diff --git a/PET/protokoll/protokoll.tex b/PET/protokoll/protokoll.tex index a447732..7d1b325 100644 --- a/PET/protokoll/protokoll.tex +++ b/PET/protokoll/protokoll.tex @@ -1,4 +1,4 @@ -\documentclass[slug=PET, room=Andreas-Schubert-Bau\,\ K\ 1A, supervisor=Anne-Sophie\ Berthold, coursedate=13.\ 12.\ 2019]{../../Lab_Report_LaTeX/lab_report} +\documentclass[slug=PET, room=Andreas-Schubert-Bau\,\ 424A, supervisor=Carsten\ Bittrich, coursedate=10.\ 01.\ 2020]{../../Lab_Report_LaTeX/lab_report} \title{Postitronenemissionstomographie} \author{Oliver Matthes, Valentin Boettcher} @@ -17,6 +17,114 @@ \begin{document} \maketitle +\section{Einleitung} +\label{sec:einl} + +Dieser Versuch beschäftigt sich mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die ein +wichtiges bildgebendes Verfahren in der Medizin darstellt, um beispielsweise einen Tumore oder +allgemein Stoffwechselvorgänge sichtbar zu machen. +Dazu muss der Patient einen so genannten Tracer aufnehmen. Dabei handelt es sich um eine +radioaktive Substanz mit einer Halbwertszeit von mehreren Minuten oder Stunden, die sich an +bestimmte Geweberegionen im Körper anlagert. Bei dieser radioaktiven Substanz handelt es sich +um ein Material, das überwiegend über den \(\beta^+\) - Zerfall zerfällt. +Wie der Name des Verfahrens besagt, benötigt es für dieses Positronen. Diese werden durch eben +erwähnten \(\beta^+\) - Zerfall erzeugt: + +\begin{equation}\label{eq:betazerf} + p^+ \rightarrow n + e^+ + \nu_e +\end{equation} + +Wie die Zerfallsgleichung~\ref{eq:betazerf} zeigt, zerfällt beim \(\beta^+\) - Zerfall ein Proton +in ein Neutron, das für die PET wichtige Positron und ein Elektron-Neutrino. Weswegen die +Tracer-Materialien einen Protonenüberschuss im Kern haben. +Neutrinos interagieren nur sehr selten mit Materie, weshalb die beim Zerfall entstehenden einfach +durch den Körper durchgehen und somit hier nicht interessant sind. Das Neutron verbleibt im Kern +und das Positron propagiert durch das Gewebe des Körpers mit einer Reichweite von wenigen +Millimetern und annihiliert dann mit einem Elektron aus der Hülle eines Atoms zu zwei Photonen. +Je besser die Auflösung dieses Verfahrens sein soll, desto kürzer darf die Reichweite der +Positronen sein, das heißt: Je näher sie am Entstehungsort annihilieren, desto besser. + +\begin{equation}\label{eq:annihi} + e^+ + e^- \rightarrow \gamma + \gamma +\end{equation} + +Die entstehenden Photonen haben stets die gleiche Energie. Die Ruhemasse von Elektron und Positron +beträgt \(\SI{1022}{\kilo\electronvolt}\) und teilt sich bei der Paarvernichtung gleichmäßig auf +die Photonen auf, sodass diese ergo eine Energie von \(E_\gamma = \SI{511}{\kilo\electronvolt}\). +Da die Annihilation in Ruhe stattfindet und Energie und Impulserhaltung gilt, schließen die beiden +Photonen einen Winkel von \(180^\circ\) ein, bewegen sich also antiparallel.\\ + +Um den Beobachtungsort sind in einem Ring (in diesem Versuch nur zwei gegenüberliegende) +Detektoren angebracht, die die entstandenen Photonen registrieren. +Allerdings können zum Beispiel durch andere Zerfallsprozesse natürlich auch andere Photonen +entstehen, die die Messungen stören. Um solche zufällige Koinzidenzen möglichst gering zu halten, +müssen die eintreffenden Lichtquanten bestimmte Kriterien erfüllen:\\ +Wie eben beschrieben haben die Photonen immer die gleiche Energie, sodass Photonen, die nicht in +ein Energiefenster passen, nicht berücksichtigt werden. Des Weiteren haben die Detektoren einen +bestimmten Abstand zu einander, was bedeutet, dass die Photonen mit einer maximalen zeitlichen +Differenz von Detektorabstand geteilt durch Lichtgeschwindigkeit eintreffen müssen, sofern sie +innerhalb des PET erzeugt wurden.\\ + +Die Zählrate der wahren Koinzidenzen, also der für uns interessanten ergibt sich folgendermaßen: + +\begin{equation}\label{eq:wahrkoinz} + \dot N_K = \qty(\frac{\Omega_{min}}{2 \pi}) \cdot P_\beta A \cdot \epsilon_1 \epsilon_2 +\end{equation} + +\begin{conditions} + \Omega_{min} & Raumwinkelelement des von der Quelle am weitesten entfernten Detektors\\ + P_\beta & Zerfallswahrscheinlichkeit des Nuklids für \(\beta^+\) - Zerfall\\ + A & Aktivität der Quelle\\ + \epsilon_1/\epsilon_2 & intrinsische Nachweiseffektivitäten der Detektoren +\end{conditions} + +Die Detektoren, die für die PET verwendet werden, sind Szintillationsdetektoren. Einfach +beschrieben absorbiert ein Szintillator ein eintreffendes Photon und wandelt dieses in Photonen +mit einer anderen Wellenlänge, die meist im sichtbaren oder ultravioletten Bereich liegt, um. +Dabei dient das Szintillatormaterial, das in diesem Versuch aus Kristallen besteht (es gibt +aber auch weitere Szintillatortypen, beispielsweise organische, die mit Plastik als Material +arbeiten) auch als Lichtleiter. +Hinter dem Kristall befindet sich eine Photokathode, die die eintreffenden Photonen über den +Photoelektrischen Effekt in Elektronen umwandeln. Da die durch die Photonen herausgelösten +Elektronen sehr wenige sein können, zu wenige, um ein Signal zu messen, ist nun noch ein +Photomultiplier angeschlossen, der die Elektronen mittels Hochspannung beschleunigt und die +Anzahl der Elektronen vervielfältigt. Diese Vervielfältigung funktioniert über Dynoden. Auf diese +prallen die Elektronen auf und lösen mehrere Sekundärelektronen heraus. Durch +Hintereinanderreihung von mehreren Dynoden, steigt die Elektronenanzahl exponentiell an.\\ + +Um mit Hilfe der Szintillatoren auf die Energie sowie den Ort der im Detektor erzeugten Photonen +schließen zu können, ist ein Szintillatorkristall von vier Photomultipliern unterschiedlich tief +eingeschnitten. Diese Art von Detektoren nennt sich Blockdetektoren. In diesem Versuch ist der +Kristall vor den vier Photomultipliern in einer 8 x 8 - Matrix unterteilt. +Die so aufgenommenen Amplituden sind aufsummiert proportional zu der Energie, die von den +Photonen im Detektor deponiert wurde. Bildet man den Schwerpunkt der Amplituden kann man +den Ort, an dem die Photonen mit dem Kristall wechselwirkten, bestimmen.\\ + +Bei diesem Verfahren wird also eine zweidimensionale Abbildung, eine Quellverteilung, die man +untersuchen will, auf eine eindimensionale Funktion, die eine Intensitätsverteilung beschreibt, +projiziert. +Dieser Vorgang wird mathematisch durch die Radon-Transformation beschrieben. Diese Transformation +projiziert eine zweidimensionale Funktion auf eine Gerade \(s\), die durch den Koordinatenursprung +läuft und einen Winkel \(\vartheta\) mit der x-Achse einschließt. +Die Projektion ordnet dabei den auf der Projektionsgeraden \(s\) befindlichen Punkten ein +Linienintegral \(p(s, \vartheta)\) zu: + +\begin{equation}\label{eq:linienint} + p(s, \vartheta) = \int_{-R_I}^{+R_I} f_I(s \cdot \cos \vartheta - t \cdot \sin \vartheta, s \cdot \sin\vartheta + t \cdot \cos\vartheta) +\end{equation} + +Wobei folgende Beziehungen genutzt wurden: + +\begin{align} + s = x \cdot \cos\vartheta + y \cdot \sin\vartheta \\ + x = s \cdot \cos \vartheta - t \cdot \sin \vartheta \\ + y = s \cdot \sin\vartheta + t \cdot \cos\vartheta \\ + R_I = \sqrt{x^2 + y^2} +\end{align} + +Stellt man die Funktion \(p(s, \vartheta)\) zweidimensional dar, erhält man ein so genanntes +\emph{Sinogramm}. + \section{Auswertung} \label{sec:ausw}