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\documentclass[11pt]{article}
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\usepackage[a4paper,left=2cm,right=2cm,top=2cm,bottom=4cm,bindingoffset=5mm]{geometry}
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\usepackage{scrpage2}
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\usepackage{amsmath}
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\usepackage{paralist}
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\usepackage{amssymb}
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\usepackage{framed}
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\title{\textbf{Lineare Algebra 1. Semester (WS2017/18)}}
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\author{Dozent: Prof. Dr. Arno Fehm}
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\date{}
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\begin{document}
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\maketitle
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\raggedright
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\section{Grundgegriffe der Linearen Algebra}
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\subsection{Logik und Mengen}
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Wir werden die Grundlagen der Logik und der Mengenlehre kurz ansprechen.
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\subsubsection{\"Uberblick \"uber die Aussagenlogik}
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Jede mathematisch sinnvolle Aussage ist entweder wahr oder falsch, aber nie beides!
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\begin{compactitem}
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\item "$1+1=2$" $\to$ wahr
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||||
\item "$1+1=3$" $\to$ falsch
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||||
\item "Es gibt unendlich viele Primzahlen" $\to$ wahr
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\end{compactitem}
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||||
Man ordnet jeder mathematischen Aussage $A$ einen Wahrheitswert "wahr" oder "falsch" zu. Aussagen
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lassen sich mit logischen Verkn\"upfungen zu neuen Aussagen zusammensetzen.
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\begin{compactitem}
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\item $\lor \to$ oder
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\item $\land \to$ und
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\item $\lnot \to$ nicht
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\item $\Rightarrow \to$ impliziert
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\item $\iff \to$ \"aquivalent
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\end{compactitem}
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||||
Sind also $A$ und $B$ zwei Aussagen, so ist auch $A \lor B$, $A \land B$, $\lnot A$,
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$A \Rightarrow B$ und $A \iff B$ Aussagen. Der Wahrheitswert einer zusammengesetzen Aussage ist
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eindeutig bestimmt durch die Wahrheitswerte ihrer Einzelaussagen.
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\begin{compactitem}
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\item $\lnot (1+1=3) \to$ wahr
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||||
\item "2 ist ungerade" $\Rightarrow$ "3 ist gerade" $\to$ wahr
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||||
\item "2 ist gerade" $\Rightarrow$ "Es gibt unendlich viele Primzahlen" $\to$ wahr
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||||
\end{compactitem}
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||||
$\newline$
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||||
\begin{center}
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||||
\begin{tabular}{|c|c|c|c|c|c|c|}
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||||
\hline
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||||
$A$ & $B$ & $A \lor B$ & $A \land B$ & $\lnot A$ & $A \Rightarrow B$ & $A \iff B$\\
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\hline
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w & w & w & w & f & w & w\\
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||||
\hline
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||||
w & f & w & f & f & f & f\\
|
||||
\hline
|
||||
f & w & w & f & w & w & f\\
|
||||
\hline
|
||||
f & f & f & f & w & w & w\\
|
||||
\hline
|
||||
\end{tabular}
|
||||
\end{center}
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||||
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||||
\subsubsection{\"Uberblick \"uber die Pr\"adikatenlogik}
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Wir werden die Quantoren
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\begin{compactitem}
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\item $\forall$ (Allquantor, "f\"ur alle") und
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\item $\exists$ (Existenzquantor, "es gibt") verwenden.
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\end{compactitem}
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||||
Ist $P(x)$ eine Aussage, deren Wahrheitswert von einem unbestimmten $x$ abh\"angt, so ist \\
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||||
$\forall x: P(x)$ genau dann wahr, wenn $P(x)$ f\"ur alle $x$ wahr ist, \\
|
||||
$\exists x: P(x)$ genau dann wahr, wenn $P(x)$ f\"ur mindestens ein $x$ wahr ist. \\
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||||
$\newline$
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||||
Insbesondere ist $\lnot \forall x: P(x)$ genau dann wahr, wenn $\exists x: \lnot P(x)$ wahr ist. \\
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||||
Analog ist $\lnot \exists x: P(x)$ genau dann wahr, wenn $\forall x: \lnot P(x)$ wahr ist.
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||||
\subsubsection{\"Uberblick \"uber die Beweise}
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||||
Unter einem Beweis verstehen wir die l\"uckenlose Herleitung einer mathematischen Aussage aus einer
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Menge von Axiomen, Vorraussetzungen und schon fr\"uher bewiesenen Aussagen. \\
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||||
Einige Beweismethoden:
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\begin{compactitem}
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\item \textbf{Widerspruchsbeweis} \\
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Man nimmt an, dass eine zu beweisende Aussage $A$ falsch sei und leitet daraus ab, dass eine
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andere Aussage sowohl falsch als auch wahr ist. Formal nutzt man die G\"ultigkeit der Aussage
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||||
$\lnot A \Rightarrow (B \land \lnot B) \Rightarrow A$.
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||||
\item \textbf{Kontraposition} \\
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||||
Ist eine Aussage $A \Rightarrow B$ zu beweisen, kann man stattdessen die Implikation
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||||
$\lnot B \Rightarrow \lnot A$ beweisen.
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||||
\item \textbf{vollst\"andige Induktion} \\
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||||
Will man eine Aussage $P(n)$ f\"ur alle nat\"urlichen Zahlen zeigen, so gen\"ugt es, zu zeigen,
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||||
dass $P(1)$ gilt und dass unter der Induktionsbehauptung $P(n)$ stets auch $P(n+1)$ gilt
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(Induktionschritt). Dann gilt $P(n)$ f\"ur alle $n$. \\
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||||
Es gilt also das Induktionsschema: $P(1) \land \forall n: (P(n) \Rightarrow P(n+1)) \Rightarrow
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\forall n: P(n)$.
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\end{compactitem}
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\subsubsection{\"Uberblick \"uber die Mengenlehre}
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Jede Menge ist eine Zusammenfassung bestimmter wohlunterscheidbarer Objekte zu einem Ganzen. Eine
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Menge enth\"alt also solche Objekte, die Elemente der Menge. Die Menge ist durch ihre Elemente
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vollst\"andig bestimmt. Diese Objekte k\"onnen f\"ur uns verschiedene mathematische Objekte, wie
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Zahlen, Funktionen oder andere Mengen sein. Man schreibt $x \in M$ bzw. $x \notin M$, wenn x ein
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bzw. kein Element der Menge ist. \\
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$\newline$
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||||
Ist $P(x)$ ein Pr\"adikat, so bezeichnet man eine Menge mit $X := \{x \mid P(x)\}$. Hierbei muss
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man vorsichtig sein, denn nicht immer lassen sich alle $x$ f\"ur die $P(x)$ gilt, widerspruchsfrei
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zu einer Menge zusammenfassen. \\
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$\newline$
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\textbf{Beispiel: endliche Mengen} \\
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Eine Menge hei{\ss}t endlich, wenn sie nur endlich viele Elemente enth\"alt. Endliche Mengen
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notiert man oft in aufz\"ahlender Form: $M = \{1;23;4;5;6\}$. Hierbei ist die Reihenfolge
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der Elemente nicht relevant, auch nicht die H\"aufigkeit eines Elements. \\
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||||
Sind die Elemente paarweise verschieden, dann ist die Anzahl der Elemente die M\"achtigkeit
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(oder Kardinalit\"at) der Menge, die wir mit $|M|$ bezeichnen. \\
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$\newline$
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\textbf{Beispiel: unendliche Mengen} \\
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\begin{compactitem}
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\item Menge der nat\"urlichen Zahlen: $\mathbb N := \{1,2,3,4,...\}$
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\item Menge der nat\"urlichen Zahlen mit der 0: $\mathbb N_0 := \{0,1,2,3,4,...\}$
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||||
\item Menge der ganzen Zahlen: $\mathbb Z := \{...,-2,-1,0,1,2,...\}$
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||||
\item Menge der rationalen Zahlen: $\mathbb Q := \{\frac p q \mid p,q \in \mathbb Z, q
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\neq 0\}$
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||||
\item Menge der reellen Zahlen: $\mathbb R := \{x \mid x$ ist eine reelle Zahl$\}$
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\end{compactitem}
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||||
Ist $M$ eine Menge, so gilt $|M|=\infty$ \\
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$\newline$
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||||
\textbf{Beispiel: leere Mengen} \\
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Es gibt genau eine Menge, die keine Elemente hat, die leere Menge $0 := \{\}$.
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\begin{framed}
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||||
\textbf{Definition Teilmenge:} Sind $X$ und $Y$ zwei Mengen, so heißt $X$ eine Teilmenge von
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||||
$Y$, wenn jedes Element von $X$ auch Element von $Y$ ist, dass heißt wenn für alle
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$x$ $(x \in X \Rightarrow x \in Y)$ gilt.
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\end{framed}
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||||
Da eine Menge durch ihre Elemente bestimmt ist, gilt $X = Y \Rightarrow (X \subset Y)\land
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(Y \subset X)$. Will man Mengengleichheit beweisen, so gen\"ugt es, die beiden Inklusionen
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$X \subset Y$ und $Y \subset X$ zu beweisen. \\
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$\newline$
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||||
Ist $X$ eine Menge und $P(x)$ ein Pr\"adikat, so bezeichnet man mit $Y:= \{x \in X \mid
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P(x)\}$ die Teilmenge von $X$, die das Pr\"adikat $P(x)$ erf\"ullen. \\
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||||
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||||
\begin{framed}
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||||
\textbf{Definition Mengenoperationen:} Seien $X$ und $Y$ Mengen. Man definiert daraus
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weitere Mengen wie folgt:
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\begin{compactitem}
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\item $X \cup Y := \{x \mid x \in X \lor x \in Y\}$
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\item $X \cap Y := \{x \mid x \in X \land x \in Y\}$
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\item $X \backslash Y := \{x \in X \mid x \notin Y\}$
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||||
\item $X \times Y := \{(x,y) \mid x \in X \land y \in Y\}$
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||||
\item $\mathcal P(X) := \{Y \mid Y \subset X\}$
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\end{compactitem}
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\end{framed}
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Neben den offensichtlichen Mengengesetzen, wie dem Kommutaivgesetz, gibt es auch weniger
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offensichtliche Gesetze, wie die Gesetze von de Morgan: F\"ur $X_1, X_2 \subset X$ gilt:
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\begin{compactitem}
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\item $X \backslash (X_1 \cup X_2) = (X \backslash X_1) \cap (X \backslash X_2)$
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\item $X \backslash (X_1 \cap X_2) = (X \backslash X_1) \cup (X \backslash X_2)$
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||||
\end{compactitem}
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$\newline$
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||||
Sind $X$ und $Y$ endliche Mengen, so gilt:
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\begin{compactitem}
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||||
\item $|X \times Y| = |X| \cdot |Y|$
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\item $|\mathcal P(X)| = 2^{|X|}$
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\end{compactitem}
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\subsection{Abbildungen}
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\subsubsection{\"Uberblick \"uber Abbildungen}
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Eine Abbildung $f$ von eine Menge $X$ in einer Menge $Y$ ist eine Vorschrift, die jedem $x \in X$
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auf eindeutige Weise genau ein Element $f(x) \in Y$ zuordnet. Man schreibt dies als
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\begin{equation*}
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f:
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\begin{cases}
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X \to Y \\ x \mapsto y
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\end{cases}
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\end{equation*}
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oder $f: X \to Y, x \mapsto y$ oder noch einfacher $f: X \to Y$. Dabei hei{\ss}t $X$ die
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Definitions- und $Y$ die Zielmenge von $f$. Zwei Abbildungen heißen gleich, wenn ihre
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Definitionsmengen und Zielmengen gleich sind und sie jedem $x \in X$ das selbe Element
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$y \in Y$ zuordnen. Die Abbildungen von $X$ nach $Y$ bilden wieder eine Menge, welche wir
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mit \textbf{Abb($X$,$Y$)} bezeichnen. \\
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$\newline$
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Beispiele: \\
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\begin{compactitem}
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\item Abbildungen mit Zielmenge $\mathbb R$ nennt man Funktion: $f: \mathbb R \to \mathbb
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R, x \mapsto x^2$
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\item Abbildungen mit Zielmenge $\subset$ Definitionsmenge: $f: \mathbb R \to \mathbb
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R_{\le 0}, x \mapsto x^2$ \\
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$\to$ Diese Abbildungen sind verschieden, da sie nicht die selbe Zielmenge haben.
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\item $f: \{0,1\} \to \mathbb R, x \mapsto x^2$
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||||
\item $f: \{0,1\} \to \mathbb R, x \mapsto x$ \\
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||||
$\to$ Diese Funktionen sind gleich. Sie haben die gleichen Definitions- und Zielmengen
|
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und sie ordnen jedem Element der Definitionsmenge das gleiche Element der Zielmenge zu.
|
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\end{compactitem}
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||||
$\newline$
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||||
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||||
Beispiele: \\
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\begin{compactitem}
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\item auf jeder Menge $X$ gibt es die identische Abbildung (Identit\"at) \\ $id: X \to X, x
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\mapsto x$
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\item allgemein kann man zu jeder Teilmenge $A \subset X$ die Inklusionsabbildung zuordnen
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$\iota_A: A \to X, x \mapsto x$
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\item zu je zwei Mengen $X$ und $Y$ und einem festen $y_0 \in Y$ gibt es die konstante
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Abbildung $c_{y_0}: X \to Y x \mapsto y_0$
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\item zu jder Menge $X$ und Teilmenge $A \subset X$ definiert man die charackteristische
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Funktion\\ $\chi_A: X \to \mathbb R,
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\begin{cases}
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x \mapsto 1 \quad(x \in A) \\ x \mapsto 0 \quad(x \notin A)
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\end{cases}
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$
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\item zu jeder Menge $X$ gibt es die Abbildung \\ $f: X \times X \to \mathbb R, (x,y) \mapsto
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\delta_{x,y} \begin{cases} 1 \quad (x=y) \\ 0 \quad (x \neq y) \end{cases}$
|
||||
\end{compactitem}
|
||||
\end{document}
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