From 944dd8a14b31b245a02f1d84084d3be07a033f90 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Valentin Boettcher Date: Sun, 8 Jan 2023 15:36:06 -0500 Subject: [PATCH] correct category --- content.org | 886 ++++++++++++------------- site/content/posts/eineihalb-monate.md | 2 +- 2 files changed, 444 insertions(+), 444 deletions(-) diff --git a/content.org b/content.org index 5292cbe..3286e33 100644 --- a/content.org +++ b/content.org @@ -2947,449 +2947,6 @@ Ein wenig python verwandelte das Ganze in das neue Blog format. Und damit koennt ihr nun unter [[/categories/neuseeland][Neuseeland]] die alten posts lesen. [fn:5] =ctime=, creation time -*** Eineinhalb Monate -CLOSED: <2022-12-29 Thu 15:21> -:PROPERTIES: -:EXPORT_FILE_NAME: eineihalb-monate -:ID: ed13c2e6-030e-45d2-9978-b7e5aa82027a -:END: - -Ich sitze nun in meinem neuen/alten Sessel, um einen lange -überfälligen Blogpost zu verfassen. Schon nach wenigen Tagen in -Montreal hatte ich so viel erlebt, dass ich den Gedanken an einen -neuen Blogpost vollkommen entmutigend fand. Natürlich ist aufschieben -keine Lösung, und deswegen raffe ich mich endlich einmal auf. - -#+CAPTION: Sessel und Holzkiste habe ich für lau auf Facebook Marketplace erhascht. Der Transporter war allerdings nicht ganz billig. -[[attachment:2022-12-30_20-16-41_LMC_20221229_191648_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Mit dem ersten Schritt aus dem Flughafen in die untypisch milde -Spätherbstluft beschloss ich mit dem Bus zu meiner Montrealer Wohnung -zu fahren. Während der Fahrt kam ich kurz mit einer Physikstudentin -ins Gespräch, welche gerade im Begriff war Montreal zu -verlassen. Welch ein Zufall! Ich gab ihr meine E-Mail-Adresse doch -habe nie wieder von ihr gehört. - -In der Wohnung wurde ich dann von meinem Mitbewohner Neil -begrüßt. Schnell stellt sich heraus, warum Wohnungsbesichtigungen über -Skype nur einen begrenzten nutzen haben. Aufgrund der niedrigen -Auflösung und der Kompression des Videostreams konnte man nicht -erkennen wie furchtbar abgelebt und verdreckt die Wohnung war. Auf -diese Weise geschockt verbrachte ich eine durch den Jetlag fast -schlaflosen Nacht und machte mich am morgen gleich zum Einkauf der -Essentials auf den Weg. Glücklicherweise wohne ich einem relative -dichten viertel an einer Straße, welche unweit zweier Hauptstraßen -(Rue St. Denis und Mont-Royal Avenue) gelegen ist, sodass wirklich -/alles/ zu Fuß erledigt werden kann. - -Mit Farbe und Putzutensilien machte ich mich an eine mehr als -einwöchige Putzaktion. Ich habe tatsächlich das schönere Zimmer mit -Zugang zum Balkon durch eine Größe gläserne Schiebetür, also beginne -ich damit dieses Fenster zu putzen und danach alles, was sich im -Zimmer befindet. Erstaunlich wie verdreck ein Schreibtisch ein ein -Rollcontainer sein können. Auch die Kaltweiße Beleuchtung wird mit -Ikea LED Lichtern ersetzt, sowie das Bettzeug, welches ich komplett -austausche. Das Bad wird geschrubbt und in mehreren Aktionen kratze -ich den Schmutz von den Küchen schränken. - -#+CAPTION: So sah alles in der Küche aus. -[[attachment:2022-12-30_19-43-16_photo_2022-12-30_19-39-55.jpg]] - -Die Dunstabzugshaube tauschte ich kurzerhand aus, wobei mir beim -Verdrehen der Kontakte etwas mulmig zumute war (habe ich wirklich die -richtige Sicherung herausgedreht?). - -#+CAPTION: Der alte Dunstabzug ist nicht mehr ganz koscher. -[[attachment:2022-12-30_19-44-48_photo_2022-12-30_19-42-26.jpg]] - -Parallel dazu suche ich noch im Internet nach alternativen Wohnungen, -fand aber tatsächlich nichts mit einer ähnlich schönen Lage. Zwar -ist meine aktuelle Wohnung abgenutzt, andererseits liegt sie in einem -relativ modernen Gebäude am schönen Ende der Rue St. Dominque, -unweit des Mont-Royal. Zum Park jogge ich in 10 Minuten und ebenso -schnell bin ich mit dem Fahrrad in Downtown. - -Mein Vermieter/Mitbewohner ist in seinen frühen Sechzigern und -arbeitet von Zuhause (unserem Wohnzimmer) aus. Das führt dazu, dass -es vor ihm keine entkommen gibt und man meist in Gespräche verwickelt -wird, auch wenn man nur kurz auf Toilette gehen will. Manchmal bin ich -absolut nicht in der Stimmung irgendwelche Thesen betrefflich der -(mangelnden) Abstraktionsfähigkeit anderer Menschen zu diskutieren. - -Ansonsten ist Neil aber sehr nett und hat großzügiger Weise einen Teil -der Materialkosten meiner Putz/Renovier-Aktion übernommen. Auch haben -wir schon mehrere Fahrradtouren in der Umgebung gemacht. Ich habe -gebraucht ein sehr leichtes Rennrad erstanden und Fahrradtouren mit -Neil machen mächtig Spaß. - -#+CAPTION: Auf Tour mit Neil. -[[attachment:2022-12-30_20-40-35_LMC_20221127_130442_OP6.T-BASIC.jpg]] - - -Es gibt ein paar Eigenarten in MTL/Quebec/Canada. So sind die -Lichtschalter und Steckdosen anders als in Europa, der Strom kommt -billig aus Wasserkraft und Trinkwasser ist kostenlos. Dementsprechend -heizt man hier /direkt/ mit Strom und auch Warmwasser wird auch -elektrisch gewonnen. Die Ampeln stehen hinter den Kreuzungen und -Geschwindigkeitsbegrenzungen stehen auf großen, rechteckigen Schildern -mit schwarzem Rand. Es gibt keine Vorfahrbustrassen aber jede Menge -Stopschilder. An Kreuzungen mit vier Stopschildern muss man mit den -Anderen Verkehrsteilnehmern Blickkontakt aufnehmen und Ausmachen, wer -wann fährt. - -Tatsächlich kommt man als Fußgänger recht gut voran. Zwar hat man -durch das Schachbrettlayout der Stadt andauernd Kreuzungen zu -überqueren, aber der Fußgänger hat in Abwesenheit einer Ampel immer -Vorrecht. Die Ampeln zählen netterweise rückwärts, sodass man weiß -wann man rennen muss. Straßen sind hier schnurgerade und Kilometer -lang, aber dafür beziehen sich Postleitzahlen nur auf eine handvoll -Gebäude. Die Metro ist sehr flott, pünktlich, warm, gut belüftet und -eng getaktet, wohingegen Busfahrten ewig dauern, da der Bus jede -Minute hält oder an der Ampel festhängt. Und zu guter Letzt haben -Mobilfunknummern dieselbe lokale Vorwahl wie Festnetzanschlüsse. - -In den letzten Wochen habe ich mit erstaunlich wenig Disziplin und -Erfolg am Paper über meine Masterarbeit gearbeitet, gekocht, -geschlafen und bin allein und mit Leuten vom McGill Outdoor Club -wandern sowie joggen gegangen. Zwecks dessen bin ich Mitglied beim -örtlichen Carsharing geworden. Wenn man das Auto schön vollpackt, -kann man am Wochenende für circa 20$ sehr schöne Ausflüge machen. - - -#+CAPTION: Ausflug zu Mont Saint-Bruno. MTL liegt in einem großen Flachland und jeder Hügel heißt hier gleich Berg. -[[attachment:2022-12-30_20-57-51_LMC_20221120_125324_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Aussicht von Mont Saint-Hilaire. -[[attachment:2022-12-30_21-00-31_LMC_20221210_114138_OP6.T-BASIC.PANO.jpg]] - -#+CAPTION: Radeln am alten Hafen. -[[attachment:2022-12-30_21-03-45_LMC_20221208_144607_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Aussicht auf MTL beim Joggen. -[[attachment:2022-12-30_21-04-48_LMC_20221205_084655_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Murals in MTL. -[[attachment:2023-01-02_21-46-52_LMC_20221204_122308_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Old Port Gegend. -[[attachment:2023-01-02_21-47-14_LMC_20221204_124412_OP6.T-BASIC.jpg]] - - -#+CAPTION: Blick auf ein Futuristisches 70iger Bauprojekt. -[[attachment:2023-01-02_21-47-53_LMC_20221204_125848_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Der Blick vom alten Hafen in seiner vollen Hässlichkeit. -[[attachment:2023-01-02_21-48-33_LMC_20221204_125857_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Blick auf die Skyline mit Riesenrad. -[[attachment:2023-01-02_21-50-30_LMC_20221204_135302_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Rougemont, die Apfelhauptstadt Quebecs im Winter. -[[attachment:2022-12-30_21-12-34_LMC_20221218_103641_OP6.T-BASIC.PANO.jpg]] - -#+CAPTION: Schneesturm auf dem Mont-Royal. -[[attachment:2023-01-01_20-49-03_LMC_20221216_112004_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Mit meinen Gruppenkollegen habe ich mich bereits zum Fußballschauen -beim Professor getroffen und auch die Uni habe ich schon -besichtigt. Der Standard der Büros ist hier gegenüber Dresden schon -ein anderer und man merkt, dass hier Doktoranden eher Studenten als -Angestellte sind. Auch ist die Geschäftsmäßigkeit der Uni eine -ungewohnte Erfahrung. Ich habe für dieses Semester eine Rechnung über -ungefähr 10,000$. Das wird durch eine Gutschrift für Physikdoktoranden -um mehr als die Hälfte reduziert, sodass wir nur die Innlandsgebühren -Zahlen. Dann bekommen wir noch ein Stipendium von der Uni, sowie ein -Gehalt als Hilfslehrkraft. Auf diese Weise entsteht ein -unübersichtlicher Intrauniversitärer Cashflow, aber ich hoffe, dass -ich im Plus herauskomme, so wie ich es berechnet habe. - -Eine meiner Motivatoren nach Montreal zu kommen war die dortige -Kultur. Für Musik scheint die Stadt eine echte Adresse zu sein und ich -war schon bei meiner sommerlichen Recherche zur Stadt ganz aus dem -Häuschen geraten ob der zahlreichen Konzerte von Gruppen die Ich -kenne. Auch habe ich leute getroffen, die wegen der Szene aus -Vancouver hierher gezogen sind. - -Am sah [[https://en.wikipedia.org/wiki/Pond_(Australian_band)][Pond]] live, besuchte ich einen Jazz Club[fn::welcher sich als -recht teuer herausstellte], ging zu einem Konzert mit drei Gruppen -welches drei Minuten von mir zu Hause entfernt stattfand und besuchte -einen kleinen Jazz Workshop. - -#+CAPTION: Auf dem Pond Konzert. -[[attachment:2023-01-01_20-07-33_LMC_20221203_213611_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Konzert um die Ecke. -[[attachment:2023-01-01_20-21-55_LMC_20221213_202914_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Ein Konzertbesucher gibt mir einen Tipp. -[[attachment:2023-01-01_20-15-24_LMC_20221213_220722_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Mal sehen, ob ich mein Vorhaben einmal wöchentlich live Musik zu -höheren umsetzen kann. - -Mein Mitbewohner Neal hat eine aus Japan stammende, sympathische -Freundin namens Naomi. Da unsere Waschmaschine seit dem Tag meiner -Ankunft defekt ist, waren wir schon des öfteren bei ihr zu Gast um -unsere Wäsche zu reinigen. Eine neue/gebrauchte Waschmaschine hat -anscheinend "auf dem Radar", aber mittlerweile habe ich nicht mehr -viel Hoffnung auf eine Aktion seinerseits und nehme die Sache -vielleicht selbst in die Hand[fn::Mitlerweile habe ich etwas an Land -gezogen. Aber die logistik ist kompliziert.]. - -Ich habe, da ich gerade den Freiraum dazu habe, die Innereien meines -Linux Setups aufgebohrt und gegen (hoffentlich) [[https://nix-community.github.io/home-manager/][besseres]] ausgetauscht, -sowie mein [[https://gettingthingsdone.com/][Task-Management]] und [[https://jethrokuan.github.io/org-roam-guide/][Notizensystems]] überarbeitet. Ich -hoffe, dass ich damit effizienter an den PhD herangehen kann, aber -vielleicht war das auch Zeitverschwendung und nicht [[https://en.wiktionary.org/wiki/yak_shaving][Yak-Shaving]]. Der -heutige Einkauf und die Besorgungen in der Stadt konnte ich schon gut -damit organisieren. Es hilft wirklich gut, alle zu erledigenden Dinge -/sofort/ irgendwo aufzuschreiben und sie danach in Ruhe zu sortieren. - -Über Weihnachten lud Neil seine Freundin und mich in das Haus seiner -Tochter in den Laurentiden, den örtlichen "Bergen", ein. Die Tochter -war mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Frankreich zu ihren -Schwiegereltern entflohen und Neil sollte ihren Hasen hüten. - -#+CAPTION: Das Haus in den Laurentians. -[[attachment:2023-01-02_20-30-13_LMC_20221224_101812_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Das Haus war in Holztönen gehalten und recht gemütlich. Neben der -Elektroheizung gab es auch einen Holzofen, welcher uns auch am zweiten -Tag zugutekam. - -Den ersten Tag verbrachte ich mit einer Skitour in der schon zu diesem -Zeitpunkt fantastischen Winterlandschaft. Da ich Neils Schuhgröße -habe, konnte ich sein großzügiges Angebot seine Ski zu leihen -annehmen. - -#+CAPTION: Erste Skitour. -[[attachment:2023-01-02_20-39-20_LMC_20221222_113656_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Um rechtzeitig umzukehren hatte ich mir die Uhr gestellt und auch die -Steigung auf dem Rückweg eingeplant. Tatsächlich war ich dann aber -schon so weit in Form, dass ich meinen Zeitplan übererfüllte. Ich -hatte mir überhaupt erst Sorgen um die Zeit gemacht, weil wir am -Nachmittag noch einkaufen gehen wollten. - -Dies stellte sich als eine sehr weise Entscheidung heraus, denn -übermacht kam eine ganze Menge Schnee herunter und wir waren ohne -Strom und abgeschnitten von der Straße. Aufgewacht war ich von einem -sehr Lauten klopfen, als dessen Ursache ich zuerst die sich eventuell -in Not befindende Untermieterin im Verdacht hatte. Tatsächlich war es -aber Neal, der versuchte im angebauten Schuppen Holz zu hacken und -dabei eher mäßigen Erfolg hatte. Nachdem ich vorschlug, den -Hack-Klotz nach draußen auf festeren Grund zu verfrachten, kamen wir -dann wesentlich besser voran. - -Ich verbrachte den Tag lesend am Kamin, kurz unterbrochen durch einen -Spaziergang im Schneesturm. Man konnte keine zwanzig Meter weit sehen -und alle, die keine 4x4's hatten steckten auf der Straße fest. Mamas -Lebkuchen und auch die von Lebkuchen Schmidt mundeten allen hervorragend. - -#+CAPTION: Schneesturm. -[[attachment:2023-01-02_21-04-50_LMC_20221223_084514_OP6.T-BASIC.jpg]] - - -#+CAPTION: Der Kamin. -[[attachment:2023-01-02_21-08-14_LMC_20221221_183914_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Neils Online-Shop hat nie geschlossen und so unternahm er zwei -fruchtlose Trips zur (geschlossenen) Bibliothek auf der Suche nach -Strom und Internet, denn das mobile Datennetz war auch -ausgefallen. Doch schon am Abend wurden wir wieder in -das 21. Jahrhundert zurückgefordert. Stromausfälle sind in der Gegend -so häufig, dass es ein gamifiziertes Challenge-System gibt, welches -einen motiviert zu bestimmten Zeiten weniger elektrische Energie zu -verbrauchen. - - -Am nächsten Tag machte ich mich zu einer Winterwanderung entlang der -geräumten Landastrassen auf, um dann aber recht bald -umzukehren. Meine geplante Route stiess auf eine Privatstraße -gestoßen und ich war mich nicht sicher, wie die Locals hier -Fremdkörpern auf ihren Grund und Boden behandeln. Auch pfiff der Wind -arg bei unter -10 °C. Später erfuhr ich dann, das zumindest meine -Bedenken bezüglich der Privatstraße unbegründet waren. Allerdings -wurde ich trotz der in Mamas Paket angekommenen Winterjacke und -meiner frisch erstandenen Winterstiefel bei meiner Rückkehr gegen den -Wind arg durchgefroren. - -#+CAPTION: Reichlich Schnee auf der ersten Wanderung. -[[attachment:2023-01-02_21-28-28_LMC_20221224_103326_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Es wird Stürmisch. -[[attachment:2023-01-02_21-30-14_LMC_20221224_105839_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Am Nachmittag/Abend hatte ich dann dadurch aber genug Zeit Omas/Mamas -Lebkuchensoße zu kochen und ein Brot zu backen. Purer Buchweizen -eignet sich leider nicht zum Brotbacken und somit war das Resultat -nicht sonderlich erhebend. Mamas Soße konnte ich aber mithilfe von -Spekulatius, dem Hasen gestohlener Pastinake und einem malzigen -Micro-Brew Biers halbwegs zufriedenstellend hinbekommen. Trotz der -gigantischen Ausmaße des Supermarktes in Mont-Tremblant konnte man -keinen Lebkuchen, keine Knackwürste und auch kein Malzbier -finden[fn::nur irgendwelche komischen mit extra Geschmack]. In -Montreal hätte ich diese dinge sicherlich irgendwo auftreiben -können, aber das hatte ich versäumt. - -Am ersten Feiertag fuhr ich dann im unberührten, teils hüfttiefen -Schnee Ski und wurde mit tollen anblicken belohnt. Diesmal schaffte -ich 20 Kilometer bevor mit die Finger in den Handschuhen arg zu kalt -wurden. - -#+CAPTION: Hmmm, kann man hier überhaupt Ski fahren? -[[attachment:2023-01-02_21-52-57_LMC_20221225_110457_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Keine Spur von der Loipe. -[[attachment:2023-01-02_21-53-32_LMC_20221225_113935_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Nach dem ersten Drittel kam mir eine nette kältere Dame entgegen mit -der ich mich erstaunlicherweise sogar etwas auf französisch -austauschen konnte. Sie wies mich darauf hin, dass wir unsere jeweils -gezogenen Spuren verwenden könnten. - -#+CAPTION: Winterwunderland. -[[attachment:2023-01-02_21-56-38_LMC_20221225_123755_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Am Abend gab es dann mit einem Tag Verspätung Kartoffeln und -Sauerkraut mit meiner Soße, sowie japanischen Kohl-Pfannkuchen von -Naomi. - -#+CAPTION: Das Weihnachtsessen. Anrichten muss ich noch üben. -[[attachment:2023-01-03_20-14-03_LMC_20221225_181302_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Den Tag darauf wanderte ich bei zuerst tollem Wetter dieselbe Runde -wie zuvor und schreckte dabei diesmal nicht vor der Privatstraße -zurück. Diese stellte sich aber nach wenigen hundert Metern als -nicht passabel heraus. - -#+CAPTION: Bombenwetter. -[[attachment:2023-01-03_20-17-17_LMC_20221226_103028_OP6.T-BASIC.PANO.jpg]] - - -#+CAPTION: Mein Rubikon des ersten Spaziergangs. -[[attachment:2023-01-03_20-17-52_LMC_20221226_103045_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Ich entschloss mich kurzerhand einfach den geräumten Landstraßen zu -folgen und damit eine 20 Kilometer Runde anzusetzen. Manche Autofahrer schauten -mich an, als hätten sie noch nie einen Wanderer gesehen, aber die -meisten grüßten nett und ließen viel Platz. Ich hatte extra -nachgeforscht, ob in Quebec Fußgänger auf Landstraßen erlaubt -sind. Natürlich sind sie es, sofern sie auf der linken Straßenseite -laufen. - -#+CAPTION: Die Privatstraße. -[[attachment:2023-01-03_20-21-19_LMC_20221226_103423_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Ein gefrorener Wasserfall. -[[attachment:2023-01-03_20-22-21_LMC_20221226_115741_OP6.T-BASIC_v1.jpg]] - -Am letzten Tag in den "Bergen" erklomm ich mit Neil den Huegel, auf -dessen Flanke das Haus seiner Tochter steht. Beide waren wir mächtig -außer Puste, als wir am Gipfelkreuz ankamen, mussten wir doch durch -knietiefen Schnee stapfen. Dabei war der Trick, zu versuchen in die -Spuren von uns vorangegangenen Schneeschuhen zu treten, in denen der -Schnee zumindest etwas verdichtet war. - -#+CAPTION: Neil stapft im Schnee. -[[attachment:2023-01-03_20-26-19_LMC_20221227_112846_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Das Kreuz. -[[attachment:2023-01-03_20-26-48_LMC_20221227_115204_OP6.T-BASIC.jpg]] - -#+CAPTION: Aussicht auf Mont-Blanc. -[[attachment:2023-01-03_20-27-32_LMC_20221227_122212_OP6.T-BASIC.jpg]] - -Am Nachmittag ging es dann mit Bus und Bahn zurück nach MTL, welches -mir bei meiner Ankunft nass, hässlich und grau vorkam. Generell traf -mich das Heimweh mit voller Wucht und Ich fing einmal mehr an die -Weisheit meiner Entscheidung nach Canada zu gehen anzuzweifeln. Hätte -ich nach NZ gehen sollen, hätte ich nicht besser nach Innsbruck gehen -sollen, wo die Büros so schön sind, hätte ich nich besser nach GB -gehen sollen, um an Plasmasimulationen für Kernfusion zu -arbeiten. Diese Gedanken kommen mir noch immer periodisch und auch -meine Stimmung unterliegt großen Schwankungen. Auch fällt es mir -schwer bei der Arbeit am Ball zu bleiben und es kommt mir alles zu -viel vor. Jeden Tag denke ich, dass ich nicht genug geschafft habe, -was vielleicht auch stimmt, da ich mich andauernd ablenke. - -Ich werde der Sache einfach ein wenig Zeit geben und versuchen jetzt -auch in meinem PhD Projekt "anzukommen". Sobald sich da alles -eingeschliffen hat, bekomme ich dann, so hoffe ich, einen klareren -Kopf. Mein Gejammer des letzten Absatzes ist wahrlich ein Luxusproblem, -denn eigentlich geht es mir ja gut. Dennoch kommt mir bei jeder Sache, -die mich an glückliche Zeiten in Dresden erinnert, die -Melancholie. Mein Geist hat die Erinnerung an Dresden schon -erfolgreich vergoldet und ich habe die schwierigen Phasen dort schon -verdrängt. Meine Erfahrung aus Neuseeland sagt mir, dass mit der Zeit -alles besser wird und so habe ich vertrauen. Auch Telefonate mit der -Heimat und mit Edith haben mir sehr geholfen. - -Back to the plot: Am nächsten Tag mietete ich dann eine Spritschleuder -von Transporter[fn::Ich denke nicht, dass sowas in der EU zugelassen -werden würde. Ein Minibus mit 25L/100km.], um einen kostenlosen Sessel -mit Liegefunktion vom Nachbarort jenseits des Flusses zu holen. Ich -hatte als Dankeschön eine der kleineren Lebkuchenpackungen mitgebracht -und die Familie deren Sessel ich abholte, gab mir noch eine -hand-gezimmerte Truhe dazu, die mir jetzt als Tee-Tisch und -Pflanzen/Saxophon-Podest dient. Zu Hause erwartete mich Manas, ein sehr -hilfsbereiter Informatikstudent den ich ... - -#+BEGIN_QUOTE -Huh, wer klingelt hier... Es ist ja schon fast 21 Uhr. Oha! Der -Postbote, der mir ein billiges Multimeter (yay) und den -Weihnachtsbrief (mit Weihnachts-Stickern darauf) von Mama und Noemi (YAY!!11!!!) bringt. Viele -wohltuende Worte und ein schönes Notizbuch samt vieler Lesezeichen -mit Familienfotos darauf :). Danke Mama und Noemi. -#+END_QUOTE - - -... beim Wandern kennenlernte. Zwei tage, darauf kam ich dann auch zu -einem neuen Bett, wiederum mit seiner Hilfe. Nachdem ich in den Bergen -so gut geschlafen hatte, wollte ich nun auch zu Hause auf einer -ordentlichen Matratze in einem Bett von ausreichender Länge schlafen. - -#+CAPTION: Das neue Bett ist etwas zu breit, aber ich hab ja lange Beine. -[[attachment:2023-01-08_11-51-52_photo_2023-01-08_11-41-28.jpg]] - -Am Silvesterabend lud er mich dann netterweise zu einer "Siedler von -Catan" Runde mit Informatikstudenten ein. - -Ende. Ich schreibe an diesem Blogpost seit über einer Woche und jetzt -ist's gut! - -Eine Zugabe gibt's noch: Ich habe bei Ikea einen Matratzenschoner -bestellt, welcher dann per FedEx verschickt wurde. Am Freitag erhielt -ich dann einen Anruf von besagtem Lieferdienst, in dem ich nach meiner -richtige Adresse gefragt wurde. Anscheinend hatte ich mich bei der -Hausnummer vertippt. Am nächsten Tag erhielt ich dann eine SMS von -Ikea, die mich über die erfolgreiche Zustellung des Pakets -informierte. Bei mir war kein Paket angekommen und es gab auch keinen -Zettel im Briefkasten. In einem ersten Chat mit dem Ikea Support wurde -mir versichert, dass das Paket an die /korrekte/ Adresse verschickt -wurde. Ich klopfte bei einem Nachbarn, welcher meinte, dass er ein -Paket vor der Tür gesehen hätte. In der Annahme es sei gestohlen -worden meldete ich mich noch einmal beim Ikea Support, welcher mir -dann empfahl, beim FedEx Support anzurufen. Ich erfragte dann die -Tracking Nummer und siehe da! Im Tracking war ein Bild von der -Ablagestelle, die eindeutig nicht meine Adresse war. Also machte ich -mich auf den Weg zu der falschen Adresse und klingelte mich durch die -Apartments. Beim dritten wurde ich dann hereingelassen und man teilte -mir mit, dass man das Paket in den Flur hereingeholt habe. Dort war es -nicht aufzufinden, aber die Leute von Apartment vier hätten es -vielleicht zu sich reingeholt. Allerdings war keiner zu Hause und -somit kam ich auch nicht weiter. Ich hätte natürlich einen Zettel -hinterlassen können, aber daran dachte ich in meiner ueblichen -verwirrung nicht und beschloss einfach am nächsten Tag -wiederzukommen. Eine Stunde später klingelte es: An der Tür standen -die Leute von Apartment vier. Gefunden hatten sie mich über die sehr -kleinen Adress-Änderungs Aufkleber auf dem Paket. Bevor sie die -fanden, hatten sie versucht mich zu googeln, waren aber dann von -meiner Kontaktseite mit GPG schlüssel zu eingeschüchtert. Sie hatten -heute die Annahme des Pakets erneut verweigert, aber der Bote hatte es -einfach vor die Tür gelegt und anscheinend den Aufkleber übersehen. -Ende gut alles gut. - ** Canada :@Canada: *** DONE Entscheidung CLOSED: [2022-08-28 Sun 17:53] @@ -4094,6 +3651,449 @@ neigt sich dem Ende zu. Beim nächsten mal fasse ich meine Ankunft in Kanada und meinen Putzwahn der vergangenen Woche zusammen. Cheers. +*** Eineinhalb Monate +CLOSED: <2022-12-29 Thu 15:21> +:PROPERTIES: +:EXPORT_FILE_NAME: eineihalb-monate +:ID: ed13c2e6-030e-45d2-9978-b7e5aa82027a +:END: + +Ich sitze nun in meinem neuen/alten Sessel, um einen lange +überfälligen Blogpost zu verfassen. Schon nach wenigen Tagen in +Montreal hatte ich so viel erlebt, dass ich den Gedanken an einen +neuen Blogpost vollkommen entmutigend fand. Natürlich ist aufschieben +keine Lösung, und deswegen raffe ich mich endlich einmal auf. + +#+CAPTION: Sessel und Holzkiste habe ich für lau auf Facebook Marketplace erhascht. Der Transporter war allerdings nicht ganz billig. +[[attachment:2022-12-30_20-16-41_LMC_20221229_191648_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Mit dem ersten Schritt aus dem Flughafen in die untypisch milde +Spätherbstluft beschloss ich mit dem Bus zu meiner Montrealer Wohnung +zu fahren. Während der Fahrt kam ich kurz mit einer Physikstudentin +ins Gespräch, welche gerade im Begriff war Montreal zu +verlassen. Welch ein Zufall! Ich gab ihr meine E-Mail-Adresse doch +habe nie wieder von ihr gehört. + +In der Wohnung wurde ich dann von meinem Mitbewohner Neil +begrüßt. Schnell stellt sich heraus, warum Wohnungsbesichtigungen über +Skype nur einen begrenzten nutzen haben. Aufgrund der niedrigen +Auflösung und der Kompression des Videostreams konnte man nicht +erkennen wie furchtbar abgelebt und verdreckt die Wohnung war. Auf +diese Weise geschockt verbrachte ich eine durch den Jetlag fast +schlaflosen Nacht und machte mich am morgen gleich zum Einkauf der +Essentials auf den Weg. Glücklicherweise wohne ich einem relative +dichten viertel an einer Straße, welche unweit zweier Hauptstraßen +(Rue St. Denis und Mont-Royal Avenue) gelegen ist, sodass wirklich +/alles/ zu Fuß erledigt werden kann. + +Mit Farbe und Putzutensilien machte ich mich an eine mehr als +einwöchige Putzaktion. Ich habe tatsächlich das schönere Zimmer mit +Zugang zum Balkon durch eine Größe gläserne Schiebetür, also beginne +ich damit dieses Fenster zu putzen und danach alles, was sich im +Zimmer befindet. Erstaunlich wie verdreck ein Schreibtisch ein ein +Rollcontainer sein können. Auch die Kaltweiße Beleuchtung wird mit +Ikea LED Lichtern ersetzt, sowie das Bettzeug, welches ich komplett +austausche. Das Bad wird geschrubbt und in mehreren Aktionen kratze +ich den Schmutz von den Küchen schränken. + +#+CAPTION: So sah alles in der Küche aus. +[[attachment:2022-12-30_19-43-16_photo_2022-12-30_19-39-55.jpg]] + +Die Dunstabzugshaube tauschte ich kurzerhand aus, wobei mir beim +Verdrehen der Kontakte etwas mulmig zumute war (habe ich wirklich die +richtige Sicherung herausgedreht?). + +#+CAPTION: Der alte Dunstabzug ist nicht mehr ganz koscher. +[[attachment:2022-12-30_19-44-48_photo_2022-12-30_19-42-26.jpg]] + +Parallel dazu suche ich noch im Internet nach alternativen Wohnungen, +fand aber tatsächlich nichts mit einer ähnlich schönen Lage. Zwar +ist meine aktuelle Wohnung abgenutzt, andererseits liegt sie in einem +relativ modernen Gebäude am schönen Ende der Rue St. Dominque, +unweit des Mont-Royal. Zum Park jogge ich in 10 Minuten und ebenso +schnell bin ich mit dem Fahrrad in Downtown. + +Mein Vermieter/Mitbewohner ist in seinen frühen Sechzigern und +arbeitet von Zuhause (unserem Wohnzimmer) aus. Das führt dazu, dass +es vor ihm keine entkommen gibt und man meist in Gespräche verwickelt +wird, auch wenn man nur kurz auf Toilette gehen will. Manchmal bin ich +absolut nicht in der Stimmung irgendwelche Thesen betrefflich der +(mangelnden) Abstraktionsfähigkeit anderer Menschen zu diskutieren. + +Ansonsten ist Neil aber sehr nett und hat großzügiger Weise einen Teil +der Materialkosten meiner Putz/Renovier-Aktion übernommen. Auch haben +wir schon mehrere Fahrradtouren in der Umgebung gemacht. Ich habe +gebraucht ein sehr leichtes Rennrad erstanden und Fahrradtouren mit +Neil machen mächtig Spaß. + +#+CAPTION: Auf Tour mit Neil. +[[attachment:2022-12-30_20-40-35_LMC_20221127_130442_OP6.T-BASIC.jpg]] + + +Es gibt ein paar Eigenarten in MTL/Quebec/Canada. So sind die +Lichtschalter und Steckdosen anders als in Europa, der Strom kommt +billig aus Wasserkraft und Trinkwasser ist kostenlos. Dementsprechend +heizt man hier /direkt/ mit Strom und auch Warmwasser wird auch +elektrisch gewonnen. Die Ampeln stehen hinter den Kreuzungen und +Geschwindigkeitsbegrenzungen stehen auf großen, rechteckigen Schildern +mit schwarzem Rand. Es gibt keine Vorfahrbustrassen aber jede Menge +Stopschilder. An Kreuzungen mit vier Stopschildern muss man mit den +Anderen Verkehrsteilnehmern Blickkontakt aufnehmen und Ausmachen, wer +wann fährt. + +Tatsächlich kommt man als Fußgänger recht gut voran. Zwar hat man +durch das Schachbrettlayout der Stadt andauernd Kreuzungen zu +überqueren, aber der Fußgänger hat in Abwesenheit einer Ampel immer +Vorrecht. Die Ampeln zählen netterweise rückwärts, sodass man weiß +wann man rennen muss. Straßen sind hier schnurgerade und Kilometer +lang, aber dafür beziehen sich Postleitzahlen nur auf eine handvoll +Gebäude. Die Metro ist sehr flott, pünktlich, warm, gut belüftet und +eng getaktet, wohingegen Busfahrten ewig dauern, da der Bus jede +Minute hält oder an der Ampel festhängt. Und zu guter Letzt haben +Mobilfunknummern dieselbe lokale Vorwahl wie Festnetzanschlüsse. + +In den letzten Wochen habe ich mit erstaunlich wenig Disziplin und +Erfolg am Paper über meine Masterarbeit gearbeitet, gekocht, +geschlafen und bin allein und mit Leuten vom McGill Outdoor Club +wandern sowie joggen gegangen. Zwecks dessen bin ich Mitglied beim +örtlichen Carsharing geworden. Wenn man das Auto schön vollpackt, +kann man am Wochenende für circa 20$ sehr schöne Ausflüge machen. + + +#+CAPTION: Ausflug zu Mont Saint-Bruno. MTL liegt in einem großen Flachland und jeder Hügel heißt hier gleich Berg. +[[attachment:2022-12-30_20-57-51_LMC_20221120_125324_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Aussicht von Mont Saint-Hilaire. +[[attachment:2022-12-30_21-00-31_LMC_20221210_114138_OP6.T-BASIC.PANO.jpg]] + +#+CAPTION: Radeln am alten Hafen. +[[attachment:2022-12-30_21-03-45_LMC_20221208_144607_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Aussicht auf MTL beim Joggen. +[[attachment:2022-12-30_21-04-48_LMC_20221205_084655_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Murals in MTL. +[[attachment:2023-01-02_21-46-52_LMC_20221204_122308_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Old Port Gegend. +[[attachment:2023-01-02_21-47-14_LMC_20221204_124412_OP6.T-BASIC.jpg]] + + +#+CAPTION: Blick auf ein Futuristisches 70iger Bauprojekt. +[[attachment:2023-01-02_21-47-53_LMC_20221204_125848_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Der Blick vom alten Hafen in seiner vollen Hässlichkeit. +[[attachment:2023-01-02_21-48-33_LMC_20221204_125857_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Blick auf die Skyline mit Riesenrad. +[[attachment:2023-01-02_21-50-30_LMC_20221204_135302_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Rougemont, die Apfelhauptstadt Quebecs im Winter. +[[attachment:2022-12-30_21-12-34_LMC_20221218_103641_OP6.T-BASIC.PANO.jpg]] + +#+CAPTION: Schneesturm auf dem Mont-Royal. +[[attachment:2023-01-01_20-49-03_LMC_20221216_112004_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Mit meinen Gruppenkollegen habe ich mich bereits zum Fußballschauen +beim Professor getroffen und auch die Uni habe ich schon +besichtigt. Der Standard der Büros ist hier gegenüber Dresden schon +ein anderer und man merkt, dass hier Doktoranden eher Studenten als +Angestellte sind. Auch ist die Geschäftsmäßigkeit der Uni eine +ungewohnte Erfahrung. Ich habe für dieses Semester eine Rechnung über +ungefähr 10,000$. Das wird durch eine Gutschrift für Physikdoktoranden +um mehr als die Hälfte reduziert, sodass wir nur die Innlandsgebühren +Zahlen. Dann bekommen wir noch ein Stipendium von der Uni, sowie ein +Gehalt als Hilfslehrkraft. Auf diese Weise entsteht ein +unübersichtlicher Intrauniversitärer Cashflow, aber ich hoffe, dass +ich im Plus herauskomme, so wie ich es berechnet habe. + +Eine meiner Motivatoren nach Montreal zu kommen war die dortige +Kultur. Für Musik scheint die Stadt eine echte Adresse zu sein und ich +war schon bei meiner sommerlichen Recherche zur Stadt ganz aus dem +Häuschen geraten ob der zahlreichen Konzerte von Gruppen die Ich +kenne. Auch habe ich leute getroffen, die wegen der Szene aus +Vancouver hierher gezogen sind. + +Am sah [[https://en.wikipedia.org/wiki/Pond_(Australian_band)][Pond]] live, besuchte ich einen Jazz Club[fn::welcher sich als +recht teuer herausstellte], ging zu einem Konzert mit drei Gruppen +welches drei Minuten von mir zu Hause entfernt stattfand und besuchte +einen kleinen Jazz Workshop. + +#+CAPTION: Auf dem Pond Konzert. +[[attachment:2023-01-01_20-07-33_LMC_20221203_213611_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Konzert um die Ecke. +[[attachment:2023-01-01_20-21-55_LMC_20221213_202914_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Ein Konzertbesucher gibt mir einen Tipp. +[[attachment:2023-01-01_20-15-24_LMC_20221213_220722_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Mal sehen, ob ich mein Vorhaben einmal wöchentlich live Musik zu +höheren umsetzen kann. + +Mein Mitbewohner Neal hat eine aus Japan stammende, sympathische +Freundin namens Naomi. Da unsere Waschmaschine seit dem Tag meiner +Ankunft defekt ist, waren wir schon des öfteren bei ihr zu Gast um +unsere Wäsche zu reinigen. Eine neue/gebrauchte Waschmaschine hat +anscheinend "auf dem Radar", aber mittlerweile habe ich nicht mehr +viel Hoffnung auf eine Aktion seinerseits und nehme die Sache +vielleicht selbst in die Hand[fn::Mitlerweile habe ich etwas an Land +gezogen. Aber die logistik ist kompliziert.]. + +Ich habe, da ich gerade den Freiraum dazu habe, die Innereien meines +Linux Setups aufgebohrt und gegen (hoffentlich) [[https://nix-community.github.io/home-manager/][besseres]] ausgetauscht, +sowie mein [[https://gettingthingsdone.com/][Task-Management]] und [[https://jethrokuan.github.io/org-roam-guide/][Notizensystems]] überarbeitet. Ich +hoffe, dass ich damit effizienter an den PhD herangehen kann, aber +vielleicht war das auch Zeitverschwendung und nicht [[https://en.wiktionary.org/wiki/yak_shaving][Yak-Shaving]]. Der +heutige Einkauf und die Besorgungen in der Stadt konnte ich schon gut +damit organisieren. Es hilft wirklich gut, alle zu erledigenden Dinge +/sofort/ irgendwo aufzuschreiben und sie danach in Ruhe zu sortieren. + +Über Weihnachten lud Neil seine Freundin und mich in das Haus seiner +Tochter in den Laurentiden, den örtlichen "Bergen", ein. Die Tochter +war mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Frankreich zu ihren +Schwiegereltern entflohen und Neil sollte ihren Hasen hüten. + +#+CAPTION: Das Haus in den Laurentians. +[[attachment:2023-01-02_20-30-13_LMC_20221224_101812_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Das Haus war in Holztönen gehalten und recht gemütlich. Neben der +Elektroheizung gab es auch einen Holzofen, welcher uns auch am zweiten +Tag zugutekam. + +Den ersten Tag verbrachte ich mit einer Skitour in der schon zu diesem +Zeitpunkt fantastischen Winterlandschaft. Da ich Neils Schuhgröße +habe, konnte ich sein großzügiges Angebot seine Ski zu leihen +annehmen. + +#+CAPTION: Erste Skitour. +[[attachment:2023-01-02_20-39-20_LMC_20221222_113656_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Um rechtzeitig umzukehren hatte ich mir die Uhr gestellt und auch die +Steigung auf dem Rückweg eingeplant. Tatsächlich war ich dann aber +schon so weit in Form, dass ich meinen Zeitplan übererfüllte. Ich +hatte mir überhaupt erst Sorgen um die Zeit gemacht, weil wir am +Nachmittag noch einkaufen gehen wollten. + +Dies stellte sich als eine sehr weise Entscheidung heraus, denn +übermacht kam eine ganze Menge Schnee herunter und wir waren ohne +Strom und abgeschnitten von der Straße. Aufgewacht war ich von einem +sehr Lauten klopfen, als dessen Ursache ich zuerst die sich eventuell +in Not befindende Untermieterin im Verdacht hatte. Tatsächlich war es +aber Neal, der versuchte im angebauten Schuppen Holz zu hacken und +dabei eher mäßigen Erfolg hatte. Nachdem ich vorschlug, den +Hack-Klotz nach draußen auf festeren Grund zu verfrachten, kamen wir +dann wesentlich besser voran. + +Ich verbrachte den Tag lesend am Kamin, kurz unterbrochen durch einen +Spaziergang im Schneesturm. Man konnte keine zwanzig Meter weit sehen +und alle, die keine 4x4's hatten steckten auf der Straße fest. Mamas +Lebkuchen und auch die von Lebkuchen Schmidt mundeten allen hervorragend. + +#+CAPTION: Schneesturm. +[[attachment:2023-01-02_21-04-50_LMC_20221223_084514_OP6.T-BASIC.jpg]] + + +#+CAPTION: Der Kamin. +[[attachment:2023-01-02_21-08-14_LMC_20221221_183914_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Neils Online-Shop hat nie geschlossen und so unternahm er zwei +fruchtlose Trips zur (geschlossenen) Bibliothek auf der Suche nach +Strom und Internet, denn das mobile Datennetz war auch +ausgefallen. Doch schon am Abend wurden wir wieder in +das 21. Jahrhundert zurückgefordert. Stromausfälle sind in der Gegend +so häufig, dass es ein gamifiziertes Challenge-System gibt, welches +einen motiviert zu bestimmten Zeiten weniger elektrische Energie zu +verbrauchen. + + +Am nächsten Tag machte ich mich zu einer Winterwanderung entlang der +geräumten Landastrassen auf, um dann aber recht bald +umzukehren. Meine geplante Route stiess auf eine Privatstraße +gestoßen und ich war mich nicht sicher, wie die Locals hier +Fremdkörpern auf ihren Grund und Boden behandeln. Auch pfiff der Wind +arg bei unter -10 °C. Später erfuhr ich dann, das zumindest meine +Bedenken bezüglich der Privatstraße unbegründet waren. Allerdings +wurde ich trotz der in Mamas Paket angekommenen Winterjacke und +meiner frisch erstandenen Winterstiefel bei meiner Rückkehr gegen den +Wind arg durchgefroren. + +#+CAPTION: Reichlich Schnee auf der ersten Wanderung. +[[attachment:2023-01-02_21-28-28_LMC_20221224_103326_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Es wird Stürmisch. +[[attachment:2023-01-02_21-30-14_LMC_20221224_105839_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Am Nachmittag/Abend hatte ich dann dadurch aber genug Zeit Omas/Mamas +Lebkuchensoße zu kochen und ein Brot zu backen. Purer Buchweizen +eignet sich leider nicht zum Brotbacken und somit war das Resultat +nicht sonderlich erhebend. Mamas Soße konnte ich aber mithilfe von +Spekulatius, dem Hasen gestohlener Pastinake und einem malzigen +Micro-Brew Biers halbwegs zufriedenstellend hinbekommen. Trotz der +gigantischen Ausmaße des Supermarktes in Mont-Tremblant konnte man +keinen Lebkuchen, keine Knackwürste und auch kein Malzbier +finden[fn::nur irgendwelche komischen mit extra Geschmack]. In +Montreal hätte ich diese dinge sicherlich irgendwo auftreiben +können, aber das hatte ich versäumt. + +Am ersten Feiertag fuhr ich dann im unberührten, teils hüfttiefen +Schnee Ski und wurde mit tollen anblicken belohnt. Diesmal schaffte +ich 20 Kilometer bevor mit die Finger in den Handschuhen arg zu kalt +wurden. + +#+CAPTION: Hmmm, kann man hier überhaupt Ski fahren? +[[attachment:2023-01-02_21-52-57_LMC_20221225_110457_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Keine Spur von der Loipe. +[[attachment:2023-01-02_21-53-32_LMC_20221225_113935_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Nach dem ersten Drittel kam mir eine nette kältere Dame entgegen mit +der ich mich erstaunlicherweise sogar etwas auf französisch +austauschen konnte. Sie wies mich darauf hin, dass wir unsere jeweils +gezogenen Spuren verwenden könnten. + +#+CAPTION: Winterwunderland. +[[attachment:2023-01-02_21-56-38_LMC_20221225_123755_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Am Abend gab es dann mit einem Tag Verspätung Kartoffeln und +Sauerkraut mit meiner Soße, sowie japanischen Kohl-Pfannkuchen von +Naomi. + +#+CAPTION: Das Weihnachtsessen. Anrichten muss ich noch üben. +[[attachment:2023-01-03_20-14-03_LMC_20221225_181302_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Den Tag darauf wanderte ich bei zuerst tollem Wetter dieselbe Runde +wie zuvor und schreckte dabei diesmal nicht vor der Privatstraße +zurück. Diese stellte sich aber nach wenigen hundert Metern als +nicht passabel heraus. + +#+CAPTION: Bombenwetter. +[[attachment:2023-01-03_20-17-17_LMC_20221226_103028_OP6.T-BASIC.PANO.jpg]] + + +#+CAPTION: Mein Rubikon des ersten Spaziergangs. +[[attachment:2023-01-03_20-17-52_LMC_20221226_103045_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Ich entschloss mich kurzerhand einfach den geräumten Landstraßen zu +folgen und damit eine 20 Kilometer Runde anzusetzen. Manche Autofahrer schauten +mich an, als hätten sie noch nie einen Wanderer gesehen, aber die +meisten grüßten nett und ließen viel Platz. Ich hatte extra +nachgeforscht, ob in Quebec Fußgänger auf Landstraßen erlaubt +sind. Natürlich sind sie es, sofern sie auf der linken Straßenseite +laufen. + +#+CAPTION: Die Privatstraße. +[[attachment:2023-01-03_20-21-19_LMC_20221226_103423_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Ein gefrorener Wasserfall. +[[attachment:2023-01-03_20-22-21_LMC_20221226_115741_OP6.T-BASIC_v1.jpg]] + +Am letzten Tag in den "Bergen" erklomm ich mit Neil den Huegel, auf +dessen Flanke das Haus seiner Tochter steht. Beide waren wir mächtig +außer Puste, als wir am Gipfelkreuz ankamen, mussten wir doch durch +knietiefen Schnee stapfen. Dabei war der Trick, zu versuchen in die +Spuren von uns vorangegangenen Schneeschuhen zu treten, in denen der +Schnee zumindest etwas verdichtet war. + +#+CAPTION: Neil stapft im Schnee. +[[attachment:2023-01-03_20-26-19_LMC_20221227_112846_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Das Kreuz. +[[attachment:2023-01-03_20-26-48_LMC_20221227_115204_OP6.T-BASIC.jpg]] + +#+CAPTION: Aussicht auf Mont-Blanc. +[[attachment:2023-01-03_20-27-32_LMC_20221227_122212_OP6.T-BASIC.jpg]] + +Am Nachmittag ging es dann mit Bus und Bahn zurück nach MTL, welches +mir bei meiner Ankunft nass, hässlich und grau vorkam. Generell traf +mich das Heimweh mit voller Wucht und Ich fing einmal mehr an die +Weisheit meiner Entscheidung nach Canada zu gehen anzuzweifeln. Hätte +ich nach NZ gehen sollen, hätte ich nicht besser nach Innsbruck gehen +sollen, wo die Büros so schön sind, hätte ich nich besser nach GB +gehen sollen, um an Plasmasimulationen für Kernfusion zu +arbeiten. Diese Gedanken kommen mir noch immer periodisch und auch +meine Stimmung unterliegt großen Schwankungen. Auch fällt es mir +schwer bei der Arbeit am Ball zu bleiben und es kommt mir alles zu +viel vor. Jeden Tag denke ich, dass ich nicht genug geschafft habe, +was vielleicht auch stimmt, da ich mich andauernd ablenke. + +Ich werde der Sache einfach ein wenig Zeit geben und versuchen jetzt +auch in meinem PhD Projekt "anzukommen". Sobald sich da alles +eingeschliffen hat, bekomme ich dann, so hoffe ich, einen klareren +Kopf. Mein Gejammer des letzten Absatzes ist wahrlich ein Luxusproblem, +denn eigentlich geht es mir ja gut. Dennoch kommt mir bei jeder Sache, +die mich an glückliche Zeiten in Dresden erinnert, die +Melancholie. Mein Geist hat die Erinnerung an Dresden schon +erfolgreich vergoldet und ich habe die schwierigen Phasen dort schon +verdrängt. Meine Erfahrung aus Neuseeland sagt mir, dass mit der Zeit +alles besser wird und so habe ich vertrauen. Auch Telefonate mit der +Heimat und mit Edith haben mir sehr geholfen. + +Back to the plot: Am nächsten Tag mietete ich dann eine Spritschleuder +von Transporter[fn::Ich denke nicht, dass sowas in der EU zugelassen +werden würde. Ein Minibus mit 25L/100km.], um einen kostenlosen Sessel +mit Liegefunktion vom Nachbarort jenseits des Flusses zu holen. Ich +hatte als Dankeschön eine der kleineren Lebkuchenpackungen mitgebracht +und die Familie deren Sessel ich abholte, gab mir noch eine +hand-gezimmerte Truhe dazu, die mir jetzt als Tee-Tisch und +Pflanzen/Saxophon-Podest dient. Zu Hause erwartete mich Manas, ein sehr +hilfsbereiter Informatikstudent den ich ... + +#+BEGIN_QUOTE +Huh, wer klingelt hier... Es ist ja schon fast 21 Uhr. Oha! Der +Postbote, der mir ein billiges Multimeter (yay) und den +Weihnachtsbrief (mit Weihnachts-Stickern darauf) von Mama und Noemi (YAY!!11!!!) bringt. Viele +wohltuende Worte und ein schönes Notizbuch samt vieler Lesezeichen +mit Familienfotos darauf :). Danke Mama und Noemi. +#+END_QUOTE + + +... beim Wandern kennenlernte. Zwei tage, darauf kam ich dann auch zu +einem neuen Bett, wiederum mit seiner Hilfe. Nachdem ich in den Bergen +so gut geschlafen hatte, wollte ich nun auch zu Hause auf einer +ordentlichen Matratze in einem Bett von ausreichender Länge schlafen. + +#+CAPTION: Das neue Bett ist etwas zu breit, aber ich hab ja lange Beine. +[[attachment:2023-01-08_11-51-52_photo_2023-01-08_11-41-28.jpg]] + +Am Silvesterabend lud er mich dann netterweise zu einer "Siedler von +Catan" Runde mit Informatikstudenten ein. + +Ende. Ich schreibe an diesem Blogpost seit über einer Woche und jetzt +ist's gut! + +Eine Zugabe gibt's noch: Ich habe bei Ikea einen Matratzenschoner +bestellt, welcher dann per FedEx verschickt wurde. Am Freitag erhielt +ich dann einen Anruf von besagtem Lieferdienst, in dem ich nach meiner +richtige Adresse gefragt wurde. Anscheinend hatte ich mich bei der +Hausnummer vertippt. Am nächsten Tag erhielt ich dann eine SMS von +Ikea, die mich über die erfolgreiche Zustellung des Pakets +informierte. Bei mir war kein Paket angekommen und es gab auch keinen +Zettel im Briefkasten. In einem ersten Chat mit dem Ikea Support wurde +mir versichert, dass das Paket an die /korrekte/ Adresse verschickt +wurde. Ich klopfte bei einem Nachbarn, welcher meinte, dass er ein +Paket vor der Tür gesehen hätte. In der Annahme es sei gestohlen +worden meldete ich mich noch einmal beim Ikea Support, welcher mir +dann empfahl, beim FedEx Support anzurufen. Ich erfragte dann die +Tracking Nummer und siehe da! Im Tracking war ein Bild von der +Ablagestelle, die eindeutig nicht meine Adresse war. Also machte ich +mich auf den Weg zu der falschen Adresse und klingelte mich durch die +Apartments. Beim dritten wurde ich dann hereingelassen und man teilte +mir mit, dass man das Paket in den Flur hereingeholt habe. Dort war es +nicht aufzufinden, aber die Leute von Apartment vier hätten es +vielleicht zu sich reingeholt. Allerdings war keiner zu Hause und +somit kam ich auch nicht weiter. Ich hätte natürlich einen Zettel +hinterlassen können, aber daran dachte ich in meiner ueblichen +verwirrung nicht und beschloss einfach am nächsten Tag +wiederzukommen. Eine Stunde später klingelte es: An der Tür standen +die Leute von Apartment vier. Gefunden hatten sie mich über die sehr +kleinen Adress-Änderungs Aufkleber auf dem Paket. Bevor sie die +fanden, hatten sie versucht mich zu googeln, waren aber dann von +meiner Kontaktseite mit GPG schlüssel zu eingeschüchtert. Sie hatten +heute die Annahme des Pakets erneut verweigert, aber der Bote hatte es +einfach vor die Tür gelegt und anscheinend den Aufkleber übersehen. +Ende gut alles gut. + * Local Vars # Local Variables: # eval: (org-hugo-auto-export-mode) diff --git a/site/content/posts/eineihalb-monate.md b/site/content/posts/eineihalb-monate.md index 4444bd2..b9a8ce6 100644 --- a/site/content/posts/eineihalb-monate.md +++ b/site/content/posts/eineihalb-monate.md @@ -2,7 +2,7 @@ title = "Eineinhalb Monate" author = ["Valentin Boettcher"] date = 2022-12-29T15:21:00-05:00 -categories = ["Uncategorized"] +categories = ["Canada"] draft = false +++