Einleitung + Beginn Durchführung

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Oliver 2019-11-30 16:50:52 +01:00
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@ -62,14 +62,14 @@ da Arthur Holly Compton 1922 diese Annahme traf, um diesen Effekt zu beschreiben
Um \cs zu beschreiben, geht man, wie oben schon erwähnt, von quasi freien Elektronen aus.
Diese Annahme trifft besonders gut auf Metalle zu (im Experiment werden wir mit einem Aluminiumtarget arbeiten).
Wird ein Photon an einem Elektron gestreut, ändert sich seine Energie sowie seine
Bewegungsrichtung um einen polaren Streuwinkel \(\theta\). Nutzt man den Energie-
Bewegungsrichtung um einen polaren Streuwinkel \(\vartheta\). Nutzt man den Energie-
und den Impulserhaltungssatz aus und setzt den Photonenimpuls \(p = E/c\) ein, so erhält man
einen Ausdruck für die Energie des Wechselwirkungsphotons nach der Interaktion:
\begin{gather}
E(\mu) = \frac{E'}{1 + \kappa(1 - \mu)} \label{eq:photoenergie}\\
\kappa = \frac{E'}{m_0c^2}\\
\mu = \cos\theta
\mu = \cos\vartheta
\end{gather}
\begin{tabular}{llll}
@ -83,19 +83,104 @@ Die Ruheenergie des Elektrons beträgt:
\end{equation}\\
Die maximal mögliche Energie, die ein Photon nach der Streuung haben kann, ist also dessen
Ausgangsenergie. Bei einem Streuwinkel von \(\theta = 0^\circ\) (Vorwärtsstreuung) folgt
Ausgangsenergie. Bei einem Streuwinkel von \(\vartheta = 0^\circ\) (Vorwärtsstreuung) folgt
\(\mu \rightarrow 1 \implies E(\mu) \rightarrow E'\).
Die Minimalenergie wird bei \(\mu = -1\), also bei \(\theta = 180^\circ\), erreicht, da
Die Minimalenergie wird bei \(\mu = -1\), also bei \(\vartheta = 180^\circ\), erreicht, da
hier gilt:
\begin{equation}\label{eq:emax}
E(\mu) = \frac{E'}{1 + 2\kappa}
\end{equation}
Je größer der polare Streuwinkel \(\theta\) des Photons ist, desto mehr Energie wird beim Stoß
Je größer der polare Streuwinkel \(\vartheta\) des Photons ist, desto mehr Energie wird beim Stoß
an das Elektron übertragen. Je größer außerdem die Ausgangsenergie des Photons, desto größer ist
der Energieverlust bei der Streuung und desto höher ist zudem die Winkelabhängigkeit des
Energieverlustes.\\
Energieverlustes (vgl.~\ref{fig:evontheta}).\\
\begin{figure}[H]\centering
\includegraphics[width=.5\columnwidth]{./pictures/evontheta.png}
\caption{Abhängigkeit der Energien vor und nach dem Stoß \(E'\) und \(E\) vom Streuwinkel
\(\vartheta\).}
\label{fig:evontheta}
\end{figure}
Um eine Aussage zur Wahrscheinlichkeit zu treffen, mit der ein Photon in einem Raumwinkelelement
\(d\Omega = \sin\vartheta d\vartheta d\phi\) gestreut wird, haben \textsc{O. Klein} und
\textsc{Y. Nishina} 1929 einen analytischen Ausdruck für den differentiellen Wirkungsquerschnitt
hergeleitet:
\begin{equation}\label{eq:kn}
\sigma^{\text{KN}}_\Omega(\mu) = \frac{d\sigma}{d\Omega} = \frac{r_e^2}{2} \cdot \qty(\frac{1}{1 + \kappa(1 - \mu)})^2 \cdot \qty(\kappa(1 - \mu) + \frac{1}{1 + \kappa(1 - \mu)} + \mu^2)
\end{equation}
Mit \(r_e = \SI{2,818e-15}{\metre}\) als klassischen Elektronenradius.\\
Für \(\mu = 1\), also Vorwärtsstreuung folgt:
\begin{equation}\label{key}
\sigma^{\text{KN}}_\Omega(\mu = 1) = r_e^2 = \SI{79,4}{\milli\barn}
\end{equation}
\begin{figure}[H]\centering
\includegraphics[width=.5\columnwidth]{./pictures/sigma_kn.png}
\caption{\(\sigma^{\text{KN}}_\Omega(\mu)\) für verschiedene \(E'\).}
\label{fig:sigmakn}
\end{figure}
\subsubsection{Korrektur für inkohärente Streuung}
\label{sec:cskorrektur}
Wenn man die Bindungsenergie der Elektronen nicht vernachlässigt, multipliziert man zur
Korrektur des differentiellen Wirkungsquerschnitts an die \textsc{Klein}-\textsc{Nishina}-Formel
eine inkohärente Streufunktion \(S(E', \mu, Z)\) dran:
\begin{equation}\label{eq:knkorrektur}
\sigma^{i}_\Omega(E', \mu, Z) = \sigma^{\text{KN}}_\Omega(E', Z) \cdot S(E', \mu, Z)
\end{equation}
Es gilt, dass \(\sigma^{i}_\Omega < \sigma^{\text{KN}}_\Omega\). Insbesondere geht
\(\sigma^{i}_\Omega\) bei \(\vartheta \rightarrow 0\) ebenfalls gegen Null, was man damit erklären
kann, dass bei \(\vartheta \rightarrow 0\) die vom Photon auf das Elektron übertragene Energie
gegen Null konvergiert, sodass diese irgendwann die Elektronenbindungsenergie unterschreitet,
das Elektron also auch nach der Interaktion mit dem Photon gebunden bleibt und somit keine
inkohärente Streuung mehr vorliegt (vgl.~\ref{fig:sigmaknkorrigiert}).
\begin{figure}[H]\centering
\includegraphics[width=.5\columnwidth]{./pictures/sigma_kn_korrigiert.png}
\caption{Gegenüberstellung von \(\sigma^{i}_\Omega\) und \(\sigma^{\text{KN}}_\Omega\) für
Aluminium und verschiedene \(E'\).}
\label{fig:sigmaknkorrigiert}
\end{figure}
\section{Durchführung und Auswertung}
\label{sec:experiment}
Der Versuchsaufbau war wie in der Versuchsanleitung beschrieben, nur zeigte die Strahlrichtung
stets gen Wand. Außerdem wurde ein Szintillationsdetektor statt, wie in~\ref{fig:versuchsaufbau}
zu sehen, eines Halbleiterdetektors verwendet.
\begin{figure}[H]\centering
\includegraphics[width=.7\columnwidth]{./pictures/versuchsaufbau.png}
\caption{Ähnlicher Versuchsaufbau, da ein ähnlich aussehender Szintillationsdetektor anstelle
des hier abgebildeten Halbleiterdetektors (4) verwendet wurde.}
\label{fig:versuchsaufbau}
\end{figure}
Der in~\ref{fig:versuchsaufbau} dargestellte Versuchsaufbau bestand aus folgenden Komponenten:
(1) Halterung für die kollimierte \(^{241}\)Am-Probe, dessen Abstand zum Aluminiumprobenstab (3)
variiert und mit Hilfe eines angebrachten Maßstabes zu \(\approx \SI{2}{\milli\metre}\)
Genauigkeit abgelesen werden konnte. Der Abstand wurde an der unteren rechten Seite (roter Strich
in~\ref{fig:versuchsaufbau}) abgelesen. Der Streuwinkel konnte variiert und mittels eines
Goniometers (2), das aller \(5^\circ\) einen Strich hatte, auf \(\approx 2^\circ\) genau
eingestellt werden. In den Probenhalter (5) wurden für die Kalibrierung des Detektors drei
verschiedene Probenscheiben in die zum Detektor zeigende Seite eingesetzt und dieser so nah wie
möglich an den Detektor herangeschoben, um für eine, am Anfang auf \(\SI{20}{\min}\) festgesetzte,
Messzeit, möglichst viele Ereignisse zu zählen.
\subsection{Kalibrierung des Detektors}
\label{sec:kalib}
Für die Detektorkalibrierung wurden drei verschiedene Probenscheiben aus \(^{137}\)Cs,
\(^{133}\)Ba und \(^{152}\)Eu sowie die eigentliche \(^{241}\)Am-Probe verwendet.
\section{Verzeichnisse}