valentin-in-nz/chapters/06_AbenteuerDiesmaldieerfreulicheArt.tex

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\chapdate{19.09.2016}
\chapter{Abenteuer (diesmal die erfreuliche Art)}
Es war eine schöne Woche. Viel Regen, aber auch viele interessante
Gespräche. Man reist durch Neuseeland und trifft: Deutsche. Wir waren 4
Deutsche und ein Österreicher.
Paora, unser WWOOFing Host, lud uns Anfang der Woche zu einem ominösen
``Cultural Event'' ein. Im Laufe der Woche konkretisierte sich der
21. Geburtstag seines Neffen als dieses Event heraus.
Ein merkwürdiger Gedanke als Wildfremder auf einen Geburtstag zu
gehen, eingeladen vom Onkel des ``Geburtstagskindes''. Wir wurden recht
bald dahingehend beruhigt, dass es ein sehr formelles Fest mit vielen
Reden und ähnlichem sei (was meine Zweifel aber nicht völlig
ausräumte).
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\includegraphics[width=\textwidth]{06/buffet.jpg}
\mycap{Kuchenbuffet bei der Feier}
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Geweckt vom Gesang des Mobiltelefons von Micha brachen wir sechs Uhr
in der Frühe auf, um 8 Uhr irgendwo im Nirgendwo bei einem Maori
Marai, gedacht für Feierlichkeiten, anzukommen. Da es zu diesem
Zeitpunkt schon nichts mehr zu tun gab, ging es weiter die Straße (den
Feldweg) hinab, um dabei zu helfen, frisch unter der Erde gebackene
Fleischpacken in handliche Stücke zu zerlegen. Ich habe noch nie im
Leben solch eine Fettschicht von einem Tisch wischen dürfen. Danach
schloss sich der offizielle Teil des Geburtstages an.
Der einundzwanzigste Geburtstag markiert bei den Maori den Eintritt in
das Erwachsenenalter und ist damit fast noch wichtiger als unser
achtzehnter Geburtstag. Wo bei uns jeder Geburtstag anders, mehr oder
weniger informell ist, so greift bei den Maori die Tradition, die
bewundernswert bewahrt wird und, wie man uns verriet, in viele
Festivitäten gipfelt.
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\includegraphics[width=.3\textwidth]{06/micha.JPG}
\mycap{Micha im Festgewand}
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So traten wir Gäste durch das (symbolische) Haupttor, begleitet vom
Sprechgesang der Familienältesten, einer beeindruckenden Frau mit
schwarz tätowierten Lippen, in den Marai ein, die Frauen zuerst und
danach die Männer. Darauf folgten Wechselreden von Gastgeber und
Gästen. Zum einen um den 21 -jährigen in die Welt der Erwachsenen
einzuführen, aber auch um die guten Absichten als Besucher zu erklären
und von den Gastebern akzeptiert zu werden.
Anschließend gab es ein großes Essen, unterbrochen von zahlreichen
(und langen) Reden und beeindruckenden und lautstarken Einlagen
seitens der Jungen Männer. Schlussendlich halfen wir WWOOFer die
Tische abzuräumen (schon das zweite Extrem an diesem Tag: ich habe
noch nie so viel Chaos auf einem Tisch gesehen :P) und das Geschirr zu
spülen. Danach ging es ans Kuchen- bzw. Muffinbuffet und den
unformellen Teil.
Wir hatten viele interessante Gespräche mit den
Gästen, die uns so herzlich und selbstverständlich als Ihresgleichen
betrachteten, wie es in Deutschland wohl nicht möglich gewesen
wäre. Ein unvergleichliches und unbezahlbares Erlebnis, kaum wieder
gut zu machen, selbst nicht durch Küchenarbeit :).
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\includegraphics[width=.3\textwidth]{06/hecke.JPG}
\end{wrapfigure}
Nun bin ich weiter gezogen: Nach Levin an der Ost- (für unsere
Begriffe West-) Küste zu einer älteren Dame, um im Garten zu
helfen. Eine wunderbare und herzliche Frau, bei der man sich sofort
Zuhause fühlt. Sie selbst lernt gerade Ukulele (im buchstäblichen
Sinne. Ich höre es gerade durch die Tür schallen :).). Ihr Sohn macht
Musik für Kinder (bzw. ist Instrumentallehrer). Nun sehen wir mal was
die Woche bringt.
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\includegraphics[width=\textwidth]{06/levin.JPG}
\mycap{Levin am Abend}
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\includegraphics[width=\textwidth]{06/aussicht_levin_berg.JPG}
\mycap{Levin vom Berg aus}
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