Für $f:D\subset X\to Y$ mit $X=\mathbb{R}$ definieren wir einen \begriff{einseitiger Grenzwert}$y_0\in Y$ heißt \begriff[einseitiger Grenzwert!]{linksseitig} bzw. \begriff[einseitiger Grenzwert!]{rechtsseitig} von $f$ im \gls{hp}$x_0$ von $D\cap(-\infty, x_0)$ bzw. $D\cap(x_0,\infty)$, falls gilt: $x_n\in D\cap(-\infty, x_0)$ bzw. $x_n\in D\cap(x_0,\infty)$ mit $x_n\to x_0\,\Rightarrow\,f(x_n)\to y_0$
Satz \ref{proposition:rechenregel_stetigkeit} gilt sinngemäß auch für einseitige Grenzwerte.
Für $f:D\subset X\to Y$ mit $X=\mathbb{R}$ bzw. $Y=\mathbb{R}$ heißt der Grenzwert \begriff[Grenzwert!]{uneigentlich}\begriff*[Konvergenz!]{uneigentlich}[!Funktion]: \[\lim\limits_{x\to\pm\infty} f(x)= y_0, \lim\limits_{x\rightarrow x_0} f(x)=\pm\infty, \lim\limits_{x\to\pm\infty} f(x)=\pm\infty,\] indem wir einen Grenzwert definiert als $x_0=\pm\infty$ bzw. $y_0=\pm\infty$ wählen und bestimmte divergenzte Folgen $x_n\to\pm\infty$ mit $x_n\in D$) bzw. $f(x_n)\to\pm\infty$ betrachten.
\end{remark}
\stepcounter{theorem}
\subsection*{Landau-Symbole} (Vgl. von "`Konvergenzgeschwindigkeiten"')
Sei $f:D\subset X\to Y, X$ metrischer Raum, $Y$ normierter Raum, $g:D\subset X\to\mathbb{R}$, $x_0\in\overline{D}$.
\begin{itemize}
\item$f(x)$ ist "`\begriff{klein o}"' von $g(x)$ für $x\to x_0$, falls \[\lim\limits_{\stackrel{x\to x_0}{x\neq x_0}}\frac{\Vert f(x)\Vert}{g(x)}=0\]
Notation: $f(x)= o(g(x))$\mathsymbol*{o}{$o$} (meist $x\neq x_0$ im "`$\lim$"' weggelassen)
\item$f(x)$ ist "`\begriff{groß O}"' von $g(x)$ für $x\to x_0$, falls \[\exists\delta > 0, c \ge0: \frac{\Vert f(x)\Vert}{|g(x)|}\le c \quad\forall x\in(B_\delta(x_0)\setminus\{x_0\})\cap D \]
Notation: $f(x)=\mathcal{O}(g(x))$\mathsymbol*{O}{$\mathcal{O}$} für $x\to x_0$
Sei $(X,d)$ metrischer Raum, für $D\subset X$ ist $(D,d)$ ein metrischer Raum mit der induzierten Metrik.
\begin{itemize}
\item$M\subset D$ heißt \begriff[Relativtopologie!]{offen} bzw. \begriff[Relativtopologie!]{abgeschlossen}\highlight{relativ zu $D$}, falls $M$ offen bzw. abgeschlossen im metrischen Raum $(D,d)$.
\item$M\subset D$ heißt \begriff[Relativtopologie!]{Umgebung} von $x\in D$ relativ zu $D$, falls $M$ Umgebung von $x$ im metrischen Raum $(D,d)$.
Funktion $f$ heißt \begriff{stetig} im Punkt $x_0\in D$, falls $\forall$ Umgebungen $V$ von $f(x_0)\,\exists$ Umgebung $U$ von $x_0$ in $D:\,f(U)\subset V$.
\begin{tabularx}{\textwidth}{lX}
\noindent\highlight{Interpretation:}& Input / Output Steuerung besteht Forderung, dass beliebig kleine Output-Toleranzen $\epsilon$ stets durch hinreichend kleine Input-Toleranzen $\delta$ erreicht werden können.
Bijektive Abbildung $f:D\subset X\to R\subset Y, X,Y$ metrische Räume, $D=\mathcal{D}(f), R=\mathcal{R}(f)$ heißt \begriff{Homöomorphismus}, falls $f$ und $f^{-1}$ stetig.
Mengen $D$ und $R$ heißen \begriff[Menge!]{homöomorph} zueinander, falls es einen Homöomorphismus $f:D\to R$ mit $D=\mathcal{D}(f), R=\mathcal{R}(f)$ gibt.
\highlight{beachte:} Homöomorphismus bildet offene (abgeschlossene) Mengen auf offene (abgeschlossene) Mengen ab.
Betrachte $\sigma: \mathbb{R}^{n+1}\setminus\{ N\}\rightarrow\mathbb{R}^{n+1}$ mit $\sigma(x)= N \frac{2}{(x-N)^2}\langle x-N\rangle$ stetig. $\sigma$ ist Homöomorphismus mit $\sigma^{-1}(y)= N -\frac{2}{(y-N)^2}\langle Y-N\rangle$
\end{example}
\rule{4cm}{0.4pt}
\begin{proposition}
Sei $f:D\subset\mathbb{R}\to\mathbb{R}$ streng monoton und stetig, $D$ Intervall \\
$\Rightarrow f^{-1}$ existiert und ist stetig auf $\mathcal{R}(f)$.
\end{proposition}
\stepcounter{theorem}
\begin{proposition}
Sei $f:X\to Y$ linear, $X,Y$ normierte Räume, $X=\mathcal{D}(f)$. Dann sind folgende Aussagen äquivalent:
Funktion $\tilde{f}: D(\tilde{f})\to Y$ heißt Fortsetzung (bzw. Einschränkung) von $f \mathcal{D}(f)\to Y$ auf $\mathcal{D}(f)$ falls $\mathcal{D}\subset\mathcal{D}(\tilde{f})$ (bzw. $\mathcal{D}(\tilde{f})\subset\mathcal{D}(f)$) und $\tilde{f}(x)= f(x)\,\forall x \in\mathcal{D}$ (bzw. $\forall x \in\mathcal{D}(\tilde{f}$). Für eine eingeschränkte Funktion $f$ auf $\mathcal{D}(\tilde{f})$, schreibe $\tilde{f}= f_{\vert\mathcal{D}(\tilde{f})}$.
Sei $f: D \subset X \to Y$ gleichmäßig stetig auf $D$, wobei $X,Y$ sind metrische Räume , $Y$ ist vollständig $\Rightarrow$ es existiert eindeutige stetige Fortsetzung $\tilde{f}$ von $f$ auf $\bar{D}$ und $\tilde{f}$ ist auf gleichmäßige stetige auf $\bar{D}$.
\end{proposition}
\begin{*remark}
Falls $x_0$ kein Häufungspukt von $D$ ist, so kann man stets stetig auf $D\cup\{x_0\}$ fortsetzen (aber nicht eindeutig).
\end{*remark}
\addtocounter{theorem}{6}
\begin{conclusion}
Sei $f: D \subset X \to Y$ linear, stetig, $Y$ vollständig $\Rightarrow$ es existiert eindeutig stetige Fortsetzung von $f$ auf $\bar{D}$.