\documentclass[slug=GL, room=HZDR\ Dresden/Rossendorf\,\ Geb.\ 540/239, supervisor=Tim\ Ziegler, coursedate=25.\ 10.\ 2019]{../../Lab_Report_LaTeX/lab_report} \title{Gaslaser} \author{Oliver Matthes, Valentin Boettcher} \usepackage[version=4]{mhchem} \usepackage{todonotes} \usepackage{amssymb} \usepackage{graphicx,wrapfig} \graphicspath{ {figs/} } \newcommand{\laser}{\textsc{Laser}} \newcommand{\hne}{\ce{HeNe}-Laser} \usepackage[ngerman]{babel} % bib \addbibresource{protokoll.bib} \newtheorem{acro}{Acronym}[section] \begin{document} \maketitle \section{Einleitung}% \label{sec:intro} Der \laser{} ist seit seiner Erfindung in den 1960er Jahren in der modernen Physik zu einem Standardwerkzeug geworden. Unter anderem kann ein Laserstrahl zur Erzeugung von sehr tiefen Temperaturen (Untersuchung von Quanteneffekten, Bose-Einstein Kondensation), zur Erzeugung und Untersuchung von Schockwellen und zur Beschleunigung von Elementarteilchen genutzt werden. Auch in der Technik findet der \laser{} aufgrund der hohen Koh\"arenz und Intensität des emittierten Lichtstrahls vielfach Anwendung. So hat man allt\"aglich mit auf Lasertechnologie basierenden Barcode-Scannern und CD-Spielern zu tun. Auch die moderne Telekommunikationstechnik um das Internet nutzt \laser{} zur Daten\"ubertragung. Zum n\"aheren Verst\"andnis sollte zun\"achst das Akronym \laser{} gekl\"art werden. \begin{acro}[Laser] \textsc{Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation.} \end{acro} Dementsprechend verst\"arkt ein \laser{} also Licht durch stimulierte Emission. Da die stimulierte Emission von Strahlung ein Photon in allen seinen Eigenschaften kopiert, wird im Allgemeinen koh\"arentes und bedingt durch die Verst\"arkung sehr intensives Licht erzeugt. Der grundlegende Aufbau eines Lasers ist erstaunlich einfach. So besteht ein Laser aus: \begin{enumerate} \item einem aktiven Medium (Gase, Festkörper) \item einem optischen Resonator (meist rotationssymmetrische, sph\"arische Spiegel) \item einer ``Energiepumpe'' (Lichtblitze, Elektronenst\"oße) \end{enumerate} \begin{figure}[H]\centering \includegraphics[width=.5\columnwidth]{schema.png} \caption[Aufbau]{Schema eines Lasers} \label{fig:aufb} \end{figure} Die Energiepumpe erzeugt im aktiven Medium eine Ungleichgewichtsbesetzung von Energieniveaus, die die induzierte Emission beg\"unstigt. Die Photonen oszillieren im Resonator mehrfach und werden bei jedem Durchlauf verst\"arkt, bis sie den Resonator verlassen. \section{Theoretische Grundlagen}% \label{sec:theo} \subsection{Besetzungsinversion und Laserbedingung}% \label{sec:inv} Die Elektronen in Atomen nehmen nach der Quantenmechanik nur diskrete Energien an. Wenn ein Elektron seinen Zustand wechselt, wird bei diesem \"Ubergang Licht emmitiert oder absorbiert wobei f\"ur die Energien \(E_i\) und die Frequenz des beteiligten Photons \(\nu\) gilt: \begin{equation} \label{eq:transfreq} h\nu = E_2 - E_1 \end{equation} Es gibt drei Prozesse, die nun die Anzahl der Atome im Grundzustand \(N_1\) und der angeregten Atome \(N_2\) beeinflussen. \begin{description} \item[Absorbtion] Ein Photon wird von einem Atom absorbiert, welches dementsprechend angeregt wird. Die H\"aufigkeit dieses Prozesses ist proportional zur spektralen Energiedichte. \item[Spontane Emission] Ein angeregtes Atom geht in einen tieferen Zustand \"uber und sendet ein Photon aus. Dieser Prozess ist unabh\"angig von der umgebenden spektralen Energiedichte. \item[Stimulierte Emission] Das Atom wird von einem passenden Photon zur Emmission eines zweiten, identischen Photons angeregt und geht in einen tieferen Zustand \"uber. Die H\"aufigkeit dieses Prozesses ist proportional zur spektralen Energiedichte. \end{description} Durch Aufstellung von Ratengleichungen f\"ur das thermische Gleichgewicht in einem Zweiniveausystem wird deutlich, dass in einem solchen Fall die spontane Emmission \"uberwiegt und keine Verst\"arkung auftreten kann, da die Wahrscheinlichkeit f\"ur Absorbtion und stimulierte Emmision gleich, sowie immer mehr Teilchen im Grundzustand als im angeregten Zustand sind. F\"ur die Photonenzahldichte \(q\) gilt mit der spektralen Energiedichte \(\rho(\nu)\) und dem Einsteinkoeffizienten f\"ur stimulierte Emission und unter Vernachl\"assigung der spontanen Emission: \begin{equation} \label{eq:qrate} \dv{q}{t}=\rho(\nu)B_{21}(N_2-N_1) \end{equation} Damit eine Verst\"arkung auftritt muss gelten: \begin{equation} \label{eq:first} \tag{Erste Laserbedingung} N_2>N_1 \end{equation} Eine Besetzungsinversion kann erst mit einem Dreiniveausystem hergestellt werden. Da dort allerdings das untere Laserniveau der Grundzustand ist, w\"are eine sehr hohe Pumprate notwendig. Bei einem Vierniveausystem kann man durch die Nutzung eines selten thermisch besetzten Niveaus schon mit relativ geringen Pumpraten eine Besetzungsinversion erzeugen. \begin{figure}[H]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{heneniv.png} \caption[Aufbau]{Vierniveausystem des \hne{}} \label{fig:niveaus} \end{figure} Der \hne{} basiert auf dem in~\ref{fig:niveaus} dargestellten Vierniveausystem. Das Helium wird (z.B. mit Elektronenst\"o\ss{}en) angeregt (nach \(2^1S\) bzw. \(2^3S\)) und \"ubertr\"agt diese Anregungung durch Atomst\"o\ss{}e an das Neon, dessen Niveaus (\(5S\), \(4S\)) \"ahnlich liegen. Der im optisch sichtbaren Bereich liegende \"Ubergang \(5S\rightarrow 3P\) wird vorwiegend im \hne{} genutzt und ist f\"ur eine Besetzungsinversion besonders vorteilhaft, da die Lebensdauer der \(S\) Niveaus h\"oher als die der \(P\) Niveaus ist. Um nun die Verst\"arkungswirkung des Lasers in Anwendungen zu nutzen, ist eine Betrachtung von Energieverlusten n\"otig. \"Ublicherweise durchqueren Photonen einen Resonator der L\"ange \(L\) mehrfach und werden dabei durch stimulierte Emission verst\"arkt. Allerdings treten auch immer Verluste auf, sodass pro doppelten Umlauf die Intensit\"at um einen Faktor \(e^{-\kappa}\) korrigiert werden muss, wobei \(\kappa\) der sog. Verlustkoeffizient ist. Nach dieser Betrachtung muss die Verst\"arkung gr\"o\ss{}er sein als der Verlust. Mit dem Wirkungsquerschnitt \(\sigma_{21}=B_{21}\frac{h\cdot\nu}{c}\) ergibt sich: \begin{equation} \label{eq:zwlabe} \tag{zweite Laserbedingung} \sigma_{21}(N_2-N_1)\cdot 2L \geq \kappa \end{equation} Falls nur Verluste bei der Reflexion an den Resonatorspiegeln auftreten, gilt mit den Reflexionskoeffizienten \(r_1,r_2\): \begin{equation} \label{eq:kappa} \kappa = - \ln(r_1\cdot r_2) \end{equation} Falls der Laserprozess stabil ist, stellt sich ein Gleichgewicht ein und die \ref{eq:zwlabe} gilt mit einem Gleichheitszeichen. \subsection{Optischer Resonator} \label{sec:reso} Ein optischer Resonator besteht im einfachsten Fall aus zwei Spiegeln mit den Radien \(R_1,R_2\) im Abstand \(L\). (Siehe auch \ref{fig:aufb}.) % Damit ein stabiler Lasingprozess m\"oglich ist, muss sich ein % station\"ares Wellenfeld ausbilden. Damit sich in longitudinaler Richtung eine stehende Welle ausbilden kann, muss L ein Vielfaches der halben Wellenl\"ange des Lichtes sein. Der Abstand der m\"oglichen Frequenzen (Moden) betr\"agt daher: \begin{equation} \label{eq:longmodes} \Delta\nu = \frac{c}{2L} \end{equation} Wenn man die elektromagnetische Wellengleichung f\"ur in der \(x,y\)-Ebene langsam ver\"anderliche Felder n\"ahert (paraxial) ergeben sich analytische L\"osungen f\"ur strahlenartige Felder. Diese Strahlen zeigen in transversaler Richtung unterschiedliche Intesit\"atsverteilungen von denen die einfachste und am wenigsten divergierende Mode die Form einer Gaußverteilung hat: \textbf{Gau\ss{}-Strahl} \begin{figure}[H]\centering \includegraphics[width=.5\columnwidth]{gauss-strahl.png} \caption[Gauss]{Gau\ss{}-Strahl } \label{fig:gauss} \end{figure} Dieser Strahl wird, wie in~\ref{fig:gauss} ersichtlich, charakterisiert durch die Strahldicke \(w(z)\) und den Radius der Wellenfronten \(R(z)\). Die Angabe von Amplitude, Strahltaille \(w(z=0)=w_0\) und Wellenl\"ange beschreibt den Strahl vollst\"andig. \subsubsection{Matrizenopik} \label{sec:matrizen} Um eine Stabilit\"atsbedingung f\"ur den Resonator aufzustellen, muss zuerst das Verhalten des Lichtfeldes beschrieben werden. Die Matrizenmethode der Strahlenoptik ist auch auf Gau\ss{}strahlen anwendbar und stellt daher ein probates Mittel dar. Diese basiert auf der zweidimensionalen Darstellung des Lichtstrahles durch einen Vektor: \begin{equation} \mqty(d \\ \alpha) \widehat{=} \mqty(\text{Abstand zur Achse} \\ \text{Winkel zur Achse}) \end{equation} Das optische System wird durch eine Matrix dargestellt, die man eleganterweise durch Multiplikation der Matrizen der Einzelsysteme erh\"alt. \begin{equation} \label{eq:systmatrix} \mathfrak{M}_{\text{System}}=\mathfrak{M}_{\text{1}}\cdot\ldots\cdot\mathfrak{M}_{n}=\mqty(A & B \\ C & D) \end{equation} Die hier ben\"otigten Matrizen sind im folgenden aufgef\"uhrt. {\setlength{\tabcolsep}{20pt} \begin{table}[h!] \centering \begin{tabular}{l | c | l} \textbf{Element} & \textbf{Matrix} & \textbf{Parameter} \\ \midrule\\ \addlinespace[-2ex] freie Ausbreitung & \(\begin{pmatrix} 1 & s \\ 0 & 1 \end{pmatrix}\) & Wegl\"ange \(s\) \\ \midrule\\ \addlinespace[-2ex] d\"unne Linse & \(\begin{pmatrix} 1 & 0 \\ -1/f & 1 \end{pmatrix}\) & Brennweite \(f\) \\ \midrule\\ \addlinespace[-2ex] sph\"arischer Spiegel & \(\begin{pmatrix} 1 & 0 \\ -2/R & 1 \end{pmatrix}\) & Radius \(R\) \\ \end{tabular} \caption{Einige optische Matrizen} \label{tab:mats} \end{table}} Definiert man einen Parameter \(\frac{1}{q(z)}=\frac{1}{R(z)}+i\frac{\lambda}{\pi w^2(z)}=a+i\cdot b\) enth\"alt dieser alle wichtigen Informationen des Strahls in einer Form, die man mit der Matrizenoptik behandeln kann (sog. komplexer Strahlradius aus dem Exponenten der mathematischen Darstellung des Gau\ss{}-Strahls). So transformiert sich dieser Parameter mit der Matrix \(\mathfrak{M}_{\text{System}}\) wie folgt: \begin{equation} \label{eq:qtrans} q'=\frac{Aq + B}{Cq+D} \end{equation} So kann man die Kaustik eines Laserstrahls, der in einem hemisph\"arischen Resonator entsteht und durch eine Linse mit Brennweite \(f\) fokussiert wie folgt berechnet. Da \(R_2=\infty\) kann man \(z=0\) (Postition des Beamwaist) auf die Spiegelposition legen. Aus dem in~\ref{sec:stabres} diskutierten Anpassungen, ergibt sich der Beamwaist am Endspiegel zu: \begin{equation} \label{eq:konfwaist} w_0^4=\qty(\frac{\lambda}{\pi})^2L(R-L) \end{equation} Wenn \(s\) den Weg vor der Linse und \(x\) den Weg nach der Linse bezeichnet, dann ergibt sich f\"ur den Imagin\"arteil von \(q'\): \begin{equation} \label{eq:qkaust} b'=b\cdot\frac{AD-CB}{A^2+B^2b^2} \end{equation} Damit kann man den Beamwaist des resultierenden Strahls berechnen: \begin{equation} \label{eq:reswaist} w'=\sqrt{\frac{\lambda}{\pi\cdot b'(x)}} \end{equation} \subsubsection{Stabilit\"at im Resonator} \label{sec:stabres} Wenn man den Gau\ss{}strahl so anpasst, dass \(R(z_1)=R_1,\; R(z_2)=R_2\) (siehe \ref{fig:gauss-res}) und fordert, dass der Strahl nach zweifacher Reflexion in sich selbst \"ubergeht, so erhält man ein geometrisches Kriterium f\"ur die Resonatorstabilit\"at. \begin{wrapfigure}{r}{10cm} \includegraphics[width=10cm]{gauss-res.png} \caption[Gauss]{Gau\ss{}-Strahl im Resonator} \label{fig:gauss-res} \end{wrapfigure} Mit der Defintion \begin{equation} \label{eq:gparams} g_i=1-\frac{L}{R_i};\; i=1,2 \end{equation} ist ein Resonator stabil, falls: \begin{equation} \label{eq:stabbed} 0\leq g_1g_2\leq 1 \end{equation} \subsection{Modenstruktur und Linienverbreiterung des Laser-Lichtes} \label{ref:linv} Da, wie in~\ref{sec:reso} diskutiert, mehrere Moden im Resonator stabil sind, werden im Allgemeinen auch mehrere Moden verst\"arkt. Unterschiedliche Moden werden in der Regel unterschiedlich verst\"arkt, sodass nur endlich viele Moden die~\ref{eq:zwlabe} erf\"ullen, also \"uber der Verlustgrenze liegen. Da h\"ohere transversale Moden schneller Divergieren als die Gau\ss{}mode, sind bei diesen Moden die Beugungsverluste gr\"o\ss{}er, sodass meist nur wenige davon \"uber der Verlustgrenze liegen.~\cite[171]{Sigrist2018} Die longitudinalen Moden unterscheiden sich in ihren Frequenzen und liegen mit steigender Resonatorl\"ange zunehmend dicht (\ref{eq:longmodes}). Die stimulierte Emission akzeptiert aufgrund der sog. \textbf{Linienverbreiterung} mehrere Frequenzen, also mehrere longitudinale Moden, die sich die Besetzungsinversion teilen m\"ussen. F\"ur die Linienverbreiterung sind unter anderem die Energie-Zeit Unsch\"arfe, strahlungsfreie \"Uberg\"ange, elastische St\"o\ss{}e (Druckverbreiterung) und der Dopplereffekt (Dopplerverbreiterung) verantwortlich. Dabei unterscheidet zwischen \textit{homogener-} (die ersten drei Beispiele) und \textit{inhomogener} Linienverbreiterung, wobei erstere auf alle Gassatome gleichzeitig und letztere nur auf bestimmte Atomgruppen wirkt. Beim \hne{} in diesem Versuch \"uberwiegt die Dopplerverbreitung, deren Halbwertsbreite hier angegeben werden soll. \begin{equation} \label{eq:doppler} (\Delta\nu)_{\text{Doppler}}=2\cdot \nu_0\qty(\frac{2kT\ln{2}}{mc^2})^{1/2} \end{equation} \begin{conditions} T & Temperatur \\ \nu_0 & Zentralfrequenz \\ m & mittlere Atommasse \end{conditions} \subsection{Fabry-Perot-Interferometer} \label{sec:fabry} Das \textit{Fabry-Perot-Interferometer} (im Folgenden FPI) beruht auf Vielstrahlinterferenz, worin sich auch seine hohe spektrale Aufl\"osung begr\"undet. Die einfallende Welle wird zwischen zwei planparallelen Fl\"achen (genannt Etalon, Abstand \(d\), Reflexionsverm\"ogen \(R\)) sehr oft reflektiert. Die Wellen, die das Etalon verlassen, interferieren nur bei bestimmten Abst\"anden \(d\) oder Wellenl\"angen \(\lambda\) konstruktiv. Damit kann das FPI sowohl als Interferometer zur Messung von Frequenzen, als auch als Modenfilter eingesetzt werden. Der \textit{freie Spektralbereich} (FSR) des FPI gibt an, wie weit die einzelnen passierenden Frequenzen auseinander liegen und kann zur Kalibrierung von Frequenzdifferenzen genutzt werden. Es gilt: \begin{eqnarray} \label{eq:fsr} \text{FSR} = \frac{c}{2\cdot d} = \delta\nu \\ \Delta\text{FSR} = \frac{c}{2\cdot d^2}\cdot\Delta d \end{eqnarray} Die \textit{Finesse} des FPI ist der Quotient aus FSR und Halbwertsbreite der Peaks, also ein Ma\ss{} f\"ur die Aufl\"osung des FPI: \begin{equation} \label{eq:finesse} \mathfrak{F} = \frac{\pi\sqrt{R}}{1-R} \end{equation} Es sollte also \(R\rightarrow 1\) gelten. Es ist zu beachten, dass die hier aufgef\"uhrten Beziehungen nur bei senkrechten Strahleinfall gelten. \subsection{Malus Law} \label{sec:malus} Die Intensit\"at einer ebenen Welle nach einem Polfilter ergibt sich durch Projektion der Eingangswelle auf die Richtung des Filters. Die Quadratur ergibt sich aus der Intensit\"atsberechnung \(\propto E^2\). \(\Theta\) bezeichnet den relativen Winkel der Polarisationsrichtungen. \begin{equation} \label{eq:malus} I(\Theta)=I_0\cdot \cos^2{\Theta} \end{equation} \section{Versuchaufbau und Ger\"ate} \label{sec:versuaufb} Der Versuchaufbau ist schematisch in~\ref{fig:aufb} dargestellt und umfasst unter anderem: \begin{description} \item[Spiegel] Nummeriert von 1 bis 10. \item[Laser] Kommerzieller \hne{} und gr\"uner Justagelaser. \item[Laserr\"ohre] \hne{} Laserr\"ohre \item[Blenden] Als Justagehilfe und zum Ausblenden von unerw\"unschten Moden. \item[Linsen und Filter] Zur Untersuchung der Strahleigenschaften. (Sammellinse, Polfilter, Graufilter) \item[Fabry Perot Interferometer] Festaufbau, Konfokal \item[Leistungsmessger\"at] Zur Leistungsmessung und als Justagehilfe. \item[Faserspektrometer] \textsc{Ocean Optics HR2000+} als Referenzmessger\"at. \end{description} \begin{figure}[H]\centering \includegraphics[width=.5\columnwidth]{aufb.png} \caption[Aufbau]{Versuchasfbau} \label{fig:aufb} \end{figure} \section{Durchf\"uhrung} \label{sec:durch} \subsection{Stabilit\"atsbereich} \label{sec:stabber} Da \(g_1(R_1=\infty)=1\) folgt mit \(R_2=\SI{1}{\meter}\) und \(0\leq g_2\leq 1\) durch~\ref{eq:stabbed}: \begin{equation} \label{eq:stabber} g_2=1-\frac{L}{\SI{1}{\meter}}\implies\SI{0}{\meter}\leq L \leq \SI{1}{\meter} \end{equation} Das ist auch aus dem Stabilit\"atsdiagramm ersichtlich. Die orangene Linie liegt genau f\"ur eben diese \(L\) im Stabilit\"atsbereich. \begin{figure}[H]\centering \includegraphics[width=.5\columnwidth]{figs/stabdiag.pdf} \caption[Gauss]{Stabilit\"atsdiagramm} \label{fig:stabdiag} \end{figure} \subsection{Justage und Messung der Verst\"arkung im Einfachdurchgang} \label{sec:justage} Ziel des Versuches ist es, in einer mit \hne{} Gemisch gef\"ullte R\"ohre, einen Laserprozess anzuregen. An dieser R\"ohre sind Elektroden angebracht, die eine Gasentladung in Gang bringen k\"onnen (anschalten der R\"ohre). Im ersten Schritt wird daher der Verst\"arkungseffekt bei Durchgang eines Laserstrahls betrachtet. Durch Anpassen der Spiegel 4 und 5 und zweier Blenden auf der optischen Achse (OA) der vormontierten \ce{HeNe}-R\"ohre wurde der rote Laser parallel zur OA ausgerichtet, sodass er die R\"ohre ohne st\"orende Reflexe an den Kappilarw\"anden passierte. Auf \"ahnliche Weise geschah das auch mit dem gr\"unen Laser (\"uber Spiegel 1, 2). Anschlie\ss{}end wurde die Leistung des kommerziellen Lasers vor der R\"ohre und bei Durchgang durch diese im deaktivierten und im aktiven Zustand sowie der Untergrund des Powermeters gemessen. Bei allen Leistungsmessungen wurde die Raumbeleuchtung abgeschaltet. Die Messzeit wurde auf \SI{150}{\second} festgelegt, da die Schwankung des Messwertes ab dieser Zeit annähernd konstant blieb. \subsection{Aufbau des Hemisph\"arischen Resonators} \label{sec:aufbauhemi} Nach dem Einbau der Resonatorspiegel (planar und sph\"arisch) wurde deren Justage mit Hilfe von R\"uckreflexen der Justagelaser durchgef\"uhrt. Die anf\"angliche Leistung des Lasers war gering, konnte jedoch durch Beamwalken (iteratives Feinjustieren der Stellschrauben an den Spiegel) erheblich gesteigert werden (auf ca \SI{1}{\milli\watt}). Anschlie\ss{}end wurde der ausgekoppelte Laserstrahl auf eine zweite optische Bahn justiert und die Ausgangsleistung des Lasers in Abh\"angigkeit der Resonatorl\"ange gemessen. Die L\"ange wurde durch Verschieben des gekr\"ummten Spiegels verstellt. \subsection{Messung der Polarisationseigenschaften} \label{sec:poleig} Nach Einstellung der Resonatorl\"ange auf \SI{80}{\centi\meter}, wurde ein Polarisationsfilter in den Strahlengang gebracht und die transmittierte Leistung in Abh\"angigkeit des Polfilterwinkels gemessen. Die Messzeit wurde aus Zeitgr\"unden auf \SI{1}{\minute} reduziert. Da die Polarisationsrichtung des Lasers mit der Nullstellung des Polfilters \"ubereinstimmte, konnte der Polarisationswinkel absolut abgelesen werden. \subsection{Messung der Kaustik} \label{sec:messkaus} Zur Messung der Kaustik wurde eine Linse mit \(f=\SI{15}{cm}\) einem Abstand \(s=\SI{64.5\pm 2.0}{\centi\meter}\) in den Strahlengang gebracht und alles bis auf die Gau\ss{}mode ausgeblendet. Die Strahlkaustik konnte dann mit einer CCD Kamera bei fester Linse aufgenommen werden. Mit dem Programm \textsc{Laser Light Inspector} wurde nach Anpassung der Belichtung auf eine S\"attigung von \(200/255\) das FWHM des Laserstrahls durch einen automatischen Gauß-Fit bestimmt (in vertikaler Richtung, da Anomalie in horizontaler Richtung). Der Abstand des Kamerasensors wurde durch die Brennweite der Linse abgesch\"atzt. Die Messunsicherheiten ergeben sich aus der Schwierigkeit, die genauen Abst\"ande der Aufpunkte der Spiegel zu bestimmen und wurden gesch\"atzt. \subsection{Messung des Spektrums mit dem Faserspektrometer} \label{sec:faser} Das Faserspektrometer \textsc{Ocean Optics HR+C1743} wurde in den Strahlengang gebracht und das Spektrum des offenen \hne{}s digital aufgenommen. \subsection{Messung von Spektra mit dem FPI} \label{sec:kalibzeit} Nach Justage des Strahlengangs auf das FPI durch R\"uckreflexe wurde der Abstand der Spiegel auf \(d=\SI{7.50+-0.25}{\centi\meter}\) bestimmt. Dabei war darauf zu achten, dass der Strahl genau mittig auf die Spiegel trifft, sodass~\ref{eq:fsr} gilt. Falls der Strahl nich in der Mitte auftrifft kommt es zu Mehrfachuml\"aufen und der Wegunterschied verdoppelt sich. Die Ungenauigkeit von \(d\) wurde gesch\"atzt (stat. Ungenauigkeit), da ein genaues Ablesen wieder aufgrund perspektivischer Effekte schwierig war. Anschlie\ss{}end wurde das Spektrum des kommerzielen Lasers ohne Filter und zweifach mit Polfilter in verschiedenen Stellungen mit Hilfe eines Digitaloszilloskops aufgenommen. Zwecks der Untersuchung der longitudinalen Modenstruktur des offenen Lasers wurde dessen Spektrum bei zwei verschiedenen Resonatorl\"angen gemessen. \section{Auswertung} \label{sec:auswertung} \subsection{Verst\"arkung im Einfachdurchgang} \label{sec:ausweinf} \begin{table}[h] \begin{tabular}{l|SSSS} \toprule & {Mittelwert [\si{\micro\watt}]} & {Standartabweichung [\si{\micro\watt}]} & {Minimum [\si{\micro\watt}]} & {Maximum [\si{\micro\watt}]} \\ \midrule Untergrund & 0.839 & 0.031 & 0.771 & 0.888 \\ R\"ohre aktiv & 965.161 & 4.2 & 958.229 & 973.112 \\ R\"ohre inaktiv & 907.161 & 17.5 & 885.229 & 949.112 \\ vor R\"ohre & 1319.161 & 2.0 & 1319.229 & 1329.112 \\ \bottomrule \end{tabular} \caption{Leistungsmessungen des Einfachdurchgangs mit abgezogenem Untergrund} \label{tab:leistungeinfach} \end{table} Die systematischen Messungenauigkeiten liegen beim Powermeter weit unter der statistischen Schwankung und werden hier vernachl\"assigt. Der Untergrund der Messung ist in Relation zum Rest der Messungen relativ gering und wurde in~\ref{tab:leistungeinfach} abgezogen. Da er jedoch eine Gr\"o\ss{}enordnung unter den \"ublichen Messwerten und deren statistischer Schwankung liegt, wird der Untergrund in allen folgenden Messungen vernachl\"assigt, weil die Messbereiche nicht vergleichbar sind. Die inaktive R\"ohre absorbiert den kommerzielen Laser relativ stark (ca. \SI{0.4}{\milli\watt}), wobei die Leistung des durch die R\"ohre transmittierten Strahles relativ stark schwankt. Die Aktivierung der R\"ohre verst\"arkt den Strahl kaum (\(\approx\) \SI{6}{\percent}), scheint diesen aber zu stabilisieren, auch wenn die Leistungschwankung immer noch gr\"o\ss{}er als vor der R\"ohre ist. Um einen leistungstarken Laser-Strahl zu erzeugen, sind demnach also viele Durchg\"ange notwendig. \subsection{Ausgangsleistung in Abh\"angigkeit der Resonatorl\"ange} Wie in~\ref{fig:power-over-l} zu sehen und in~\ref{tab:leistunglaenge} zu lesen, bricht die Leistung ab ca. \SI{90}{\centi\meter} ein und wird bei \SI{1}{\meter} sehr klein. Das best\"atigt die Stabilit\"atsbedingung aus~\ref{sec:stabber}. Der Leistungseinbruch vor der eigentlichen Stabilit\"atsgrenze ist eventuell auf die zunehmende Abweichung von der paraxialen N\"aherung und Justageschwierigkeiten aufgrund der langen Wegl\"ange zur\"uckzuf\"uhren. Die Messabweichungen der L\"ange wurden auf \(\Delta L = \SI{.5}{\centi\meter}\) abgesch\"atzt und sind von statistischer Natur. Der systematische Fehler des Lineals ist im Vergleich sehr klein (\(\approx \SI{.5}{\milli\meter}\)). Der hohe Sch\"atzwert der Messungenauigkeit ist bedingt druch die Schwierigkeiten des Ablesens der Spiegelposition (Perspektivabh\"angigkeit durch Abstand zum Ma\ss{}stab). Vernachl\"assigt wurden hier die Ungenauigkeiten, die sich beim Einstellen des Leistungsmaximums durch Beamwalken ergeben, da die Betrachtungen hier eher qualitativer Natur sind. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/power-over-l.pdf} \caption{Maximale Durchschnittsleistung in Abh\"angigkeit der Resonatorl\"ange } \label{fig:power-over-l} \end{figure} \begin{table}[b] \centering \begin{tabular}{SSS} \toprule {L [\si{\centi\metre}]} & {P [\si{\milli\watt}]} & {\(\Delta\)P [\si{\micro\watt}]}\\ \midrule 60 & 0.991 & 7.1 \\ 75 & 1.01 & 6.3 \\ 90 & 0.99 & 4.6 \\ 95 & 0.825 & 3.0 \\ 100 & 0.313 & 5.0 \\ \bottomrule \end{tabular} \caption{Maximalleistung in Abh\"angigkeit der Resonatorl\"ange } \label{tab:leistunglaenge} \end{table} \subsection{Polarisationseigenschaften des Laserstrahls} \label{sec:diskpol} Die im Laser verbauten Brewsterfenster erlaubten nur Moden mit einer Polarisationsrichtung. Alle anderen werden herausreflektiert und damit nicht verst\"arkt. Somit folgt die Transmission, wie in~\ref{fig:malus} zu erkennen, sehr gut dem Gesetz von Malus. Die Messungenauigkeiten resultieren hier aus der Statistik des Leistungsmessger\"tes und der Einstellung des Polfilters (halbes Skalenteil \(=0.5^\circ\)), sind also beide statistischer Natur. Die Abweichungen von der Theorie \"uber die Abweichungsgrenzen hinaus deuten auf untersch\"atzte (systematsiche) Faktoren hin. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/malus.pdf} \caption{Maximale Durchschnittsleistung in Abh\"angigkeit des Polarisationswinkels} \label{fig:malus} \end{figure} \begin{table}[b] \centering \begin{tabular}{SSS} \toprule {\(\Theta\) [\si{\deg}]} & {P [\si{\milli\watt}]} & {\(\Delta\)P [\si{\micro\watt}]}\\ \midrule 180 & 0.844 & 3.6 \\ 170 & 0.796 & 6.1 \\ 160 & 0.728 & 3.0 \\ 130 & 0.301 & 1.5 \\ 100 & 0.0163 & 0.084 \\ 90 & 0.00611 & 0.0066 \\ 80 & 0.0445 & 0.22 \\ 60 & 0.222 & 1.7 \\ 45 & 0.415 & 2.2 \\ 20 & 0.733 & 6.7 \\ 10 & 0.798 & 2.7 \\ 0 & 0.825 & 3.1 \\ \bottomrule \end{tabular} \caption{Maximale Durchschnittsleistung in Abh\"angigkeit des Polarisationswinkels} \label{tab:malus} \end{table} \subsection{Messung der Kaustik} \label{sec:messkaustdisk} Da die Intensit\"at des Gausstrahls proportional zu \(\exp{\frac{-2r^2}{w^2}}\) ist, gillt also: \begin{equation} \label{eq:beamwaistfwhm} w = 2\sigma = \frac{\overset{\text{der Intensitätsverteilung}}{\text{FWHM)}}}{\sqrt{2\ln{2}}} \end{equation} Da die Messung der Entfernung des CCD Chips ungenau war, wurde neben dem initialen Beamwaist \(w_0\) auch ein Offset \(\delta\) der Kameraposition gefittet. Es ergeben sich \(w_0=\SI{396\pm 16}{\micro\meter}\) und \(\delta=\SI{1.2}{cm}\) (Ungenauigkeit aus Fitfehler). Wie in \ref{fig:kaustik} zu erkennen, ist die \"Ubereinstimmung mit der theoretischen Kurve sehr gut. Alle Werte stimmen innerhalb der Toleranzen mit der Theoriekurve \"uberein. Das verifiziert die Gauß'sche Optik und spricht daf\"ur, dass nur die Gau\ss{}mode angeregt wurde. Die Ungenauigkeit der \(z\) Koordinate (Abstand der Kamera) ist statistischer Natur und wurde auf \SI{1}{\centi\meter} gesch\"atzt (was sich nun gut mit dem Offset deckt). Die systematsiche Unsicherheit des FWHM wurde auf \(\SI{1}{px}=\SI{5.6}{\micro\meter}\) gesch\"atzt. Der theoretische Wert f\"ur den Beamwaist liegt bei \SI{284}{\micro\meter} und liegt nicht innerhalb der Toleranzen. Gr\"unde daf\"ur k\"onnten Effekte an der Blende und Abweichungen der Geometrie durch ungenaue Einstellung der Resonatorspiegel sein. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/kaustik.pdf} \caption{Gemessene und Theoretische Kaustik} \label{fig:kaustik} \end{figure} \begin{table}[b] \centering \begin{tabular}{SSS} \toprule {\(z\) [\si{\centi\meter}]} & {FWHM [\si{px}]} & {\(w\) [\si{\micro\meter}]}\\ \midrule 11 & 29.9 & 142 \\ 13 & 19.1 & 91 \\ 15 & 14.0 & 67 \\ 17 & 17.5 & 83 \\ 19 & 27.7 & 132 \\ 21 & 41.5 & 197 \\ 23 & 56. & 266 \\ 27 & 78.3 & 372 \\ \bottomrule \end{tabular} \caption{Werte der Kaustikmessung} \label{tab:kaustik} \end{table} \subsection{Messung des Spektrums mit dem Faserspektrometer} \label{sec:faserausw} Das in~\ref{fig:faserspek} geplottete Spektrum zeigt, wie zu erwarten war, einen gro\ss{}en Peak bei \(\lambda_0=\SI{631.9}{\nano\meter}\). Es sind keine individuellen Moden erkennbar. Der Abstand der einzelnen Messpunkte betr\"agt rund \(\Delta\lambda=\SI{.5}{\nano\meter}\). Damit ergibt sich f\"ur die Frequenzaufl\"osung um \(\lambda_0\): \begin{equation} \Delta\nu=c\cdot\frac{\Delta\lambda}{\lambda_0^2}=\SI{3.30e11}{\hertz} \end{equation} Der Modenabstand betr\"agt nach \ref{eq:longmodes} (Ungenauigkeiten aus \(L=\SI{80+-.5}{\centi\meter}\) erst in vierter Nachkommastelle): \begin{equation} \label{eq:moda} \delta\nu = \SI{1.87e8}{\hertz} < \Delta\nu \end{equation} Somit k\"onnen keine individuellen Moden aufgel\"ost werden. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/faserspek.pdf} \caption{Spektrum des offenen \hne{}s} \label{fig:faserspek} \end{figure} \subsection{Kalibierierung der Zeitachse des Oszilloskops} \label{sec:kalibzeitausw} Man gewinnt mit~\ref{eq:fsr}: \begin{equation} \label{eq:realfsr} \text{FSR} = \SI{2.00+-0.07}{\giga\hertz} \end{equation} Im folgenden werden die wird die Einheit der Zeitachse mit \si{u} bezeichnet. Mit den Positionen zweier zusammengeh\"origer Peaks (siehe~\ref{fig:fsrkalib}) \(t_1=\SI{88}{u},\; t_2=\SI{204}{u}\) (\(\Delta t = \SI{1}{u}\), 1 Digit) kann man eine Beziehung zwischen \si{u} und \si{\hertz} herstellen. \begin{eqnarray} \label{eq:unithertz} \si{u} = \frac{\text{FSR}}{t_2-t_1} =\SI{.172}{\mega\hertz} \\ \Delta\si{u} = \sqrt{\qty(\frac{\Delta\text{FSR}}{x_2-x_1})^2 + 2\cdot\qty(\frac{\text{FSR}}{(x_2-x_1)^2}\Delta t)^2} & = \SI{.07}{\mega\hertz} \end{eqnarray} Die Aufl\"osung des FPI ist also um Gr\"o\ss{}enordnungen besser, als die des Faserspektrometers. Die Unsicherheit der Einheitsumrechnung, die sich aus der L\"angenmessung des FPI und der Digitalisierungsungenauigkeit fortpflanzt, ist erstaunlich gering. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/fsrkalib.pdf} \caption{Kalibrierung des FSR, Spektrum des Kommerzielen \hne{}} \label{fig:fsrkalib} \end{figure} Falls eine Gr\"o\ss{}e \(g\) in \si{u} gemessen und dann in \si{\hertz} umgerechnet wird, so gilt f\"ur ihre Unsicherheit: \begin{equation} \label{eq:uerr} \Delta g = \sqrt{\qty(g\cdot\Delta u)^2 + \qty(\Delta g\cdot u)^2} \end{equation} Diese Relation wird im Folgenden immer angewandt. \subsection{Bestimmung der Finesse} \label{sec:bestfinesse} Zur Bestimmung der Finesse wurde das FWHM der vier Peaks in~\ref{fig:fsrkalib} gemittelt. \begin{align} \label{eq:fwhmlaser} \overline{\text{FWHM}} =&\; \SI{4.72}{u} = \SI{81\pm 6}{\mega\hertz} \\ \sigma_{\overline{\text{FWHM}}} =&\; \SI{.31}{u}\\ \Delta\overline{\text{FWHM}} =& \sqrt{\qty(\overline{\text{FWHM}}\cdot\Delta u)^2 + \qty(\frac{\sigma_{\overline{\text{FWHM}}}}{\sqrt{4}}\cdot u)^2} \end{align} F\"ur die Finesse gilt nun: \begin{align} \label{eq:finesselaser} \mathfrak{F} =& \frac{\text{FSR}}{\text{FWHM}}=\SI{24.6\pm 2.0}{} \\ \Delta\mathfrak{F} =& \sqrt{\qty(\frac{\Delta\text{FSR}}{\text{FWHM}})^2 + \qty(\frac{\text{FSR}}{\text{FWHM}^2}\cdot\Delta\text{FWHM})^2} \end{align} Das ist sicherlich kein überragender Wert (vgl. Anleitung, Anhang), aber, wie in~\ref{fig:fsrkalib} zu erkennen, zur Aufl\"osung der longitudinalen Moden ausreichend. \subsection{Modenstruktur des Kommerziellen Lasers} \label{sec:modkomm} Nach~\ref{fig:polarisations} haben die beiden erkennbaren Moden des kommerziellen Lasers genau orthogonale Polarisation. Ein Plot beider Spektren in ein Diagramm war leider nicht m\"oglich, da die Daten einer Aufnahme fehlerhaft waren. \label{sec:modsturkom} \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.3\columnwidth]{pol1.png} \includegraphics[width=.3\columnwidth]{pol2.png} \caption[Gauss]{Spektrum des kommerziellen \hne{}s f\"ur zwei orthogonale Polarisationen} \label{fig:polarisations} \end{figure} Der Abstand der Moden des kommerziellen Lasers wird den Daten aus~\ref{fig:lengthkomm} entnommen und \"uber die fünf sichtbaren Gruppen gemittelt: \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/komm_all_peaks.pdf} \caption{Bestimmung der Resonatorl\"ange, Spektrum des kommerziellen \hne{}} \label{fig:lengthkomm} \end{figure} \begin{equation} \label{eq:modeabstkom} \overline{\delta\nu_k}=\SI{37.6\pm 2.2}{u}=\SI{650\pm 40}{\mega\hertz} \end{equation} Die Ungenauigkeiten kommen hier aus der Statistik der Mittelung. Damit kann nun die unbekannte L\"ange des Resonators bestimmt werden. \begin{align} L_k =& \frac{c}{2\cdot \delta\nu_k} = \SI{23.1\pm 1.6}{\centi\meter} \\ \Delta L_k =& \abs{\frac{c}{2\cdot\delta\nu_k^2}\cdot \Delta\delta\nu_k} \end{align} Dieses Ergebnis erscheint plausibel und die Pr\"azision ist mit den vorhergehenden L\"angenmessungen vergleichbar. \subsection{Longitudinale Modenstruktur des offenen \hne{}} \label{sec:longoff} Die Bestimmung des Modenabstandes verl\"auft analog zu~\ref{sec:modkomm} (auch hier wird gemittelt). Da sich der Maßstab der Zeitachse des Oszilloskops ge\"andert hat, muss die Umrechnung in \si{\hertz} wieder analog zu~\ref{sec:kalibzeitausw} kalibriert werden. Die gemessenen Spektren und Peakpositionen sind in~\ref{fig:off_80_60} dargestellt. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.5\columnwidth]{figs/off_80.pdf} \includegraphics[width=.5\columnwidth]{figs/off_60.pdf} \caption{Spektrum des offenen \hne{} bei \(L=\SI{80}{\centi\meter}\) und \(L=\SI{60}{\centi\meter}\)} \label{fig:off_80_60} \end{figure} Die Pr\"azision ist hier durch die geringe Anzahl von sichtbaren Moden limitiert. Die Ungenauigkeit der Messung der Resonatorl\"ange wurde wieder auf \SI{.5}{\centi\meter} gesch\"atzt. Mit~\ref{eq:longmodes} kann aus der Resonatorl\"ange der Modenabstand berechnet werden. Man erh\"alt nun f\"ur die Modenabst\"ande: \begin{table}[H] \centering \begin{tabular}{SSS} \toprule {\(L\) [\si{\centi\meter}]} & {\(\delta\nu\) Theorie [\si{\mega\hertz}]} & {\(\delta\nu\) experimentell [\si{\mega\hertz}]}\\ \midrule 80 & 187.4\pm 1.2 & 201\pm 14 \\ 60 & 249.8\pm 2.1 & 279\pm 11 \\ \bottomrule \end{tabular} \caption{Modenabs\"ande am offenen \hne{}} \label{tab:longmodstruk} \end{table} Es ergibt sich also f\"ur \(L=\SI{60}{\centi\meter}\) in \"Ubereinstimmung innerhalb der Fehlergrenzen. F\"ur \(L=\SI{60}{\centi\meter}\) ist die Differenz gr\"o\ss{}er als die Messungenauigkeiten. Dieser Umstand k\"onnte eventuell auf die geringe Anzahl von Peaks \"uber die gemittelt wird zur\"uckzuf\"uhren sein. Da somit die Statistik mangelhaft wird, k\"onnten vernachl\"assigte systematische Abweichungen zum Tragen kommen (die Messunsicherheiten wurden untersch\"atzt). \subsection{Betrachtung der Linienverbreiterung} \label{sec:linver} Die geringe Anzahl sichtbarer Moden macht es schwierig, qualifizierte Aussagen \"uber die Einh\"ullende zu treffen und l\"asst auf eine hohe Verlustgrenze schlie\ss{}en. Eventuell wurde auch die zum Ausblenden der ungew\"unschten Transversalmoden verwendete Blende zu sehr zugedreht. Die Temperatur in der Laserr\"ohre sollte die Umgebungstemperatur \(\approx \SI{300}{\kelvin}\) \"ubersteigen. Wie in der Anleitung und in~\cite[60]{Sigrist2018} dargestellt, sollte bei solchen Temperaturen der Hauptanteil der Linienverbreiterung durch die inhomogene Dopplerverbreiterung zustandekommen (Dopplerverbreiterung ca. \SI{1.5}{\giga\hertz}). Die Einh\"ullende des Modenspektrums sollte also einer Gaußkurve gleichen, da die Intensit\"aten der einzelnen Moden zum Profil der Dopplerverbreiterung proportional sind (Gau\ss{}kurve). Um eine Schätzung f\"ur die Linienverbreiterung zu erhalten, wurde eine Gaußfunktion \"uber die drei bei \(L=\SI{80}{\centi\meter}\) sichtbaren Peaks mit abgezogener Baseline gefittet (siehe~\ref{fig:fit_einh}). Als freie Parameter wurden die Standardabweichung \(\sigma\) und die H\"ohe gew\"ahlt. Der Mittelwert wurde fest auf den h\"ochsten Peak gelegt, da die Verst\"arkung im Zentrum des Verbreiterungsprofils am gr\"o\ss{}ten ist. \begin{figure}[b]\centering \includegraphics[width=.8\columnwidth]{figs/verbr_fit.pdf} \caption{Einh\"ullende der Intesit\"aten der longitudinalen Moden des offenen \hne{}} \label{fig:fit_einh} \end{figure} F\"ur die Standardabweichung und Breite ergibt sich nun: \begin{align} \sigma =& \SI{53\pm 20}{u} = \SI{340\pm 130}{\mega\hertz} \\ \Delta\nu =& 2\sqrt{2\ln{2}}\cdot\sigma = \SI{800\pm 300}{\mega\hertz} \end{align} Die Abweichung von \(\sigma\) ergibt sich nicht aus dem Fit Residuum, sondern wurde gesch\"atzt. Die erhaltene Linienverbreiterung \(\Delta\nu\) ist ungef\"ahr halb so gro\ss{} wie der in der Literatur f\"ur \hne{} angegebene~\cite[60]{Sigrist2018}. Dementsprechend erh\"alt man mit~\ref{eq:doppler} (angepasst f\"ur \(\sigma\) anstatt der Halbwertsbreite), wobei \(m=\SI{3.35092e-26}{\kg}\)~\cite{IUPAC2013} und \(\nu_0=\SI{473.755}{\tera\hertz}\) ~\cite[226]{Sigrist2018}. \begin{align} \label{eq:temp} T = \qty(\frac{\sigma\cdot c}{\nu_0})^2\cdot \frac{m}{k_B}=\SI{110\pm 90}{\kelvin} \end{align} Das ist also selbst mit bei Aussch\"opfung der Unsicherheitsgrenzen kein sinnvolles Ergebnis, da die Temperatur sehr weit unter dem Gefrierpunkt und allemal unter der Zimmertemperatur liegt. Da~\ref{eq:temp} quadratisch in \(\sigma\) ist, bewirkt eine Verdopplung der Breite eine Vervierfachung der erhaltenen Temperatur. Die zu geringe Linienbreite verf\"alscht die errechnete Temperatur also enorm. F\"ur ein plausibles Ergebnis w\"ahre fast die Doppelte breite \(\sigma\) notwendig. Soetwas l\"asst sich nicht als Unsicherheit behandeln, da die Fehlergrenzen dann negative Temperaturen (in \si{\kelvin}) umfassen. Bei Vernachl\"ssigung anderer Verbreiterungsmechanismen ist ja eigentlich eher zu hohe Temperatur zu erwarten. Drei sichtbare Moden lassen also keine vern\"unftige Temperaturabsch\"atzung zu. Die Qualit\"at der Messung ist hier die Limitierung. Drei Peaks auf drei freihe Parameter lassen keinen aussagekr\"aftigen Fit zu. \section {Zusammenfassung} \label{sec:zusfass} Bei der Messung der Verstärkung des kommerziellen Lasers beim Einfachdurchgang durch die \hne{}-Röhre, konnte festgestellt werden, dass die aktivierte \hne{}-Röhre den kommerziellen Laser zwar kaum verstärkt, wohl aber stabilisiert und für eine Verstärkung lediglich mehrere Durchgänge durch den Resonator nötig wären. Die Messung der Laserausgangsleistung in Abhängigkeit von der Resonatorlänge ergab das aus~\ref{sec:stabber} erwartete Ergebnis: die Ausgangsleistung brach ab einer Resonatorlänge von ca. \SI{0,9}{\meter} trastisch ein, was auf die zunehmende Instabilität zurückzuführen ist. Bei der Überprüfung der Ausgangleistung des Laser in Abhängigkeit des Winkels eines externen Polarisators (Malus Law), konnte eine gute Übereinstimmung der Messwerte mit der theoretischen Kurve gezeigt werden (vgl.~\ref{fig:malus}). Beim Nachvollziehen der Kaustik des Strahls konnte ebenfalls eine sehr gute Übereinstimmung von Theorie und Praxis nachgewiesen werden. Die Messung des Spektrums des Lasers mit Hilfe eines Faserspektrometers, zeigte wie zu erwarten einen starken Peak bei \(\lambda_0=\SI{631.9}{\nano\meter}\). Der in der Literatur für einen \hne-Laser angegebene Wellenlänge beträgt: \(\lambda_0=\SI{632.8}{\nano\meter}\), was eine geringe Abweichung darstellt. Da der Peak auf dem Faserspektrometer relativ breit ist, w\"ahren mehrere Messungen n\"otig, um das Peakzentrum genauer zu bestimmen. Im dem Sinne ist die in~\ref{sec:faser} angegebene Abweichung untersch\"atzt worden. Die ermittelte Finesse des FPI beträgt: \(\mathfrak{F}=\SI{24.6\pm 2.0}{}\). Die Wert der Finesse von handelsüblichen FPI bewegt sich im Bereich von einigen Zehn bis einigen Hundert. Dieses Interferometer befindet sich also im unteren Teil dieses Bereichs. Der ermittelte Abstand der beiden Moden des kommerziellen Lasers, die genau orthogonal zu einander polarisiert sind, ist: \(\overline{\delta\nu_k}=\SI{650\pm 40}{\mega\hertz}\). Der Vergleich der ermittelten logitudinalen Modenstruktur mit den berechneten Werten (vgl.~\ref{tab:longmodstruk}) zeigt für eine Resonatorlänge von \(L=\SI{80}{\centi\meter}\) eine Übereinstimmung innerhalb der Ungenauigkeiten. Für \(L=\SI{60}{\centi\meter}\) hingegen weicht der experimentelle Wert etwas, wenn auch nicht stark, ab. Die Bestimmung der Einhüllenden des longitudinalen Modenspektrums stellte sich als recht schwierig dar, da nur drei Peaks vorhanden waren. Der Versuch durch einen manuellen Gauß-Fit, auf die Temperatur des Gasgemisches zu schließen, war nicht Erfolgreich, weil aufgrund der wenigen Peaks eine zu geringe Linienbreite und damit auch eine viel zu geringe Temperatur ermittelt wurde. \section{Literatur} \label{sec:literatur} \printbibliography \end{document}