Neues sattsehen. Auf dem Rückweg quälte ich mich ein bisschen, da ich in der -Erwartung, nur sechs Kilometer zu laufen, keine Verpflegung mitgenommen -hatte! Zurück im Hostel stürzte ich mich nach dieser 16 -Kilometerwanderung auf meinen Vorrat an Käse und Supermarkt-Baguette. -Alles schmeckt delicieuse, wenn man nur genügend Hunger hat. +Erwartung, nur sechs Kilometer zu laufen, keine Verpflegung +mitgenommen hatte! Zurück im Hostel stürzte ich mich nach dieser 16km +Wanderung auf meinen Vorrat an Käse und Supermarkt-Baguette. Alles +schmeckt delicieuse, wenn man nur genügend Hunger hat. Nach einer kleinen Ruhepause ging es ab nach Christchurch. Ich hatte Schwierigkeiten meine Konzentration auf die Straße bei solch einer @@ -38,6 +52,11 @@ Szenerie aufrecht zu erhalten. Ein paar Anblicke mit kahlen Bergen, die wie gigantische Sand- und Schutthaufen aussahen, erinnerten sogar an Ronneburg vor der Bundes-Gartenschau :P. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{20/castle.JPG} + \mycap{Steinformationen am Castle Rock} +\end{figure} Auf dem Wege wollte ich mir noch den berühmten Castle-Rock mit seinen Steinformationen ansehen und folgte brav dem Navi, dass mich dann aber in ein Feriendorf ohne erkennbaren Zugang zum Hügel lotste. Enttäuscht @@ -46,6 +65,11 @@ richtigen Parkplatz zu entdecken. Der Farmer, der das umliegende Land sein Eigen nennt, hatte nicht an Warnschildern und Draht gespart, sodass man sich fragte, ob er nun Touristen oder Rinder einzäunt. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{20/spire.JPG} + \mycap{Ein Gottesanbeter} +\end{figure} Der Castle-Rock selbst sieht aus, wie eine Cyberpunk Steinstadt oder das Gebiss eines Riesens und konnte mich, selbst nach all dem in Neuseeland Gesehenen, noch erfreulich überraschen. Reichlich beeindruckt von meinem diff --git a/chapters/21_Christchurch.tex b/chapters/21_Christchurch.tex index bfd2b96..1ca8313 100644 --- a/chapters/21_Christchurch.tex +++ b/chapters/21_Christchurch.tex @@ -3,6 +3,11 @@ Äonen lang schrieb er nichts und ward vergessen. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{21/botanic.JPG} + \mycap{Der Botanische Garten in Christchurch} +\end{figure} Doch nun ist er zurück und beginnt den Post gleich hochmotiviert mit einem Umlaut: \textbf{\textbf{Funky :)}}. In all den besagten Äonen gab es genug Zeit, um reichlich neue Erfahrungen zu sammeln. So werde ich, @@ -18,6 +23,11 @@ musste ich meine Belüftung kurzzeitig auf Innenluft umschalten, da das vermeintlich meteorologische Phänomen eines gewaltigen Waldbrandes mit allen Manieren inklusive des Geruchs in den Port-Hills entsprang. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{21/memorial.JPG} + \mycap{Das Earthquake Memorial} +\end{figure} In Christchurch selbst war aber außer der Wolke nichts zu sehen und zu bemerken. So hatte ich einen wunderbaren Tag im beeindruckend schönen Christchurch. Ich denke, ich habe bewusst nur die schönen Dinge @@ -27,11 +37,22 @@ meinem Hostel zur Universität gefahren und dabei haben wir uns auch gleich für die Christchurch Gondola verabredet. Während Sie sich also in der Universität einschrieb, spielte ich Tourist und ließ mich von den botanischen Gärten und der Innenstadt erfreuen. Besonders der kleine -Strom "Avon" und das neu entstandene Earthquake-Memorial beeindruckten +Strom ``Avon'' und das neu entstandene Earthquake-Memorial beeindruckten mich sehr. Zum späten Nachmittag durfte ich schließlich einen phänomenalen Ausblick von der Christchurch Gondola- und im dazughörigen Restaurant ein Stück Käsekiuchen genießen. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{21/britflair.JPG} + \mycap{Britsches Flair am Avon} +\end{figure} + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{21/harbor.JPG} + \mycap{Blick auf den Christchurch Harbor} +\end{figure} Noch im Schatten meiner letzten WWOOFing Erfahrung versuchte ich, durch Pünktlichkeit einen guten Eindruck bei meinen nächsten Hosts zu machen. Allerdings hatte ich nicht wirklich mit der phänomenalen Verkehrslage in @@ -46,8 +67,4 @@ wurde :P. Martyn versuchte zu schlichten, aber Sue meinte, ich wäre unfair gewesen, sie nicht über meinen Gesundheitszustand aufgeklärt zu haben. Nach meiner ehrlichen Entschuldigung, hatte ich mir doch wirklich nichts in dieser Hinsicht gedacht, und einer guten Arbeitsleistung am -Folgetag war das Problem dann vergessen. - -Damit sehen wir uns Morgen auf der \textbf{Banks Peninsula} wieder. - -:) +Folgetag war das Problem dann vergessen. :) diff --git a/chapters/22_VielNeues.tex b/chapters/22_VielNeues.tex index 677c7e5..0df3cc3 100644 --- a/chapters/22_VielNeues.tex +++ b/chapters/22_VielNeues.tex @@ -1,6 +1,11 @@ \chapdate{13.04.2017} \chapter{Viel Neues} +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{22/dunedin.JPG} + \mycap{Blick auf Dunedin} +\end{figure} Welch turbulente Tage. Nach einer großen Panik, die sich bei mir schon das ganze Wochenende mit einem Unwohlsein angekündigt hat, sitze ich jetzt auf der Rückbank unseres sehr kleinen Campervans und habe ein @@ -12,75 +17,101 @@ Den letzten Monat habe ich noch einmal etwas Neues ausprobiert und mich ins kalte Wasser gestürzt. Und wirklich, ich habe mich am ersten Abend gefragt, was ich mir eigentlich gedacht habe. Harsch enttäuscht von Dunedin und überwältigt von der Aussicht, einen Monat einmal ganz für -mich allein zu sorgen, sah ich am ersten Abend wirklich kein Licht. Ein -paar Tage später war meine "Reisekrankheit" aber auch schon wieder +mich allein zu sorgen, sah ich am ersten Abend wirklich kein Licht. + +Ein paar Tage später war meine ``Reisekrankheit'' aber auch schon wieder kuriert. Ich hatte mich in Hogwartz, dem Hostel, in dem ich arbeitete, -eingelebt und auch mit meiner Programmierarbeit ging es voran. Zu meinen -Kollegen im Hostel konnte ich zuerst keinen Draht finden und besonders -Lukas, ein Musiker und Programmierer, gab sich sehr verschlossen. Ich -fand jedoch recht schnell heraus, dass jeder, außer einem Langzeitgast -des Hostels, dasselbe Problem hatte und knüpfte darauf hin schnell -Freundschaften mit zwei Belgierinnen. Im Allgemeinen war ich überrascht, -wie gesellig ich mich auf einmal in der Flut der neuen Menschen, die -jeden Tag über mich hereinbrach, verhielt. So unternahm ich regelmäßig -Ausflüge und immer fand sich genug Gesellschaft, um mein Auto zu füllen. -Es gibt diesen ganz bestimmten Schlag von jungen Reisenden, die sich -immer mit uns (der Belegschaft) in der kleinen und meist übersehenen -Küche neben der Großküche zusammenfanden und mit denen man immer -prächtig auskam. In besagter Küche, die ich auf Grund ihrer geringen -Popularität immer ganz für mich selbst hatte, konnte ich nach -Herzenslust Kochen, Braten und Backen, ohne mich in Rivalitäten um Töpfe -und Herdplatten zu verstricken. Auch wenn ich zuvor schon gelegentlich -ein paar Nudeln eingeweicht und Fertiggerichte nach Anleitung zubereitet -hatte, konnte ich nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken. -Es sei mir das Eigenlob vergeben, aber ich meine, mich sehr gut -geschlagen zu haben. Von Bolognese über gebackene Kumara bis hin zur -Lasagne hatte ich nicht unter Nahrungsmangel zu leiden. Und im -Kühlschrank stapelte sich das im ersten Einkauf erstandene Toastbrot, -denn gleich an meinem ersten Tag hatte ich wieder angefangen Brot zu -backen. In Wirklichkeit ist Brotbacken ziemlich einfach, aber sehr -lohnend und schindet deswegen nur umso mehr Eindruck. Fleißig teilte ich -mein Brot und mein Wissen, war aber der Einzige, der bis zum Ende alle -halbe Woche Brot buk. +eingelebt und auch mit meiner Programmierarbeit ging es voran. Zu +meinen Kollegen im Hostel konnte ich zuerst keinen Draht finden und +besonders Lukas, ein Musiker und Programmierer, gab sich sehr +verschlossen. Ich fand jedoch recht schnell heraus, dass jeder, außer +einem Langzeitgast des Hostels, dasselbe Problem hatte und knüpfte +darauf hin schnell Freundschaften mit zwei Belgierinnen. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{22/sunset.JPG} + \mycap{Sonnenuntergang am Sandfly-Beach bei Dunedin} +\end{figure} +Im Allgemeinen war ich überrascht, wie gesellig ich mich auf einmal in +der Flut der neuen Menschen, die jeden Tag über mich hereinbrach, +verhielt. So unternahm ich regelmäßig Ausflüge und immer fand sich +genug Gesellschaft, um mein Auto zu füllen. Es gibt diesen ganz +bestimmten Schlag von jungen Reisenden, die sich immer mit uns (der +Belegschaft) in der kleinen und meist übersehenen Küche neben der +Großküche zusammenfanden und mit denen man immer prächtig auskam. + +In besagter Küche, die ich auf Grund ihrer geringen Popularität immer +ganz für mich selbst hatte, konnte ich nach Herzenslust Kochen, Braten +und Backen, ohne mich in Rivalitäten um Töpfe und Herdplatten zu +verstricken. Auch wenn ich zuvor schon gelegentlich ein paar Nudeln +eingeweicht und Fertiggerichte nach Anleitung zubereitet hatte, konnte +ich nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken. Es sei mir +das Eigenlob vergeben, aber ich meine, mich sehr gut geschlagen zu +haben. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{22/bread.JPG} +\end{figure} +Von Bolognese über gebackene Kumara bis hin zur Lasagne hatte ich +nicht unter Nahrungsmangel zu leiden. Und im Kühlschrank stapelte sich +das im ersten Einkauf erstandene Toastbrot, denn gleich an meinem +ersten Tag hatte ich wieder angefangen Brot zu backen. In Wirklichkeit +ist Brotbacken ziemlich einfach, aber sehr lohnend und schindet +deswegen nur umso mehr Eindruck. Fleißig teilte ich mein Brot und mein +Wissen, war aber der Einzige, der bis zum Ende alle halbe Woche Brot +buk. Welch bemerkenswerte Phänomene durfte ich in unserem kleinen (mittelgroßen) Hostel beobachten. Wenn man sieben Uhr aufstand, hatte man das ganze Hostel für sich. Um acht konnte man den Schleier der Trägheit noch förmlich sehen. Und in meinem sehr dunklen, aber -gemütlichen Schlafzimmer konnte ich des öfteren selbst um zehn Uhr nicht -staubsaugen, weil einige besonders bequeme Individuen immer noch in -ihren Betten ruhten. Reisende sind ein lustiges Volk, besonders die -Sorte, die mehrere Monate unterwegs ist. Hört man die Geschichten eines -solchen Weltenbummlers, so kann man sich kaum vorstellen, wie auf Reisen -auch nur ein Tag ohne neue, atemberaubende und phänomenale Eindrücke +gemütlichen Schlafzimmer konnte ich des öfteren selbst um zehn Uhr +nicht staubsaugen, weil einige besonders bequeme Individuen immer noch +in ihren Betten ruhten. + +Reisende sind ein lustiges Volk, besonders die Sorte, die mehrere +Monate unterwegs ist. Hört man die Geschichten eines solchen +Weltenbummlers, so kann man sich kaum vorstellen, wie auf Reisen auch +nur ein Tag ohne neue, atemberaubende und phänomenale Eindrücke vergehen kann. In Wirklichkeit sind die meisten Tage solcher Menschen -von an Lethargie grenzender Trägheit gekennzeichnet. Relativierend muss -ich aber gestehen, dass dieser Eindruck wahrscheinlich von Extremfällen -herrührt, die am Ende der Saison nicht mehr mit der alten Energie -umherziehen. Ich selbst hatte, da man erst um 10 Uhr zur Arbeit antrat, -alle Mühe, meinen Schlafrhythmus aufrecht zu erhalten. +von an Lethargie grenzender Trägheit gekennzeichnet. Relativierend +muss ich aber gestehen, dass dieser Eindruck wahrscheinlich von +Extremfällen herrührt, die am Ende der Saison nicht mehr mit der alten +Energie umherziehen. Ich selbst hatte, da man erst um 10 Uhr zur +Arbeit antrat, alle Mühe, meinen Schlafrhythmus aufrecht zu erhalten. Wie dem auch sei. Besonders ein bemerkenswertes Exemplar des Homo Instrenuus wurde mir zu einem guten Freund, auch wenn ich ihren Namen -immer noch nicht kenne. Sie, eine Chinesin, entfloh dem Stress, kam für -ein Jahr nach Neuseeland und blieb dann irgendwie in Dunedin hängen. -Auch wenn ihre Ansichten zur "Partei" sehr chinesisch anmuteten, war sie -doch als biertrinkender Fußballfan so ganz und gar untypisch. Ich konnte -ihr, die sie ihren Lebtag noch kein Saxophon gesehen oder gar gehört -hatte, mit meinem Saxophonspiel eine große Freude machen. Das ging -soweit, dass ich eines Abends, nachdem wir in einem sehr schönen Café -namens "The Dog with two Tails" (sehr untypisch wollte Sie mir unbedingt -einen Drink ausgeben. Ich habe das Bier probiert, konnte aber immer noch -nichts daran finden.) waren, mitten im nächtlichen Stadtzentrum -herumjazzte. Nachdem wir eines anderen Abends zum beeindruckend -kunstvollen Choral Evensong in der wunderbar hellen neogotischen -Kathedrale gepilgert waren, erstaunte ich Sie mit meiner Ansicht, das -Reich Gottes würde niemals kommen. Nicht, dass ich der Menschheit -besonders zynisch gegenüberstehe, aber es ist so, dass sich Religion -über das Streben zum Besseren definiert. Ohne dieses Streben verlören -die Menschen recht schnell die Motivation ihr Paradies aufrecht zu -erhalten. Vielleicht ist es also besser, wenn zumindest für die jetzigen -Menschen das Reich Gottes unerreichbar bliebe. Wir leben in +immer noch nicht kenne. Sie, eine Chinesin, entfloh dem Stress, kam +für ein Jahr nach Neuseeland und blieb dann irgendwie in Dunedin +hängen. Auch wenn ihre Ansichten zur ``Partei'' sehr chinesisch +anmuteten, war sie doch als biertrinkender Fußballfan so ganz und gar +untypisch. + +Ich konnte ihr, die sie ihren Lebtag noch kein Saxophon +gesehen oder gar gehört hatte, mit meinem Saxophonspiel eine große +Freude machen. Das ging soweit, dass ich eines Abends, nachdem wir in +einem sehr schönen Café namens ``The Dog with two Tails'' (sehr +untypisch wollte Sie mir unbedingt einen Drink ausgeben. Ich habe das +Bier probiert, konnte aber immer noch nichts daran finden.) waren, +mitten im nächtlichen Stadtzentrum herumjazzte. + +\begin{wrapfigure}[21]{r}{0.4\textwidth} + \centering + \includegraphics[width=.4\textwidth]{22/cathedral.JPG} + \mycap{Dunedin Cathedral} +\end{wrapfigure} +Nachdem wir eines anderen Abends zum beeindruckend kunstvollen Choral +Evensong in der wunderbar hellen neogotischen Kathedrale gepilgert +waren, erstaunte ich Sie mit meiner Ansicht, das Reich Gottes würde +niemals kommen. Nicht, dass ich der Menschheit besonders zynisch +gegenüberstehe, aber es ist so, dass sich Religion über das Streben +zum Besseren definiert. Ohne dieses Streben verlören die Menschen +recht schnell die Motivation ihr Paradies aufrecht zu +erhalten. Vielleicht ist es also besser, wenn zumindest für die +jetzigen Menschen das Reich Gottes unerreichbar bliebe. Wir leben in interessanten Zeiten, in denen Religion teilweise an Signifikanz verliert und wir Chancen haben, Religion ohne Autorität und Zwang in ihren guten Seiten zu entdecken. Die Tage der Chinesin entwickeln sich @@ -95,17 +126,25 @@ komfortable Betten, nette Besitzer und eine gemütliche Atmosphäre machten mir das Hostel zu einem hervorragenden Heim. Als ich dann auch noch ein (sehr klappriges) Fahrrad leihen durfte, mit dem ich zum Arbeiten (Programmieren) in die schmucke und sehr ruhige -Universitätsbibliothek fahren konnte, war mein Glück perfekt. Am ersten -Tage mit dem Fahrad habe ich das Fliegen und meinen Schutzengel -kennengelernt! Wie immer grub ich mir selbst ein paar Löcher und grämte -mich des öfteren, sodass mir erst, als ich die letzten Tage in einem -nicht so angenehmen Hostel verbrachte, bewusst wurde, wie gut ich es -hatte und welche Erfahrung ich gesammelt habe. Auch mein Programmierjob -brachte mir einen unermesslichen Schatz an Erfahrung, der mir jetzt -ermöglicht an einer Open-Source Planetariumssoftware mitzuwirken. Schon -auf der Banks Peninsula habe ich Grundsteine gelegt, fleißig C++ +Universitätsbibliothek fahren konnte, war mein Glück perfekt. + +Am ersten Tage mit dem Fahrad habe ich das Fliegen und meinen +Schutzengel kennengelernt! Wie immer grub ich mir selbst ein paar +Löcher und grämte mich des öfteren, sodass mir erst, als ich die +letzten Tage in einem nicht so angenehmen Hostel verbrachte, bewusst +wurde, wie gut ich es hatte und welche Erfahrung ich gesammelt +habe. Auch mein Programmierjob brachte mir einen unermesslichen Schatz +an Erfahrung, der mir jetzt ermöglicht an einer Open-Source +Planetariumssoftware mitzuwirken. + +Schon auf der Banks Peninsula habe ich Grundsteine gelegt, fleißig C++ gebüffelt und mich in QT geübt. +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{22/pigeon.JPG} + \mycap{Blick auf die Pigeon-Bay auf der Banks-Peninsula} +\end{figure} Sehr schöne drei Wochen waren das. Wenn wir nicht gerade \textbf{\textbf{in}} den Wolken lagen (ich wollte schon immer mal wissen, wie das ist :P, aber man wird des Nebels schnell überdrüssig.), @@ -113,16 +152,23 @@ hatten wir eine wunderbare Sonne und ich konnte sogar ein paar Mal vom Anleger aus in die kühle und tropisch blaue See hüpfen. Auf unserem Hügel sah ich Sonnenuntergänge und genoss so manchen Tee auf der Veranda. Noch nie war ich so glücklich über mein Auto, denn ohne ist man -auf der Halbinsel verloren. James Cook hielt den ehemaligen Vulkan sogar -für eine Insel und taufte Sie, nach seinem Bortbotaniker Joseph Banks, -die "Banks Island". Auch als ich das Land mit Panoramablick auf einem -der dortigen Hügel examinierte konnte ich mir nur schwerlich vorstellen, -dass ich auf den Überresten eines mehrere tausend Meter hohen Vulkans -stehe. Bei genauerem Hinsehen kann man jedoch erkennen, das diese -zerklüfteten Hügel, die eine Halbinsel aus tentakelartigen Landzungen -bilden und im Flachland von Canterbury so fehl am Platz wirken, -vulkanischen Ursprungs sein müssen. +auf der Halbinsel verloren. +James Cook hielt den ehemaligen Vulkan sogar für eine Insel und taufte +Sie, nach seinem Bortbotaniker Joseph Banks, die ``Banks Island''. Auch +als ich das Land mit Panoramablick auf einem der dortigen Hügel +examinierte konnte ich mir nur schwerlich vorstellen, dass ich auf den +Überresten eines mehrere tausend Meter hohen Vulkans stehe. Bei +genauerem Hinsehen kann man jedoch erkennen, das diese zerklüfteten +Hügel, die eine Halbinsel aus tentakelartigen Landzungen bilden und im +Flachland von Canterbury so fehl am Platz wirken, vulkanischen +Ursprungs sein müssen. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{22/landing.JPG} + \mycap{Der Steg in der Pigeon-Bay} +\end{figure} Des weiteren kam ich in den Genuss der Gesellschaft eines sympathischen französischen Game-Developers. Nachdem ich Raphael, so ist sein Name, mächtig über die Spielentwicklung ausquetscht hatte, war ich sehr @@ -131,30 +177,41 @@ steckt, auch wenn ich so etwas schon geahnt hatte (Verweis auf das National Geographic Magazin in Greymouth). Dem schlossen sich viele Diskussionen über Politik, Soziales und sogar die Kernfusion an und ich verstehe nun, warum er am Sinn seiner Arbeit als Game Developer zweifelt -und Bienen züchten will. Welchen Dienst tut man an der Gesellschaft, -indem man den Tag vor dem Computer verbringt, um anderen zu ermöglichen, -das Gleiche zu tun und die unmittelbaren Probleme zu vergessen. Auch -wenn ich glaube, dass allein die Freude, die man sich und anderen -bringt, gewissermaßen ausgleichend wirkt. Die Dosis macht das Gift. Auch -sollte man bemerken, dass die Welt auch bei all den Problemen nicht -unbedingt vor die Hunde gehen muss. Wenn man beispielsweise Projekte wie -Wikipedia betrachtet wird klar, dass Menschen nicht für Geld sondern aus -eigenem Interesse arbeiten können. Ferner ist die Qualität dieser Arbeit -meist sogar erstaunlich hoch. So etwas wie Open Source dürfte intuitiv -gesehen eigentlich gar nicht funktionieren, in der Realität jedoch -entsteht Erstaunliches. Komplexe Systeme, wie unser Gehirn, ein -Bienenstock oder eben Kollaboration, lassen sich weder reduktionistisch -durch das Beschreiben der einzelnen Bestandteile, noch durch die -holistische Betrachtung des Ganzen verstehen. Besonders für uns -Menschen, die an bewusste Kontrolle und Planung als menschliche -Errungenschaft gewöhnt sind, ist es schwer zu akzeptieren, dass solche -stabilen und produktiven Systeme sich zwangsläufig so gefügt (adaptiert) -haben, dass sie funktionieren. Das hat doch fast etwas Poetisches, wenn -man die Logik des anthropischen Prinzips vernachlässigt.) Über dieses -und weiteres konnte man sich prima austauschen. So gut sogar, dass wir -zuletzt nicht mehr zusammen arbeiten durften, weil wir nur noch -quatschten. So mussten wir uns auf Spaziergänge und Wanderungen verlegen -:). +und Bienen züchten will. + +Welchen Dienst tut man an der Gesellschaft, indem man den Tag vor dem +Computer verbringt, um anderen zu ermöglichen, das Gleiche zu tun und +die unmittelbaren Probleme zu vergessen. Auch wenn ich glaube, dass +allein die Freude, die man sich und anderen bringt, gewissermaßen +ausgleichend wirkt. Die Dosis macht das Gift. + +Auch sollte man bemerken, dass die Welt auch bei all den Problemen +nicht unbedingt vor die Hunde gehen muss. Wenn man beispielsweise +Projekte wie die Wikipedia betrachtet wird klar, dass Menschen nicht +für Geld sondern aus eigenem Interesse arbeiten können. Ferner ist die +Qualität dieser Arbeit meist sogar erstaunlich hoch. So etwas wie Open +Source dürfte intuitiv gesehen eigentlich gar nicht funktionieren, in +der Realität jedoch entsteht Erstaunliches. + +Komplexe Systeme, wie unser Gehirn, ein Bienenstock oder eben +Kollaboration, lassen sich weder reduktionistisch durch das +Beschreiben der einzelnen Bestandteile, noch durch die holistische +Betrachtung des Ganzen verstehen. Besonders für uns Menschen, die an +bewusste Kontrolle und Planung als menschliche Errungenschaft gewöhnt +sind, ist es schwer zu akzeptieren, dass solche stabilen und +produktiven Systeme sich zwangsläufig so gefügt (adaptiert) haben, +dass sie funktionieren. Das hat doch fast etwas Poetisches, wenn man +die Logik des anthropischen Prinzips vernachlässigt. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{22/raphael.JPG} + \mycap{Raphael} +\end{figure} +Über dieses und weiteres konnte man sich prima austauschen. So gut +sogar, dass wir zuletzt nicht mehr zusammen arbeiten durften, weil wir +nur noch quatschten. So mussten wir uns auf Spaziergänge und +Wanderungen verlegen :). Viele Ausflüge wurden unternommen: ich wanderte, ich hörte Konzerte und ich habe sogar eine Gratis-Tour zu den Albatrossen auf der Otago @@ -168,6 +225,4 @@ jeder vom Wetter und der Umstellung etwas angereizt ist, wird es bestimmt ein Spaß. Zur Reiseberichterstattung verweise ich fauler Weise einmal an Falkos -Blog: \url{http://nz2017.trojahn.de} - -Gehabt euch gut ;) +Blog. Gehabt euch gut ;) diff --git a/chapters/23_LateDays.tex b/chapters/23_LateDays.tex index c5a41c7..86bcddd 100644 --- a/chapters/23_LateDays.tex +++ b/chapters/23_LateDays.tex @@ -3,6 +3,13 @@ Was ist nur mit dem jungen Mann. Man hört ja gar nichts mehr\ldots{} + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{23/campervan.JPG} + \mycap{Unser Campervan bei Wanaka} +\end{figure} + Wie immer beginne ich auch diesmal mit einer Entschuldigung. Alles ist beim alten und Valentin schiebt den Blog immer noch vor sich her. Der aufwändige Produktionsprozess hat es aber auch in sich! Schreiben, @@ -17,7 +24,7 @@ Robertsons gab es noch zwei schöne, aber unspektakuläre Wochen in Wellington unter dem Dach der sehr hospitablen Frau Edith. Thank You! Ich habe mir einen recht bereichernden Vortrag über (Sonnen)Uhren bei einem Meeting der Wellington Astronomical Society angehört, besuchte das -"Space \& Science Festival" und ward erleuchtet über Titan und die NASA +``Space \& Science Festival'' und ward erleuchtet über Titan und die NASA Mission zum Mars. Wenn ich unseren roten Nachbarn auch als interessant und möglichen @@ -47,23 +54,38 @@ jgs {____/ \____} Weiter im Text: Es gab da natürlich die eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitete. Nachdem ich das Auto, the Mighty Demio, auf -Trademe gestellt hatte, erwartete ich, demnächst ein vielbeschäftigter, -in Anfragen ertrinkender Mann zu sein. Nichts da! Kein Mucks. Also -senkte ich den Preis und pumpte 50 Dollar in Trademe, in der Hoffnung -die fehlgeleiteten Menschen da draußen, die offensichtlich keinen guten -Wagen erkennen, wenn sie einen sehen, zum Kauf zu überreden. Immer noch -nichts. Was ist das, dass kann nicht sein! Da habe ich tatsächlich, bei -einer allzu trüben Inspektion der elektronischen Post eine (die!) -Nachfrage übersehen. Die Autorin derselben hatte zu meiner Erleichterung -auch eine Woche später Interesse und so stand der Deal. Ich pilgerte -nach Lower Hutt, ließ das Auto durchchecken und siehe da, man nahm mir -den guten, grünen Demio ohne jegliche Testfahrt oder persönliche +Trademe gestellt hatte, erwartete ich, demnächst ein +vielbeschäftigter, in Anfragen ertrinkender Mann zu sein. Nichts da! +Kein Mucks. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{23/huka_falls.JPG} + \mycap{Die Huka Falls auf dem Weg nach Auckland} +\end{figure} +Also senkte ich den Preis und pumpte 50 Dollar in Trademe, in der +Hoffnung die fehlgeleiteten Menschen da draußen, die offensichtlich +keinen guten Wagen erkennen, wenn sie einen sehen, zum Kauf zu +überreden. Immer noch nichts. + +Was ist das, dass kann nicht sein! Da habe ich tatsächlich, bei einer +allzu trüben Inspektion der elektronischen Post eine (die!) Nachfrage +übersehen. Die Autorin derselben hatte zu meiner Erleichterung auch +eine Woche später Interesse und so stand der Deal. Ich pilgerte nach +Lower Hutt, ließ das Auto durchchecken und siehe da, man nahm mir den +guten, grünen Demio ohne jegliche Testfahrt oder persönliche Inspektion ab! Edith witterte Betrug und Matt deichselte freundlicherweise die reibungslose Übergabe mit mir! Noch etwas zu meiner Schande: Ich Horst habe es nicht hinbekommen, mich mit meinen Arbeitgebern zu treffen :/. + +\begin{figure}[h] + \centering + \includegraphics[width=\textwidth]{23/auckland.JPG} + \mycap{Blick auf Auckland} +\end{figure} Einige Eskapaden gab es auch mit Matt, dem ich beim Einrichten einer weiteren Webcam geholfen habe. Alles, was schiefgehen kann, ging auch schief! Aber damit gehe ich nicht weiter ins Detail\ldots{} @@ -86,38 +108,52 @@ anscheinend ihr Ding gefunden. Housesitting, lawn-mowing, Arbeit in einem Animal-Sanctuary (mit erstaunlich vielen Tieren) zählen dabei zu ihren momentanen Tätigkeiten. + +\begin{wrapfigure}[18]{r}{0.4\textwidth} + \centering + \includegraphics[width=.4\textwidth]{23/clocktower.JPG} + \mycap{\centering Der Uhrenturm der University of Auckland} +\end{wrapfigure} Gestern segelte ich dann nach einem entspannten Kaffee mit Tracy in einer nervenaufreibenden und sehr spannenden Odyssee nach Auckland. Zuerst Stau, dann Verkehr! Und schließlich stirbt mein Telefon. Ich erfahrener Reisender verlasse mich natürlich exklusiv auf mein Navi und denke nicht einmal an old-fashioned Karten\ldots{} Zum Glück war ich -gerade in der Nähe des "Museum of Transport and Technology" und die +gerade in der Nähe des ``Museum of Transport and Technology'' und die freundlichen Menschen dort druckten mir eine Karte, mit der ich dann eine halbe Stunde brauchte, um das Hostel (ein wunderbares) zu finden. -Und warm war es. Schweißgebadet und zitternd war ich ein paar -Kollisionen nur haarscharf entronnen, entlud mein Auto und kämpfte mich -zurück zum Flughafen, den ich dann unfreiwillig auf der Suche nach Ace -Rentals erkunde. Bei der Autovermietung war natürlich schon keine Seele -mehr und in einem Augenblick der Panik übersah ich die Schlüsselbox. -Wanderung zur Bushaltestelle + Toilette suchen + Wanderung in Auckland + -tagelang kein guter Schlaf = Guter Schlaf. Was für ein Abenteuer. Aber -mir gefällt Auckland und dabei hört man so viel schlechtes. Wenn man an -den richtigen Orten verweilt, ist es prima. Ich lebe gerade in Ponsonby, -auf dem Hügel. +Und warm war es. Schweißgebadet und zitternd war ich ein paar +Kollisionen nur haarscharf entronnen, entlud mein Auto und kämpfte +mich zurück zum Flughafen, den ich dann unfreiwillig auf der Suche +nach Ace Rentals erkundete. Bei der Autovermietung war natürlich schon +keine Seele mehr und in einem Augenblick der Panik übersah ich die +Schlüsselbox. Wanderung zur Bushaltestelle + Toilette suchen + +Wanderung in Auckland + tagelang kein guter Schlaf = Guter Schlaf. Was +für ein Abenteuer. Aber mir gefällt Auckland und dabei hört man so +viel schlechtes. Wenn man an den richtigen Orten verweilt, ist es +prima. Ich lebe gerade in Ponsonby, auf dem Hügel. + +\begin{wrapfigure}[18]{l}{0.4\textwidth} + \centering + \includegraphics[width=.4\textwidth]{23/tower.JPG} + \mycap{Der Fernsehturm in Auckland} +\end{wrapfigure} Heute habe ich mir ein Paar Teslas angeschaut. Schöne Autos, auch wenn die weiße Farbe der Sitze wohl etwas unglücklich gewählt ist. Ich bin gespannt, wann Tesla ein erschwingliches Modell produzieren wird\ldots{} Es war schon interessant das Auto zu sehen, nachdem man die Biografie (eine Ode auf Musk\ldots, es wird fast schon langweilig) gelesen hat. -Danach, es regnete, ging es ins bereits erwähnte "Museum of Transport -and Technology", indem ich den Rest des Tages verbrachte. Selbst nachdem -man das Berliner Technikmuseum gesehen hat, wird es nicht langweilig. -Viel gab es zu erkunden und besonders das Multiplikationslineal hat mich -fasziniert. Auch gab es eine Ausstellung mit Neuseeländischen Startups, -unter denen sogar ein Raumfahrtunternehmen zu finden war. Ich habe -natürlich jedes Täfelchen gelesen und musste durch einen Anruf auf die -Öffnungszeiten aufmerksam gemacht werden. Morgen gehe ich wieder hin :). + +Danach, es regnete, ging es ins bereits erwähnte ``Museum of Transport +and Technology'', indem ich den Rest des Tages verbrachte. Selbst +nachdem man das Berliner Technikmuseum gesehen hat, wird es nicht +langweilig. Viel gab es zu erkunden und besonders das +Multiplikationslineal hat mich fasziniert. Auch gab es eine +Ausstellung mit Neuseeländischen Startups, unter denen sogar ein +Raumfahrtunternehmen zu finden war. Ich habe natürlich jedes Täfelchen +gelesen und musste durch einen Anruf auf die Öffnungszeiten aufmerksam +gemacht werden. Morgen gehe ich wieder hin :). PS: Interessante Dampfmaschinen gab es auch: Sogar einen, in einer Butterfabrik benutzten, ehemaligen Schiffsmotor! diff --git a/index.tex b/index.tex index d7479ef..1d73a43 100644 --- a/index.tex +++ b/index.tex @@ -19,7 +19,7 @@ \include{chapters/15_Sueden} \include{chapters/16_MehrSueden} \include{chapters/17_SuedNordWesten} -%\include{chapters/18_Episoden} +\include{chapters/18_Episoden} \include{chapters/19_Berge} \include{chapters/20_MehrBerge} \include{chapters/21_Christchurch}